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Wildbader NS-Preffe Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt sür

das Oberamt Lleuenbürg

Nr. 222

Montag den 23. September 1V38

V3. Jahrgang

Me lange «och litauische Willkür?

Französische Unterstützung der Manische« Wahlmanöver Protest der Memettünder

Memel, 22. September.

Je näher der 29. September, der Wahltag im Memellande rückt, desto frecher werden die Litauer. So veröffentlicht dasMemeler Dampfboot" einen Protest der Vertreter der memelländischen Einheitsliste bei dem nur aus Litauern gebildeten Wahlausschuß gegen die einseitige Zusammensetzung aller Stimmausschüsse, denen nirgends ein Vertreter der Einheitsliste angehört, obwohl die in der Einheitsliste vertretenen Parteien 24 von 29 Sitzen des bisherigen Memel-Landtages inne­hatten. Darüber hinaus sind derlitauische Vorsitzende und ein Mitglied des Wahlausschusses zugleich Spit­zenkandidaten auf litauischen Listen, was eine Verletzung der Landtags­wahlordnung bedeutet, die nicht gestattet, daß ein und dieselbe Person Richter über seine eige­nen Angelegenheiten sein kann. Damit wird die litauische Behauptung, die Litauer hätten der Einheitsliste Sitze in den Wahlausschüssen «»geboten, als bewußte Lüge und Irreführung der Weltöffentlich­keit gebrandmarkt.

Der Protest wendet sich auch gegen die neue Wahlordnung und stellt fest, daß der litauische Vorsitzende des Wahlausschusses selbst zugege­ben hat, daß bei einer ProVeabstim- m nng nur 20 v. H. der an dieser A b- stimmung beteiligten Personen ihr Wahlrecht richtig anszuüben vermochten. Diese Tatsache allein spricht Bände für die Unmöglichkeit der Durchführung der Wahl unter dein eigens zum Zwecke der Wahlverfälschnng eingeführten neuen Wahl­system.

In den zu Genf anwesenden memelländi­schen Kreisen wird zur Vereinbarung zwischen Eden und Laval, tzas Memelproblem nicht vor den Völkerbund zu bringen, sondern ans diplo­matischem Wege weiterzubehandeln, erklärt, daß die Art und Weise der Beendigung des litauischen Terrors gleichgültig sei. Haupt­sache sei, daß überhaupt etwas g e- schie h t. Die Wahl vom 29. September wird von den Memelländern nicht als verfassungs­mäßig anerkannt werden, solange ein statut- widriges Direktorium mit dem einseitig aus Litauern zusammengesetzten Wahlausschuß die Wahlen leitet, solange 11000 Memelländer durch P a ß e n chz i e h u n g e n ihres Wahlrechtes beraubt und über 5000 Litauer widerrechtlich das Wahl­recht zuerkannt erhielten, solange aus Litanei: zngezogene Personen sogar wählen dürfen, ohne in der Wäh­lerliste zu stehen und ein besonderes Wahlverfahren für Militär- und Polizeibeamte zngelassen wird. Man fragt sich, wann endlich die Signatarmächte sich auf ihre Verantwor­tung besinnen und den von Litauen geschaffe­nen Gefahrenherd beseitigen werden.

Pariser Presse deckt Litauens Terror

Während in der englischen Presse da und dort in anerkennenswerter Objektivität die Verhältnisse im Memelland geschildert werden, tote sie wirklich sind, fühlt sich die Pariser Presse tote ans ein Stichwort hin bemüßigt, Gift und Galle gegen das Deutsche Reich zu speien, von deutschen Eroberungsplänen, Trnp- pen- und Flottenzusammenziehnngen, von Ein­marschabsichten der SA. und SS. nsw. zu faseln und schließlich unverblümte Drohungen nicht gegen Litauen, das zur Raison zu bringen auch Frankreich verpflichtet isi, sondern gegen Deutschland auszu­sprechen. In ihrem blinden Lügeneifer merkt die Pariser Presse gar nicht, daß sie das Un­vermögen der Signatar Mächte, also auch Frankreichs, den kleinen Naubstaat Litauen zur Durchfüh- rnng einer ordnungsgemäßen Wahl in: Memelland zu veranlas­se n, z u g i b t und damit Frankreich selbst bloßstellt.

Frankreichs Seeeiist,mg unvergleichbar!

Paris, 22. September.

