Samstag den 21. September 1938

Der EnztAer

93. Jahrgang M. 221

Jeder Betrieb Mitglied der NSV!

Noch ist uns allen der Rechenschaftsbericht in Erinnerung, mit dem die Nationalsoziali­stische Volkswohlfahrt das Winterhilfswcrk 1934/35 abschloß. Beispiellose Opferbereitschaft deutscher Volksgenossen und deutscher Unter­nehmen hat den Kampf gegen Hunger und Kälte stegreich durchgehalten. Zur Lösung der neuen gewaltigen Aufgaben, die uns im kom­menden Winter bevorstehcn, ist erneutes Zu- sammenfassen aller Kräfte notwendig. Hinein in die NSV, wer sich der Verpflichtung gegen sein Volk bewußt ist! Besser als durch gele­gentliche Sammlungen wird diese größte Or­ganisation aller Zeiten ihre Aufgabe erfüllen können, wenn sie einen gewaltigen Stamm treuer und dauernder Mitglieder hat, auf deren regelmäßige Beiträge sie rechnen kann. Zur Sicherstellung der Durchführung der ge­stellten Aufgaben sind diese monatlich ein­gehenden, der Leistungsfähigkeit des einzelnen Volksgenossen angepaßten Beiträge unbedingt notwendig. Aus dieser Einsicht heraus hat die Reichsleitung der NSV beschlossen, jetzt auch Firmen und Betriebe als Mitglieder in die NM anfzunehmen. In den nächsten Tagen werden den Betrieben Aufrufe zum Eintritt in die NSV zugehen. Nach erwor­bener Mitgliedschaft erhält die Firma eine künstlerische Urkunde und das metallene Tür­schild der NSV, durch das nach außen bezeugt wird, daß der bestehende Betrieb in der Volksfront gegen Hunger und Kälte, gegen seelische und körperliche Not steht. Nach ein­jähriger Mitgliedschaft ist cs dem Betrieb möglich, das Ehreuschild der NSV zu bean­tragen, mit dessen Besitz eine Ablösung von allen Sammlungen der NSV verbunden ist. Wir hoffen, daß recht viele Betriebe von die­ser Möglichkeit Gebrauch machen. Die soziale Arbeit der NS-Volkswohlfahrt wird da­durch einen neuen kräftigen Antrieb er­halten und ihre Rrbe.it für die Gesunder­haltung unseres Volkes umso erfolgreicher durchführen können. Nicht zuletzt werden ge­rade die wirtschaftlichen Unternehmen die segensreichen Folgen verspüren, die von der tausendfältigen Wirksamkeit der NSV für un­sere Volksgenossen ansgeheu.

Küfermeister Wilhelm Benz inOhmenha u- scn, OA. Reutlingen wurde auf der Straße von einer großen Dogge angesallen nnd in den Arni und Rücken gebissen, so daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte.-

Gestern nachmittag wurde auf der Straße nach Marbach am Wäldchen vor Ma rbach ein Rad - sah rer von einem Auto a» gefahren und schwer verletzt. Mit einem Beinbruch und einer tiefen Fleischwuude wurde er ins Marbacher Kreiskrankenhaus eingeliefert. Der Autofahrer suchte nach dem Unfall daS Weite.

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Nachts ereignete sich auf der Landstraße zwi­schen Tuttlingen und Möhringen einschwe - rer Auto Unfall. Ein mit 4 Personen be­setztes Mietauto aus Tuttlingen führ bei der Freien Pürfchmark" gegen einen Baum, der ab­gerissen und auf den Wagen geschleudert wurde.

Zwei der Insassen wurden leicht und zwei schwer verletzt. Der Wagen wurde schwer beschädigt.

