politischer Kurzberichi

EinOsfizierderArmeederBer. Staaten wird als Austauschoffizier an einem Lehrgang der deutschen Kriegsakademie ab 1. Oktober teilnehmen.

Den Eingang zum Kurgarten von Bad Dürkheim schmückt letzt ein rotes Schild:Juden ist der Zutritt verboten!" Auch die Hotels nehmen keine Juden mehr auf.

Zur Vorbereitung einer ver- nünftig betriebenen allgemei­nen Krankenhaus - Planwirt­schaft hat der Reichsinnenminister eine Er­hebung über Größe, Lage, Personal, medizi­nische und technische Einrichtungen sowie wirt­schaftliche Verhältnisse der Krankenanstalten nach dem Stande vom 1. September 1935 an­geordnet.

öOKunsthistoriierundArchitek- ten sind auf Veranlassung des Reichserzie­hungsministeriums in zwei Lagern zur Aus­bildung für die innerhalb von 5 Jahren durch­zuführende Bestandsaufnahme der deutschen Kunstdenkmale geschult worden.

Die dänischen Bauern haben trotz des polizeilichen Verbotes die planmäßige Durchführung des Bauernmarsches nach Kopenhagen am 29. Juli angekündigt.

Reue Erziehung für SMoGoruM

Berlin, 11. Juli.

Unter der UeberschriftHoch sch ul- Adel" veröffentlicht das Hauptblatt des Reichsnährstandes,NS. - Landpost", eine Glosse zum Verbot der Heidelberger Sachso- Borussen, in der es heißt:An deutsche Hoch- schulen gehört derlei weiß Gott heute nicht mehr, sondern höchstens in gewisse staatliche Erziehungsanstalten, wo unter der Auf­sicht schwarzberockter Wächter oieseHerren" körperliche Arbeit lernen und vielleicht auch darüber zur Einsicht kommen können, welche Unterschiede zwischen feudalem Austreten und Adligsein bestehen, und zwi­schen Rotzbuben-Manieren und Studenten- tum." Wie dieNS.-Landpost" zuverlässig erfährt, hat dieser Wechsel in der Erziehungs- statte bereits stattgesunden.

Air WrMlltge brutsche MrmjsKt grfMen

London, 11. Juli.

Der Kapitän deS englischen Dampfers St. Ola". der am Mittwochabend in Scapa Pier (Orkneyinseln) eintras, berichtete, daß er zwischen den Orkneyinseln und der schotti­schen Küste zweimal eine deutsche Jacht ge­sichtet habe. Das einemal aus der Höhe von Dunnet und das anderem«! zwischen Dunnet und der Insel Stroma. Die Jacht habe durch Signale das Ersuchen gestellt, der Kapitän -es Dampfers möge -er Presse mikteilen, daß -ie Jacht Teilnehmer des Ozeanrennens AmerikaBergen sei. Der Kapitän konnte jedoch den Namen der Jacht nicht feststellen.

Wie es scheint, handelt es sich hierbei um die Hamburger JachtStürieb ecker". die am 8. Juni von der Ostküste Nordameri- las zur ersten Ozeanregatta gestartet war und um deren Verbleib man sich bereits ernste Sorgen gemacht hatte.

Keine Hilfssendungen «mH Rußland mehr!

Berlin. 11. Juli.

Wie die Todesurteile der Sowjets an deutschen Bauern und Geistlichen zeigen, ist für unsere Volksgenossen in Sowsetrußland die Annahme von Geld- oder Warensen­dungen aus dem Deutschen Reich zu einer Gefahr geworden. AuS diesem Grunde find die für den Torgfin-Derkehr bestandenen Devisenvergünstigungen aufgehoben worden. Ebenso haben die großen Hilfsorganisatio­nen beider Konfessionen die Sammeltätig­keit als mit ihrem Gewissen nicht vereinbar einstellen müssen. ES wird daher dringend gebeten, von Spenden an Rußland.HilsSorganisatio. nen absehen zu wollen, bis an Ver­antwortlicher Stelle die Hilfeleistung wieder als möglich erklärt wird.

Sas amerikanische Klotten- baumograml» kür 1M637

Washington, 11. Juki.

