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Dienstag, 16. Oktober 1934
Der EnztAer
62. Jahrgang Nr. 241
Immer mehr
. Berlin, 14. Oktober.
- Der Staatssekretär im Reichssinanzmini- 7 sterium, Pg. gteinhardt, teilt in der „Deutschen Steuerzeitung" mit, daß die Steuerermäßigung für Hausgehilfinnen f ü r immer gewährt werden wird. Die Vorschrift, dah der Arbeitgeber für jede Haus- gehilsin im Monat 50 Reichsmark abziehen darf, ist danach, wie NdZ. meldet, unter Beseitigung der Begrenzung der Steuerermäßigung aus drei Hausgehilfinnen, in das neue Einkommensteliergesetz übernommen worden, das am 1. Januar 1935 in Kraft treten soll. Bestehen bleibt ferner das unter bestimmten Voraussetzungen gewährte Ehestandsdarlehen. Wie Pg. Reinhardt mitteilt, sind nunmehr bereits rund 3 2 0 0 0 0 Ehestands- darlehen gewährt. Tie Entlastung des Arbeitsmarkles, die sich daraus ergebe, be- trage 400 000 bis 500 000 und die Vermin- derung des Finanzbedarss der Arbeitslosen- Hilfe 200 bis 250 Millionen NM. jährlich. Die Zahl der Eheschließungen sei im ersten Vierteljahr 1934 um 43 725 -- 46,2 v. H. höher gewesen als im ersten Vier- teljahr 1933.
Der Staatssekretär nimmt an, daß die i Zahl der Eheschließungen in den nach» si:n 12 Monaten in noch viel größerem Ausmaß zunehmen wird als bisher.
Die Ehestandsbeihilfe wird aber in das neue Steuergesetz mit einigen Aenderungen übernommen. So soll bestimmt werden, daß die künftige Ehefrau innerhalb der letzten zwei Jahre vor Stellung des Antrages mindestens ne un Monate lang (statt bisher sechs) im Inland in einem Arbeitsverhältnis gestanden hat. ferner wird das Ehestandsdarlehen nicht mehr auch an Ver- heiratete gewährt, sondern nur an solche Antragsteller, die erst heiraten wer- d e n.
Da infolge der Zunahme der Beschäftigten- -ziffer und der Summe des Arbeitseinkommens auch das Auskommen an Ehestandshilfe zunimmt, soll der Durchschnitts- betrag des Darlehens, der zuletzt 5 00 NM. ausmachte, durch einen neuen Erlaß wieder auf 600 RM. erhöht werden. — Spätestens für den Sommer 1935 rechnet Staatssekretär Reinhardt mit einem Man- gel an Kleinwohnungen und zwar mit einem Fehlbetrag von etwa 200 000 Wohnungen. Deshalb wird, wie er er- klärt, schon sehr bald die Frage der Finan- zierung des verstärkten Baues von ^ Kleinwohnungen geprüft werden müssen, damit spätestens im Frühjahr 1935 die Arbeitsschlgcht im Kleinwohnnngsbau beginnen kann. ' > - - "> ^ ^
Margarine nochmals billiger
Auf dem Gebiete der Fettwirtschaft sind von der Reichsregierung und den beteiligten Stellen des Reichsnährstandes und der Margarine-Industrie abermals neue Maßnahmen getroffen worden, die mit dem 1. November 1934 in Kraft treten. Zweck der Neuregelung ist es, der Verbraucherschaft in den kommenden Wintermonaten eine Reihe von Erleichterungen zu bringen. Es handelt sich im wesentlichen um eine Ver
bindung der Konsu'mmargarine, die bisher
66 Rpf. je Pfund geroflet hat, Veremyen- lichung und bessere Kennzeichnung der Sorten, um eine Vereinfachung und Verbesserung der Fettverbilligung für Arbeitslose und andere bedürftige Volksgenossen. Außerdem wird verboten, die Abgabe der billigsten Margarinesorte von der gleichzeitigen Abnahme anderer Margarine oder anderer Waren abhängig zu machen.
Ab 1. November 1934 werden nur noch folgende drei Margarinesorten zum Verkauf gelangen:
Konsum-Margarine, das Psd. zu —.63 NM.
