F e tag den 20. September 1935

Der Enzliiler

93. Jahrgang Nr. 2-6

Die verwerfliche Nnsitle mancher Fuhrwerks. Besitzer, die beim Bergauffahren benützten Unter, legsteine mitten in der Straße liegen zu lassen, verursachte Dienstag abend wieder einmal einen UnglückSsall in BartholomZ. OA. Gmünd. Eine von Heubach zurückkvmmende Arbeiterin fuhr mit dem Fahrrad aus einen großen Unter­legstein ans. Sie verlor dabei die Herrschaft über das Nad und wurde aus die Straße ge­schleudert. Verstauchungen und Verletzungen an Armen und Beinen waren die schlimmen Fol­gen.

Besigheim. 18. Sept. (Verkehrs- und Jagdkontrolle.) Letzten Sonntag wurde überall von Landjägern eine all­gemeinde Kontrolle der Kraftfahr, zeuge durchgeführt. Dabei wurden der- schiedene Verfehlungen festgestellt. Da Fahr­zeugen, die aus Waldgebieten kamen, be­sondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde, ist, so schreibt dieNS.-Rundschau", anzuneh­men. daß die Kontrolle mit dem Aufgehen der Jagd am 16. September aus Nehaeißen und Kitzen in Verbindung stand, um Jäger festzustellen, die den genauen Termin nicht abwarten konnten. Auch in Zukunft können olche Kontrollen durchgcfübrt werden, um estzustellen, ob das Wild mit der Kugel er- egt wurde, ob der vorgeschriebene Wild­ursprungschein angebracht und der gültige Jagdschein vorhanden ist.

Ludwigsburg, 18. Sept. (Freiherr Ge­org v. Woellwarth-Lauterburg tödlich verunglück t.) In Murnau in Oberbayern ist gestern früh im dortigen Krankenhaus der 20jährige Fliegerleutnant Freiherr Georg v. W o el lw a r th - L nu­te r b u r g von hier an den Folgen eines schweren Unfalls gestorben, den er am Sonntag mit seinem Auto erlitten hatte. In einer Umleitungskurve bei Unter- söchering war der W a g e n i n s S ch le u - dern gekommen, in den Straßengraben ge­raten und hatte sich überschlagen, die drei Insassen unter sich begrabend; während die beiden anderen mit dem Schrecken davon­kamen. erlitt Georg v. Woellwarth neben anderen Verletzungen einen schweren Schä­tz e l b r u ch und wurde bewußtlos ins Kran­kenhaus Murnau gebracht, wo er starb. Ter Verunglückte war der einzige Sohn des hier im Ruhestand lebenden Kreisdirektors Frei­herr Wilhelm v. Woellwarth-Lautcrburg.

Erlaheim OA. Balingen. 18. September. (Derrote Hahn".) Montag abend brach im Wohn- und Oekonomiegebäude der Familie Alois Ott Feuer aus. Die Erlaheimer Feuerwehr war rasch zur Stelle. Dank ihres tatkräftigen Einsatzes gelang es mit Müh und Not. die eng angrenzenden Nachbargebäude zu retten. Der eintreffende Balinger Löschzug konnte dann mit seiner Motorspritze dem Feuer Einhalt gebieten und den Feuerherd löschen. Nur noch Rui­nen sind zu sehen. Das Vieh konnte ganz und das Inventar zum Teil gerettet wer­den. Brandursache war Kurzschluß.

Glatt in Hohenz.. 18. Sept. (Voneinem Auto tödlich überfahren.) Am Montag abend wollte die Frau Josefine des Schreinermeisters Gerhard Säer von hier auf der Straße nach Neckarhausen Obst auf­

lesen. wobei sie von einem Personenauto an­gefahren wurde. Die Frau erlitt einen Schädelbruch. an dessen Folgen sie nach wenigen Stunden starb. ohne das Bewußt­sein wieder erlangt zu haben. Sie stand im 73. Lebensjahr und hätte im März 1936 dre Goldene Hochzeit feiern können.

