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Münch«», 2. Dezeuch«.
Der frühere Polizeidirektor von Augsburg, Tr. Eichner, hatte am 2S. Januar 1S33 an das bayerische Innenministerium einen Bericht gerichtet, in dem er die Natio» nalsozialisten nicht nur mit den Kommunisten auf die gleiche Stufe stellte. sondern sich auch in u n - definierbaren Ausdrücken mit ihnen beschäftigte. Wenige Wochen nach der Revolution brachte er es dann fertig, der NSDAP, beizutreten und in ein
Reich samtberufenzuwerden.
Der bayerische Innenminister Wagner, der erst jetzt von dem Bericht Eichuers Kenntnis erhielt, veranlatzte seine Jnhaft» «ahme. Die beiden Personalreferenten des Ministeriums, deren «ufgade «S gewesen Ware, den Minister über diesen Mann zu informieren, wurden zur Rechenschaft gezogen. Auch der Staatsrat des Innenministeriums hat aus dem Fall die Konsequenzen gezogen. Die drei Beamten mutzte« ihre Aemter verlasse«.
Vsttsverhrtzer irrs Gefärranis
Berlin, 2. Dezember.
Nach fünftägiger Verhandlung verkündete der 2. Senat des Volksgerichtshofs am Samstag bas Urteil gegen die 24 Leiter und Mitarbeiter der „Sozialistischen Arbeiter- Partei" <SAP.) und ihrer Jugendorganisation, des „Sozialistischen Jugendverbandes' lSJV.). die unter der Bezeichnung „Die neue KPD." nach der nationalen Erhebung zu einem illegalen Sammelbecken für die hochverräterischen Bestrebungen linksradikaler, unter jüdischer Führung stehender Elemente ge- worden war.
Bis auf fünf Jugendliche im Alter von >6 bis 21 Jahren, die freigesprochen wurden. hielt das Gericht sämtliche Angeklagten )er gemeinschaftlichen Vorbereitung zum Hochverrat überführt. Die drei Mitglieder des „Führerkopfes", der 37jährige Max Köhler der 34jährige Klaus Zweiling und die 25jährige Edith Baumann, er- hielten je drei Jahre Gefängnis. Weitere Angeklagte erhielten Gefängnisstrafen. die sich bis zu 1 Jahr 3 Monaten »bstuften. Diejenigen Angeklagten, die nach »er Aushebung der ersten Reichsleitung als hauptverantwortliche die illegale Tätigkeit veiter fortgesetzt hatten, wurden zu Zuchtjausstrafen von je zwei Jahren verurteilt.
RvliMe AinMn verhaftet
Budapest, 2. Dezember.
An der ungarisch-tschechischen Grenze hat sich ein vielbemerkter Zwischenfall ereignet. Die polnische Prinzessin Saptehck. die zu einer Hoch- zeitsfeier nach Budapest reisen wollte, wurde an der Grenze von der tschechischen Polizei angeblich wegen Schmähungen der Tschechoslowakei verhaftet
Das Budapester Blatt ..Magyarsag' hatte über schwere Zusammenstöße zwi- fchen slowakischen und tschechi- schen Truppen bei Uebungen m der Slowakei berichtet. Dazu teilt das amtliche Tschechoslowakische Pretzbüro mit: „Die vom heutigen Budapester ..Magyarsag' in die Welt gesetzte Nachricht über angebliche Zu- sammenstötze zwischen slowakischen und tsche» chischen Truppen in der Slowakei, wobei es 145 Tote gegeben haben soll, stellt eine große Lüge und offensichtliche Verleumdung dar. Von Zusammenstößen zwischen Militärper- sonen in der Slowakei irgendwelcher Art ist an keiner Stelle und im ganzen Lande nichts bekannt.'
