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Mmtsblatt für

clas Oberamt Fleuenbürg

Nr. 63

Montag den 4. Mürz 1VSS

VS. Iahrgan-

Iubelsahrt durch das Saarland

Der Stellvertreter des Führers auf der Rundfahrt von Stürme« der Begeisterung begrüßt

Saarbrücken, 3. März.

Der zweite Tag der Saarbefreiungsfeier sah wiederum ungeheure Menschenmassen im ganzen Saargebiet auf den Bemen. Zu den zahlreichen noch anwesenden Sonderzüglern aus dem ganzen Reich kamen am Samstag noch Tausende aus der Umgebung des Saar- aekuetes. so daß im Stadtzentrum der Stra- ßenbahnverkehr eingestellt wurde. Vor.Lern Hotel ..Excelstor" standen am Nachmittag Tausende von Menschen und verlangten den Stellvertreter des Führers zu sehen. Die Menge rief immer wieder:W ir wollen unseren Hetz sehen!", bis sich Reichs- minister Hetz mehrere Male auf dem Balkon gezeigt hatte, wobei die Tausende ihm be­geisterte Ovationen darbrachten.

Zu einem eindrucksvollen Erlebnis gestal­tete sich am Samstag die Rundfahrt desStellvertretersdesFührers Rudolf Heß mit den noch anwesenden Neichsleitern und Gauleitern durch das be­freite Saarland. In etwa 50 Autos fuhren die Teilnehmer zunächst in die westlichen Be­zirke. Alle die Hunderttausende, die am 13. Januar ihre Stimme der Heimat gaben, die einfachen Bergarbeiter, die Arbeiter der Stirn und der Faust, säumten auf dieser Fahr! die Straßen und jubelten Rudolf Heß und seinen Begleitern zu. Ergreifend war der Anblick der vielen alten Leutchen, die in ihren zitternden Händen Blumen hielten, in der Hoffnung, den Führer zu sehen. Bei einem kurzen Halt fragte uns ein altes Müt- rerchen: ..Wo ist der Führer?", und als sie erfuhr, daß ihn die Pflicht schon wieder ab- gerusen habe, da war es ganz niedergeschlagen.

Von Saarbrücken ging die Fahrt zunächst hinaus durch die reichgeschmückten Vororte über Burbach nach Völklingen, wo die Sirenen der Röchling-Werke ertönten, als Rudolf Hetz durch das dichte Spalier der ju- beluden Menschen fuhr. Vereine und Schulet waren überall anfmarschiert. und SA. und SS., die am Freitag aus den bisherigen Grenzbezirken nach dem Saarland einmar­schiert waren, bildeten in den Ortschaften Spalier. Als in Saarlouis Neichsmi- ni.'isr Hetz die Front der ausgestellten Ar- beUsmänner abschritt, da durchbrach die Menge die Absperrung und jubelte dem Stellvertreter des Führers zu. Entlang der Saar, durch zahlreiche Dörfer und prächtige Wälder ging die Fahrt bis Merzig. um dann in großem Bogen über Dillingen. Tiefsten ins eigentliche Industriegebiet nach St. Wen- del. Ottweiler. Neunkirchen zu führen, von wo durch die Jndustrieorte Bildstock, Sulz­bach. Dudweiler. Jägerssreude die Rückfahrt nach Saarbrücken angetreten wurde.

ES war eine unvergeßliche Triumphsahrt durch das Saar­gebiet. aus welcher der Stellvertreter des Führers ein ergreifendes Bild der Treue der Saarbevölkerung zu Adolf Hitler erhielt. Als wir um die vierte Nachmittagsstunde nach sechsstündiger Fahrt durch das Saargebiet zurückkehren, steht wiederum ein dichtes Spalier die ganze Dudweiler Straße hin­unter bis zum Nathansplatz und zur Adolf- Hitler-Straße. SS. versteht den Ordnungs­dienst. Tann die Leibstandarte Adolf Hitler, die sich in Saarbrücken besonderer Beliebt­heit erfreut. Vor dem Hotel ..Excelsior" sind die Menschen trotz aller Aufrufe nicht zum Weitergehen zu bewegen. Wenn einmal ver­sucht wird, den Platz etwas freizninachen. so ist er nach ganz kurzer Zeit wieder dicht gefüllt. Noch einmal werden, wie unterwegs. Rudolf Heß Blumen gebracht. Sein gan­zer Wagen ist über und über mit Blumen gefüllt.