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Vaihingen a. F., 19. Sept. (Neubau des Kreis messungsamts und der Kreis sparkasse.) Am Dienstag fand in Anwesenheit von Landrat Nietham- mer und der Bürgermeister des Kreises Stuttgart-Amt das Richtfest des Neu. baus für die K r e i s s P a r ka s se und das Kreis-Messungsamt statt. Nach dem Richtspruch sprach Landrat Nietham­mer dem bauaussührenden Architekten Schaumann und dessen Mitarbeiter den Tank aus für das wohlgelungene Werk. Der dreistöckige Bau steht an der Ecke der Haupt» und Nohrer Straße >««d ist sehr zweckmäßig angelegt. Der Flügel an der Hauptstraße enthält die Räume für das Mesiungsamt, in dem 18 Beamte beschäftigt werden; der Kreissparkasfe Stuttgart-Amt ist der Flügel an der Rohrer Straße Vorbehalten.

Gefängnis für schamlosen Men

Stuttgart, 19. September. Wegen Erregung öffentlichen Aerbernisses und Beleidigung wurde der 65jähnge verh. Karl Straus von Stuttgart-Untertürkheim vom Schöffengericht zu einem Monat Gefängnis verur­teilt. Der Staatsanwalt hatte sechs Wochen Gefängnis beantragt. An einem Sonntagabend

DieBörfe war auch in dieser Woche sehr ruhig, aber die Abschwächungen setzten sich nicht mehr fort. Unter dem Einfluß der ge­besserten Außenhandelsziffern und des vollen Erfolges der Zeichnung auf die IVsprozentige Schatzanweisungsanleihe des Reiches ist die Stimmung zuversichtlicher geworden. Ganz einheitlich war aber die Tendenz nicht. An den Aktienmärkten setzte st) immerhin eine gewisse Erhslung durch. Der-Rentenmarkt lag weiter still bei freundlicher Grundtendenz. Im Aus­land liegen die deutschen Ausländsanleihen fester.

Das Zeichnungsergebnis auf die l'/sprozentigen Neichsschatzanweisungen hat einen vollen Erfolg gehabt. Die Anleihe wurde überzeichnet. Die deutschen Sparer haben damit erneut den Beweis dafür geliefert, wie fest ihr Vertrauen in die Stetigkeit der deut­schen Entwicklung ist. Die Finanzlage des Reiches ist durchweg günstig. Neichsfinanz- minister Graf Schwerin beziffert die Gesamt­schulden des Reiches zur Zeit auf rund 30 Mil­liarden RM. einschließlich der Schulden der früheren Länder usw. Das ist eine für ein Land von der Bedeutung Deutschlands sehr geringe Summe. Diezusätzlichen" Verpflich­tungen, die in den letzten 2Vr Jahren der Arbeitsbeschaffung entstanden sind, machen übrigens auch nur 67 Milliarden aus und ihnen steht eine Haushaltbesserung von meh­reren Milliarden und ein Vermögenszuwachs an Werten der verschiedensten Art gegenüber.

Die Großhandelsindexzisfer blieb mit 102,1 unverändert. An den inter­nationalen Warenmärkten ist ein Steigen der Rohstoffpreise festzustellen. Die deutsche Außen-

Ende Juli dieses Jahres hatte sich der An­geklagte, an einem Tisch im Wartesaal dritter Klasse des Hauptbahnhofs sitzend, rn überaus schamloser und nicht näher zu beschreibender Weise aufgeführt, obwohl oder vielmehr weil an einem Nebentisch zwei Schülerinnen und ein löjähriges Dienstmädchen von auswärts saßen, die der Angeklagte bei seinem Treiben unausgesetzt ansah, und die ein solches Beneh­men mit Recht höchst anstößig fanden und sich in ihrer Ehre gekrankt suhlten.

GroUruor vernichtet Erbhof

Eggmannsried, OA. Waldsee, 18. Sept. Dienstag vormittag brach in dem bäuerlichen Anwesen des Erbhofbauern Josef Grimmin Oberhaslach ein Großfeuer aus. Vater und Sohn, die sich in oer Nähe des Hofes befanden, nahmen plötzlich wahr, wie das Feuer schon zum Dach hinausschlug. Die Feuerwehren von Oberhaslach und Eggmanns­ried wurden sofort alarmiert und waren auch alsbald-zur Stelle. Schließlich wurde auch noch die Motorspritze von Waldsee herbeigerufen. Innerhalb kurzer Zeit war daSganzeAn- wesen, das aus dem Wohnhaus und der angebauten Scheuer bestand, ein Raub derFlammen. Die ganzen Erntevor­räte des ettva 40 Morgen umfassenden Gutes fielen dem lodernden Element zum Opfer. Die landwirtschaftlichen Maschinen konnten zum großen Teil geborgen werden. Eine Dresch-

