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parteiamtliche nationalsoz. ^Tageszeitung
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Amtsblatt für clas Gberamt Fleuenbürg
Nr. iso
Freitag de« 17. August 1V34
V2. Jahrgang
v.Va-en zmn IS. August
»Vollendung der geschichtlichen Sendung unseres Volkes"
Berlin, 16. Aug. Der jetzige Gesandte in Wien, Vizekanzler a. D. v. Patzen, übergab dem Vertreter des DNB., über seine Meinung über den 19. August befragt, folgende Erklärung: In diesen Tagen nationaler Trauer um Deutschlands Heimgegangenen Eckeharö hat die uns feindliche Umwelt oft sich in rätselhaften Vermutungen über das tzolitische Testament Hindenburgs ergangen, dessen Veröffentlichung der Nationalsozialismus wahrscheinlich niemals zulassen würde.
Dieses Testament habe ich nun vorgestern dem Führer übergeben und es gibt keine bessere Widerlegung der Verdächtigungen und keinen schlüssigeren Beweis für die Lotzalität, mit der der Führer die Erbschaft des verewigten Feldmarschalls zu übernehmen gelobt hat, als die Tatsache, daß er auch nicht einen Augenblick gezögert hat, das historische Dokument der Öffentlichkeit zu übergeben.
Der wesentliche Inhalt des Vermächtnisses ist der Wunsch Hindenburgs, die von ihm angestrebte, vom Führer am 30. Januar 1933 verwirklichte Einigung des gesamten deutschen Volkes innerlich mehr und mehr befestigt zu sehen, um durch diese Einheit Deutschland der „Vollendung der geschichtlichen Sendung unseres Volkes" zuzuführen.
Dies ist auch der einzige Wunsch Adolf Hitlers.
Wir können daher in dieser Stunde nicht besser das Vermächtnis des geliebten Feldmarschalls erfüllen, als uns eng und unverbrüchlich um den Führer zu scharen. Nur die aus dem freien Willen des Volkes geborene Einheit der Nation in Führung und Gefolgschaft wird uns befähigen, die Schwierigkeiten der Zeit zu überwinden, um als starker Garant des Friedens unserer geschichtlichen und kulturellen Mission gerecht zu werden.
Der Außenminister über die Vedeuiung der Volksbefragung
Mit Adolf Hitler für Deutschlands Freiheit
Berlin, 16. Aug. Der „Tag" hat den Reichsaußenminister Freiherr von Neurath gebeten, die besondere außenpolitische Bedeutung des IS. August zu würdigen. Der Minister hat dieser Aufforderung in längeren Ausführungen entsprochen, denen wir folgendes entnehmen: Die Entscheidung am 19. August muß in erster Linie eine möglichst eindrucksvolle Demonstration unseres Einheitswillens werden. Wir müssen alle hinter den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler treten, um der Welt zu zeigen, daß wir alle hinter ihm stehen Lei seinem großen Werk der. Einigung und Befreiung Deutschlands. Im Mittelpunkt unserer gegenwärtigen Außenpolitik steht die Frage der Gleichberechtigung. Der Versailler Vertrag hat uns in vieler Hinsicht diskriminiert, im wesentlichsten dadurch, daß er uns eine einseitige Abrüstung aufzwang. So lange wir uns in diesem Zustand einseitiger Abrüstung und Wehrlosigkeit befinden, sind wir nicht gleichberechtigt unter den Völkern und unsere außenpolitische Handlungsfreiheit ist wesentlich geschwächt. Dies hat die ganze Nachkriegszeit in wahrhaft erschreckender Deutlichkeit bewiesen. Wir würden auch in Zukunft den größten Gefahren ausgesetzt sein, wenn wir unsere Lage auf dem Rüstungsgebiet nicht ändern würden. Denn die anderen Staaten — das haben die vieljährigen Abrüstungsverhandlungen in Genf klar erwiesen — wollen offenbar selbst nicht abrüsten, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit. Unsere Lage inmitten Europas und inmitten hochgerüsteter Staaten erlaubt es uns nicht, waffenlos zu bleiben. Denn immer, wenn wir schwach waren, wurden wir der militärische Tummelplatz Europas. Es ist der Sinn unserer Forderung auf militärische Gleichberechtigung, daß wir in der Lage sein wollen, ähnliches Geschehen unserem Volk in Zukunft zu ersparen. Weil wir einen gesicherten deutschen Frieden wollen, weil wir unsere höchste nationale Pflicht darin sehen, unserem Volk einen Frieden in Ehre und Freiheit zu sichern, deshalb fordern wir Gleichberechtigung. Wir fordern sie als ein Naturrecht unseres Volkes. Trotzdem
wird diese Forderung in einem Teil des Auslandes immer noch bekämpft und abgelehnt. Man versucht, unsere Absichten zu verdächtigen und gibt sich der trügerischen Hoffnung hin, wir würden in unseren Bemühungen um die Durchsetzung unserer Forderung erlahmen. Dabei spielt die Hoffnung auf Gegensätze innerhalb unseres Volkes eine wichtige Rolle. Unter diesem Gesichtswinkel sehen sie die Entscheidung, vor der das deutsche Volk am Id. d. M- steht. Steht das deutsche Volk noch ebenso geschlossen hinter Hitlers Politik der Gleichberechtigung und Freiheit wie am 12. September 1933? Das sind die Fragen, die sich das Ausland zum 19. August stellt. Auf die müssen wir am 19. eine eindeutige Antwort geben. In Lebensfragen unseres Volkes darf es keine Meinungsverschiedenheit geben. Wenn es darum geht, eine wuchtige Kundgebung unseres nationalen Willens zu vollbringen und für Einigkeit, Gleichberechtigung, Sicherung eines Friedens in Ehre und Freiheit unsere Stimme zu geben, darf niemand an der Wahlurne fehlen. Deshalb am 19. August mit Adolf Hitler für Deutschlands Freiheit und Zukunft!
