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Wildbadrr SIS-Preffe Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

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Amtsblatt für clas Oberamt Fleuenbürg

Nr. L81

Montag den 3. Dezember 1934

92. Jahrgang

Deutschtum aus Autzeuposte«

Das Memeler Willklir-Direktorium zurückgetreten Besserung r« Ausficht?

KM schikfittiert weiter

Kowno, 2. Dezember.

Wie amtlrch mitgeteilt wird, ist gestern das litauische Direktorium des Memelgebietes zurückgetreten. Der Gouverneur des Memel­gebietes, Navakas. hat den Rücktritt ange­nommen. Bis zur Neubildung der memel­ländischen Regierung wird das Direktorium Neisgys die Geschäfte weitersühren. Wie hierzu verlautet, gingen schon seit einigen Tagen Gerüchte um, wonach die Stellung des Direktoriums Reisgys infolge der wach­senden wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Memelgebiet unhaltbar geworden sei. In eingeweihten Kreisen rechnete man aber da­mit. daß der Rücktritt erst im Januar er­folgen werde. So kommt der Rücktritt in Kowno völlig überraschend. Man ist der Auffassung, daß sich innerhalb des litauischen Negierungslagers erhebliche Spannungen er­geben haben, die den Plötzlichen Rücktritt der- ursachten.

Nicht zuletzt dürste zu dem Rücktritt der Bedrücker des deutschen Memelgebietes der Gang der Verhandlungen in Genf beige- tragen haben. Die Beschwerden der Memel- länder gegen die litauische Gewaltpolitik haben dort ein anderes Echo gefunden, als sich die Litauer gedacht haben.

Das Ergebnis der Untersuchungen im Vöt- kerbundsa'usschutz und die nunmehr zu er- wartenden positiven Schritte zur Wieder­herstellung normaler Bezie- Hungen im Memelland haben offen- bar größte Nervosität in Kowno ausgelöst.

Wir sprechen die feste Hoffnung aus. daß die Garanten des Memelstatuts, eingedenk der furchtbaren Anklagen, die ein auf ihre Hilfe angewiesenes Volk gegen die litauische Gewaltherrschaft erhebt, dem bald Rechnung tragen wird. waS als Schlußpunkt unter den Bericht des Völkerbundsausschusses zu setzen ist: Wiederherstellung der A u t o n o m i e im Memelland und Ausschaltung des rechts- widrigen landfremden litauischen Ein- slusses.

GrenzlarrdZwt in SberiÄlesien

Neichsminister De. Frick i« Beuche«

Beuthen, 2. Dezember.

Auf der Grenzlandkundgebung am Samstag in Beuthen. die mit der Eröff­nung einer thüringischen Spielzeugschau ver­bunden ist. hielt Neichsminister Tr. Frick eine längere Rede, in der er auch auf den Kampf um und für dasGrenzland Oberschlesien einging. Er führte dabei u. a. aus:

Um dieses Industriegebiet noch näher mit dem Reich zu verbinden und wirtschaftlich zu erschließen, haben wir uns daran gemacht, in Arbeiten auf lange Sicht die wirt­schaftliche Lage O b e r sch l e si e n s zu verbessern. Ich denke dabei an den Adolf-Hitler-Kanal. für den sieben Millionen Reichsmark ausgeworfen worden sind, an die 2Vr Millionen für den Glei- w i tz e r H a f e n, an die 2 Millionen Reichs­mark für die O d r r - U m le g u n g in Natibor und auch an die großen Mittel für die Erstellung der Staubecken Turawa und Sersno.

Ich kann hier nicht darauf verzichten, die Te i l u n g Oberschlesiens durch das Bersailler Diktat zu erwähnen, das ein einheitliches, aufeinander abgestelltes «nd eng verflochtenes Industriegebiet in zwei Teile geschnitten ha t. Ich hoffe, daß die gegenseitigen Bezichunaen, die im Genfer Abkommen, im ersten zweiseitigen deutsch-polnischen Vertrage, ihre rechtliche Grundlage gefunden haben, sich ietzt so aus­wirken werden, wie es dem Geist des deutsch-Polnischen Freund­schaftsabkommens entspricht. Gerade Oberschlesten mit seinem dichten ndustriegebiet wird nur in friedlicher rbett zu neuem Wohlstand aufsteigen können. Die Bevölkerung, die nach ihrem Be­kenntnis. ihrer kulturellen Entwicklung und

chrer Siedlungsgeschichte zum deutschen Volkstum gehört, weist mit das beste Menschenmaterial auf. das Deutschland heute besitzt. Der Aufbau einer eigenen deutschen Industrie in Westdeutschland wäre ohne den Zustrom besten deutschen Blutes aus dem Osten nicht möglich gewesen.