Mittelsorte, das Pfund zu —.98 NA.
Spitzensorte, das Pfund zu 1.10 RM.
Der Preis der Konsum-Margarine ermäßigt sich für die Inhaber der Fettverbilligungsscheine bei Hergabe je eines Scheines auf 38 Pfg. je Pfund. Somit beträgt der Preis der Margarine, die auf diese Gut- icheine geliefert wird, genau so viel, wie die Bezugsberechtigten bisher für die Haushaltmargarine gezahlt haben. Diese Preisfestsetzung bedeutet eine Herabsetzung des Preises derjenigen Margarinesorte, die für die Versorgung der Bevölkerung von besonderer Be- deutung ist, nämlich der Konsummarke um 3 Rpf. je Pfund. Außerdem wird diese Sorte nunmehr in einem Umfange hergestellt, daß
Budapest, 14. Oktober.
Reichsminister Rust verließ am Samstagmittag in Begleitung seiner Gattin, des Ministerialrats Pg. von Kursell und des Regierungsrats Burmeister im Flugzeug Budapest. Zum Abschied hatten sich auf dem Flugplatz der ungarische Kultusminister Ho man, der Staatssekretär des Kultusministeriums, Szilly, der Polizeipräsident, der deutsche Gesandte von Mackensen, die Mitglieder der deutschen Gesandtschaft, der Orts- gruppenleitcr der NSDAP, und Vertreter der deutschen Kolonie und der deutschen Presse eingefunden.
Der scchstägige Aufenthalt des Neichsmini- sters Rust, der als erster offizieller Vertreter des neuen Deutschlands der ungarischen Hauptstadt seinen Besuch abstattete, ist, wie aus beteiligten Kreisen betont wird, in höchstem Maße befriedigend verlaufen und hat zu einer neuen engen Ausgestaltung der kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Ungarn geführt.
Auf dem Flugplatz erklärte Reichsminister Rust zu dem Zusammentreffen der Führer der Erziehungspolitik der beiden Völker den deutschen Pressevertretern: Mein Urteil ist klar: Deutschland und Ungarn leben noch aus einem ungebrochenen Volkstum. Sie stellen charakterliche Bildung als die Grundbedingung der Behauptung der Nation in den Vordergrund, wollen Zähigkeit, Mut und Vaterlandsliebe zu den Grundbestandteilen des Volkstums machen. Ungarn und Deutschland werden daher von nun an weit stärker als bisher ihre Auffassungen austauschen und die Jugend beider Länder in gegenseitige Verbindung bringen und damit die Grundlagen für die weitere feste Freundschaft zwischen den beiden Völkern knuvsten.
sie in Zukunft überall ausreichend zur Verfügung stehen wird. Verstöße gegen dieses Verbot sind unter hohe Strafe gestellt (Geldstrafe bis zu 100 000 RM.)
Um dem Verbraucher Klarheit darüber zu verschaffen, welche Margarinesorte ihm an- geboten wird, hat die neugegründete wirtschaftliche Vereinigung der Margarine- und Kunstspeisefettindustrie beschlossen, daß jeder herstellende Betrieb in jeder der drei genannten Sorten nur eine Marke Herstellen darf. Außerdem wird auf der Verpackung kenntlich gemacht, ob es sich um Konsumware, Mittelsorte oder Spitzensorte handelt.
Mit Rücksicht auf die noch vorhandenen Bestände >wn Einwickelpapier tritt diese Be- stimmung am 1. Iannrr 1935 in Kraft.
