null cs bereiter dem Winzer groye Freude zu wissen, daß er einen guten Herbst erwarten darf. Was einem auffällt, ist die gute «fleae die den Reben in beiden Gemeinden -mteil'wird. Die Arbeit im Weinberg, so schwer sie ist, sie ging den Leuten in Fleisch und Blut über und sie könnten ohne diese Arbeit gar nimmer leben. Es zeigt sich auch recht überzeugend, wie gut es war, daß die Winzer die Reben tüchtig gespritzt haben. Die gefürchtete Krankheit an den Reben, , die Peronospora", konnte nicht zum Zug kommen Auch sonstigem Ungeziefer wurde gehörig zugesetzt. Es ist nicht immer leicht, die Reben und die Trauben gegen die Feinde zu verteidigen. Eine erfolgreiche Abwehr ist überhaupt nur möglich, wenn sie geschlossen erfolgt, d. h. wenn alle Wingcrtbesitzer mithelfen.
Auch in den Weinbergen von Gräfen- hausen wird fast durchweg der „Schwarz- Rießling" gebaut und immer mehr und mehr verschwinden andere Sorten. Es hat sich gezeigt. daß dieser Wein ausgezeichnet gedeiht und auch gerne getrunken wird.
Bei einem Gang durch das Winzerdorf Gräfenhausen bemerkt man bald in jedem Haus die Vorbereitungen zum Herbst. Da ist es eine erste Aufgabe, für entsprechende Geschirre zu sorgen, damit die Trauben und der Wein auch aufgehoben werden können. Fässer werden geputzt und bereit gehalten, verbrauchtes Holzgeschirr wird beim Küfer erneuert. In den Keltern jedoch schaut man nach dem Rechten, denn gerade dort wird sich ja der Herbst in seiner zweiten Folge abspielen.
Und nun sind die Weinberge von Mräfen- hauscn-Obernhausen und Niebelsbach geschlossen. Jetzt spricht der Winzer von einem „Heiligtum", das nimand zu betreten das Recht hat, außer mit Erlaubnis des Bürgermeisteramts. Die Feldschützen und die Wingertschützen haben alle Hände voll zu tun, denn bekanntlich sind nicht nur die Staren und andere Vögel des Himmels gefürchtete Feinde der Trauben, sondern auch die Menschen. Hin und wieder lassen sie auch einen Pistolenschuß krachen. In Scharen fliegen dann die naschhaften Vögel davon. Nachts jedoch ist eine Wingertbewachung ebenso notwendig. Näher und näher rücken die Herbsttage, mehr und mehr freut sich der Winzer, und seine Familie. An die mühevolle Arbeit denkt niemand. Alles schaut in den Kalender und zählt die Tage bis zum Herbst. Wir wollen hoffen, daß der 1935er, der dem vom letzten Jahr keinesfalls nachstehen wird, seinen guten Käufer findet.
Enzklüsterle, 19. Sept. Hier wurde der Kartoffelkrebs festgestcllt. Es wurden sofort die notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet, um dieser gefährlichen Kartoffelkrank- heit eine weitere Verbreitung unmöglich zu machen.
Grundach, 19. Sept. Auf einem Acker wurde die Feststellung gemacht, daß statt der Kartoffeln borkenähnliche Knollen in dem Boden stecken. Es dürfte sich um Kartoffelkrebs handeln.
Pforzheim, 19. Sept. Auf dem Reichsparteitag in Nürnberg weihte der Führer neben zahlreichen andern Standarten diejenige des
Enzgaus. Die geweihte Standarte wuroe von Nürnberg direkt unter der Begleitung von Obersturmbannführer Frank und drei SA- Männern nach Pforzheim gebracht, wo sie am Dienstag abend von der gesamten SA eingeholt wurde. Die Standarte „Enzgau" wurde an der Spitze der SA-Kolonnen durch die Stadt getragen, wobei die Bevölkerung dem neuen Feldzeichen die Ehre erwies.