So wie damals 1920 hier in Oberschlesten entsprechend dem Versailler Diktat eine Volksabstimmung stattfand, in der sich die Bevölkerung ganz Oberichlestens in überwältigendem Maße zum Deutschtum und zum Deutschen Reich bekannt hatte, so stehen wir setzt im Saargebiet vor der letzten Volksabstim­mung, die derVcrsaillerBertrag bestimmt. Im Westen wie im Osten Bollwerk und bestes deutsches Volkstum. Ich bin überzeuat. daß der Klang der Glocken an der Saar, die die Stunde der Freiheit, der Wie­dervereinigung mit Deutschland kin läuten werden, hellsten Widerhall 'srade bier in Oberschlesien finden wird. In dieser innigen Volksverbundenhel: wird sinnfälliges Zeugnis für die Einheit der Nation abgelegt: Ein Volk, ein Führer, einN eicht

Saarbrücken, 2. Dezember.

Die Abstimmungskommisston veröffentlicht eine neue Verordnung, die jedes öf­fentliche Anbringen von Auf­schriften, Abbildungen und Plakaten, die sich auf die Volksabstimmung be- ziehen, während des Zeitabschnitts der Ab- stimmung verbietet und unter Strafe stellt. Nur auf Antrag bei den zuständigen Kreisabstimmungsbüros darf jede der drei Abstimmungsparteien gleich große Anschlagtafeln errichten deren Plakate sich auf die Volksabstimmung beziehen. Be­reits vorhandene Aufschriften müssen bis zum 10. Dezember entfernt wer­den.

Diese neue Verordnung richtet sich in er­ster Linie gegen die in letzter Zeit in großer Zahl angebrachten Inschriften an Häusern, die in verschiedenartigster Form dem Willen des Saarvolkes zur Rückkehr nach Deutschland Ausdruck geben. Diese einfallsreichen und launigen Aufschriften müssen nunmehr den strikten Vorschriften der Ab­stimmungskommission zum Op- ker fallen.

bringen vermag,'WaS die deutsche Erde al' reiche Quelle beherbergt, wen« darüber hin­an- diese Schau werden soll zu einem einzigen Denksteinvorallem fürdendeut- schenArbeiter, sein Fleiß ist es hier, der zur Geltung kommt, das Schaffen und Wirken oerJngenieure, so wird das dadurch gezeigt, daß man den ganzen Werdegang der Erzeugung er­blicken läßt. Der WagemuldesUnter- nehmerS soll hier ebenfalls eine Ruhmes' statte finden. DaS ist daS Neue, weil eS in alten Shster.. nicht möglich sein konnte. Denn wenn die Basis und die Unter­lage vor allem hier nur krasser Materialismus war, dann konnte es nur Ausstellungen geben, in denen die Preise die entschei­dende Rolle spielten. Heute nun, im Zentrum deutscher Wirtschaft, im Zentrum deutscher Schaffenskraft, im Ruhraebiet. ent­steht

das erste dauernde Museum deutscher Arbeit, deutschen Schaffens,

und das ist das Wertvolle daran und das Wesentliche. Wenn jetzt der deutsche Volks- genösse hier durchgeht, wenn er sieht, wie alles entsteht, wenn er. Anschluß findet auch hier an die Erde, die uns ihren Reichtum in die Hand legt, wenn wir ihn zu erarbeiten und zu bergen wissen, dann wird er auch daL Empfinden haben, daß auch dieses wieder ein Baustein in dem gesamten Ausbau ist, in dem der unbekannte Arbeiter zur Geltung kommt, weil ohne ihn, ohne seinen Fleiß, ohne seine Treue das alles nicht entstanden wäre.

