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Gehalte auf 1200, 1300, 1400, 1500, 1600, 1700 und 1800 ^ festzusetzen, der Regierung zur Berücksichtigung zu übergeben, mit 5 gegen 3 Stimmen und 1 Enthaltung abgelehnt worden war. Ein Antrag Graf, die Regierung um Er­wägung zu ersuchen, ob in der Kategorie der Postunterbeamten nicht eine Gliederung ähnlich derjenigen der Eisenbahnunterbeamten durchgeführt werden kann, wurde einstimmig angenommen

Stuttgart 27. März. Heute Abend fand im Festsaal der Stuttgarter ..Liederhalle" die letzte Aufführung des unter dem Protektorat Ihrer kaiserl. Hoheit der Frau Herzogin Wer« von Württemberg stehenden PaffionsspielesKai- phas und Pilatus" statt. Auch diese Aufführung wurde von dem Publikum, das den Saal bis auf den letzten Platz füllte, sehr beifällig ausgenommen. Auch Es. Majestät der König und die Königin, welche der Aufführung beiwohnten, gaben ihrer lebhaften Befriedigung Ausdruck.

Stuttgart 28 März. Das Krema torium auf dem Pragfriedhof, das in der letzten Zeit dem Besuche des Publikums geöffnet war, wird am Samstag, den 6 April, im Beisein von Vertretern staatlicher und städtischer Behörden vormittags 11 Uhr eröffnet werden.

Cannstatt 27 März. Ein frecher Dieb­stahl wurde heute nachmittag in einem Spezerei- laden der Karlsstraßs verübt. Ein unbekannter Mann schlich sich in den Laden ein und entwendete die Ladenkaffe mit der Tageseinnahme. Der Dieb sprang mit der Kassette unter dem Arm durch die Fabrikstraße dem Exerzierplatz zu, verfolgt von mehreren Personen.

Rottweil 28. Mürz. Hier ist die Ge­flügelcholera ausgebrochen.

Berlin 27. März. Ueber die am 16. ds. im Mathildenschacht der Grube Gerhard bei Saarbrücken durch Seilbruch erfolgte tätliche Verunglückung von 22 Bergleuten hat die amtliche Untersuchung nach dem Bericht des Reichs, anzeigers u. a. folgendes ergeben: Eine nach dem Unglücksfall vorgenommene Untersuchung des un­mittelbar über dem Förderkorb befindlichen Seil- stückes ließ nicht erkennen, daß das Seil durch den bisherigen Betrieb gelitten Hütte. Die Schäden dürften auf den Druck und die Reibung, die die einzelnen Drähte beim Auf- und Abwickeln des Seiles auf die Trommel gegenseitig ausübten, zurückzuführen sein. Sie sind von den mit der täglichen Revision des Seiles betrauten Beamten und von den am Schacht beschäftigten Arbeitern nicht bemerkt worden, dürften auch wohl nur nach sorgfältiger Reinigung des Seiles von der teer- artigen Masse, mit der das Seil zu seiner Schonung häufig geschmiert wurde, gesehen werden können.

Die von der Staatsanwaltschaft und den Berg- revierbeamten geführte Untersuchung dürfte erst nach ihrem Abschluß über die Frage, ob und welchen Beamten etwa ein Verschulden an dem Unglücksfall zur Last zu legen ist, Bestimmtes ergeben. Das gerissene Seil ist behufs genauer Untersuchung von der Staatsanwaltschaft beschlag­nahmt worden.

Laussanne 28. März Der General, streik der Schweizer Gewerkschaften, der von Vevey und Orbe ausging, hat sich außer über Laussanne und Montreux auch über Chaude- sondr, Dverdon und die angrenzenden Industrie- Bezirke ausgebreitet. Außer den Chocolade- Arbeitern befinden sich jetzt die Buchdrucker und Bauarbeiter im Ausstande. Weitere Gewerke werden folgen. Die Blätter erscheinen heute wahrscheinlich nicht. In Vevey stehen sich 5000 Streikende und 4000 Soldaten gegenüber. Gestern kam es zu blutigen Vorgängen. Der Träger einer roten Fahne wurde von den Sol­daten durch Bajonettstiche verletzt, ebenso ein anderer Arbeiter. Die Fahne wurde fortgenommen, was furchtbare Erregung hervorrief. Man be­fürchtet für heute eine große Ausdehnung der Streiks und neue Zusammenstöße mit dem Militär.

