Samstag
Beilage zu Nr. S8
13. April 1W7.
Vrwat-Kn^eigrL
-'">1 111
Var NschermSdchen von der Bretagne.
Von B. W. Howard.
'»MI
Zekirn^l^-^dseklLA!
Schweineschmalz LLNj
ohne Zusatz fremder Fette
in Emailgefäßen mit Brutto in
Eimer Ringhafen Schwenkkessel TeigschSffel Waffertopf
15-
30-
20 -
15-
20—50 Pfd. -20-35 „
-10 60 „ -30—50 „
-20—30 ..
por Pfund 62 Psg. Probe-Postdosen rnit 10 Pfund zu Mark 6.30
versendet unter Nachnahme
Lugen Ilspptee, Nii-enkeiin-revlr 10 (IVürtt.) Nachnahmegebühren werden sofort vergütet. In Holzgeb. Preisl. zu Dienst.! —Viele Anerkennungen.
Kunlifärberei und chemische Waschantzalt
w. Wsoktsr
Telephon 2956 » » Torstcahe 21
Filiale Böbliiigerstratze 8
empfiehlt sich bei kommender Saison im k'sidon und kisinigsn von ttorrsn- un<l vsmongsrckorodor,, in soickonon un<l v/ollonon Stollen, Nötrekiollen, Doppioksn, poriiöron. SpitLON, k'scksrn, k»olLrivork sto, lull- un<i Spikon- vorkSngo werden gewaschen, gefärbt und mittels Spannrahmen wieder wie neu hergestellt.
UW" Postsendungen werden rasch und pünktlich ausgesührt und in solider Verpackung zurückgesandt.
8iets kriscii 3u Koben in den bs88eren LoIonioI>vgrenZe8cb3iten.
käWWiiöeln
' gerck.: ..
»»«
asserglas
bestes und billigstes zum Einlegen von Eiern empfiehlt
k?. ttaudsr.
^
M/i
Mcnoosen Hiebt'
' ßMW»»- . ^
scbönWn 6 lsnr!
Hochfeines garantiert reines echtes 8«r
SvliHmsi»«»«;?? nimlm
witf^i'-stein Grieb.'Ngrschmack in em-iil!. Blechg^fäfi.» als
Eimer Z
Ringhafen Schwenkkessel N TeigschSffel ^ Waffertopf L
20—35 Pfd. 15-20-35 „ 30-40-60 15-30-50 „ 20-40 ..
Viel« an«r i»snn»,«g»»v>,^«id«nl
sowie in 10 Pfd.-Dosen ä..^6.20geg, Nachn. od. Vorschuß. In Holzgeb. Preis!, zu Dienst.
V. Veunlvn Zn,
Kirchheim-Teck 97 (Württ.)
(Fortsetzung.)
Die Kunstjünger, die „edle" malten, verstanden es meisterhaft in ihre unbeweglichen Züge jedes wünschenswerte Gefühl zu legen. So reiste denn die idealisierte Viktoria fortwährend nach Paris, bald ein sehnsüchtiges Ahnen zur Schau tragend, von dem sich ihr schläfriges Gemüt nichts träumen ließ, bald als Pastellbildchen, voll schmachtender Koketterie, wie sie auf Dosen und Handschuhkasten beliebt ist, oder einfach und unschuldig wie eine Feldblume, als wahre bretonische Madonna. Jeanne war frisch und rosig, immer gesucht und oft schon Monate voraus bestellt. Sie war ein gutes hübsches Mädchen, und ihr Hauptschmuck der Reiz ihrer zarten Jugend.
„Ich kann mir aber doch unmöglich den ganzen Winter meine Modelle zusammenborgen," sagte Hamor eines Tags verdrießlich, „Jeanne ist so alltäglich und abgebraucht, und Viktoria bewegt sich mit der Grazie einer Kuh. Sie steht diesem Haustier auch wirklich gleich. Wenn ich sie jemals wieder malen sollte, werde ich ihr ein Paar Hörner über ihre dumm dreinschauenden Augen setzen. Ich muß wirklich sehen, daß ich die kleine Rodellec zum Modell bekomme."
„Oho! die kriegst Du nicht," versetzte Staunton, „wir haben's alle schon versucht."
