Aus dem Heimatgebiet

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Aufruf an die Mitglieder und Amtsträger im Reichsluftschutzbund

Der Präsident des Neichsluftschutzbundes, Generalleutnant a. D. H. G r i m m e, erläßt an die Mitglieder und Amtsträger im Reichs­luftschutzbund folgenden Ausruf:

Luftschutz und Winterhilfe haben vieles ge­meinsam. Das Ziel: die Erhaltung der Volks, kraft. Die Gesinnung: Uneigennützige Hilfs­bereitschaft. Ter Weg: Mobilisierung des ganzen Volkes zur gemeinsamen Abwehr der Not einzelner.

Weil Luftschutz und Winterhilfe klar und eindringlich die nationalen und so­zialen Saiten der deutschen Volksseele an­sprechen. ist die Leistung beider gleich groß. Die sieben Millionen Mitglieder des RLB und die zwei Millionen Amtsträger und Hel­fer unter ihnen haben durch ihre Mitarbeit im Luftschutz bewiesen, daß sie das national­sozialistische GrundgesetzGemeinnutz geht vor Eigennutz" begriffen haben und ihm zu dienen entschlossen sind.

Meine Aufforderung an die Mitglieder und Amtsträger des Bundes, mit der glei­chen Gesinnung und dem gleichen Eifer, den sie im Luftschutz offenbart haben, nunmehr auch deingrotzenWerkderWinter- Hilfe zu dienen, bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als daß sie im gleichen Geiste eine Sonderausgabe zu erfüllen haben. Ich weiß, daß auch auf diesem Front­abschnittunseres Krieges", als den der Füh­rer das Wtnterhilfswerk bezeichnet?, der Nerchsluftschutzbund in allen seinen Gliedern feine Pflicht tun wird.

Vsm Skwberweller

Aus den Beobachtungen der Wetterstationen ergeben sich langjährige Mittelwerte. Hält das Wetter dann in irgend einem Jahre die­sen mittleren Kurs ein, so fallen uns seine Tücken nicht weiter aus. Tanzt es aber in einem anderen Jahre ans der Reihe, so macht es uns den Eindruck des Abnormen. So schmiegte sich auch das Wetter im Oktober nicht ganz der mittleren Linie an. Von einem Altweibersommer, wie in anderen Jahren, war nicht viel die Rede. Wo man sich sonst in wohliger Wärme noch ergehen konnte, mel­deten die Sonnenstreifen des Sonnenschein­messers nicht weniger als 10 Tage ohne jeg­lichen Sonnenschein. Und aus regenschwerem, ost stürmischem Himmel fiel am W. die Re­kordmenge von fast 51 Litern je Quadrat­meter. Und an den beiden darauffolgenden Tagen sielen nochmals 53 Liter. Dies be­deutet, daß an drei Tagen allein fast ein Zehntel des gesamten durchschnittlichen Jahres­niederschlags niedergsgangen sind. Erfreu­licherweise hatte die Hauptkurzeit des Som­mers kein so regnerisches Gepräge. Die ersten Rovembertage wollten auch wieder etwas gut machen, nnd jeder brachte 8,5 Stunden Son­nenschein. Doch sinkt nun die Sonne auf ihrem scheinbaren Jahreslauf so rasch hinab, daß die Sonnenscheindauer auch bei klar- blauem Himmel immer kürzer wird. (Beob­achtungsstelle Keplerwarte des Retchswctter- dienstes.) Or. F.

Wir weisen wiederholt auf die heute abend 8 Uhr in der Turn- und Festhalle stattfindende Gedenkfeier zu Ehren der Gefallenen des 9. November und der Bewegung hin. Die Ein­wohnerschaft wird aufgefordert, recht zahlreich zu erscheinen.

Gestern abend 8 Uhr fand in derEin­tracht" die Halbjahresversammlung des Fuß- Mllvereins statt. Vorstand Fritz Müller vermittelte den zahlreich erschienenen Sports- kameraden ein Bild von den Ereignissen, die ddp Verein und die Fußballsache im letzten halben Jahr berührten. Der Verein erhielt im Frühjahr eine Jugendmannschaft, die zyit regem Interesse die sportliche Tätig­keit anpacken wird. Wünschenswert wäre es, wenn es gelänge, noch eine 2.Jug,-Mannschaft ins Feld zu stellen. Einmütig wurde die Er­nennung des Äusschußmitgliedes Schön­

berger zum Dietwart gebilligt. Als Ju­gendleiter wurde Paul Keck ernannt. Die Reichsbundpässe gelangten zur Ausgabe. Ent­sprechend dem Wunsche der Versammlung wird von der Veranstaltung einer Weth- nichtsfeier Abstand genommen, dagegen soll im Laufe des Winters ein Familienabend stattfinden. Kassier Seeg er berichtete kurz über den finanziellen Abschluß des 25jährigen Jubiläums. Vorstand Müller dankte zum Schluß allen Sportskameraden nnd wies dann noch hin auf das am kommenden Sonntag in Engelsbrand stattfindende Pflichtspiel, das für die 1. Mannschaft von entscheidender Bedeutung sei. Mit dem Fuß­ballerlied wurde die Halbjahresversammlung geschlossen.