Suilbsrtnml über den Szean

Glückwunsch des Reichsluftfahrtministers anGraf Zeppelin"

Friedrichshafen, 18. Sept. Das LuftschisfGras Zeppelin" ist heute nachmittag von seiner 12. diesjährigen Süd­amerikafahrt nach Friedrichshafen zurück- gekehrt und um 1.4V Uhr auf dem Werft­gelände glatt gelandet. Die Führung des Schiffes hatte Kapitän Pruß über­nommen. Zur 10 ü. Ozeanüberque­rung, die aus diese« Fahrt erfolgte, über­sandte Reichsluftfahrtminister- ring ein Glückwunschtelegramm.

8ur IW. Szeanübmlieruilg desGraf Zeppelin"

Friedrichshafen, 18. September. Nachdem das LuftschiffGraf Zeppelin" in der Halle verankert war, sprach Bürgermeister Bär- lin im Namen der Stadt Friedrichshafen der Besatzung Glückwünsche zur 100. Ozeanüber­querung aus.

Er rühmte das Werk des Graf Zeppelin und ferner Mitarbeiter, das im LuftschiffGras Zeppelin" seine Krönung erhielt. Seit seiner Indienststellung hat dieses Luftschiff 11500 Passagiere und 80 000 Kg. Fracht befördert, 1^ Millionen Km. zurückgelegt und lOOmal den Ozean überquert. Bürgermeister Bärlin dankte allen, die daran gearbeitet haben, sowie den Kapitänen Lehmann, Flemming, von Schiller, Pruß, Wittmann und Sammt und dem ganzen Fahrpersonal. Er führte weiter aus, die Stadt Friedrichshafen sei stolz, das gigantische Werk in ihren Mauern zu bergen, doch sei es ein bitterer Wermutstropfen, daß der Fahrtenbetrieb in einiger Zeit von hier wegverlegt werde. Es sei jedoch anzuerkennen, daß die deutsche Regierung das Werk unter­stütze, so daß nach Fertigstellung des LZ. 129 wieder ein neues Schiff aufgelegt werden könne. Des Maybach-Motorenbaus, der die gutbewährten Motoren fürGraf Zeppelin" lieferte, gedachte der Redner ebenfalls und brachte den Wunsch zum Ausdruck, daß das Luftschiff noch viele Fahrten über den Ozean und in alle Welt ausführen möge als Künder von deutschem Geist und deutscher Technik und als Vermittler zwischen Deutschland und allen Völkern. Prächtige Blumengebinde wurden überreicht von einem Vertreter der Deutschen Lufthansa sowie von der Deutschen Luftschiff­reederei.

Luftschifführer Pruß dankte namens der Besatzung und bekundete, daß es ihnen in ihrer Stellung möglich sei, zu zeigen, was deutsche Jngenieurkunft zu leisten vermag. Dr. Eckener habe bewiesen, daß das Luftschiff nicht nur als Verkehrsmittel diene, sondern auch im Ausland andere wichtige Missionen erfülle. Kapitän Pruß sprach den Wunsch aus, daß noch viele andere Luftschiffe hinausfahren möchten und schloß seine Rede mit einem drei­fachen Sieg-Heil auf Führer und Vaterland.

«aimradMfts-rrWn

aller ehemaliger Kriegsgefangenen Württembergs in Heilbronn am Neckar Heilbronn, 18. Sept. Kommenden Sams­tag, den 21. und Sonntag, den 22. Septem­ber findet in Heilbronn ein Kamerad- schasts-Treffen allerEhemali­gen" statt. Es ist damit allenEhemaligen", hauptsächlich des Württ. Unterlandes, erst­mals nach 15 Jahren. Gelegenheit gegeben, die in Freud und Leid zusammengeschmiedete Freundschaft wieder zu erneuern. Besondere Vorsorge ist dafür getroffen, daß die Kame­raden sich auch tatsächlich treffen und ist in verschiedenenBarackenstunden" Gelegenheit gegeben, alte Erinnerungen wieder aufleben zu lassen. Die Heilbronner und Böckinger Kameraden haben ein umfangreiches Pro­gramm ausgearbeitet und wird es für sie

Landkarten ändern!

Ein neuer See in Schan Der Lauf de»

Hoangho

Peiping, 17. September.