Berlin, 16. August.
Die Reichspropagandaleitung gibt bekannt: Ter Führer spricht am Freitag, den 17. August, abends V-g Uhr bis 10 Uhr vom Hamburger Rathaus über alle deutschen Sender. Diese große Rede wird vom ganzen deutschen Volk gehört. Die Organisationen der NSDAP, haben dafür im weitesten Umfang Gemeinschaftsempfang vorbereitet. Näheres ist durch die jeweilige örtliche Presse zu erfahren.
Volksgenossen und Volksgenossinnen! Es darf am Freitag abend in Deutschland niemanden geben, der die Rede des Führers nicht hörte. Neben den großen gemeinsamen Kundgebungen sollen sich diejenigen, die nicht daran teilnehmen können, zum gemeinschaftlichen Empfang in den Wohnungen versammeln. Volksgenossen ohne Rundsunk sollen von solchen, die Rundfunk besitzen, eingeladen werden, mit ihnen zusammen die Rede des Führers zu hören. Die Kundgebungen auf öffentlichen Plätzen, die die Rede des Führers übertragen, müssen gewaltige Demonstrationen der Einheit und des Vertrauens des -deutschen Volkes zu Adolf Hitler werden.
Reichspropagandaleitung der NSDAP.
Wien, 16. August.
Amtlich wird mitgeteilt: Der neue deutsche Gesandte, v. Papen, ist Donnerstag vormittag in Begleitung des deutschen Geschäftsträgers, Prinzen Erbach, und seines Sekretärs v. Tschirschky, im Bundeskanzleramt er-, schienen, um dem Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten, Peter, dem Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten, Berger-Waldenegg, und dem Bundeskanzler Dr. Schuschnigg seinen Antrittsbesuch abzustatten. Um 12 Uhr erschien er in Begleitung des diplomatischen Personals der Gesandtschaft beim Bundespräsidenten Mil- las, um ihm sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen. Der Gesandte wurde vom Kabi- nettskommissär Gallig feierlich eingeholt. Eine Ehrenkompagnie leistete bei der An- und Abfahrt unter den Klängen des Generalmar-
Fahnen heraus!
Berlin, 16. August.
Die Reichspropagandaleitung gibt bekannt: Am Freitag, den 17. August, spricht der Führer zum deutschen Volk. Am Sonntag legt das deutsche Volk durch ein einstimmiges „Ja" sein Treuebekenntnis zum Führer und Volkskanzler ab. Diese Tage sollen Festtage der Ration sein. Deshalb geht an die Gesamtbevölkerung der Ruf: Heraus mit den Fahnen!
Vom 17. bis 19. August wehen in Stadt und Sand die Banner der Nation. Von allen Fenstern und Türmen sollen die Siegeszeichen des :rwachten Deutschland grüßen. Sie sollen der Welt zeigen, daß di« deutsche Nation und ihr Führer eins sind, (gez.) Dr. Goebbels, Reichspropagandaleiter der NSDAP.
Alle öffentlichen Gebäude flaggen ebenfalls vom 17. bis 19. August
Das deutsche Volk bekennt sich am 19. Ang. geschlossen und freudig zu seinem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Aus diesem Anlaß flaggen auf Anordnung der Reichsregierung von Freitag, den 17. August, bis einschließlich Sonntag, den 19. August, sämtliche Gebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Körperschaften des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen. Diese Anordnung wird hiermit den Behörden amtlich mit dem Hinzufügen bekanntgegeben, daß eine schriftliche Mitteilung der Anordnung an sie nicht ergeht.
MWllbllllg VVN Stimm- scheinen nach der Wahl
Berlin, 16. August.
Der Reichsminister des Innern hat die Landesregierungen ersucht, die Gemeindebehörden anzuweisen, die am Abstimmungstag vor dem Wahlvorstand ordnungsmäßig abgegebene Stimmscheine bis zum 22. August an die Gemeindebehörden des Ausstellungsortes zu übersenden.