handelsbitanr weist im August einen günsngen Abschluß aus. Die Bilanz schließt mit einem Ausfuhrüberschuß von 50 Millionen NM. egenüber 29 RM. im Juli. Diese Steigerung er Aktivität gegenüber dem Vormonat ist zum größeren Teil durch eine weitere Einschränkung der Einfuhr bedingt. Auf dem Parteitag der Freiheit in Nürnberg konnte der Führer mit berechtigtem Stolz feststellen, daß wir uns selbst unsere Freiheit erobert haben, auch auf wirt­schaftlichem Gebiet. Niemand hat uns gehol­fen, die ganze Welt war gegen uns und im Innern waren auch starke bolschewistische Kräfte zu überwinden. Aber wir haben es ge­schafft trotz der Feindschaft des internatio­nalen Judentums. Die nationalsozialistische Wirtschaftsführung hat nicht nur rund 5 Mil­lionen erwerbsloser Volksgenossen wieder Arbeit und Brot gegeben, sie hat auch die Er­nährung aus eigener Scholle gewährleistet. Sie hat den Frieden in der Wirtschaft gefestigt und hat verhindert, daß aus dem mühsam erkämpf­ten Wirtschaftsaufstieg eine Preiskonjunktur wurde. Deshalb feierte in diesen Tagen das ge­samte arbeitstätige und wirtschaftende Deutsch­land den Tag der Freiheit.

An den Getreidemärkten war die Umsatztätigkeit gering. Brotgetreide war reich­lich angeboten, doch war oie Nachfrage der Mühlen nicht sonderlich groß. Am Mehlmarkt hat die Festsetzung der neuen Preise die Zu­rückhaltung eber noch verstärkt. In Futter­mitteln blieb das Angebot knapp.

Die Schlachtviehmärkte hatten lebhaftes Geschäft. Die geringe Versorgung der Schweinemärkte führte wiederum zu einer Zuteilung und raschen Räumung des Bestan­des. Die Großvieh- und Kälbermärkte waren genügend befahren. Es waren geringfügige Preisbesserungen zu verzeichnen.

Maschine verbrannte. Das Vieh wurde noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Auch gelang es, aus der Wohnung die Einrichtungsgegen­stände und Werte herauszuholen. Als Brand­ursache ist Kurzschluß festgestellt worden.

CA. flaggt Kalbmast

Trauer um die verunglückten Kameraden

Stuttgart, 19. September. Der Führer der SA.-Gruppe Südwest, Gruppenführer Ludin, erläßt folgenden Gruppenbefehl:

Am 15. September 1935 fanden fünf brave SA.-Reserve-Männer in treuer Erfüllung ihres Dienstes für Führer und Volk durch einen Krastwaaenunkall den Tod. Sechs Männer Wurden schwer verletzt. Tieferschüttert durch den Verlust der treuen Kameraden trauert die ganze Gruppe mit den Hinterbliebenen Frauen und Kindern. Auch dieses Opfer ist für uns alle Verpflichtung zu neuem Einsatz. Am 19. September 1935 rst auf allen Dienstgebäu­den der Gruppe Halomast zu flaggen

ArichGalthaller Mim besucht -le verletzten CA.-Mamm

Kirchheim u. T., 19. Sept. Am Mittwoch, kurz nach 12 Uhr, traf Reichsstatthalter Gauleiter Murr, von Göppingen kommend, in Begleitung von SS.»Oberführer Zeller, in Kirchheim ein. Nachdem er sich beim Krankenhausarzt eingehend nach der Art der Verletzungen und nach den getroffenen Maß­nahmen erkundigt hatte, stattete er den noch hier im Kreiskrankenhaus befindlichen fünf verunglückten SA.-Männern einen Besuch ab. Im Anschluß daran besichtigte der Reichsstatthalter die Unfall stelle am ungeschützten Bahnübergang zwischen Det­tingen und Owen.