Achtung! Ramensschttder srr Fahrzeugen!

Dank der Mitarbeit zuständiger Stel­len ist es möglich, in nächster Zeit jeden Samstag im lokalen Teil der Zeitung eine kleine Abhandlung über neue und vielfach nicht beachtete Vorschriften auf dem Gebiet des Straßenverkehrs zu ver­öffentlichen. Wir möchten nur hoffen, daß die wissenswerten Ausführungen entspre­chend beachtet werden. D. Schr.

Nach tz 13 der Reichsstraßenverkehrsordnung muß an bestimmten Fahrzeugen ein Na­mensschild angebracht sein. Dieses Schild hat Angaben über Vor- und Zunamen und Wohnort (Firma und Sitz) des Besitzers zu enthalten. Zu diesen Fahrzeugen gehören vor allem die land- und forstwirtschaftlichen Fuhr­werke. Ausgenommen sind Arbeitsgeräte, also z. B. fahrbare Pflüge, Eggen,- und Mäh­maschinen, Heuwender etc. Fahrräder, Kut­schen, Personenschlitten, Handwagen und Handschlitten und alle Fahrzeuge, die mit amtlichen Kennzeichen versehen sind, bedürfen ebenfalls keines Namensschildes. Das Namens­schild muß links am Fahrzeug angebracht sein und kann bei Fuhrwerken auch am Geschirr des Zugtieres befestigt werden. Es wird jedoch empfohlen, das Schild am Fahrzeug selbst anznbringen, da sonst beim Abspannen oder Wechseln der Zugtiere keine oder eine falsche Bezeichnung vorhanden ist. Mehrere Fahrzeuge des gleichen Besitzers müssen eine deutlich erkennbare Nnterscheidungsnnmmer sichren.

Obwohl diese Borschristen am 1. Oktober 1931 in Kraft getreten sind und sowohl durch die Polizeibcamten als auch in der Presse im­mer wieder darauf hingewiesen wurde, muß die Behörde bei der Ueberwachung des Ver­kehrs die Beobachtung machen, daß besonders in landwirtschaftlichen Betrieben noch immer keine Namensschilder angebracht sind. Im Zuge der verschärften Ueberwachung des Ver­kehrs muß die Behörde auch die Beachtung dieser Formvorschriften verlangen nnd wenn nötig, durch Bestrafung erzwingen. Alle Bauern und Landwirte tun daher gut daran, wenn sie so schnell wie möglich etwa Ver­säumtes nachholen und die vorgeschriebenen Namensschilder anbringen.

Gestern abend versammelten sich die Teil­nehmer des letzten Lehrganges vom Reichs­luftschutzbund in der Turnhalle. Bürgermei­ster Dr. Steimle, sowie der Ortsgruppen- wart dieser Organisation begrüßten die Erschienenen und legten in großen Umrissen fest, innerhalb denen die Grundlage geschaffen werden soll, ans der eine Ortsgruppe bestehen und gedeihen kann. Die Luftschutzangelegcn- heit ist ja nicht nur Sache Einzelner, sondern umfaßt alle Bewohner Deutschlands. Sämt­liche Teilnehmer erhielten eine Bescheinigung über die Absolvierung eines Luftschutzlehr­

ganges. Der Beitrag wurde angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage auf den Min­destsatz von 1.20 RM. im Jahr festgesetzt. Und daß es niemand schwer fällt, sollen jeden Monat 10 Pfg. eingezogen werden. Zum Stellvertreter des Ortsgruppenwarts wurde Hanptlehrer Scheuenstuhl bestimmt, zu­gleich ist derselbe auch Schulnngsleiter. Tech­nischer Leiter ist Ortsbaumeister Mar­quardt, Feuerwehrkommandant ist Wit­tel, Propaganda-und Kassenwart Polizei- lvachtmeister Ri eg er. Außerdem wurden noch 21 Blockwarte bestimmt. Zur Ortsgruppe gehören noch die Orte Engelsbrand, Salm- Lach und Grunbach. Bis heute zählt die Orts­gruppe 75 Mitglieder, dazu gehören alle Lehrer, die sich erfreulicherweise geschlossen hinter die Sache stellen. Das ist ein Stamm, der etwa ein Zehntel beträgt von dem, was werden soll. Es muß so kommen, daß von jedem Haus der Hausvater und später von jeder Familie mindestens eine Person dem Luftschutz angehört. Um es soweit zu bringen, muß aber stetig ausklärend geworben werden. Werbematerial steht zur Verfügung. Jeder­mann muß begreifen und lernen: Luftschutz tut not!