Das für die Versorgung der Minderbemit- testen, insbesondere der noch nicht wieder in den Arbeitsprozeß eingegliederten oder kurzarbeitenden Volksgenossen eingesührte Fettverbilligungssystem ist ab 1. November 1934 durch Erlaß der beteiligten Reichsrestorts dahin abgeändert worden, daß der Zwang zum Bezüge von Haushaltsmargarine fort- fällt und jeder Bezugsberechtigte in Zukunft frei wählen kann, ob er auf seinen Ver. billigungsschein Margarine oder Schmalz, Speck, Talg, Butter, Käse oder Oel verbilligt beziehen will.
mit Ungar«
Au dem Budapefter Aufenthalt des Reichsministers Rust wrrd von zuständiger deutscher Seite folgendes nntgeteilt:
Einer Einladung des Königs.-Ung. Kultusministers, Dr. Bastni Homan Folge leistend, weilte Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, Bernhard Rust, in der Zeit vom 7. bis 13. ds. Mts. in Budapest. Reichsminister Rust benutzte diese Tage, um sich gründlich mit den ungarischen kulturellen Einrichtungen vertraut zu machen und persönliche freundschaftliche Fühlung mit denjenigen Persönlichkeiten aufzunehmen, die bei der Förderung der kulturellen Entwicklung des Landes eine Rolle spielen.
Gelegentlich dieses Besuches, der entsprechend den freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten besonders harmonisch und herzlich verlief, wurden zwischen Rust und Kultusminister Homan diegesamtenkulturel- lonBeziehnngenzwischenDeutsch- landundUngarnourchgesprochen. Dabei kam von beiden Seiten die aufrichtige Bereitwilligkeit zum Ausdruck, die aus alter Tradition erwachsenen wechselseitigen Kultur- beziehungen und den Austausch von Kultur- qütern zwischen den beiden Ländern weiter zu führen und auf allen Gebieten möglichst lebhaft z- gestalten.
Es wurde ein Programm festgestellt, das der Sicherstelluvg diesesZie - les für die Zukunft dienen soll. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, durch die Förderung des Stipendien-Wesens und des Studcntenaustauschs die beiderseitige Akademische Jugend in verständnisvolle enge Fühlung mit der anderen zu bringen. Der Professorenaustausch, die Förderung der beiderseitigen wissenschaftlichen Arbeiten und der bestehenden kulturellen Einrichtungen, die der Pflege der deutsch-ungarischen Kulturbeziehungen dienen, sindwei « tere Punkte dieses Programms.
sovv Schwaben in Budapest
Budapest, 14. Oktober.
"In Budapest findet zur Zeit eine nationale Arbeitswoche statt. Die Eröffnungsfeierlichkeiten veranlaßten den Ungarländisch- Deutschen Volksbildungsverein, die Kulturorganisation der 600 000 Deutsches inUngarn, seine Getreuen zu einem geschlossenen Gruppenaufmarsch im Rahmest der Huldigung aus Anlaß der 15.. Wiederkehr des Einzuges der nationalen Armeß vor dem Reichsverweser Horthh aufzuruferh Ueber 5000 Schwaben hatten dieser^ Rufe Folge geleistet. Der Aufmarsch, der mit einem großen Führungstransparent „Deutsche Volksgruppen in U nH garn' eingeleitet wurde, umfaßte übe?, 2 5 Gemeinden, vor allem aus dey Siedlungsgebieten der Ofener Berge. AlK die Schwaben den Trabrennplatz, wo dre große Feier stattfand, erreichten und zu den übrigen 200 000 Menschen stießen, die zur Huldigung vor dem Neichsverweser erschienen waren, erregte ihreGeschlos» senheit und Disziplin großes Aufsehen. Man war nicht wenig überrascht, als die Schwaben Plötzlich als geschlossene Gruppe austraten, voran ein Huldignngsplakat für den Reichsverwefer „Heil Horthh' tragend. Eine besondere iryre wurden den Schwaben zuteil, als sie. dänst nach dem Festakt, in dessen Mittel» Punkt eine Rede deS Ministerpräsidenten GömböS stand, mit ihren prachtvoll hergerichteten geschmackvoll ausgesührten Ernte- und Wirtschaftswagen an der Spitze det landwirtschaftlichen Teils des Umzuges auf- treten konnten. Eindrucks, und wirkungsvoll war dieser lange Zug der schwäbischen Wagen. Er bekundete, daß die Schwabenleben und ihreErzeug- nisse frei absetzen wollen.
Eeldte
vor dem NC.-Frontsoldalenbund
Dresden, 14. Oktober.