Die Eaar in Flammen"

Ter Samstag wurde mit einem Fackel- zug abgeschlossen, der sich in den Abend- stunden vom Jndustriegelände aus in Bewe­gung setzte und nach dem Rathaus zog. wo Relchsminister Rudolf Heß den Vorbeimarsch abnahm. Vom Rathaus führte der Fackel­zug, der in seiner enormen Länge ein impo- santes Bild bot. nach den Hindenburg-An» lagen, wo die Fackeln zusammengeworfen wurden.

Im Anschluß an den Fackelzug wurde das Riesenfeuerwerk auf dem Winter­

berg. das wegen der ungünstigen Witterung von gestern auf heute verschoben werden mußte, abgebrannt. Die Hunderttausende von Menschen, die in den Hindenburganlagen und sämtlichen Straßenzügen an der Saar Aufstellung genommen hatten, erlebten ein pyrotechnisches Schauspiel, das sie nicht so leicht vergessen werden. Ein großer Stab von Feuerwerkern war zum Abbrennen des Feuerwerks tätig, das mit 21 Salutschüssen eingeleitet wurde. Dann folgte ein Raketen­spiel, bei dem Tausende von Raketen gegen den Hinimer stiegen. Ein riesiger Wasser­fall von 800 Meter Länge leitete die gewal­tige Knallfront am Fuße des Winterberges ein, dann folgte ein Höllenspiel. Tausende von Blitzschlägen ertönten, und der Winter- berg stand im Trommelfeuer, das etwa S Minuten anhielt. Hoch oben vor dem Win­terbergdenkmal. dem Wahrzeichen des Saar­gebietes, erschienen sodann zwei riesige Lich­ter-Dekorationen. Die erste zeigte das Sym- bolbild der Vereiniauna der Saar mit dem neuen Deutschland. Als Schlußbitd stammte in größtem Ausmaß das Hoheitszeichen des Reiches auf. und dann begann der ganze Winterberg in rotem Bengal-Feuer aufzu- leuchten, von Tausenden von Fackeln um- säumt.

Saarspende des Reichsarbeitsnnmsters

Zur Erinnerung an die Rückkehr des

SaarlandeS zur Heimat hat der Reichsar­beitsminister für die ehemaligen Angehörigen der alten Wehrmacht und ihre Hinterbliebe­nen, die durch ihre Treue der deutschen Sache zum Sieg verholfen haben. 50 000 NM. alsSaarspendebereitgestellt.

Die Spende wird von der Versorgungs- abteilung für die alte Wehrmacht im Reichs- arbeitsmrnisterium verwaltet. Zweck der Spende ist, in Fällen dringendster Not den versorgungsberechtigten Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen sowie in beson­deren Fällen auch sonstigen Kriegsteilneh- mern und ihren Hinterbliebenen Unterstüt­zungen zu gewähren.

Die Ausschüttungen werden am 13. Ja­nuar jeden Jahres als dem Gedenktag des Abstimmungssteges vorgenommen werden.

Äudols Hetz aus Saarbrücken abgereist

Der Stellvertreter des Führers. Rudolf Heß hat Sonntag vormittag 9.30 Uhr mit ^)en Herren seiner Begleitung tm Kraftwagen das Saargebret verlassen um von Mann­heim aus nach München zu fliegen. Zur Stunde feiner Abfahrt hatte sich wiederum eine unübersehbare Menschenmenge vor dem Hotel Ercelsior und in den Straßen Saar­brückens eingetunden. um mit stürmischen H,-'' ckpn von ihm Abschied zu nehmen.

MililöraMand m Griechenland

Eruste Lage Dsrhavdlunge« gescheitert Beuizelos de» de« Ausrührer«

Athen, 3. März.

Mehrere Offiziere, die Anhänger von Pla - stiras sind, unternahmen am Freitagabend einen Aufstandsversuch rm Arsenal.