Thun 28. März. Tatana Leontiew wurde heute Vormittag zu 4 Jahren Zuchthaus bei Anrechnung der Untersuchungshaft verurteilt. Außerdem wurde sie für 20 Jahre aus der Schweiz verwiesen. Dis Kosten in Höhe von 300 ^ hat die Angeklagte zu tragen.

Wien 28. März. Aus dem rumä­nischen Aufruhrgebiet wird gemeldet: In Rowarwtzi sind viele Gutshöfe niedergebrannt. Bei Craicva fand ein Kampf zwischen dem Mili­tär und den Bauern statt In der Moldau sind zahlreiche Rowdies verhaftet worden, die die Bauern aufstachelten. Nach einer Meldung aus Czernowitz erschien in Mastanistie, wo sich die Bauern zusammengerottet hatten. Militär, dem man die Einquartierung verweigerte. Am folgen­den Tag rückten 1500 Bauern gegen das Mili­tär heran. Es kam zu einem Kampf, bei dem viele Bauern getötet oder verwundet wurden. Doch gelang es den Bauern, die Soldaten zurück- zuschlagen. Eine zweite Kompagnie unter Leut­nant Jonilescu nahm den Kampf wieder auf. Der Kapitän Amorsi wurde schwer verletzt, der Leutnant Jonilescu getötet. Die Bauern stampften seine Leiche in den Boden, schlitzten ihr den Bauch auf und trampelten auf den Eingeweiden umher. Aus Giurgewo wird berichtet, daß die Bauern von vielen Dörfern im Anzuge gegen die Stadt sind.

Mailand 28. März. Tittoni reist am Sonnabend nach Rapallo, um mit dem Fürsten

Bülow zu konferieren. Bei der Zusammen­kunft werden die schwerwiegendsten politischen Fragen erörtert werden, unter anderem auch die Marokko-Frage.

Tanger 28. März. Bei der gestrigen Ankunft der französichen Kriegsschiffe Jeanne d'Arc und Lalande gab es einen humoristischen Zwischen­fall. Beim Einlaufen in den Hafen grüßten die französischen Schiffe den niederländischen Kreuzer Geldernlcmd durch die üblichen Salutschüsse, welche sofort erwidert wurden. Inzwischen begannen aber auch die marokkanischen Strandbatterien Salut zu feuern, in dem Glauben, daß der Salut ihnen gegolten habe.

Letzte Nachrichten.

Genf 29. März Der gestrige Tag ist ohne ernster: Zwischenfall verlaufen. Im Korridor der Wohnung des Syndikus von Vevey, Jomini ist eine Bombe entdeckt worden, welche mit schwarzem Pulver gefüllt und mit einer Lunte versehen war. Sie wurde ins Laboratorium gebracht. In Montreux schritten die Truppen ein, um Ansammlungen zu verhindern. Ein Anarchist aus Neuchatcl, der einen Offizier erschaffen hatte, wurde verhaftet. In Genf durchzogen die Ausständigen die Straßen, doch gab ihre Kundgebung zur Unordnung keinen Anlaß. Gestern Abend hielten die Ausständigen eine große Versammlung ab, in der die Fortsetzung des Ausstandes beschlossen wurde.

Gottesdienste.

Hstttfest, 31. März. Vom Turm. 167. Kirchenchor: Erstanden ist der heilge Christ rc. Predigtlied: 171, Herzog der erlösten Sünder rc. 9'/« Uhr: Beichte in der Sakristei. 9Y, Uhr: Vormitt.-Predigt, Dekan Roos. Abendmahl. 2 Uhr: Nachmitt.-Predigt, Stadtpfarrer Schmid.

Hst«r«o»1ag, 1. April. 9'/- Uhr: Predigt, Vikar Fischer.

A«»»er»tas, 4. April. 8 Uhr abends: Bibelstunde im Vereinshaus, Dekan Roos.

KeSilsmstM.

Magenleidenden

teiltgerneund unent­geltlich Herr Chri­stian Bühner jr. in Sigmarswangen (Württ.) mit, wie er auf einfache Weise von seinem langen und qualvollen Magenleiden befreit wurde.

cler beliebteste unä verbreitest«, ru OriZirmipreiss» bei M- 8 svk«, vorm. Lostenbacter, Vst«, ksong »SUN,

Amtliche mdPrimtmiktzm.