Kleinsachsenheim, 16. Sept. Vor dem Schöffengericht Heilbronn hatte sich am letzten Freitag der verheiratete 51 Jahre alte Bürgermeister Gustav Müller aus Kleinsachsenheim wegen Amtsunterschlagung und Falschbeurkundung zu verantworten. Der Ange-
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Im „Deutschen Handwerk", dem Organ des Reichsstandes des Deutschen Handwerks, wird die Anregung zur Erörterung gestellt, den Handwerkslehrling künftig mit „Sie" anzureden. Diese scheinbar unwichtige Frage sei ' nicht unwichtig, wenn man bedenke, daß der juMe Mensch in engster Fühlung mit seinem Meister drei bis vier Jahre lang seine Arbeit leiste. In dieser Zeit müsse der Lehrling handwerklich und menschlich zum geschäftsfähigen Handwerker und Menschen erzogen werden. Bei dieser Erziehungsarbeit spiele aber die Ehre des jungen Menschen die Hauptrolle. Gerade das „Du" sei es, das dazu verleitet und verleitet habe, zur Erziehung und Fertigkeitssteigerung die körperliche Züchtigung einzuschalten. Das „,Sie" werde dem Meister immer das Gefühl „vom Meister zu seinem Schüler" geben, denn der Lehrung solle tatsächlich Meisterschüler sein. Der Meister müsse in seinem Lehrling immer de« späteren Berufskollegen sehen und nicht den Handlanger oder Handarbeiter des Handwerks. Proletariats vergangener Zeit. Mit dem „Du" feien >",ich schnell all die Ausdrücke verbunden, oie - m Lehrling bei Gelegenheit des AergerS von Meister und Gesellen zugerufen werden.
NjlanzGlMalterAüflMg
^ Die Deutsche Arbeitsfront, Ab. teilung für Arbeitssührung und Berusserziehung, wird in der Zeit vom 2 5. — 2 7. Oktober 1935 in Stuttgart eine Bilanz-Buchhalter-Prü. fung durchführen, für die A n m e l d u n g e n bis 25. d. M. an die vorgenannte Abteilung (Anschrift: Jägerstraße 24) zu richten sind.
Für diese Fachprüfung ist eine Prüfungs- Ordnung aufgestellt, die ebenfalls bei vor- genanntem Amt zu haben ist. Der Zweck der Prüfung ist, den Buchhaltern die Möglich- keit zu geben, in höhere Buchhalterstellen auszurücken. Die Bewerber sollen sich vor einem Prüfungsausschuß über ihre Kenntnisse auf dem Gebiet des Buchhaltungs- und Bilanzwesens sowie den in Betracht kommen, den Nebengebieten ausweisen und eigene Urteilsmöglichkeit beweisen. In der Prüfung muß der Bewerber insbesondere auch den Nachweis erbringen, daß er alle Wirtschaft, lichen Fragen unter dem Gesichtspunkt
klagte wurde am 25. März dieses Jahres vom Obevamt Vaihingen wegen Trunksucht und nachlässiger Amtsführung seines Amtes enthoben. Bei. einer später 'vorgenommenen Prüfung stellte sich heraus, daß der Angeklagte Gelder, die er als Bürgermeister und Ratschreiber eingenommen, nicht oder sehr spät abgeführt hat. Der Angeklagte wird wegen zwei Vergehen der Amtsunterschlagung und Vergehen der Falschbeurkundung durch Urteil zu vier Monaten Gefängnis, abzüglich vier Wochen der erlittenen Untersuchungshaft, verurteilt. Für je zwei Vergehen der Amtsunterschlagung und der Falschbeurkundung ist das Straffreiheitsgesetz vom 2. August 1934 in Anwendung gekommen.
nationalsozialistischer Wirtschaftsaussassung zu sehen gelernt hat.
Warnung vor EnttauMungen!