Den Aufständischen gelang es, un­ter Führung von Admiral D e m e st i ch a und Vizeadmiral Kollial-. ris, die Flotte in ihre Gewalt zu bringen. In Athen waren die Kadettenschule sowie das Garderegiment der Evzonen zu den Revolutio­nären üoergetreten. Freitag um 18 Uhr hatten die Revolutionäre nach harten Kämpfen das Arsenal eingenommen. Da die meisten Ma­rineoffiziere abwesend waren, konnten sich die Aufständischen der Flotte bemächtigen und dampften nach Saloniki oder Kreta ab. Die Küstenbatterien erhielten Befehl, die Schifft zu beschießen, falls die Aufständischen sich nicht ergeben würden. Flugzeuge aus Tatoi nahmen die Verfolgung der aufständischen Schiffe aus und bombardierten sie. Hierbei erlitt der Kreu­zerAweroff" beträchtlichen Schaden.

In Athen wurden von abends 9 bis nachts 2 Uhr Gewehr« und Artillerieschüsse vernom­men. In der Hauptstadt wurde oasKriegs- recht erklärt. Die Führer der Oppositions­partei sind in Schutzhaft genommen Wörden.

Fünf Kriegsschiffen der aufständischen Flotte ist es gelungen, die offene See zu erreichen.

Der alte Gegner der jetzigen griechischen Regierung. Venizelos. der sich zur Zeit in Kreta aushält, lst offen zu den Aufstän­dischen übergegangen und hat bei einer gro­ßen Kundgebung eine aufrührerische Rede gehalten. Die Verhandlungen, die Admiral Tybaldos im Aufträge der Regierung mit den bei der Insel Milos ankernden Aufstän­dischen eingeleitet hatte, sind gescheitert. Die Regierung hat am Sonntag beschlossen, die Schiffe der Aufrührer durch Flugzeuge mrt schwersten Bomben zu bele­gen falls keine bedingungslose Uebergabe erfolgt. Ein Bombengeschwader ist bereits am Sonntagmorgen in Richtung nach MiloS gestartet. Tte Regierung ist fest entschlossen, den Ausstand mit bewaffneter Hand un- klassen der Marine zu den Fa tz- barmherzig zu unterdrücken.

Die Regierung hat einen Aufruf an das Volk erlassen, in dem die Hinter­gründe deS Aufstandes dargelegt werden und die Bevölkerung aufgefordert wird, sich an die Seite der Regierung zu stellen, und damit die Rechte und Freiheiten des Volkes tatkräftig zu verteidigen. .

In der Zusammensetzung der Negierung wurden angesichts der Lage einige Ver­änderungen vorgenommen: durch die die Schlagkraft des Kabinetts verstärkt und sein Ansehen im Volke erhöht werden soll.

Sir Simon am Vomrerstag m Veelin

Berlin, 2. März.

Die britische Negierung hat die Reichsregie­rung wissen lassen, daß der Besuch des briti­schen Staatssekretärs des Auswärtigen in Berlin in der nächsten Woche stattfinden wird. Sir John Simon wird am Donners­tag, den 7. März, abends, hier eintreffen. Die beiden folgenden Tage sind für die in Aus­sicht genommenen Besprechungen bestimmt.

Wie verlautet, wird die Entscheidung, ob Lordsiegelbewahrer Eden den Staatssekre­tär des Aeußeren, Simon, bei seinem Besuch in Berlin begleiten soll, möglicherweise aus einer Kabinettssitzung am Mon - t a g fallen. Preß Association berichtet, daß zwischen Simons Berliner Besuch und seiner Reise nach Moskau vielleicht nur ein Zwi­schenraum von wenigen Tagen liegen wird. In dieser Leit werde die französische Regie-

rung auf diplomatischem Wege unterrichtet werden.

englischer Ministerbesuch in Warschau?

Die halbamtlicheGazeta Polska" äußert sich in ihrer heutigen Nummer in einem Kommentar von wenigen Zeilen zu dem Plan eines Besuches englischer Minister in Warschau. Polen, heißt es darin, nehme infolge seiner geographischen Lage im Zen­trum Europas zwischen Deutschland im Westen und der Sowjetunion im Osten eine Schlüsselstellung ein. Ans diesem Grunde halte die britische Negierung einen Besuch in Warschau süreinewesentlicheEr- gänzung der Besuche in Berlin und Prag. Eine Annahme der Moskauer Einladung würde erst erfolgen, wenn eine entsprechende Erklärung bezüglich der erwar­teten Einladung nach Warschau möglich wäre.