So entsteht nun zum erstenmal die Stätte, wo Wirtschafter und Wissenschaftler ausstel­len können, entsteht eine Stätte deutschen Fleißes, deutschen Schaffens, und sie ist ge- eignet wie selten etwas, auch jenes Band klar zu zeigen, das heute alle deut- schen Volksgenossen im gemein, samen Streben um ein gemein- sames Ziel zum Wohle des Bol- kes verbindet.

Denn auch hier wird man erkennen müssen und erkennen können, daß es niemals einer allein ist, der zu schaffen vermag, daß es auch niemals eine Schicht oder ein Stand sein kann, der allein die Grundlage ill sich birgt, die gewaltige Arbeit zu erstellen, son­dern daß es nur im Zusammenschaffen und Zusammenregen von tausend Händen und Gehirnen entstehen kann, was hier entstanden ist.

Ich hofse und wünsche, daß die deutschen Volksgenossen sich häufig hier in diesen Hal­len bewegen werden, um damit auch zu dem wahren und rechten Verständnis jener gewal­tigen Gemeinschaftsarbeit zu kommen, die wir zusammengefaßt haben in dem national­sozialistischen weltanschaulichen Grundsatz: Gemeinwohl geht vor Ei gen- wo h l".

Das deutich'sralMMe Wirtschaftsabkommen unterzeichnet

Paris, 1. Dez. Die Unterzeichnung des von der deutschen und der französischen Handels» abordnung erzielten Abkommens hat am Samstag mittag in Paris stattgefunden. Wenn das Vertragswerk vom 28. Juli zu­nächst nur um drei Monate verlängert wor- den ist. so bedeutet das. daß beide Seiten eine kurzfristige Regelung wegen des Saargebietes vorgezogen haben. Es ist in Aussicht genommen wor­den. sobald die Saarsrage es erfordert, wie­der zusammenzutreten, um eine Regelung auf breiter Grundlage zu erreichen.

Das heute unterzeichnet? Abkomme» zer­fällt in zwei Teile. Der erste Teil enthält eine Reihe von Verbesterungen des Verrech- nungsverfahrenS. So kann in Zukunft der deutsche Exporteur die Formalitäten der Eintragung beim Office Franco-Allemand an Stelle des französischen Importeurs er- ledigen, wodurch wesentliche psychologische Hemmungen fortfallen. Die Nebenkostensrage ist befriedigend geregelt worden. Bisher mußten alle Nebenkosten unter Clearing ver­rechnet werden, was eine große Verzögerung kür viele nicht ausreichend kreditfähige Agen­ten zur Folge hatte. In Zukunft werden die Nebenkosten gleich an die betreffenden Fir­men oder Agenten bezahlt werden. Nötigen­falls wird daS Office Franco-Allemand die Nebenkosten gewissermaßen bevorschussen. Der zweite Teil des Abkommens steht einen besseren Ausgleich deS beiderseitigen Waren­austausches vor.

Frontkämpfer verstehe« sich

Neichsminister Göring spricht im Rheinland über die Grundlage des Friedens durch Gleichberechtigung

Rheinhause«, 2. Dezember.

Ministerpräsident General Göring begab sich am Sonntag vormittag von Essen aus mit der Gauleitung zur großen Kundgebung für das WHW. in der Maschinenhalle der Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen. Am Eingang hieß Krupp von Bohlen mit seinen Direktoren den Gast willkommen und leitete ihn zur Halle, in der 15000 Arbeiter und Bauern Ausstellung genommen hatten.

Dann hielt Ministerpräsident Hermann Göring eine Rede, in der er zunächst auf das WHW. zu sprechen kam. Es gilt zu erkennen, daß das WHW. letzten Endes nichts anderes ist als das äußere Zeichen letzter Volksverbun­denheit. Denn, meine Volksgenossen, wenn heute immer noch viele Menschen keine Arbeit haben und dem Hunger und Elend ausgesetzt sind, so können sie selbst ja nichts dafür. Sie wollten ja arbeiten, sie wollten ja schaffen. Die Masse der Arbeiter besaß nichts und doch tvar es die Masse der Arbeiter, die als In­fanterie in der vordersten Linie das Vater­land verteidigte. (Stürmischer Beifall.) Das Recht auf Arbeit ist ein heiliges Recht. Dem hat die Nation nachzukommen, damit der ein­zelne Volksgenosse auch seinerseits dann be­reit ist, für die Existenz des gesamten Volkes mit einzutreten. So ist der tiefere Sinn auch des WHW. nicht Almosen, nicht Geld, sondern Pflicht