iurM uuö «mer durch die Welt
Im Hafen von Beirut erfolgte in de mit leicht entzündlichen Materialien gefül ten Lagerhäusern eine Explosion, die eine -roßen Brand verursachte. 18 Arbeite wurden getötet. Ein Teil von ihne wurde von den Trümmern des Daches e schlagen. Die anderen Arbeiter verbrani ten bei lebendigem Leibe. Ma rechnet damit, daß sich die Zahl der Opf, «och erhöht. Der französische Oberkommissc für Syrien ist an der Unglücksstätte eing troffen. — Auf der Bahn ins Grödene Tal — so besagt eine Meldung aus Boze — versagte infolge der Kälte die Brem einer mit mehreren Arbeitern besetzten Dra fine auf der Talfahrt. In einer Kurve sprav die Draisine aus den Schienen und stürz über einen Abhang auf die Straße. Ein Ai beiter war auf der Stelle tot. d übrigen fünf Arbeiter erlitten schwere 'Ve letzungen. - Im Zuge der durch Magdi bürg führenden ReichsverkehrSstraße wurl Sestern vormittag die neue moderne Steil brücke, ein technisches und architektonisch! Meisterwerk, eingeweiht. An der Feier nah, diegefamteMagdeburgerBevö s"ung teil. — Die große schwedische Wa sensabrrk B ofors bei Karlsborg hat
vorgefubrt Es ist eine 40-Millimeter (au mansche) - Kanone, die im Durchschnitt 1 Schuß in einer Minute abgeben kann L dieser Kanone ist es möglich. Flugzeuge
Geschwindigkeit meter.
Varleimord in Sowjeleutzland
MoSkau, 2. Dezember.
Der Sekretär der Leningrad«» Parteiorganisation, Sirow, wurde am Samstag nachmittag im Gebäude deS Leningrader Sowjets voneinemTerroristener- schossea. Kirow war Mitglied deS Politischen Büros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und Mitglied des Vollzugsausschusses der Sowjetunion. Der Mörder, dessen Name noch nicht bekannt ist, wurde von der OGPv. festgenommeu.
Der Leningrader Mord —
Kirow ei« Vertrauter Stalins
Der ermordete Sekretär der Parteiorganisation in Leningrad Serjgei Mironvwsch Kirow war schon vor dem Kriege Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen. Er gehörte zu einem der Vertrauten Stalins. Nachdem Sinowjew (Apfelbaum) wegen seiner oppositionellen Haltung von dem Posten als Sekretär der Parteiorganisation in Leningrad entfernt worden war wurde Kirow zu seinem Nachfolger ernannt. Auf dem letzten Kongreß der Partei wurde kirow zum dritten Gehilfen Stalins als Parteisekretär gewühlt. Außerdem wurde er in das Präsidium des Vollzugsausschusses der Sowjetunion gewählt und spielte eine bedeutende Rolle in der Jndustrialisie- rungspoliti! Nordwestrußlands. Kirow galt als erner der treuesten Anhänger Stalins und hat dessen Vertrauen in vollem Maße genossen.
Der Mord wurde vor dem ehemaligen Smolni-PalaiS begangen, in der jetzt die Leitung der Parteiorganisation untergebracht ist. Der Täter wurde nach kurzem Kamp) sestgenommen. Man fand bei ihm eine Waffe und mehrere Patronen.
Die Beamten deS Bundeskomimssariats des Innern (OGPU.. früher Tscheka) haben den Attentäter in Haft genommen. Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Auf Veranlassung deS Präsidenten deS Vollzugsausschusses fand Samstag abend eine Trauerkundgebung statt, in der Kirow als einer der größten Vorkämpfer der Partei gefeiert wurde.
Der Mörder selbst hat noch keine Aussage darüber gemacht, ob er Mitwisser oder Helfershelfer hatte. Gegenwärtig werden die Angaben, die er über seine Person gemacht hat. nachgeprüft. Wie weiter bekanntgegeben wird, wurden in Leningrad noch zahlreiche Verhaftungen oorgenommen. In erster Linie handelt es sich dabei um Verwandte des Mörders. In der Sowjetunion be- steht bekanntlich das Gesetz, daß Verwandte eines politischen Mörders oder eines Volksverräters in Haft genommen werden können, wenn durch diese verbrecherischen Taten Mitglieder der Regierung betroffen wurden. Eine Verhaftung kann unterbleiben, wenn Mitwisser eines Anschlages rechtzeitig die Behörden von diesem in Kenntnis sehen.
Wie weiter verlautet, wird das Verfahren egen den Mörder, und wenn er Helferselfer hatte, so auch gegen diese durch das Bundeskommisfariat des Inneren (früher OGPU.) abgewickelt werden. Das Urteil fällt der Oberste Gerichtshof der Sowjetunion.