Oveelehirer David Weitster s

Engelsbrand, 9. November.

Nach einem arbeitsreichen Leben starb gestern nachmittag der seit 1920 im wohlver­dienten Ruhestand lebende Oberlehrer David Weireter. Er gehörte zu den angesehen­sten Gliedern unserer Gemeinde. Hatte er doch seit 1885 also volle 35 Jahre hier als Jngenderzieher gewirkt. 30 Jahre davon entfallen auf seine Tätigkeit im alten Schnl- hause mit seinen der Luft nnd des Lichtes ermangelnden engen Räumen, und die größte Freude seines Lebens war Wohl die Einweih­ung des neuen schönen großen Schulgebäudes, die im ersten Jahre des Weltkrieges, am 25. November 1914, erfolgte. Bald darauf wurde er zum Oberlehrer ernannt. Als er 68 Jahre alt geworden, trat er endlich in den Ruhe­stand, dessen er sich 15 Jahre erfreute.

Herr Weireter war ein eifriger Förderer des Vereinswesens. Seine große Liebe ge­hörte dem Männcrgesang. Kaum hatte er hier seine Lehrertätigkeit begonnen, da über­nahm er auch die musikalische Leitung des MännergesangvereinsLiederkranz" Engcls- brand, die er 16 Jahre behielt, den Verein zu schönster Blüte führend, sodaß er auf den ver­schiedensten Sängerfestcn, wie in Birkenfeld, Calmbach und Gräfenhansen, erste Preise ein­heimsen konnte. Als er den Dirigentenstab niederlegte, ernannte der dankbare Verein Herrn Weireter zum Ehrenmitglied und zum Ehreiichormeister. Während des Weltkrieges mußte Herr Weireter dann noch öfter den Taktstock führen, denn nicht weniger als 17 Mitglieder desLiederkranz" starben den Heldentod und ihnen allen bereitete der Ver­ein würdige Trauerfeiern.

In den Jahren seines Ruhestandes nahm Herr Oberlehrer Weireter am öffentlichen Geschehen regen Anteil. Oft gab er seiner Freude über den politischen Umschwung nnd die Wiedereinführung der allgemeinen Wehr­pflicht lebhaften Ausdruck. Bis zu Anfang dieses Jahres ließ er sich durch Witternngs- nnbilden nicht von seinem täglichen Spazier­gang abhalten. Dann aber ließen seine Kräfte langsam nach. Die Beine wollten den schweren Körper nicht mehr tragen, und so wurde er immer mehr ans Hans gefesselt. Schon seit einigen Wochen war er bettlägerig, treu um­hegt von seiner stets um ihn besorgten Haus­hälterin Fräulein Bohnenberger. Gestern nachmittag erlosch das Lebensflämmchen des 83jährigen Mannes. Seine Beerdigung findet am Montag statt.

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Voraussichtliche Witterung für Sonntag und Montag: Zeitweilig bedecktes, aber vor­wiegend trockenes Wetter.

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Während im Nordosten der Hochdruck fort­besteht, zeigt sich über England immer noch schwerer Trefdrnck.

Stuttgarter Großmärkte vom 7. Nov.:

Kartoffel markt aus dem Leonhards- Platz: Zufuhr 100 Zentner. Preis für 1 Ztr.: Industrie, runde gelbe 3,50, Kuppinger 4,10 Mark (Höchstpreise frei Keller des Verbrau­chers). Mo st o b st m a r k t auf dem Wil- helmsplah: Zufuhr 600 Zentner, Preis 5,60 bis 5,80 Mk. für einen Zentner.

Viehmärkte. Biberach: Kühe 250 bis 500, trächtige Kalbeln 350 bis 560. Jungvieh 140 bis 400 Mk. Crailshei m : Ochsen 405 bis 460. Stiere 385. bis 390, Kühe 295 bis 485. Rinder 110 bis 325 Mk. LauP - heim: Kälber und Boschen 200 bis 375, Kalbeln 550 bis 610 Mk. Münsinge n: Fairen 350 bis 530, Ochsen 340 bis 740. Kühe 250 bis 655. Kalbeln 200 bis 640. Jung­vieh 90 bis 280 Mark. Winnenden: Stiere 448, Kühe 280 bis 520, Kalbinnen 450 bis 580, Iungrinder 200 bis 320 Mark.

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