Zu der am 2. Oktober erfolgenden Flott- machung derDünkirchen", die in einem

Dock erbaut worden ist, das nach Fertigstel­lung des Schiffes mit Wasser gefüllt wird, erklärte Kriegsmarineminister PrStri in einer Unterredung mit demExcelfior". daß keine andere Flottenmacht eine sobedeutende Anstrengung zur Wiederherstellung ihrer Kriegs­flotte nach dem Kriege gemacht habe wie Frankreich. Bisher umfasse die französische Kriegsflotte 426 000 Tonnen, die kürzlich von der Kammer bewilligten zwei Einheiten zu je 35 000 Tonnen nicht eingerechnet. Der Minister betonte, daß d:e Kraft der französischen Flotte dank der Neu­bauten unvergleichbar sei-

Die einzige Aufgabe, die noch zu lösen sei, fei die Erneuerung der Linien- s ch i s s. F l o t t e, da Frankreich nur sechs schon bejahrte Panzerschiffe und drei über- holte Schisse habe, die neuerdings bei den letzten Hebungen gute Ergebnisse gezeigt hät­ten. Kriegsmarineminister Pistri hob an­schließend noch den Fortschritt der französischen Marineflugzeug, streitkräfte und die Güte der Osiziere und der Besatzungen der Kriegsschiffe hervor und kündigte an. daß er das Parlament um Erhöhung des Mannschaftsbestandes ersuchen werde.

Die engl. Flottenverftürlungeu im Mittelmeer

Eine englische Mitteilung in Rom.

London, den 22. Sept. Das Foreign Office gab am Sonntagabend folgende Ver­lautbarung herausDer britische Botschafter in Rom besuchte am 20 . September den Unter­staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten Suvich, um im Namen der kgl. Regierung die Bewegungen der britischen Flotte und die Mannschafts, und Materialverstörkungen der britischen Garnisonen im Mittelmeer m»zu- teilen. Er fügte hinzu, daß sie nicht bezweckten, irgend eine aggresive Absicht von seiten der englischen Regierung anzubeuten. Er erklärte, daß solche Maßnahmen als eine natürliche Folge des Eindrucks ergriffe« worden seien, der durch die Heftigkeit des von der italieni­schen Presse in den letzten Wochen durchge­führten Feldzuges gegen das englische König­reich geschaffen worden sei.

Suvich machte eine entsprechende Mitteilung und sagte, er sei berechtigt, dem Botschafter zu erklären, baß die militärischen Vorbereitungen Italiens im Mittelmeer von rein vorbeugen­der Natur sei und keine aggressiven Ziele ver­folgten.,.

sulsgung des Reichsbundes ehemaliger Kriegsgefangener in Heilbeonn

kiZenberictit «er K8. -kresss

Wenn man als Pressemann Jahre hindurch Tagungen aller möglichen Art beigewohnt hat, gewinnt man allmählich ein untrüg­liches Gefühl dafür, was dabei Phrase und äußerlicher Schein und was lebenzeugende, schöpferische Kraft ist. Hier in Heilbronn, bei der Zweiten Gautagung, die am Samstag und Sonntag rund 1500Ehemalige" aus allen Teilen Württembergs, za sogar aus Baden vereinte, hatte man das beglückende Gefühl, daß hier nicht nur rückschauend Er­innerungen gepflegt werden, sondern echte, sortwirkende Arbe:t an der Volksgemein, schaft und vor allem am Heranwachsenden jungen Geschlecht geübt wird. Die ehemaligen Kriegsgefangenen sehen es als ihre besondere Aufgabe an, ihr Erlebnis, das ihnen das innerste Wesen des Deutsch-Seins tiefer und leidvoller und zugleich beglückender ein­prägte, der deutschen Jugend und damit dem Heranwachsenden neuen Volk weiterzugeben und so dre Brücke zu schlagen zwischen der Frontgencration und jener der Nachkriegs­jahre, die berufen ist, das Erbe des Front- kümpfertums zu wahren und neu zu gestal­ten. Daß dies keine Phrase, sondern blut­volle Wirklichkeit ist und Wird, trug man als das stärkste und beglückendste Erlebnis von dieser Tagung mit heim.