Die gesamte sowjetrussische Presse ver- öffentlicht einen Nachruf für den ermordeten 8. Generalsekretär der Kommunistischen Par- tet. In dem Nachruf wird die Nolle Kilo w 8 in der kommunistischen Bewegung ge- würdigt und betont, daß der Mord rücksichts- los geahndet werde. Nicht nur der Mörder, sondern auch diejenigen Kreise, die mit dem Mörder in Verbindung standen, würden bestraft und ausgerottet werden. Der Nachruf ist von Stalin, Woroschilow. Kalinin und Jagoda lChef der politischen Polizei) unter- zeichnet.
Die Personalien des Mörders von Kirow
Das Volkskommissariat des Innern, die ehemalige OGPU., teilt in einer Verlautbarung mit, oaß die vorläufige Untersuchung den Namen und die Personalien des Täters festgestellt hat. Es ist ein ehemaliger Angestellter der L- ningrader Filiale der Arbeiter, und Bauern« -nspektion, der im Jahre 1904 geborene Leond Wassiljewitsch Nikolajew.
Die Untersuchung gegen den Mörder ist noch nicht beendet.
Einweihung -es Lift-Archivs
Reutlingen, 2. Dezember.
Der 2. Dezember 1934 stempelte die Stadt Reutlingen m besonderer Weise zur Stadt Friedrich Lifts, des großen Natwnalökono- men und deutschen Patrioten, denn das Listarchiv wurde in feierlicher Weise eingeweiht. Die Bedeutung dieser Feier geht aus der Anwesenheit zahlreicher maßgebender Persönlichkeiten der staatlichen und städtischen Behörden, sowie führenden Männern von Wirtschaft und Wissenschaft hervor. Man sah u. a. als Vertreter der württembergischen Regierung Wirtschaftsminister Dr. Lehnrch sowie Finanzminister Dr. Dehltnger. Weiterhin Ministerialrat Dr. Dill und Dr. Bauer. Von der Feststadt Reutlingen, an der Spitze des gesamten Gemeinderats Oberbürgermeister Dr. Lederer und Dr. A l l- mendinger. Anwesend waren ferner stellt». Kreisleiter Spohner, der Vorsitzende der Friedrlch-List-Stistung, Staats, minister a. D. Dr. Saemisch, für die Deutsche Reichsbahn Staatssekretär Dr. Stieler und Staatssekretär Vogt-Berlin. Weiterhin Präsident Honold. Als Vertreter des Neichsfinanzministers Präsident Dr. Pfeiffer. Für die Deutsche Reichsbank Dr. Norhoff-Berlin. Die drei württembergischen Hochschulen waren vertreten durch Rektor Göring-Stuttgart. Anwesend war weiterhin Kreisleiter Huber, Gauarbeitsführer Müller sowie der Treuhänder der Arbeit Dr. Kimmich. weiterhin die Spitzen sämtlicher Behörden des Kreises und der großen Verbände sowie die Führer der bedeutendsten Industrie- Werke.
Die Hauptveranstaltung sand im festlich eschmückten Großen Ratyaussaal statt, in em die Büsten von Friedrich List und von Reichskanzler Adolf Hitler aus grünem Pslanzenschmuck hervorschauten. Nach einer Begrüßungsansprache von Oberbürgermeister Dr. Dederer hielt der Präsident der List- stistung. der Nachfolgerin der Friedrich-List- Gesellschaft, Staatsminister a. D. Dr. Saemisch. eine groß angelegte Rede mit grundlegenden Ausführungen über das Lebenswerk des großen Nationalökonomen und die Bedeutung des Listarchivs, das die Listforschung im allgemeinen und die Stadt Reutlingen nunmeyr als Hüterin des wertvollen Listnachlasses im besonderen berührte. Anschließend übernahm Oberbürgermeister Dr. Dederer daS der Stadt Reutlingen übergebene Archiv mit dem Versprechen, daß Reutlingen gemeinsam mit der List-Stiftung das Erbe des großen Reutlinger Sohnes ge- meinsam treulich Pflegen und in seinem Geist weiterentwickeln werde.
Im Namen der württembergischen Regierung und des Reichsstatthalters Murr sprach Wirtschaftsminister Dr. Lehnich. sich gleichfalls über die Person und das Werk Lifts verbreitend und dabei Parallelen ziehend zwischen ihm und Friedrich Schiller.
diesen zwei Männern, die seherisch mit ihren Gedanken ihrer Zeit vorausgeeilt, aber von ihren Zeitgenossen nicht verstanden worden seien.