Die Wiederherstellung des durch die Kata­strophe auf weite Strecken durchbrochenen Hoangho-Deiches scheint kehr zweifel- Haft. Eine Rettung für die von der Ueber- schwemmung betroffenen Gebiete der Provinz Schantung scheint nur dadurch möglich zu sein, daß man den Hoangho aus ferner Suche nach einem neuen Flußbett ungehin- dert gewähren läßt. Die Wassermassen be­ginnen bereits, sich einen Abfluß nach Osten hin zu suchen, offenbar in derselben Richtung, in der bis 1852 das alte Flußbett des Hoangho verlief. Der neue Lauf des Hoangho würde sich dann etwa aus den 34. Breiten-, grad zur Ostküste hinziehen und würde süd­lich von. Tsingtau ins Meer münden. Das Würde auch dem Sachverständigenurteil eines deutschen Geographen entsprechen, der erklärt, daß der Fluß infolge der Erd­rot a t i o n sich zur Ostküste hinncigen wird. ''Bis zur Katastrophe verlief der Hoangho ini letzten Drittel seines Flußlaufes in nörd­licher Richtung zum Gelben Meer, etwa ent­lang dem 118. Längengrad.

Die Provinz Schan sieht der Tatsache ent- gegen, daß der durch die Ueberschwemmung gebildete Riesenfee noch mehrere Jahre weiterbestehen kann. Gegen- wärtig allerdings steht für diese Provinz eine andere Frage im Vordergrund: die Frage der Not der von der Katastrophe Heimgesuchten. Damit verbunden die Not­wendigkeit, wenigstens eine halbe Mil. lion Menschen bis zum Frühjahr aus öffentlichen Mitteln erhalten zu müssen. Die Provinzialverwaltung von Schantung glaubt, mit der Bereitstellung von IV, mexikanischen Dollars auf den Kopf und für den Monat den Lebensunterhalt der Unglücklichen wenig, stens einigermaßen sicherzustellen. Aber schon diese Anforderungen an die öffentlichen Mittel dieser Provinz, die sich eben erst von einer langjährigen Mißwirtschaft unter der Führung von Han Fuchne zu erholen be- gann, dürften die Leistungsfähigkeit dieses armen Gebietes übersteigen. Der einzige Trost in diesem Elend ist das bisherige Aus­

eine besondere Freude sein, alle in der wein- srohen Stadt Heilbronn begrüßen zu dür­fen. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht eine Heimkehr-Gedenkfeier, geleitet von unserem N.E.K.-Bundessührer, Freiherr von Lersner, sowie ein Vorbeimarsch vor unse­rem Neichsstatthalter Murr. Wegen Frei­quartiere wolle man sich umgehend mit dem Bezirksführer, Kamerad Eugen Beck, Groß- gartacher Straße 56 ins Benehmen setzen. Darum für den 21. und 22. September 1935 Parole allerEhemaligen": auf nach Heilbronn zum großen Treffen!

An der Bad Dürrheimer Straße in Schwen­ningen fuhr bei der Bahnüberführung ein auswärtiges Kraftrad den 10 Meter hohen Bahndamm hinunter, wobei der Insasse des Beiwagens, der 33jährige Kleesattel von Freiburg, am Kopfe erheblich verletzt wurde. Der Führer des Kraftrades kam mit dem Schrecken davon.

bleiben irgendwelcher Epidemien und die bewundernswerte Geduld, mit der sich die Flüchtlinge in ihr bitteres Geschick fügen.

Der in das Ueberschwemmungsgebiet des Hoangho gereiste Berichterstatter des DNB. Latte i u Hsüeoschou, dem Knotenpunkt der Eisenb..,-illinien Tientsin Pukau und der Lunghai-Bahn, eine Unterredung mit dem obersten Verwaltungsbeamten von Nord- Kiangsu. Der Beamte bezeichnete die Flutlage in seinem Bereich als ern st. Es bestehe aber kein Grund zur Verzweiflung, wenn auch die Linnen zwei Wochen unter Einsatz von 130 000 Mann an d: Nordgrenze Kiangsus westlich der TientsinPukau-Bahn gebauten hundert Kilometer langen Notdämme unter dem Druck der durch einen Nordsturm aufgepeitschten Wassermassen an zwei Stellen nachgege­ben habe, und dadurch wieder über 300 000 Menschen in das Ueberschwem­mungsgebiet einbezogen worden sind. Hinter diesem neuen Ueberschwemmungsgebiet sind bereits weitere Auffangdämme im Bau. Die Behörden von Kiangsu sind fest entschlossen, den Einbruch des Hoangho-Wassers in das alte Flußbett oder die Vereinigung mit dem Haiho zu verhindern, da sie der Meinung sind, daß dadurch eine Katastrophe hervor­gerufen werden müßte, die den Schaden, den die Provinz Schantung durch das Hochwasser voraussichtlich haben oürfte, bei weitem übersteigen würde. Die Behörden von Kiangsu stehen auch auf dem Standpunkt, daß Maßnahmen möglich seien, die Flut in ihren jetzigen Grenzen zu halten und einen allmäh­lichen Abfluß durch den Kaiserkanal und die Verbindungen zum Gelben Meer zu erreichen. Bei dem im Winter zu erwartenden Niedrig­wasser würden die Deiche ausgebessert oder wieder aufgebaut werden können und wieder ein normaler Abfluß in die Tschili-Bucht er­reicht werden. Die Vorbereitungen dazu ein­schließlich des Baues einer besonderen Bahn­linie müßten allerdings im größten Maßstab umgehend in Angriff genommen werden.