Anläßlich der 10. Jahresfeier des Stadt- gaues Dresden veranstaltete der Landesverband Sachsen des NSDFB. (Stahlhelm) eine große Kundgebung, ans der Neichs- arbeitsminister und Bnndessührer Franz Seldte die Festrede hielt. Der Bundes- sichrer führte n. a. folgendes aus:
Als im Februar 1918 tiefe Nacht über Deutschland hereingebrochen war, da hätten sich deutsche Frontsoldaten zum Ziele gesetzt, ihrem Volk wieder einen festen Halt zu geben, und den Kamps um die verlorene äußere und innere Freiheit des Vaterlandes begonnen. Dieser Kampf hätte jedoch nur erfolgreich sein können, wenn die soldatische Auffassung von Kameradschaft und Disziplin wieder Geltung haben würde. Diese Erkenntnis führte zur Gründung des Stahlhelms, Bund der Frontsoldaten. Politiker allerdings seien die Stahlhelmkameraden nicht geworden. Die große politische Bewegung habe AdolfHitler geschaffen. Deshalb hätte es für den Stahlhelm kein Zögern gegeben, als der 30. Januar 1933 die Wendung brachte, dem einen, der da gekommen sei, zu folgen und sich ihm zu unterstellen.
Der Bnndessührer erklärte, daß er diesnp WegvorGott und seistemGewissAl, gegangen sei, weil er diese klare not-
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„Mäariftk snisa näsäscha on alla asüs" — alles Wissen über Frauen ist Dreck, mögen sie jung oder alt sein —"
Landesauffassung — da ist nichts zu machen.
In den Städten, zumal in den Küstenstädten, wo die arabische Bevölkerung mehr mit Europäern zu tun hat, beginnt sich wohl allmählich eine mildere Anschauung zu bilden — bei der jüngeren Generation jedenfalls — aber bis die Allgemeingut geworden ist. mögen noch Jahrhunderte vergehen — immer noch kann der Mann die Scheidung von der Frau haben, indem er einfach dreimal die Scheidungsformel ausspricht — und das ist gültig, auch ohne jegliche Angabe von Gründen.
Immer noch hat die Ehefrau kein Besitz- recht — außer ans die Kleider, die sie trägt.
Immer noch gehören, im Falle der Scheidung — die nur der Mann vollziehen kann, niemals die Frau — die Kinder dem Vater.
Immer noch wird die Tochter vom Vater an den von ihm gewählten Gatten verkauft, ohne daß ihr ein Recht des Einspruchs zustehl.
Freilich, das sind die starren Nechtssor- mcln — und so manche Liebesheirat kommt auch in Algerien zustande, besonders unter den Nonradenstämmen, wo der Mann das Mädchen Vorher sehen kann, das er heiraten
will — aber das Recht bleibt trotzdem das Recht, und keine französische Behörde mischt sich hinein.
Im übrigen werden die Bräuche bei manchen Stämmen mehr, bei manchen weniger streng gehandhabt — aber die Grundlage. die' Grundanschauung von der Stellung und Bedeutung der Frau bleibt die gleiche.
„Ist es bei Euch so sehr anders,' fragt der ketzerische Hadj Mehmed mit leisem verdächtigen Augenzwinkern, „kommt es nie vor. daß eine Ronmija, eine Europäerin, an den Gatten verkauft wird —'
„Im Gegenteil — häufig, meistens sogar, muß der Vater dem Gatten noch Geld mit- geden —'
„Siehst Tu — wer also achtet die Frau mehr — Ihr, die Ihr Eure Frauen nur los werdet, wenn Ihr zuzahlt — oder wir, die wir den Kaufpreis entrichten, damit sie endlich unser Zelt beglücken kann —'
Ganz leicht ist die Antwort darauf nicht — wenn sie ein un geschultes Gehirn begreifen soll-
»
Auch den Freundinnen ist die Veränderung ausgefallen, die mit Djana vorgegangen ist.
Messaouda. „die Glückliche", und Nakhla. „die Palme' haben ihre eigenen Gedanken darüber und lächeln versteckt und nicht ohne Spott, wenn sie Djana sehen.