Anschließend begab man sich ins Spendhaus, wo das Listarchiv seine Stätte gefunden hat, zu einer Besichtigung der dort getroffenen Einrichtungen. Um 1 Uhr war eine kurze aber eindrucksvolle Gedenkfeier am Listdenkmal, wozu sich außer den Gästen auch ein großer Teil der Reutlinger Einwohnerschaft eingefunden batte.
Das List-Archiv stellt nunmehr eine Zusammenfassung aller mit Friedrich List zusammenhängenden Dinge dar und ist. schon heute und auch in Zukunft eine Quelle, für deren Verwertung aus wirtschaftlichem und wissenschaftlichem Gebiet.
Im Lause des Tages wurden folgende Telegramme gewechselt:
An den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Berlin.
Ihrem Ehrenbürger entbietet die Stadt Reutlingen zugleich mit der eng verbundenen List-Stiftung am heutigen Tage, an dem das neuerschaffene List-Archiv als nationales In- Mut des deutschen Einheitswillens und deut- scher Forschungsarbeit eingeweiht wurde, in Verehrung und Treue ihren herzlichsten Gruß.
Dr. Dederer. Oberbürgermeister der Stadt Reutlingen.
Lr. Saemisch, Staatsminister a. D. und Prä- fident des Rechnungshofes des Deutschen Reiches.
Von Berlin tras folgendes Telegramm ein:
Der Stadt Reutlingen und der Friedrich. List-Stiftung danke ich für die mir anläßlich der Eröffnung des Friedrich-List-Archivs übermittelten Grüße, die ich herzlich er- Widere, gez.: Adolf Hitler. Reichskanzler.
LciimäAiLLAe LkronE
In Rottweil stürzte die 85jährige Martina Eürter aus dem Fenster des Spitals. An den schweren Verletzungen ist sie gestorben.
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Die landwirtschaftliche Betriebszählung ergab im Oberamt Göppingen 8513 land- und forst- wirtschaftliche Betriebe mit mehr als 0,5 Hektar Betriebsfische.
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Mit der vor einigen Jahren neuerschlossenen Heilquelle in Giengen a. Br. sollen sehr gute Erfolge zu verzeichnen sein.
Ludwigsburg, 2. Nov. (Schwer verbrannt.) Samstag morgen verunglückte im Umspannwerk Kugelberg ein ^jähriger Monteur aus Hoheneck. Der Mann sollte innerhalb des Werks einen schadhaften Isolator reparieren, an dem zu diesem Zweck
d«r Strom adgestellt Wörden war. kam ab« dabei irrtümlich an einen anderen Apparat, der noch Strom führte. Er erlitt schwer^ Verbrennungen an Schultern, Armen und Beinen und zog sich beim Sturz auch noch erhebliche Kopfverletzungen zu. Der Verunglückte sand Aufnahme im Kreiskranken- hanS.
Eßlingen, 2. Dezember. Zum erstenmal seit der Machtergreifung durch den Führer rief der Kreis Eßlingen sein- Pol. Leiter, Amtswalter und Parteigenoffen am 1. und 2. Dezember zu einem Parteitag zusammen. Als Auftakt zu den verschiedenen Veranstaltungen marschierte am Samstag nachmittag die gesamte Hitlerjugend auf.