K. Forstamt Htrsa«.

i« Wege des schriftliche, Ausgleichs aus Staatswald Ottenbronnerberg (Forstwart Möhle, Hirsau), Lützen­hardt (Forstwart Ambacher, Hirsau) und Weckenhardt (Forstwart Schulmeister, NaiSlach):

Normales Langholz: 586 Fichten, 1845 Tannen und 637 Forchen, mit Fm.: 276 I., 254 II., 176 M., 416 IV., 189 V. Kl., mit Draus­holz: 35 IV. und 43 V. Kl.

A»Ssch«ß-La«gholz: 126 Fichten, 720 Tannen und 888 Forchen, mit Fm.: 718 I., 585II., 280III., 235 IV., 46 V. Kl-, mit Drauf­holz: 70 IV. und 18 V. Kl.

Normales Sägholz: 5 Fichten, 26 Tannen und 20 Forchen, mit Fm.: 16 I., 7 II. und 10 lll.Kl.

»»Sschntz-Sägholz: 4 Fichten, 40 Tannen und 53 Forchen, mit Fm.: 38 l., 21 II. und 23 III. Kl.

Die unterschriebenen Angebote sind verschlossen und mit der AufschriftAn­gebote auf Nadelholzstammholz" bis Donnerstag, 11. April 1907, vor S Uhr vorm., beim Forstamt Hirsau einzureichen. Um

9 Uhr findet die Eröffnung im Gast­haus zumHirsch und Lamm" statt. Das Ausschußholz ist zu 100°/» der Taxpreise berechnet. Losverzeichnisse und Schwarzwälderlisten, sowie For­mulare zu Angeboten können vom Forst­amt bezogen werden.

Beinberg.

Langholz- und Stangenverkauf.

Am Donnerstag, ^ den 4. April 1907, ^ vormittags 10 Uhr,

verkauft die Ge­meinde :

80 Stück ^Langholz mit 43 Fm.,

190 Stück rottannene Baustangen, 140 Hagstangen,

125 Hopfenstangen,

auf dem Rathaus.

Liebhaber sind eingeladen.

Den 27. März 1907.

Gemeinderat.

Um die gleiche Zeit verkauft Friedrich Lutz junior aus seinem Privatwald

110 Stück Langhol;

mit 62 Fm.,

wozu Liebhaber eingeladen find.

Gemeinde Münklingen, Oberamt Leonberg.

Stammholz-Berkauf.

Freitag, den 5. April 1907, von vormittags 10 Uhr an, verkauft die Gemeinde in der Wirtschaft zumOchsen" hier ans Distrikt I Halde 338 Stück mit 166,18 Fm. meist Baustämme, Distrikt II und III Ober und Unter-Brand 365 Stück mit 364,88 Fm. Säg- und Baustämme (meistens Fichten) mit Borgfrist bis 1. Oftober 1907 oder 3°,° Rabatt.

Registerauszüge sind alsbald zu bestellen.

Gemeinderat.

Vorstand A.-V. Läpple.

AichhaldenOberweiler.

In der Nachlaßsache des verstorbenen Friedrich Traub,

Bauers in Oberweiler, kommt dessen Anwesen, bestehend in:

Gebäude Nr. 12b 6 a 80 qm Wohnhaus, Streu- und Wagen­schopf, Backofen und Schweinestall.

12c Streuschopf mit Keller.

1/104 Teilanteil an der Aichelberger Sägmühle.

7 km 96 s 81 qm Acker und Dmigwiese.

1 42 , 38 Wässerungswiese im Köllbachtal.

10 11 75 Nadelwald mit Waide.

am Donnerstag, de« 4. April d. I., nachmittags 1 Uhr,

auf dem Rathaus in Aichhalden zum öffentlichen Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen sind, mit dem Anfügen, daß jeder Bieter einen tüchtigen Bürgen und Selbstschuldner zu stellen und unbekannte Bieter und Bürgen sich durch obrigkeitliche Zeugnisse neuesten Datums über ihre Zahlungsfähigkeit auszu» weisen haben.

Latsfchreiber Kroßmann.