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Vom BfB. Conweiler Der vergangene Sonntag sah Conweiler mit vier Mannschaften auf dem Plan (das ist rund die Hälfte der Mitgliedschaft und darf als Breitenarbeit Anspruch erheben). Die

1. Mannschaft hatte in Gräfenhausen zum Pflichtspiel anzutreten und mußte mit etwas Pech einer: Punkt dort znrücklassen. Die

2. Mannschaft konnte das Vorspiel mit 1:6 gewinnen. Die Jugendmannschaft stand im Pflichtspiel Neuenbürgs Jugend gegenüber, man trennte sich beim Stande 2:2. Die Kna­benmannschaft bestritt in Pfinzweiler das Vorspiel und unterlag dem Nachwuchs von Pf. mit 3:0.

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orrrrcseli-irLLrirrrLtturi- veiri-»s orn/rk l4Lirr5>r, weiro/rn <40. Fortsetzung.)

Wägermeisters feierten ein stilles, angenehmes Fest, trotz Wilhelms Abwesenheit. Fritz kam mehr zur Geltung mit seinem Erzählertalent. Manche Stunde saßen sie des Abends und wußten nicht, wo die Zeit hin war. Nicht die Hälfte von dem. was Fritz erzählte, erfuhren sie von dem quecksilbrigen Wilhelm, so daß Therese Fritz im stillen abbat. was sie über seine Gründlichkeit gespottet hatte. Von Traugott sprach er mit Anerkennung und wunderte sich, daß er so zu Wilhelm hielt, der ihn oft zur Zielscheibe seines Spottes nahm. Der Jägermeister war auch in sehr zufriedener Stimmung. Sein Herr war von außerordentlicher Güte gewesen und sichtlich wohler fortgegangen. Therese hatte vom König eine große Marzipantorte bekommen und war glücklich darüber.

Zum Neujahrstage traf die Todesnachricht von Traugotts Vater ein. Man nahm Anteil, als ob ein lieber Anver­wandter gestorben wäre. Wilhelm schrieb, daß es ihm eine Genugtuung lei. dem Freunde beizustehen. Traugott sei mit dem Vater im besten Einvernehmen gewesen, und sein Tod griffe ihn mächtig an.

Fritz hatte den Brief gelesen, und Therese hatte die paar Augenblicke teilnehmenden Schweigens mit der bangen Frage unterbrochen:Und vom Väschen schreibt er nichts?"

Die Eltern iahen sich schweigend an, und Fritz sagte er­ziehend:Sieh zu. daß du nicht Wilhelms sprunghaftes Weien annimmst und in leine Fußkapfen trittst!"

Nun begann ein Warten für Thrrele auf eine Nachricht vom König, auf eins Nachricht von Traugott. Die Brüder schrieben«'elten und kurz bei der Aussicht aus die frühen Oslerserien

Der Winter mar streng und brachte Kälte und Schnee, wie man es ''eit 1813 nicht gesehen hatte. Der Vater war viel unisnvegs: es gab Schneebruch und Wildschaden, dem ein c.anrer Stab von Iagdgehilfen nicht gewachsen-war. Therese beglenere bsn Vater oft und trauerte um jeden Baum, der den Schneemassen zum Opfer fiel. Ln ihrem Hangen und

Bangen hatte sie den Trost, daß sie den Eltern wieder näher­gerückt war. Die Mutter verwies sie nicht, wenn sie vom König sprach, und Vater erzählte manches aus des Königs Jugendtagen. Und war einmal tagelang keine Nachricht vom Hofe herausgekommen, so wußte sie. daß Vater sagen würde: Mädel, ich lasse den Schlitten richten, ich habe dienstlich drin zu tun. Willst du mitfahren?" Er erfuhr dann immer aus sicherer Quelle, wie es dem König ging, und Therese durfte liebe Freunde besuchen.