Sie hat ihr Herz verloren an den Nlmani, ganz sicherlich hat sie ihr Herz an ihn ver- loren, die Arme, die Närrin — an den Ehrengast des Stammes, an einen Roumi, einen Europäer —
Und wie das so ist im Leben — beide Freundinnen sagen es ihr — jede für sich allein —
„Du bist viel zu gut für ihn,' findet Mef- saouda. „Tu bist die Tochter eines Scheichs,
und was ist er? Wir wissen es nicht, weil er es nicht sagt. Und wenn er es nicht sagt, so
weiß er sicherlich warum-Außerdem:
welche Morgengabe soll er an Deinen Vater bezahlen — er. der nichts hat als ein zerrissenes -Gewand? Ich begreife Dich nicht.'
„Er ist viel zu gut für Dich.' behauptet Nakhla. die den weitaus offeneren Charakter hat. „Was kannst Du dafür, daß Dein Vater der Scheich ist? Sieh Dich an — Du bist mager wie ein Stock und willst ihm Söhne gebären?'
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muß erwähnt werden, daß Djana Messaouda mit einem Achselzucken antwortet — Nakhla aber mit einer außerordentlich zielsicheren Ohrfeige, die die Spötterin taumelnd in eine Leympsütze wirft.
Mit beschmutztem Gesicht und verklebtem Haar saust dann Nakhla auf sie los und es entspinnt sich ein geradezu homerischer Kamps, währenddessen mit gewaltigem Stimmaufwand Allah . zum. Zeugen dafür angerufen wird, daß die Feindin eine Assa- leh. eine Viper, ein Skorpion, eine giftige Kröte ist, die man ersäufen mühte-
Djanas Näschen blutet, aber dafür fehlen Nakhla mindestens fünfzig Haare und ein langer Riß teil! ihr Kleid last in zwei Teile.
Zum Schluß umfassen sie sich, ein kurzes Hin und Her. und sie rollen gemeinsam in die Lehmpsütze, die Nakhla schon einmal aus- gekostet hat.
Und selbst da wäre der Kampf noch weiter gegangen, wenn nicht Nakhla mit einem wilden Schrei sich Plötzlich losgcmacht hätte und nun davonrast, als säße ihr der Schei'tan selbst aus den Fersen.
Djana begreift ihren Sieg noch nicht — sie steht sich mißtrauisch nach allen Seiten um — und erblickt Holjreter, der gerade von
einem kurzen Spaziergang zurückkommt, und die Szene lachend beobachtet hat.
Djana steht ihn an — dann sich — dann wieder ihn.
Sie weiß, ihr Gesicht ist voll Lehm, UHd, ihre Nase blutet, und rhr Kleid ist schmüHyi von oben bis unten — und er, er hat zuge- sehen- . . »
Das ist nicht zu ertragen — nicht emmA zu fassen — langsam, mit tief erschrockeneis, Gesicht krabbelt sie hoch, eine in branneA Schaum geborene Aphrodite — und wendet sich und wäre davon gestürzt, wenn nicht Holfreter mit drei Schritten bei ihr. Ms Hände sestgehalten hätte.
Sie zappelt wie ein gefangener Dogcs, aber er läßt nicht los, mit sanfter Gewcckt schleppt er sie ins Zelt, nimmt ein Tuch, taucht es ins Wasser, und beginnt ihr sorg- fällig das Gesichtchen abzuwafchen.
Nun hält sie ganz still — und als er sie wieder sauber hat, bräunlich und blank wje eine junge Haselnuß, gibt er ihr einfach einen Kuß auf das frische Mäulchen, und geht rasch auS dem Zelt.
Djana sitzt da wie erstarrt, sie wagt sich nicht zu rühren.
Weder mH tags noch abends ißt oder trrnkt sie an diesem Lag — um immer noch seinen Kuß spüren zu können.
Holsreter geht diesmal zu Mehmed el Gha- lib. borgt sich einen Gaul und reitet allein los- . .
Ihm ist — zum erstenmal seit er hier ist — sonderbar eng zu Mute.
Er hat aber das unbestimmte Gestühl, daß er jetzt Alleinsein braucht, einen scharfen Ritt durch gelben Sand —
Aber die Gedanken reiten mit. und cd ! »d wunderbare und wirre Gedanken.
Fortsetzung folgt
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