In der Pressekonferenz am Mittwoch gab Marineminister Swanson das Flotten­bauprogramm für das am 1. Juli 1936 be- ginnende Rechnungsjahr bekannt. Es um- faßt ILZerstörer.. öNnterseeboote und möglicherweise ein Schlacht- schif s. Swanson erklärte, es ser noch keine Entscheidung getroffen über den Vorschlag, eines der sieben Schlachtschiffe, die beim Ab­lauf des Washingtoner Flottenabkommens veraltet fein werden, durch einen Neubau zu ersetzen. Der Bau der 12 Zerstörer und der 6 Unterseeboote können am 1. Januar 1937 beginnen.

Swanson betonte weiter, daß das Marine­amt kein Wettbaucn wünsche. Es beabsich­tige, sich an die Bestimmungen der Abkom­men von Washington und London zu Hai- ten. solange auch die anderen Unterzeichner- Mächte innerhalb der Vertragsgrenzen blei­ben. Der Beschluß Deutschlands, seine Flat- tenstärkc zu erhöhen, sei eine europäische Angelegenheit und berühre die Pläne Ame- > ik<'s nicht.

Eine «e«e Freundschaft kür den Frieden

der Völker

Ansklang und Heimreise der deutschen AroutkSmpfer ans Frankreich

Stuttgart. 11. Juli

lieber die Reise deutscher Frontkämpfer nach Frankreich erhalten wir von der Firma Robert Bosch AG. folgenden abschließenden Bericht:

Noch nie hat die Kriegsbeschädigten. Siedlung inClairvivreso viele Fremde gesehen wie am letzten Sonntag. AuS allen Städten und Dörfern der Dordogne und der umgebenden Provinzen, selbst aus Lyon, waren die Abgeordneten der Frontkämpfer- und Kriegsopserverbände in Omnibussen und Personenwagen herbeigeströmt, um an dem großen Abschiedsbankett für die deutschen Gäste teilzunehmen. Bürgermeister und Leh­rer. Bauern und Arbeiter füllten die Vor­plätze und die Halle des Grand Hotel, meist m eifrigem Gespräch mit den Kameraden, die in Stuttgart gewesen waren und nun über ihre Eindrücke persönlich berichteten. Mehr als 400 alte Frontkämpfer nahmen dann an dem Bankett im großen Hotelsaal teil, dessen Borfitz der Bürgermeister der Ge- meinde Salagnac führte.

Als erster Redner sprach vor der festlichen Tafelrunde Kam. Renault; er erzählte, wie sie mit Vorurteil nach Deutschland kamen, wie sie herzlich empfangen wurden und sich mit Arbeitern. Frontkämpfern, mit Hitlerjugend und Behördenvertretern offen aussprechen konnten. Die Bresche, die von den Frontkämpfern in die trennende Mauer geschlagen wurde, soll rasch immer breiter gemacht werden. Dann betonte der Vor­sitzende der ehemaligen Kriegsgefangenen deS Bezirks, daß sie mit den Deutschen in Zu- kunft lieber mit dem Bierkrug als je wieder mit den Waffen zusammenstoßen wol­len. Kam. Brochard. Vorsitzender der Frontkämpfer-Organisation der Dordogne. erinnerte an die gemeinsamen, in 52 Mona- ten des Krieges durchgemachten Strapazen und an die Einmütigkeit der deutschen und französischen Mütter, wenn es sich um die Erhaltung des Friedens handelt.

Der Führer der deutschen Frontkämpfer, Kamerad Debatin. betonte in seiner Rede, wie wichtig vor allem auch die Fühlung­nahme zwischen den einfachen Männern beider Völker sei. Ueberwäl- tigend sei eS geradezu gewesen, wie herzlich wir von allen Schichten der Provinzbevölke­rung empfangen worden seien. Er dankte tief bewegt für alle die Freundlichkeit, mit der unS dre französischen Gastgeber überschüt­tet hätten: sie haben alle Erwartungen über­troffen. Aller Anfang sei schwer, und deshalb sei der mutige Schritt der französischen Kame­raden über die Brücke von Kehl auch beson­ders hoch anzurechnen. Es gelte, jetzt weiter- zuarbeiten für das große Ziel, den Frieden Europas. Präsident Delsuc erinnerte an den Heldenmut, den die Männer beider Nationen bei ArraS und Böthune, an der Marne und bei Verdun der Welt bewiesen haben und legte dar. wieviel erreicht werden könnte, wenn dieselben Männer sich nun für das Werk deS Friedens einsetzten. UeberS Jahr sollen sich die Frontkämpfer auf den Schlachtfeldern von Verdun zu Hunderttau- srnden treffen und sich geloben, nie wieder die Waffen gegeneinander zu erheben. Ein Bosch-Arbeiter dankte noch im Namen seiner Kameraden kür die freund­

liche Aufnahme bei den französischen Kameraden, die wir im Krieg als tap­fere und ritterliche Gegner schätzen gelernt haben. Während dieser mit großem Beifall aufgenommenen Reden wurde der vorzüg­lichen Küche des Hotels mit Sachverständnis und Eifer zugesprochen, ebenso den trefflichen Weinen, mit denen sich die deutschen Kame­raden besonders gut anfreundeten.