Der größte Teil des Hoangho-Wassers fließt zur Zeit durch zwei Brücken der Tientsin Pukau-Bahn nördlich von Hsuedschou. Zum Teil strömt das Wasser mit reißender Geschwindigkeit in den Kaiserkanal und die Fluten vergrößern das seit Wochen über- schwemmte Gebiet zwischen Hsuedschou und Haidschou, wo bereits 400 OOOMen scheu obdachlos geworden sind.

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<39. Fortsetzung.)

Herrgott im Himmel, dachte ich, der König sucht Frieden und Erholung, und du bereitest ihm Aergernis. Er schwieg lange, und das Schweigen tat mir weh. Plötzlich sagte er: Was hat Er noch zu sagen?" Weißt du. Mutter, wenn er zu mir 'agt: Er . . .

Da habe ich mir ein Herz gefaßt und getagt-Majestäi werden zu Gnaden halten, wenn ich nicht anders reden kann. lv>e ich denke, und io muß ich sagen, daß Majestäi Thereies ganzes Sinnen und Denken ausfüllen, und bitte dieie Vermejsenheit nicht mit kostbaren Geschenken zu unter­stützen."

.Mutter, da blieb unser allergnädigster Herr stehen und Hai mich traurig angesehen:Das liebe, gute Kind! Wenn der Rechte kommt, wird der alternde König vergessen 'ein der dem Kinde väterlich zugetan ist. Das war ein Sonnen­blick im Spätherbst"

Majestät." wa' ich.

Laß gut Win. Fritze, wir verstehen deine Sorge "

Mutter, da hätte ich gerne meine Rede zurückgenommen Der Herr ist stumm bis an die Teichs gegangen. Mir ist noct kein Weg so lang geworden. Dort ist er stehengeblieben und hat in die schöne Landschaft hinausgesehen.Fritze." hat ei plötzlich gesagt,das ist. glaube ich mein letzter Winter." Und ich. froh, daß er endlich sprach es paßte ja nicht drauf sagte:Majestät, ich wehre dem Kinde seine Liebe nicht, nur hoffärtig soll es nicht werden."

Fritze deine Tochter!" Und von da war er die Güte selbst."-

Vater du hast wie ein weiser Staatsmann gehandelt."

Laß sie nur morgen nach den Futterplätzen gehen; er wird, denke ich auch einmal dort sein. Ich schlug es vor." -

Therele war ganz verwundert, daß ihr die Mutter einen Gang in den Wald anbot.

Ja, da wollte sie sehen, ob Plötz mitging, da könnte sie gleich einen Christbaum aussuchen, nicht groß, aber schlank und ebenmäßig aewachsen.

Plötz war auch einverstanden, er mußte sowieso die Iagd- gehilfen kontrollieren. Der Baum wurde gezeichnet. Dann brachte sie Plötz nach der Futterstelle und wies ihr einen Platz an Im Gehen sagte er:Therese, ich hörte munkeln, der König käme hierher."

Ist das wahr, oder munkelt ihr bloß davon?"

Gewiß ist's wahr. Dir wäre wohl Traugott lieber?"