„Nun, sie wird wohl auch noch zu erschwingen sein," entgegnete Hamor unbesorgt. Er war fest überzeugt, daß Guenn das für ihn vom Schicksal bestimmte Modell sei. Aber obschon sie immer zu finden war, wo es Leben und Gelächter gab, hatte sie sich doch bisher so unnahbar verhalten, wie eine Königin auf dem Tron. Sie war überall und nirgends, beweglich wie die Welle, ungebunden wie die Möve auf der See; ein stilles, stttiges Verhalten war ihrer Natur fremd. Auch am Abend auf dem Dorfplatz war sie es die mit klarer Stimme den Chor der Mädchen führte und die neckischen Liebes- und ernsten Kirchenlieder anstimmte.
Auf den Dünen lachte sie mit Jeanne und Nannic; beim Fischverpacken arbeitete sie mit den ältesten Frauen um die Wette; furchtlos und keck wie ein Knabe, warf sie sich stets mit ganzer Seele auf ihr Geschäft und war, was sie auch unternahm, tüchtig und an ihrem Platze. In Plouvenec beurteilte man ihr Benehmen, ihren Stolz und ihre lustige Keckheit mit freundlicher Nachsicht, denn, wie wild sie auch war, wie schrankenlos sie sich auch zu jeder Stunde des Tags oder der Nacht unter den rohen Fischern Herumtreiben mochte, ihre Unschuld war so fleckenlos wie der Winterschnee an den Gipfeln der LlonluAnss Moires.
Wenn Hamor ihr begegnete, wie dies ja häufig genug geschah, so suchte sie niemals auszuweichen, sondern warf ihm einen feindseligen herausfordernden Blick zu. Sie sah aber so reizend aus mit der zornigen Röte in dem leidenschaftlichen Gestchtchen, den dunkler schimmernden blauen Augen und den verächtlich gekräuselten Lippen, daß Hamor es sich gar nicht anders gewünscht haben würde. Nun aber begann er sich doch zu fragen, wie lange wohl dieses Vorspiel noch dauern sollte. Etwas erzwingen zu wollen, hieße seine Aussichten gänzlich vernichten; es galt also, sich in Geduld zu fassen. „Ich will alles dem Einfluß der Zeit und dem Zufall überlassen," dachte er bei sich, „je gleichgiltiger ich mich stelle, desto zahmer wird mein scheues Vögelchen werden." Einstweilen begnügte er sich damit, ihr mög- lichst oft zu begegnen und in ihrer Gegenwart allerhand Atelierangelegenheiten mit Jeanne zu besprechen, die stolz aus ihren Verkehr mit ihm war und beständig von ihm schwärmte.
„Du glaubst nicht, wie gütig und lieb Monsieur Hamor ist!" sagte sie eines Tages voller Entzücken; „Du bist zu dumm, daß Du ihm nicht sitzen willst! Er pfeift und scherzt den ganzen Tag, dabei singt er so hell wie eine Heidelerche. —"
,?u m'smdßtks .Itzum,«/ rief Guenn leidenschaftlich, mit Deinem ewigen Monsieur Hamor hier, Monsieur Hamor da, Monsieur Hamor überall und nirgends! Was geht er mich denn an, wenn er den Kopf auch noch so hoch trägt und mit seinen neugierigen Augen alles zu Land und zu Wasser erspähen möchte, ewig lächelt, einen ansch-mt, als ob er die innersten Gedanken lesen könnte, und mehr wüßte, als die Engel im Himmel?"
„Dion-, — ich dachte doch. Du sähest überhaupt nicht nach ihm hin," warf Jeanne in uller U- schulo ein.
„Warum sollte ich auch? Es gibt Dinge, die man mit geschloffenen Augen sieht, dumme kleine Jeanne. Ich sehe doch auch die große Eiche am Weg nach Beüzec, wenn ich nach Trevignan zu schaue! Die Klippe, von der sich die arme Dvonne ins Wasser stürzte und wo man sie kalt und tot fand, und die Sonne, die auf den Wogen scheint und glitzert, so daß es einem schier weh tut — sehe ich da» nicht auch? Gerade so weh tut mir sein Lächeln, gerade so sehe ich ihn. Ich sehe ihn immer — immer — wo ich auch sein mag — im Fischlager, inmitten all der Weiber — wenn ich durch die Felder nach Hause gehe — an dem Dolmen oor- ! bei, wo es so einsam ist, ganz allein unter dem weiten Sternenhimmel, i bei dem großen Llsnüir, im Walde und am Strand — wenn ich meine