Abends waren wir dann noch zu den in Clairvivre wohnenden Familien eingeladen und lernten so auch das Leben im Haushalt etwas kennen. Am Montag wurde in aller Frühe geweckt und unter herzlichem Abschied fuhren die vier Omnibusse gen Norden, über Limoges und Chateauroux auf kerzengeraden, breiten Straßen nach Salbris, wo in einem kleinen Gasthaus kurze Mittagspause gehalten wurde, dann weiter durch Orleans über Arpa- chon nach Paris, wo zuerst das große Verwal- tungsgebäude der Föderation besichtigt wurde. Abends fuhren wir durch die Boulevards, über die Champs-Elisäes zum Triumphbogen und zum Eifelturm und schließlich in das Bois de Boulogne. wo für uns im Garten der Eremi­tage eine festliche Tafel gedeckt war. Unter den Gasten waren auch der deutsche Geschäfts­träger, sowie der Vorsitzende der Deutsch-fran­zösischen Handelskammer. Den Vorsitz führte Min. Rivolet, der an der Spitze der über 3 Millionen Frontkämpfer umfassenden Confe- deration steht.

Die Rückreise von Paris nach Stutt- gart war für alle Teilnehmer noch recht an­strengend. In scharfer Fahrt ging eS über Meaux, Montmirail. Sözanne nach Com- mercy. wo kurz gerastet wurde. Hinter Nancy wurde die ehemalige Front überquert. Mit­ten aus der Brücke von Kehl nahmen wir. nachdem die Grenzformalitäten auf franzö­sischer Seite rasch erledigt worden waren, von den Kameraden Piveteau und Parain mit einem dreifachen Sieg-Heil Abschied zum Zeichen für die hingebende Fürsorge, die sie uns während der ganzen langen Frankreich­reise gewidmet hatten. In dunkler Nacht durchquerten wir das Badener Land und kamen in den frühen Morgenstunden des Mittwoch in Stuttgart an. Keine Zwischen­fälle hatten die Freude an dieser Reise ge­trübt, das Wetter war überaus günstig, dis Herzlichkeit der Franzosen und ihre großzügige Gastfreundschaft ein- sach überwältigend.

Der Präsident der Frontkämpferorgani- sation, deren Gäste wir in den letzten zehn Lagen gewesen waren, Herr A. Delsuc, sandte zum Abschied noch folgendes Telegramm: .In dem Augenblick, wo die Abordnung der ehemaligen deutschen Frontkämpfer den französischen Boden verläßt, wollen sie die 130000 Mitglieder der Föderation Natio­nale des Blessös de Poumons ein letztesmal grüßen. Sie wünschen, daß in beiden Län­dern solche Reisen immer häufiger werden; sie werden sicherlich starke Strömungen der Sympathie schassen, die dann den beiden großen Völkern auf Grund besseren Ver­ständnisses ermöglichen werden, ihre gegen­seitige Hochachtung rasch in eine feste und dauerhafte Freundschaft zu verwandeln. Diese Verbindung wird den Frieden Euro- Pa8 sichern!"

Veruhigtingsrede Lavals

Die Spaltung bei de« Seuerkreuzler«

Paris, 11. Juli.

Es verlautet, daß Ministerpräsident La- val, der sich am Mittwoch an den Bespre­chungen über die Ordnungsmaßnahmen für den 14. Juli lebhaft beteiligt hat. mög- licherweife am Sonntag mittag in einer Rundfunkansprache daS französische Volk zur Ruhe und Einigkeit aufsordern werde.