Der Sonntagmittag brachte vier Sonder- tagnngen, in denen die Parteiorganisationen Richtlinien für ihre zukünftige Arbeit erhielten. Pünktlich um 15 Uhr fand dann aus dem Marktplatz ein großer Appell aller Formationen der Bewegung statt, an den sich ein Vorbeimarsch vor Gauleiter Murr anschloß. Den Höhepunkt des Tages bildete der Kreiskonareß im Gemeindehaus. ' ' k
„Zwölf Ms Vier - eine Kleinigkeit '
Führerschein auf Lebensdauer entzogen
Göppingen, 1. Dez. (4 Monate Gefängnis für betrunkenen Kraftfahrer.) In der Nacht zum 26. Oktober ereignete sich in Uhingen ein schwere? Autounglück dadurch, daß der 33 Jahre alte Peter Schmid von Hohenstaufen nach reichlichem Alkoholgenuß mit einem von Laupheim kommenden Stuttgarter Personenkraftwagen zusammenstieß, wodurch beide Fahrzeuge stark beschädigt und die beiden Insassen des Stuttgarter Wagens so erheblich verletzt wurden, daß einer davon heute noch nicht wieder hergestellt ist. Der Angeklagte suchte zu bestreiten, zuviel getrunken zu haben. Zehn bis zwölf Glas Bier seien für ihn eine Kleinigkeit. Die Blut- nntersuchnng ergab einen Alkoholgehalt von 2,36 Prozent, was einem Biergenuß von über 5 Liter entspricht. Der Staatsanwalt beantragte neben 8 Monaten Gefängnis dauernden Entzug des Führerscheins und Einweisung m eine Trinkerheilanstalt. Da dem Angeklagten der Führerschein im Jahre 1932 wegen einer ähnlichen Sache bereits auf 2 Jahre entzogen worden war und ihm erst am 10. August d. I. wieder ausgehändigt wurde, hielt das Amtsgericht eine exemplarische Bestrafung für angebracht. Wegen eines Vergehens der fahrlässigen Körperverletzung zusammentreffend mit einer Uebertretung der Straßenverkehrsordnung sprach es 4 Monate Gefängnis aus, lehnte dagegen die Einweisung in eine Trinkerheilanstalt kür dieses Mal noch ab, da dem Angeklagten durch den Entzug des Führerscheins auf Lebensdauer wohl keine Gelegenheit mehr gegeben sein wird, derartige Unglücksfälle zu verschulden. Außerdem wurden dem Verurteilten die Kosten des Verfahrens auferlegt
„Graf Zeppelin startet mit WethnachtSvaketen nach Südamerika
Friedrichshafen, 2. Dez. Am 8. Dezember soll mit dem Luftschiff „Gr a f Z e P P e li n' noch eine Fahrt nach Südamerika statt- finden. Der an diesem Tag fällige plan- mäßige Flug der Deutschen Lufthansa auf der Luftpostlinie Berlin — BuenosAi- res fällt aus. Die Fahrt des Luftschiffes bietet eine günstige Gelegenheit zur Versendung von Weihnachtspost, wobei neben Briefsendungen jeder Art auch Pakete zuge- lassen sind. Die Post wird am 12. Dezember in Rio de Janeiro und am 13. Dezember in Buenos Aires eintreffen. Die Sendungen für die Weihnachtsfahrt muffen am Samstag, den 8. Dezember, bis 13.30 Uhr bei dem Postamt Stuttgart 9 oder bis 18 Uhr bei dem Postamt Friedrichshafen vorliegen. Die mit der Weihnachtsfahrt beförderten Briessen- dungen sollen den Abdruck eines Sonder- stempels mit dem Wortlaut „Luftschiff Graf Zeppelin Südamerikafahrt Weihnachten 1934' erhalten. Auf der Rückfahrt soll das Luftschiff am 18. Dezember in Friedrichs- Hafen eintreffen, so daß die Weihnachtspost aus Südamerika am 19. oder 20. Dezember in die Hände der Empfänger gelangen wird.
Zwei Frauen geflüchtet - " und wieder gefangen
Vom Bodensee, 2. Dez. Beträchtliches Auf- sehen erregte in Lindau die Flucht einer Arrestantin. Es handelt sich um eine gewisse Charlotte Lamp recht aus Berlin, die wegen Betrugsverdacht auf die Polizeiwache verbracht werden sollte. Die Frau flüchtete in eine Gasse der Altstadt, wo sie sich in einem Keller versteckte, konnte aber wieder aufgegriffen werden. Auf dem Weg zur Wache leistete sie heftigen Widerstand. Man nimmt an. daß die Polizei mit der Festnahme dieser Frau einen guten Fang gemacht hat.
Auch in Tektnang
Tettnang, 2. Dez. (WeiblicherFlücht- l i n g.) Auf dem letzten Jahrmarkt m Friedrichshafen war ein 22 Jahre altes Mädchen aus Eriskirch sestgenommen worden, das aus der Schweiz abgeschoben worden war. Nach der Ueberführung nach Tettnanst ging das Mädchen flüchtig, konnte aber in einem Hausflur der Schulstraße erwischt werden und erhielt zunächst einmal sechs Wochen Haft.