Die Richtlinie« für Simon

London, 3. März. DaS englische Kabinett wird in seiner Sitzung am Mittwoch die Richtlinien für den Besuch Simons in Berlin festlögen. Dann werde auch die Entscheidung über einen britischen Ministerbesuch in Mos­kau, Warschau und Prag fallen. Die kurzer. Besprechungen Simons in Paris hätten ge­wisse Zweifel über den Umfang der kommen den Unterhaltungen mit Reichskanzler Hille, beseitigt. Frankreich habe nicht versucht, dem britischen Außenminister irgendwelche Be­schränkungen aufzuerlegen.

Simon seinerseits scheine mit Laval einig zu sein, daß es nicht möglich sein werde, die Dinge schon in diesem Stadium seiner Ber­liner Besprechungen zu greifbaren Ergebnis­sen zu führen. Das Beste, das er zu erreichen hoffe, sei eine volle Verständigung über alle zur Erörterung stehenden Verhandluugs- gegenstände und Grundsällc.

Laval über die Ssar

Paris, 3, März. Dem von Mussolini und Laval in Rom Unterzeichneten Abkommen galt ein Festessen, das am Sonntag in Paris unter dem Vorsitz des französischen Außen­ministers stattfand.

Laval erklärte dabei u. a., daß er die dra­matischen Minuten, die er damals in Gen? erlebt habe, nie vergessen werde. Frankreich müsse England, Italien, Holland und Schive­den stets dafür Dank Nüssen, daß sie inter­nationale Streitkräfte anstelle französischer Streitkräste eingesetzt hätten und auf diese Weise das Gespenst des Krieges gebannt hät­ten. Hinsichtlich des

Saarproblems dürfte nichts zwischen de»

beide« großen Völkern, die sich so oft im

Laufe der Jahrhunderte gemessen hätte», Vorfälle«.

Ebensowenig dürfte in Mitteleuropa Unord­nung eintreten, denn eine Gefahr auf irgend einem Punkte Europas bedeute eine allge­meine Gefahr.

König von Siam dsntt ad

London, 3. März. Nach einer am Sonntag veröffentlichten amtlichen Mitteilung hat der seit vielen Monaten auf einem englischen Landsitz lebende und Erholung suchende König Prajadhipok von Siam am Samstag in aller Form dem Throne entsagt. Der in der siamesischen Gesandtschaft weilende Prä­sident der siamesischen Nationalversammlung erhielt die Abdankungsurkunde am Nachmit­tag ausgehändigt. In der etwa vier Schreib­maschinenseiten langen Urkunde, in der der Wunsch des Königs nach einer verfassungs­mäßigen Regierung ausgesprochen wird, wird ein Nachfolger nicht genannt. Die vom Par­lament abgelehnte Forderung deS Königs be­zog sich bekanntlich auf die Zusammensetzung der Volksvertretung, auf die Ausschaltung der Offiziere aus der Politik sowie auf die Freiheit öffentlicher Versammlungen politischer Organisationen.

Abschluß der Beweisaufnahme im Memelländerprozeß

Kowno, 2. März.

Im Memelländerprozeß wurde am Sams­tag, dem 53. Berhandlungstag. die Verneh­mung aller Zeugen abgeschlossen. Insgesamt wurden 426 Zeugen vernommen, von denen etwa 260 als Belastungszeugen äuftreten soll­ten. Außerdem wurden etwa 60 Aussagen aus Protokollen der Voruntersuchung ver­lesen.

Im allgemeinen brachte die Zengenverneh- mung das eigentümliche Bild, daß der größte Teil der von der Staatsanwaltschaft gelade­nen Belastungszeugen, mit Ausnahme der Beamten der Staatspolizei und einiger Groß- litauer. die vor dem Untersuchungsrichter ge­machten Aussagen ganzoderteilweise widerrief. Man gewann allgemein den Eindruck, daß eine Anzahl geringfügiger und miteinander nicht in Zusammenhang zu brin­gender Anklagemomente zu einem Monstre- prozeß zusammengelegt worden ist. um eine allgemeine illoyale Einstellung der beiden Parteien und des Deutschtums im Memel­gebiet Litauen gegenüber zu beweisen.

Die Sitzung wurde dann auf Dienstag, den 5. März, vertaat.