Diejenigen Wahlberechtigten, die von ihren Stimmscheinen aus irgendwelchen Gründen keinen Gebrauch gemacht haben, werden in ihrem eigenen Interesse aufgesordert, die nicht benutzten Stimmscheine bis zum gleichen Zeitpunkt an die Gemeindebehörden des Ausstellungsortes zurückzusenden.
fches die Ehrenbezeigung. Bei der Ueberrei- chung des Beglaubigungsschreibens, die nach Austausch freundschaftlicher Ansprachen stattfand, waren Bundesminister Dr. Berger- Waldenegg und Kabinettsdirektor Klafter s k y anwesend.
Die Rede Papens
Bei der Ueberreichung des Beglaubigungsschreibens hielt Gesandter von Papen folgende Ansprache:
„Herr Bundespräsident! Vom Herrn deutschen Reichskanzler als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister in besonderer Mission nach Wien entsandt, habe ich die Ehre, Eurer Exzellenz mein Beglaubigungsschreiben zu überreichen, das zugleich von der Abberufung meines Hern Amtsvorgängers Mitteilung macht.
Indem ich das ehrenvolle Amt übernehme.
Berlin» 16. Ang. Entgegen Gerüchten, die systematisch von Saboteure« verbreitet werden, wird nochmals daraus hingewiese«, daß selbstverständlich jeder Volksgenosse zur Wahlurne gehen mutz und daß nicht abgegebene Stimmen nicht als Ja- Stimmen gewertet werde», sondern dem großen Bekenntnis sllr deu Führer am IS. August verloren gehe».
die deutsche Regierung bei der österreichischen Negierung zu vertreten, bin ich mir der hohen Bedeutung und Verantwortung der Aufgaben bewußt, die dieses Amt gerade unter den gegenwärtigen Verhältnissen in sich birgt. Es ist der W u n s ch d e r N e i ch s- regierung und zugleich das letzte Vermächtnis des verewigten Reichspräsidenten, Generalfeldmarschall von Hindenburg, an mich, daß das leider getrübte Verhältnis zwischen Deutschland und Oesterreich wieder in normale und freundschaftliche Bahnen geleitet werde. Mein vornehmstes Bestreben dürfte es daher sein, meine ganze Kraft sür die Verwirklichung dieses Wunsches einzusetzen und so dazu beizutragen, daß sich in unseren staatlichen Beziehungen die Gefühle der Freundschaft wieder Herstellen, wie sie unserer tausendjährigen Stammes- und Kultnrgemeinschast entsprechen.
Ich trete an diese große Ausgabe voll Zubersicht heran, weil ich des festen Glaubens bin, daß die auf Blutsverwandtschaft und gemeinsamer Geschichte beruhenden Bande zwischen unseren beiden Ländern unzerstörbar sind und weil ferner eine Zusammenarbeit auf geistigem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet für den europäischen Wiederaufbau unerläßlich ist. Deshalb hege ich die Hoffnung, daß ich bei meiner Tätigkeit auf die hohe Unterstützung Eurer Exzellenz und die unentbehrliche Mitwirkung der österreichischen Regierung rechnen kann.
Bundespräsidenl Mrklas
Auf diese Ansprache des Gesandten von Papen antwortete Bundespräsident Mrklas u. a.:
Herr Gesandter!
Mit Genugtuung habe ich Ihren Worten entnommen, daß Eure Exzellenz mit der besonderen Mission betraut sind, im Sinne Ihres nun in Gott ruhenden großen Reichspräsidenten, Generalfeldmarschall v. Hindenburg das Verhältnis zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich wieder zu einem normalen zu gestalten.
Ich bitte Eure Exzellenz die Versicherung entgegenzunehmen, das; es auch mein aufrichtiger Wunsch ist, unseren Beziehungen von Staat zu Staat wieder jenen freundschaftlichen Charakter zu geben, der den geschichtlichen Gegebenheiten und so vieler Gemeinsamkeiten in Sprache und Kultur unserer beiden Staaten entspricht. In dem Bestreben nach Durchführung dieser Aufgabe werden Eure Exzellenz bei mir und der Bundesregie, rnng jederzeit die vollste Unterstützung finden.
In diesem Zusammenhang drängt es mich, auch der Hoffnung und zuversichtlichen Erwartung Ausdruck zu verleihen, daß auch auf wirtschaftlichem Gebiet die zwischen unseren beiden Staaten bestehenden Störungen beseitigt werden.
Indem ich Eure Exzellenz aufrichtig bitte, in diesem Sinne auf meine Mitwirkung zu rechnen, heiße ich Sie, Herr Gesandter in Oesterreich, freundlichst willkommen."
Daran knüpfte sich eine in herzlichen Worten gehaltene Unterredung zwischen dem Bnn- despräsidenten und dem Gesandten v. Pasten.
Italienische Truppen von der Grenze abgezogen
Wie „Agenzia Stefani" mitteilt, sind Divisionen, die nach den Ereignissen vom 2ö. Juli 1934 als Vorsichtsnahme an der Nord- und Nordostgrenze konzentriert worden waren, in ihre Heimatgarnisonen zurückbefohlen worden. Die Zurückbewegung ist bereits im Gange.
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Amtsantritt -es Wiener Gesandten
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