Jugend und Frontkämpfer 7

gehören zusammen

Unter diesem Leitwort des Vundesführcrs v. Lersner-Potsdan: stand der Samstag, nachmitta g, nachdem eine äußerst sehenswerte AusstellungSchwäbische Arbeit hinter S t a ch e l d r a h t" von Kamerad M a h c r - Eßlingen liebevoll betreut, von Gausührer Kamerad Fritz S t o l l - Eßlingen mit einführenden Worten eröffnet worden war. Oberbürgermeister G ü ltig von Heilbronn, Vertreter von Par­tei, Staat und Wehrmacht hatten sich dazu eingefunden. Tie Fanfaren der Jugend rie­fen dann zu der Kundgebung auf dem Marktplatz, wo über 2000 Hitlerjnngen und -Mädchen aufmarschiert waren. Der Gauführer mahnte die Jugend:Achtet und ehret eure Väter, die Frontkämpfer waren, Frontkämpfer und Jugend, gemeinsam mar­schierend und kämpfend für Deutschland, so wollen" wir Adolf Hitler Nachfolgen." Bun­desführer v. Lersncr sprach begeistert und begeisternd. zu seiner Jugend und führte

sie hinein in den tiefsten Sinn des Kriegs- gefangenenerlebnisses. Sprechchöre und Lie­der der Jugend erklangen. Trommeln riefen zum Abmarsch auf die herrlich grüne Park- Insel zur Erzählstunde. Diese Stunde wurde zu einer der schönsten und wertvollsten der ganzen Tagung. Es war ein herrliches Bild, wie die Jungen und Mädchen in zwanglosen Kreisen, in zehn oder zwölf Gruppen sich um ihre Erzähler gelagert hat­ten und mit innerer Aufgeschlossenheit deren Erzählungen aus den schicksalsvollen Tagen der Gefangenschaft in sich aufnahmen. Das war echter Dienst an der Jpgend und am Volk und zeigte, daß der REK. seine Auf­gabe nicht nur richtig sieht, sondern auch richtig erfüllt.

Ein zwangloser Kameradschafts- Abend vereinte am Abend die Heilbronner und Böckinger mit ihren bis dahin eingetrof­fenen Kameraden aus dem Land imJugend- Hein:" bei allerlei musikalischen, Volkstänze- rischen Darbietungen, die gekrönt wurden von einem aufschlußreichen Lichtbilder-Bor- trag des Kameraden Kik-Ulm über Kriegsgefangene Deuts che in allerWelt". Auch der Bundesführer, dem die Heilbronner einen wundervollen Früchte­korb aufgebaut hatten, richtete noch mah­nende und richtunggebende Worte an die Kameraden.

Mir wollen Kämpfer für Deutschlands Erneuerung sein

Die Heimkehr-Gedenkfeier am Sonntagvormitag imHarmonie"- Gartensaal wurde zu einem Höhepunkt der Tagung. Nach einer musikalischen Einleitung durch das Heilbronner Konzertorchester hieß Oberbürgermeister Gültig die Kameraden und Volksgenossen herzlich willkommen und deutete in gedankentiefer Weise den Sinn dieses Treffens. Oberstleutnant a. D. Laub überbrachte als Bezirksführer des SA.-L. die Grüße des Khffhäuser-Verbandes und der NSKOV., deren Gebietsinspektor Pg. Groß gleichfalls anwesend war. Von richtunggeben­der Bedeutung war die Rede des Bundes­führers v. Lersner. Er hob m:t be- geisternden Worten und Gedanken die hohe Verpflichtung für alle Ehemaligen hervor, ihr tiefes Erlebnis vom deutschen Wesen nicht in der Seele zu vergraben, sondern im neuen Volk und Staat Wirklichkeit werden zu las-

sen. Die bitteren Stunden an der Front und hinter dem Stacheldraht geben Antwort aus alle Fragen unsercLLebens, bis zu denen der Religion. Der Kriegsgefangene, dessen Leben eine einzige Kampfhandlung um die Bewah­rung und den tiefen Sinn des Deutsch-Seins wurde, hat heute die heilige Aufgabe als Politischer Soldat für seine Erkennt­nis einzutreten, dafür nämlich, daß nur aus einer Neuwerdung des ganzen Volkes die Freiheit Deutschlands geboren werden kann. Darin müssen wir dem Führer Nachfolgen und uns zu ihm, der sechzehn Jahre schon in diesem Kampf voranging, durchkämpfen. Sind wir als Einzelne in den Saal gekom­men. als geschlossene Mannschaft müssen wir ihn wieder verlassen mit dem Gelöbnis als politische Soldaten des Natio­nalsozialismus zu kämpfen bis die Ehrenposten uns zu Grabe tragen. Stadt- Pfarrer Kamerad Jäger widmete den 150 000 in der Gefangenschaft Gestorbenen eine Gedächtnisansprache, bei der vielen die Augen feucht wurden. .

