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Fischer tatsächlich ausgeübte Pachtmonopol bis zur Unerträglichkeit gesteigert wurden. Nach amtlichen Berichten, die von dem früheren Direktor der Statistik im rumänischen Finanzministerium Dr. G. D. Creanga veröffentlicht wurden, verfügten die genannten Unternehmer in den Jahren 1902/03 über ein Gesamtareal gepachteter Güter von 183 225 Hektar, wovon 138423 Hektar Ackerland waren. Hierfür zahlten sie 2 V» Millionen Pacht. Im Jahre 1904 stieg das von ihnen gepachtete Gesamtareal auf 237 863 Hektar, einschließlich der Waldungen, für welche sie den Gesamtbetrag von 2'/- Millionen Pacht zahlten. Gegenwärtig besorgen sie die Ausbeutung von 69 Gütern, für die sie insgesamt 2 V» Millionen jährlich Pacht entrichten. Diese Güter umfassen 79 Landgemeinden die so tatsächlich von dieser monopolistischen Gutsverwaltung vollständig beherrscht werden. Die oberen Zahlen beweisen, wie groß die wirtschaftliche Macht dieser in jüdischen Händen vereinigten Pachtungen ist, und es ist nicht schwer, sich vorzustellen, in welcher Weise diese Macht zur Ausnutzung gebracht wird, zumal sie sich durch Be- stechung die lokalen Verwaltungsbehörden vollständig dienstbar gemacht haben. Im Durchschnitt zahlen die Gebrüder Fischer 16 ^ 80 Pacht für den Hektar und verpachten ihn dann an die Bauern weiter für 32 bis 48^. Die Monopolstellung in einem so be- deutenden Umkreise gestattet ihnen sowohl die Pachtpreise zu bestimmen, indem sie sie beliebig hoch schrauben, wie anderseits die Arbeitslöhne zu drücken. Vier Fünftel des von ihnen gepachteten Riesenareals ist an Bauern weiter verpachtet, so daß die Gebrüder Fischer nur die Differenz ein- kaffieren und rückhaltslos die Gelder für die Unter- Pachtungen eintreiben. Ein kleineres Monopol derselben Art haben die jüdischen Gebrüder Instar, die 30152 Hektar in ihrer Hand vereinigen,
wofür sie jährlich 400 000 ^ Pacht bezahlen. So sind etwa vier Millionen Hektar jährliche Pachtungen in der oberen Moldau in jüdischen Händen vereinigt. Aber auch die Regierung hat an die Gebrüder Fischer Staatsdomänen verpachtet und bezieht von ihnen jährliche Pachtzahlungen von 440 000 Franken, denn die Fischer verfügen eben in Rumänien, wie man sich denken kann, über mächtige Einflüsse.
Die bestraften Junggesellen. Der Bürgermeister Nennet von Fort Dodge in Iowa, Vereinigte Staaten, hat ein Radikalmittel ergriffen, um endlich einmal dem verderblichen Junggesellenleben ein Ziel zu setzen. Nennet hat in seinem Stadtrat einen Antrag eingebracht, der für alle Unverehelichten des schönen Städtchen ein drohendes Ultimatum bedeutet. Die Junggesellen und die Jungfrauen stehen plötzlich vor der Alternative zu zahlen oder zu heiraten. Und man erwartet daher, daß in diesem Frühjahr die Eheschließungen in Fort Dodge kein Ende nehmen werden. Denn Bürgermeister Nennet dringt darauf, daß jeder heiratsfähige Unverehelichte bestraft werde, und sein Vorschlag ist vom Stadtrat bereits genehmigt worden. „Alle Personen im Alter von 25—45 Jahren, die geistig und körperlich normal und trotzdem ledig geblieben sind, werden aufgefordert, binnen 60 Tagen in den heiligen Ehestand zu treten, widrigenfalls sie mit einer Geldstrafe von 40—400 ^ belegt werden." So besagt das neue Gesetz, und als es angenommen wurde, ertönte von allen Seiten begeisterte Zustimmung.
Gottesdienste.
Sonntag Hvasiwoäoxvnili, 7. April. Vom Turm: 177. Predigtlied - 324. 9'/, Uhr: Vormitt.-Predigt, Stadtpfarrer Schmid. 1 Uhr: Christenlehre für die Töchter. 2 Uhr: Bibelstunde im Vereinshaus, Vikar Fischer.
ponnerstag, 11. April. 8 Uhr abends: Bibelstunde iw Vereinshaus, Dekan Roos.
Arettag, 12. April. 10 Uhr: Stellen der Konfirmanden in der Kirche. Das Opfer ist für die Konfirmandenhäuser in Altshausen und Bietenhausen bestimmt.
Handelskammer (Lalw.
Tagesordnung
für die Sitzung am Dienstag, den 9. April 1907, vormittags 9 Uhr.