Therese wurde rot und schoß ihm einen Schneeball nach. Den Wurf erwiderte der Alte trotz seiner angeblichen Eile, und im Nu hatten die beiden ein richtiges Bombardement eröffnet. Plötzlich ließ der Alte die Hand sinken und nahm Stellung Therese schaute sich um und sah lachend den König stehen. Hinter ihm stand mit mißbilligendem Kopfschütteln der Vater.

Wenn du mir nicht auch einen so festlichen Empfang be­reitest, kannst du näher kommen."

Therese knickste tief und strich sich das wirre Haar aus dem Gesicht. Der König bot ihr die Hand. Er fuhr ordentlich zusammen über Thereses krebsrote, schneefeuchte, kalte Finger.

Du. Fritze, ich glaube, so fühlt sich ein Frosch an."

Der Vater war ärgerlich. Wie eine Wilde sah das Mädel aus. Er kam zu keiner Entschuldigung. Die ersten Rehe kamen heran, und man mußte still sein. Niemals war es so schön an den Futterplätzen wie am Anfang des Winters, wenn das Wild noch so scheu war, lange äugte und lauschte, dann nach kurzem Naschen davonlief. Die Wildschweine mit ihren drollig gestreiften Frischlingen waren die Beherztesten Der Wind stand günstig, da traute sich auch Hochwild heran Es war ein unvergleichlich schönes Bild, diese prächtigen Tiere so nahe zu sehen.

Der König stand lange, lange, an einen Baum gelehnt; er konnte sich nicht trennen.

Es ist doch prachtvoll: so viel sah ich noch nie beisammen." sagte er leise.

Nicht, Vater, so viel sind wohl auch selten da." sagte Therese.Sie scheinen zu wissen, daß ihr Herr da ist, und wollen ihm ein frohes Fest wünschen."

Das hast du sehr hübsch gesagt. Kleine. Fritze, wir wollten Nach der Fasanerie Geh doch allein; wir werden mit Therese den Heimweg antreten. Dies Stehen hat mich angegriffen."

Es fiel dem Vater und auch Therese auf, wie alt und ver­fallen der König mit einemmal aussah. Therese bok ihm ohne Umstände den Arm und führte ihn sorgsam auf den glatten Fahrweg. Besorgt sah der Jägermeister keinem Herrn nach.

Der König stützte sich fest auf Therese und atmele jchwer. Therese wagte nicht aufzusehen. Das Fränzchen fiel ihr ein. Lachen sollst du und seine Sorgen scheuchen." Das war schrecklich schwer.

Erzähle uns etwas. Therese, und mack' kein so betrübtes Gesicht!"

Therese nahm sich zusammen und erzählte von ihrer Stadt­fahrt und ihren Einkäufen und Eindrücken vom Weihnachts­markt. erst zögernd, doch als sie merkte, daß sie einen dank­baren Zuhörer hatte, mit ihrem gewohnten Humor. Der König wollte sich bestimmt den Christmarkt noch ansehen. er hatte nicht geahnt, daß es so schön, da sei. Ihr Geld lei so rasch alle gewesen, nachdem sie für jedes im Haus eine Kleinigkeit gekauft hätte. Nicht einmal einen Neugrolchen für ein Stück Marzipan hätte sie noch aufbringen können.

Der König lachte. Therese in Geldsorgen!Hättest doch eine Anleihe bei uns machen können."

Der Weg war dem König nicht lang geworden: er schien sich auch wohler zu fühlen, stützte sich aber immer noch auf Therese. Kurz vorm Schloß kam der Kammerherr von T.. der noch nicht lange seinen Dienst beim König angetreten hatte. Er schien seinen Augen nicht zu trauen und fragte besorgt nach MklMäts Befinde"

Statt einer kurzen Antwort, wie gewöhnlich, sagte der König.-Gut, daß Ihr kommt, lieber Baron: ich habe die Kräfte dieses Kindes stark in Anspruch genommen."

Der Herr Leibarzt wird untröstlich sein."

Man sage ihm, er soll mich verschonen, ich habe einen unvergleichlichen Morgen genossen"

Vor der Schloßeinfahrt verabschiedete der König Therese.

Sieh mal an, der Samariterdienst hat dich warm ge­macht!" Er schüttelte ihr die Hand.Leb wohl, Kleine! So Gott will, sehen wir uns im Frühjabr. Grüß die lieben Ettern!"

Therese wünschte «in gesegnetes Fest und sah den beiden nach.

* . * (Forrs. felgt)