Die Spaltung in der Bewegung der Feuerkreuzler. von der schon in der Morgenpreffe die Rede war, scheint sich zu bestätigen.Paris Midi" meldet, daß sich fünf führende Persönlichkeiten des Verban­desNationale Freiwillige" mit ihren An-

Lngern von Oberst de la Rocque getrennt

aben. Die genaue Zahl der Abgesplitterten ist noch nicht bekannt. Die Meinungsverschie­denheiten, die nicht zu überbrücken waren, sind politischer und sozialer Natur. Tie jun- gen Führer der Nationalen Freiwilligen (nicht Frontkämpfer) find nicht zufrieden mit der Haltung, dir Oberst de la Rocque gegen­über der Negierung einnimmt. Sie werfen ihm insbesondere vor, daß ernichtgenü - gend gegen die Regierung vorstoße. Die sozialen Meinungsverschiedenheiten beziehen sich darauf, daß der Führer der Feuerkreuz­ler den Linksstehenden nicht genügend ent- gegenkomme. Die Nationalen Freiwilligen wünschten den Versuch einer weitgehenden Annäherung der jungen Kräfte aller Par- teien zu machen. Als Oberst de la Rocque den Widerstand seiner jungen Mitarbeiter zu fühlen begann, schlug er ihnen vor. ihre Gedankengänge über wirtschaftliche Probleme in einer Schrift niederzukegen. Tie Nationa­len Freiwillig« arbeiteten darauf einen

Plan aus. Nachdem Oberst de la Rocque ihn gelesen hatte, weigerte er sich jedoch, diesen Plan in dem Blatt der Bewegung zu ver­öffentlichen. Daraufhin haben fünf der Füh­rer der Nationalen Freiwilligen eine weitere Zusammenarbeit mit Oberst de la Rocque abgelehnt. Sie haben die Absicht, noch vor dem 15. Juli ihre Haltung durch Beschlüsse sestzulegen. Oberst de la Rocque erklärte aus Befragen, daß es sich bei den betreffenden Nationalen Freiwilligen nicht umFührer" handele. Sie gehörten nicht dem Direktorium der Bewegung der Feuerkreuzler an. ES han­dele sich um einen Zwischenfall, der kein In­teresse verdiene, und der keine Rückwirkungen aus das Fortschreiten der Bewegung der Feuerkreuzler habe.

EikswharMaft Mer sasze« Stutzt im Hochwasser «mgekemme«

Schanghai, 11. Juli.

Den gewaltigen Ueberschwemmungen in der Honanprovinz rst die Bevölkerung einer ganzen Stadt zum Opfer gefallen. Das Wasser durch, brach in der Nacht die Mauern der niedrig ge- legenen Stadt Nenohi und überraschte die Be­wohner im Schlaf. Innerhalb kurzer Zeit war das ganze Stadtgebiet uberflutet. Nur die Türme der Stadtmauer und einige Tekegra- phenpfähle ragen zur Zeit aus dem Wasser hervor. Bis auf wenige hundert Personen ist die gesamte Einwohnerschaft in der Hochflut umgrkommen. Die Verluste an Menschenleben im Flußgebiet des Yanatse lassen sich zur Zeit noch nicht abfchätzen. Man befürchtet, daß ^s Hochwasser allein in der Umgebung von Jtschang 506 Todesopfer gefordert hat.

Im Neubau der Milchsammelstelle in Windi- schenbach, OA. Oehringen, stürzte Maurer- meister Christian Sommer so unglücklich, daß er sich dabei innere Verletzungen zuzog. Eine Ueberführung ins Bezirkskrankenhaus Oehringen wurde notwendig.

Vaihingen-Fildern, 11. Juli. (Schwerer Berkehrsunfall.) Gestern nachmittag ereignete sich hier ein Verkehrsunglück. Ein mit zwei Tübinger Studenten besetztes Mo- torrad fuhr Böblingen zu. In der Nähe der Wirtschaft zumAdler" kam dem Motor­rad ein mit Schotter beladener Lastkraft- wagen entgegen, der plötzlich in die See­straße einbog. Dabei stieß das Motorrad so heftig auf den Lastkraftwagen auf. daß der Lenker des Rades mit s ch w e r e n Ber­te tz u n g e n , darunter einem Unterschenkel­bruch und zerfetzten Fleischteilen der Beine bewußtlos liegen blieb, während der Bei­fahrer des Rades mit leichten Kopfverletzun. gen davonkam. Die Vaihinger Sanitätswache verbrachte den Schwerverletzten ins Stutt­garter Marienhospital. Das Motorrad wurde stark beschädigt.