1) Rheinschiffahrtsabgaben und Großschiffahrt
auf dem Neckar.
2) Jahresbericht 1906.
Borfitzender: Schriftführer:
Komm.-siat Zoeppritz. Stadtschultheiß Co«?.
Reklameteil.
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Amtliche und Privatanzeigen.
K. Amtsgericht Calw.
Gerichtstag
in Neuweiler wird am Montag, 8. April 1907, vormittags 11 bis 1 Uhr, auf dem Rathaus daselbst abgehalten.
Den 2. April 1907.
A.-G.-Sekr. Wurster.
Bekanntmachung.
Nachdem die Gewerbekataster (Steuerkapitale) der neueingeschätzten Gewerbetreibenden der hiesigen Gemeinde durch die Bezirksschätzungskommisston gemäß Art. 100 Abs. 3 des Gesetzes vom 28. April 1873/8. August 1903, betreffend die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer auf 1. Jan. l. I. fest- gestellt sind, wird das Ergebnis der Einschätzung gemäß Art. 100 Abs. 4 dieses Gesetzes (vergl. mit Art. 99 Abs. 1 und Art. 61 Abs. 1) 15 Tage lang und zwar
vom >. April bis 19. April 1997 (je einschließlich)
zur Einsicht der Beteiligten auf dem Rathaus (Zimmer Nr. 14) aufgelegt sein.
Jedem Unternehmer eines Gewerbes steht bezüglich seines Steuerkapitals das Recht der Beschwerde zu (Ges. Art. 99 Abs. 2).
Etwaige Beschwerden, welche die Beteiligten gegen die Einschätzung Vorbringen wollen, sind an das K. Steuerkolleginm Abteilung für direkte Steuern zu richten und längstens
bis zum 22. April 1907
bei dem Ortsvorsteher zur Weiterbeförderung anzubringen. Die Versäumnis dieser Frist zieht den Verlust des Beschwerderechts nach sich (Ges. Art. 61 Abs. 2).
Calw, den 2. April 1907.
Stadtschultheitzenamt:
Conz.
Calw.
Brennholz-Verkauf
am Montag, den 8. April, vormittags V-10 Uhr, im Gasthaus z. „Ochse n" hier aus den Stadtwaldungen Mädig Abt. Gräben, Mß und Verbrannter Hau:
Beugholz: Nr. 160—215 zus. 11 Rm. buchene Schtr. und Prügel, 78 Rm. Nadelholz-Schtr. Prgl. u.
Anbruch.
Reifig Nr. 84—96 und 182—213 zus. 140 buchene Wellen, 2190 Nadelh.-Wellen und 3 Flächenlose Schlagraum.
Ferner der Zavelsteiner Straße entlang 2 Flächenlose Putzreisig.
Gemeinderat.
Liebenzell.
Stammholz-Verkauf.
Das in den Waldteilen Unt. und Oberer Steinachwald, Bord. Sommerhalde, Finkensteig und Sperrengrund angefallene Quantum Langholz und Sägholz kommt unter den beim Stadtschultheißenamt dahier einzusehenden Bedingungen im
Submissionsweg
zum Verkauf und zwar
Langholz: 43,13 Fm. I. Kl., 34.06 Fm. II. Kl., 71,02 Fm. III. Kl., 89,04 Fm. IV. Kl., 13,31 Fm. V. Kl. (gereppelt);
Sägholz: 0,87 Fm. II. Kl., 0,56 Fm. III. Kl.
Die Offerte auf die einzelnen Lose oder auf das ganze Quantum in ganzen und Zehntelsprozenten der Revierpreise in geschlossenem Kouvert mit der Aufschrift „Angebot auf Stammholz" sind spätestens bis
Donnerstag, den 11. April 1Sl>7, vormittags S Uhr, beim Stadtschultheißenamt einzureichen, woselbst zu dieser Stunde deren Eröffnung und die Entscheidung über den Zuschlag erfolgt.
Schwarzwälderlisten können von Forstwart Bohlinger gegen Bezahlung bezogen werden.
An demselben Tage, vormittags 8 Uhr, kommen aus denselben Waldteilen 69 Rm. Brennholz im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Den 4. April 1907.
Gemeindeval.
Borstand Maulen.
Simmozheim.
Karlghoh-Verkauf
aus dem Gemeiudewald Eulert und Hönig am
Freitag, den 12. April 1907, von vormitt. 9'/- Uhr an:
95 Rottannen mit 102 Fm., 9 Weißtannen mit 3 Fm., 63 Forchen mit 45 Fm., 44 Eichen mit 6 Fm.
Zahlungstermin 15. September 1907.
Zusammenkunft im Eulert an der Straße Simmozheim—Althengstett. Aufnahmen können beim Waldmeister bestellt werden.
Gemeinderat.
Vorstand Hilligardt.
Wasserglas
bestes und billigstes zum Einlegen von Eiern empfiehlt