Lehrlingsausbildung in Einheitspreisgeschäften —
unmöglich
Lehrlinge aus Einheitspreisgeschäften und ähn- lichen Unternehmungen werden zur Kaufmanns- gehilfenprufung ausnahmslos nicht mehr zugelassen, weil diese Lehrlinge den Anforderungen der Kaufmannsgehilfenprüfung, die auf den Ausbildungsgang im Fachgeschäft abgestellt sind, nicht entsprechen können. Um für den Uebergang un- billige Härten zu vermeiden, werden Lehrlinge aus Einheitspreisgeschäften nach beendeter Lehr- zeit bis zum 1. April 1938 auf Wunsch besonders geprüft und erhalten nach bestandener Prüfung von der Kammer eine schriftliche Bestätigung des Inhalts, daß sie die Prüfung als Verkäufer im Einheitspreisgeschäft bestanden haben.
Der nationalsozialistische Staat hat niemals mit der Ansicht hinter dem Berge gehalten, daß Einheitspreisgeschäfte und Kaufhäuser für ihn unerwünscht sind. Wenn heute dererlei Un- ternehmen noch bestehen, dann sind es Gründe der Wirtschaftspolitik, die eine Schließung der Geschäfte dieser Art noch nicht zulassen. Unmöglich ist es aber, in diesen sterbenden Unternehmungen noch Lehrlinge auSbilden zu »vollen. Anch vorher, als noch die Blütezeit der Warenhäuser war, war es Verrat, junge Menschen zu Hunderten mit „Halbwissen und -können" auf die deutsche Wirtschaft loszulassen. Oder will man sich mit der Ausbildung von Lehrlingen die Zukunft sichern?
Die aus der Schule kommenden Jugendlichen müssen dahingehend Aufklärung erhalten, daß ihnen ohne Schönfärberei gesagt wird, daß eine Lehrlingsausbildung in Einheitspreisgeschäften von keiner in aßgebenden Seite des Staates und der Wirtschaft anerkannt wird.
Schule, Hitlerjugend und Elternhaus müssen hier zeigen, wie sie über Ausbildungssragen orientiert sind. Und keiner darf versagen. Wenn dann noch die verantwortliche Stelle der Wirtschaft ihr übriges tut und an die Betriebsführer der Einheitspreisgeschäfte den Appell richtet, keine Lehrlinge auszubilden, keine Hoffnungen zu machen, wo später nur eine unbillige Härte ein- treten kann, dann ist eS jedem in Frage kommen- den Beteiligten klar: Lehrlingsausbil- düng in Einheitspreisgeschäften — unmöglich! - ^ ^
»
Bürgermeister i. R. Failens chmid in Jeden- Hausen ist die Ehrenurkunde des Deut, schen GemeindetagS überreicht worden. Bürgermeister Failenschmid war von 1899 bis 30. September 1933 Leiter der Gemeinde Jeden- Hausen.
AntijüdWe Kundgebungen in Ns!en
Warschau, 18. September.
In Winzew in der Nähe von Lodz kam es am Sonntag zu antijttdischen Kundgebungen. Eine Gruppe nationaler ingend sicher Personen drang in mehrere jüdisch Geschäfte ein, die trotz des Sonntags geöft net waren. In einigen Lebeusmittelgeschiii ten wurden die Waren mit Karbol über- gossen.
Niederlande ishmn WlsMaMKe Beziehungen Zu EsWiettrWM aS
Den Haag, 18. September.
Ein kommunistischer Abgeordneter der zweiten Kammer hatte angeregh daß die Niederlande in Nachahmung des von der bel- gischen Regierung gegebenen Vorbildes die diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion wieder aufnehmen sollten, da dies eine beträchtliche Belebung des holländischen Außenhandels zur Folge haben könne. Außen- minister de Graeff hat hieraus schriftlich geantwortet, daß die niederländische Negierung keinerlei Veranlassung sehe, ihre bisherige Einstellung gegenüber den Sowjets zu ändern. Bisher lägen auch keinerlei Au- zeichen dafür vor, daß die Wicderanknüpsnng der diplomatischen Beziehungen zwischen Bel- gien und Sowjetrußland für das belgische Wirtschaftsleben nennenswerte Borteile mit sich gebracht habe.