Ministerpräsident Göring ging dann auf die Ehr- und Wehrhaftigkeit des deutschen Volkes ein. Wir sind wieder eine Macht, wir sind diese Macht geworden aus uns selbst, nicht durch Kanonen, nein, sondern durch jene sittliche Kraft, die immer noch die letzte große Wirkung über alles Irdische hat. Mit diesem Deutschland muß man jetzt rechnen, und nie­mand draußen in der Welt braucht sich mehr zu schämen, daß er ein Deutscher ist. Die Deutschen im Auslände empfinden es als ein großes Glück und eine Ehre, daß sie jetzt wie­der einer geachtete» starken Nation angehören.

Volksgenossen, nur ein Volk, das ehrlos und wehrlos ist, ist auch friedlos. Wenn ein englischer Staatsmann vor wenigen Tagen erklärte, nur ein unbewaffnetes wehrloses Volk reize zum Unfrieden, dann möge er auch begreifen, daß, was für England gilt, auch für Deutschland seine Geltung hat.

Wir sehen es immer wieder, die Front­soldaten aller Nationen, die in jahrelangem gewaltigem Ringen ihren Mann gestanden haben, sie verstehen einander. Und warum? Weil sie sich achten gelernt haben. Von weni­

gen Wochen habe ich Gelegenheit gehabt, den greisen Marschall Petain zu sprechen. Das ist ein Soldat und deshalb ist er ein Ehrenmann, der auch den Deutschen achtet. Mt solchen Männern kann man sich verständigen.

Wir wollen.keinen Krieg, aber wir wollen unsere Ehre, und über die diskutieren wir mit niemandem in der Welt, die sicht fest, denn sie ist die Grundlage für den Aufbau der gesamten Nation.

Glaubt es mir, in Adolf Hitler und in uns allen ist eine seelische Leidenschaft, erfüllt von dem Drange, auch zu Helsen, soweit das nur möglich ist. Unser ganzes Denken, Fühlen und Arbeiten gilt nur euch.

Mag man uns Fehler nachsage«. Jeder hat seine Fehler, aber man kann nicht sagen, daß ein Volk da ist, das uns üb«r- trifft an Leidenschaftlichkeit des Willens, bas Gute zu tun und dem Volk z« helfe«. Das Vertrauen der Gefolgschaft zum Führer, die Treue des Führers zur Gefolgschaft, sie sind das Fundament, auf dem das neue Deutschland emporgewachsen ist. Deshalb ge­denken wir auch heute dieses Mannes, dem allein wir das alles verdanken. Er hat uns einen neuen Glauben gegeben, er hat uns die Treue wiedergebracht, er hat uns wieder ge­zeigt, was Vertrauen ist. Darum unserem Führer Adolf Hitler, dem deutschen Reichs­kanzler, ein dreifaches Siegheil. (Lebhafter brausender Beifall.)

An das Horst-Wessel-Äied u. das Deutsch- land-Lied schloß sich das Bergmannslied an.

Gegen 20 Uhr erfolgte von Essen aus die Rückfahrt des Ministerpräsidenten nach Ber­lin.

WnWrpräswenl Göring in Essen

Essen, 2. Dezember.

Ministerpräsident General Göring traf am Samstag nachmittag mit dem FD.-Zug aus Berlin zu seinem angekündigten Besuch in Essen ein. Der Ministerpräsident wurde von einer großen Menschenmenge begeistert begrüßt. Er hielt bei der Eröffnung der ständigen Gewerbe- >chau am Samstag abend eine Rede, die unter dem LeitwortDem unbekannten Ar­beiter" stand. Der Ministerpräsident führte u. a aus:

Wenn Sie heute zum erstenmal eine Schau von Dauer eröffnen, in der nicht wie bisher, von Preisen, nicht von Absatz die Rede ist, son­dern wo dem Volksgenossen gezeigt werden soll, WaS deutsch r Fleiß hervorzu­