Am Nachmittag erlebten die Tecknehmer an der Gautagung und die ganze Stadt Heilbronn die besondere Freude der Anwesenheit von Reichsstatthalter und Gauleiter Pg. Murr, der in Begleitung seines Adjutanten Oberleut­nant Eonz und des Gauamtsleiters der Presse, Pg. Dr. Weiß erschien, als der Festzug auf den Marktplatz einschwenkte.

Reichsslakthalier Murr spricht

Neichsstatthalter Murr sprach in seiner Be. grüßung von der Freude, die ihn stets in: Kreise alter Frontkämpfer erfülle. Die Front­kameradschaft, die uns im Felde zusammen­geschweißt hat auf Gedeih und Verderb, gibt uns die Verpflichtung, dieses Erlebnis in das ganze Volk zu tragen und ihm diese zwingende Notwendigkeit der Volksgemeinschaft immer wieder vor Augen zu stellen. Unser Wille ist so betonte er die v e r s ch w o r e n e G c- meinschaftderFront im ganzen Volke lebendig zu machen. Nicht nur Kameradschaft zu pflegen, sondern Boten die­ses neuen Geistes zu sein, ist der tiefste Sinn solcher Treffen. Ein Wort des Führers spricht von dem unerhörten Heroismus des deutschen Frontkämpfers, von dem man reden wird, so­lange die Weltgeschichte ihren Gang acht. Hat auch der Kamps, in der Bewegung des Natio­nalsozialismus manchmal das Höchste gefor­dert, so wird es ausgewogen durch das Helden­tum :m Schützengraben, im Trommelfeuer und in der Knegsgefangenschaft. Es gibt kein höheres Beispiel für Pflichterfüllung, Opser- sinn und Kameradschaftsgeist, als er sich im Frontsoldatentun: offenbarte. Wer das erlebte, dem wird auch kein Opfer für die Volksgemein-- 'chast zu groß sein, um den: Volk Freiheit und Unabhängigkeit in der Welt zu erkämpfen. Ar­beiten wir daran/dann hat auch das Blntopfer unserer Gefallenen seinen Sinn erfüllt. Dann werden wir z u s amm e n w a ch se n zu einemVolk, das sich mit eisernem Willenin der Welt behauptet und baut an der Zukunft eines Deutschlands in Größe, Stärke, Glanz und Glück.

Bundesführer v. Lersner stellte in sei- ner Rede nochmals die Erkenntnis und den Kampf um das deutsche Wesen und Sein als den tiefsten Sinn des Gefangenschaftserleb, nisses heraus. Wer das Nürnberg des Jah­res 1935 erlebte und das Wollen und Werk unseres Führers erkannt hat, der weiß auch, was der rechte Frontsoldat zu tun hat. Der Kriegsgefangene hat im Feindesland erkannt, wie notwendig nicht nur eine militärische, sondern vor allen: auch eine Politische Schulung de 8 Volkes ist. Daran kann und muß jeder von uns arbeiten. Wir wollen nicht Soldaten sein bei Bier und Wein, sondern uns vor das Herz des Volkes und der Jugend stel- len. Wenn so manche Nörgler nur vier Wochen Afrika oder Sibirien erlebt hätten, dann wüßten sie, daß sie auf dem falschen Wege sind. Unsere Fahne ist das schwarz, weißrote Hakenkreuzbanner und unser Kampf gilt Deutschland!

Zum Schluß weihte der Bnndesführer die neuen Fahnen des Gaues Württemberg mit einem eindrucksvollen Weihespruch. Das Gelöbnis der treuen Gefolgschaft hinter dem Führer wurde bekräftigt vom Deutschland- und Horst-Wessel-Lied. Ein schneidiger Vor­beimarsch vor dem Reichsstatthalter, in dem dieEhemaligen" zeigten, daß sie nickt alte Soldaten, sondern Soldaten heute uno stets sind und sein wollen, bildete den Abschluß.