Einmal brachte sie die kleine Gräfin P. mit hinaus, der sie eine begeisterte Schilderung von draußen entworfen hatte. Diese hatte die Mitfahrt förmlich ertrotzt, sie müsse frische Luft haben, das Ersticken sei ihr nicht fern. Man könne sie ja holen

Sie gab den Anstoß, daß oft jemand von der Hofgesellschaft hinauskam, und die Jägermeisterin mußte oft die gute Stube Heizen lassen. Der König kam nicht, nur Prinz Anton und Prinz Max nahmen den winterlichen Forst in Augenschein. Aber bei deren Anwesenheit sah 'Therese kaum aus dem Fenster.

Dann schwand der Schnee, und der Frühlingssturm fuhr wie wild um das Schloß und brachte das Eis auf dem Teiche zum Bersten. Eines Tages kam Therese hereingestürzt:

Mutter, draußen pfeift ein Star, der Frühling kommt!"

18.

Seiner Majestät herzgsliebtes P a t e n k i n d.

Die Osterferien hatten Therese sehr enttäuscht. Sie war so voll Hoffnung und Freude gewesen und hatte bestimmt erwartet, die Brüder würden Traugott mitbringen. Die Stellung in Dresden hatte er ja bekommen durch seines Vaters Freunde, und so war doch die Entfernung nicht groß. Sie gönnte ihn seinem Väschen, aber kommen konnte er doch und Freundschaft halten. Sie wollte so viel von ihm er­fragen über Literatur und schöne Dinge, über die Wilhelm nur mangelhaft Bescheid gab und die Fritz ihr mit einem lehrhaften Vortrag vergällte. Kaum daß man bei Tisch von ihm sprach. Einmal fragte die Mutter, ob er schon in Dresden Wohnung habe, ^a," sagte Wilhelm,er richtet sich jeden­falls jetzt ein."

Dann begann Wilhelm ganz entzückt von der kleinen Base zu erzählen. Die ganze Familie sei sehr respektabel. Man habe ihn herzlich eingeladen für die Sommerferien, seine Schwester sei auch willkommen.

Was soll ich denn dort? Ich kenne ja die Leute gar nicht."

Ich habe dich geschildert, so gut es in meinen schwachen Kräften stand." sagte Wilhelm spitzbübisch.Es ist auch ein heiratsfähiger Sohn im Hause. Man muß immer ein bißchen an seine Familie denken."

Du hast reichlich zu tun, wenn du immer an dich denkst," entgegnet« Therese.

Fritz pflichtete ihr bei.Du wirst manches gesprochen haben, was du nicht verantworten kannst."

Der Spruch: Eure Rede sei ja, ja. nein, nein, steht nicht in meiner Bibel, denn ich glaube, bei derartiger Unterhaltung wäre die Menschheit schon vor Langeweile gestorben "

Die Eltern lachten zu dem Geplänkel» ließen sich aber nicht herbei, näher nach Traugott zu fragen oder ihn einladen zu lassen durch die Brüder. Da mußte sich Therese eben trösten. Mochte er glücklich lein mit dem holden Väschen.

Therese ging an einem regenschweren Vormittag zu Plög; sie wollte sich Lord holen zu einem kurzen Spaziergang. Die Mutter selbst hatte sie geheißen, zu gehen; sie sollte ihre Stichelei einmal aus der Hand legen.

Da fuhr eben Reichenaus Geschirr in den Stallhof. Theres« staunte, als Amalie von Reichenau und ihr Bruder aus- stiegen. Die beiden Mädchen begrüßten sich herzlich.

Mein erster Weg sollte zu dir sein. Therese, und nun stehst du hier wie bestellt."

Der junge Reichenau machte eine affektierte Verbeugung und fragte Amalie, ob sie hier zu bleiben gedächte.

Ein Weilchen doch; oder, Therese, bin ich Euch am Nach­mittag willkommen?"

Aber natürlich, jederzeit!"

Dann gehen, wir erst ins Schloß. Wir haben in der Kavalierwohnung etwas nachzusehen. Wir bleiben ein paar Tage, die Eltern kommen heute noch heraus. Vater Hai Dienst, und der König will ein paar Tage ganz besonderen Wohlbefindens in Moritzburg verbringen."

(Fortsetzung folgt) j