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Voraussichtliche Witterung für Freitag und Samstag: Fortdauer des unbeständigen Wetters.
18.
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Die Luftdruckverteilung ist immer noch uw usgeglichcn.
Stadt WUdbad.
Die MehbeMer
werden auf den Anschlag am Rathaus
betreffend Matzuahure» gegen das feuchenhafte Berk a b l a des Rindviehs
hingewlesen.
Der Bürgermeister.
ü 8 WSnrttßrvs
SM Ssmstsg, 21.8ovt. 1835, lldSllcks 8 vdr, im Sole! 8cb«srr«Mrsllü
Karten zu RM. 2.— und RM. 1.— durch das Verkehrsamt Birkenfeld jederzeit schriftlich oder telefonisch (Pforzheim 6877 und 6878) oder an der Abendkasse. Vorbestellung empfiehlt sich.
Günstige Verbindungen nach Birkenfeld: Mit der Reichsbahn Psorzheim ab 19 47 Uhr. Birkenseld an 19.56 Uhr, oder mit Postomnibus Pforzheim (Kiehnlestr.) ab 19.25 Uhr, Birkenseld (Hotel Schwarzwaldrand) an 19.43 Uhr. Wildbad ab (Sonntagsrückfahrkarte) 19.03 Uhr, Birkenseld an 19 35 Uhr. — Zurück Birkenseld ab (Sonntagsrückfahrkarte) 2310 Uhr, Wildbad an 23 45 Uhr: mit Omnibus (Fuhrpr. 40 Psg.) Birkenseld ab 23 Uhr, Psorzheim an 23.15 Uhr.
dleuenbürg, 18. 8eptembsr 1935.
OSNbtSSSgLHNg.
blackclem unser lieber Vater
öle letrte ftukestätte gekunäen Kat, ist es uns ein 6e- ällrkms, allen clenen unseren innigsten Dank ausru- sprecken, ck'e uns in so reiekem Vlaö ikr keileiä bekundeten unä ikn so ralilreick aut seinem letzten Osng begleiteten, insbesonäere llem Herrn Oeistlicken unri äem älusikverein.
vi« »rsusrnUen Ninlsedlisdensn.
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Stadlgemeinde Wttdbad.
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im mündlichen Ausstreich
am Freitag den 27. September 1935, nachm. 8'/, Uhr, im Wildbader Hof:
1) 40 Flächenlose geschätzt zu 4715 Nadelhoizwellen und 70 Brr.- Wellen aus: Schillereiche, Alte Steige, Hannesenweg,Blöcherhalde, Langstichle, Straudenriß. Metzen- rlß, Wildbader Hang, Steinriegel, Buchbusch, Lammwirt, Kellerloch.
2) Brennholz: Ei.-Anbr. 4, Bu.- Anbr. 20, Bu.-Prüg. 3, Ncdrlh.- Anbr. 42 Rm. aus: Großer Rank, Spahnplatz, Häslach, Steinrtegel, Miß, Kellerloch, Bottenweg und Große Buch.
3) Nutzholz: Rm.: Ei.-Ru. 2.5. - Bu.-Rug. 43 aus: Spahnplatz und Eteinriegel.
4) Brennrinde: 19 Rm. aus Lammwirt und Kellerloch.
W ildbad.
II»
mit Zubehör auf 1. Oktober 1935 zu vermieten.
Wilhelmstraße 21.
Es werden öffentlich meistbietend zegen sofortige Barzahlung ver- teigert am Freitag, den 20. Sept. 1935, vormittags 10 Uhr, in Herrenalb:
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