Stuttgart. 1t. Juli. <Ein alter Sol­dat g e st o r b e n.) Im Alter von 57 Jah­ren ist hier nach längerer Krankheit Oberst a. T. Eberhard Fischer gestorben. Er war zuletzt Kommandant von Stuttgart, nachdem er zuvor Oberstleutnant beim Stab des Jnsanterie-NegimenlS 13 i» Ludwigs- bürg. Taktiklehrer an der Artillerie-Schule in Jüterbog und Kommandeur de? Stutt­garter Grenadier-Bataillons gewesen mar. Während des Weltkriegs war er General- stabsvssizier in verschiedenen Stellungen, zu­letzt Che? des Stabs des <t. Armee-Korps. Der Verstorbene, der einer alten Soidaten- samilie entstammte sein Vater wir Ge­neral der Jnfanleiie. der im Feld einen Bruder als Hauplmnnn verlor und dessen längster Bruder. Herbert Fischer, als Gene­ral des Reichsheeres deutscher Militärattache in Italien ist. war ein hervorragend begab­ter und mit ganzem Herzen an seinem alten Grenadier-Regiment Königin Olga hängen­der Offizier, dem ein gutes Andenken sicher ist.

Beuron. It. Juni. (L e i ch e n f u n d in derDonau.) Am Montag entdeckten zwei Paddelbootfahrer unterhalb von St. Maurus im Schilf des Donaubettes eine weibliche Leiche, deren Herkunft bis jetzt nicht fest- gestellt werden konnte. Es handelt sich um eine etwa 40 Jahre alte, mittelgroße Person in schwarzer Kleidung, mit künstlichem Ge­biß. Nach den Umständen ist die Annahme gerechtfertigt, daß die Unglückliche den Tod in den Wellen gesucht hat.

Deißlingen, Oberamt Rottweil, 11. Juli. (Schwerer Verkehrsunfall.) Diens­tag vormittag kam es an der Kreuzung der Fernverkehrsstraße und der Bahnhofstraße in Deißlingen zwischen einem Stuttgarter Personenkraftwagen und einem Motorrad infolge Nichtbeachtens des VorfahrtSrechts zu einem schweren Zusam­menstoß. Der Führer des Motorrads. Metz­germeister Adolf Kimmig aus Deißlingen, erlitt dadurch einen komplizierten Unter­schenkelbruch, was seine sofortige Uebersüh- rung ins Kreiskrankenhaus notwendig machte. Der Sachschaden bei beiden Fahr­zeugen ist erheblich

Schömberg, OA. Rottweil. 11. Juli. (D e r Zugohne Schaffner!) Als letzter Tage der 6.18 Uhr in Rottweil Richtung Balingen abgehende Zug aus der Station Altstadt- Rottweil ankam, bemerkte der dortige Sta­tionsvorsteher, daß der Zugschaffner fehlte. Nach einigem Aufenthalt schnaufte eine Lokomotive heran und brachte den sitzen- getatzenen Schaffner unter dem Beifall der wartenden Fahrgäste und die Fahrt konnte ohne weiteres Hindernis fortgesetzt werden. Der Fahrdienstbcamte in Rottweil hatte das Abfahrtssignal gegeben, ohne bemerkt zu haben, daß der Schaffner noch andere dienst­liche Geschäfte erledigte.

Stuttgart bekommt etn Eisstadion

Gründung eines VereinsEisstadion Stuttgart e. V."

Unter maßgebender Mitwirkung der Stadt Stuttgart und des Reichsbundes für Leibes­übungen, Ortsgruppe Stuttgart, ist ein Ver- ein ..Eisstadion Stuttgart e. B." gegründet worden. Gemeinnütziger Zweck des Vereins ist die Errichtung und der Be­trieb einer Freiluft-Kunsteisbahn, sowie jede Förderung des Sports und d«S VolkSwohls aus dieser Bahn. Vorsitzender des Vereins ist städtischer Nechtsrat Dr. Locher, Sportreserent der Stadt Stutt­gart. sein Stellvertreter, der Führer der Ortsgruppe Stuttgart des Reichsbundes für Leibesübungen. Hugo Häußler. Gewerbe, lehr er. Die Geschäftsführung ist Direktor Carl Hagstotz von der Stuttgarter Han- delshot AG.. Ausstellung?- und Tagung» stelle übertragen worden. Die architektonische und technische Leitung liegt in den Händen von Tipl.-Jng. Klemm. Stuttgart, und Dr.-Jng. Pabst. Berlin. Die organisato­rischen und technischen Vorarbeiten sollen so gefördert werden, daß nach Klärung der Platzfrage mit den Bauarbeiten für die Frei- luft. Kunsteisbahn möglichst noch ln diesem Sommer begonnen werden kann, um kW Stuttgarter Eisstadion im kommenden Wm» terhalbjahr iu den Dienst deS Olhmpia-Dkai- ninas zu stellen.