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Der Emtäler

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Dlmtsblatt für clas Oberamt Aleuenbürg

«r. 187

Dienstag den 14. August 1SS4

92. Jahrgang

Der Führer in Sberammergau

Begeisterte Ovationen im Paffionsdorf und auf dem Wege «ach München

Stabes mit dem Obersten SA.-Führer selbst.

Oberammergau. 13. Aug. Der Besuch des Führers und Reichskanzler Adolf Hitler in Oberammergau am Montag gab Veranlas­sung zu Kundgebungen stürmischer und brau­sender Begeisterung für Adolf Hitler, wie sie in dieser überwältigenden Art bisher im ^he­rrschen Hochlande gewiß noch nicht zu verzeich­nen waren.

Wenige Minuten vor 8 Uhr morgens be­trat der Führer mit seiner Begleitung den von etwa 6000 Besuchern gefüllten Zuschauer­raum und schon brauste ihm ein tausendfaches Heil entgegen, bis das Spiel seinen Anfang nahm.

In der Pause richtete der Bürgermeister Raimund Lang in bewegten Worten den Dank des Passionsdorfes an den Führer. Er dankte ihm. daß er gekommen sei, um sich an dem heiligen Passionsspiel zu erbauen.

Inzwischen hatte sich im Pasfionsdorfc längst die Kunde von der Anwesenheit des Führers verbreitet. Ueberall gingen die Fah­nen hoch. In kurzer Zeit bot Oberammergau ein festliches Bild. Vor dem Theater stauten sich die Massen, sodaß die Feuerwehr eine Kette zur Absperrung ziehen mußte. Die HI. und der BdM. marschieren ans, die Mädel mit Blumen fiir den Führer in den Händen.

Als der Führer nach dem vormittägigen Teil des Spiels das Theater verließ, kam es zu stürmischen, jubelnden Kundgebungen. Das ganze Dorf jubelte ans und vor dem Hotel Wittelsbach" ertönten nach dem Gesang der nationalen Lieder immer wieder neue Heilrufe auf den Führer, den die Menge in. Sprech­chören zu sehen begehrte.

, Als der Führer auf dem Balkon erschien, brandete die Begeisterung der vielen Hunderte nur um so höher empor. Auch als der Führer um 14 Uhr wieder zum Passionstheater fuhr, erneuerten sich auf dem Wege die Kund­gebungen.

Nach dem Passtonsspiel begab sich der Füh­rer ins Bühnenhaus. Bürgermeister Raimund Lang stellte ihm die Hauptdarsteller einzeln vor und gab dabei das Versprechen ab. Laß Oberammergau das von Len Vätern übernom­mene Gut erhalten und weiterpflögen werde. Die Oberammergauer versprächen, dem Füh­rer zu dienen und damit dem deutschen Vater­land.

Der Führer und Reichskanzler Adolf Hit­ler dankte in kurzen Worten der Erklärung Oberammergaus und gab den Pasfionsdar- stellern zum Ausdruck, daß sie ergreifend und wunderschön gespielt hätten. Er betonte, er werde die Passionsspiele auch weiter fördern.

Beim Verlassen des Theaters und des Pas­sionsortes wurden dem Führer, dessen Besuch ein ganz besonderes denkwürdiges Ereignis des Jubiläums-Spieljahres Oberammergau 1934 darstellt, abermals begeisterte Kund­gebungen Largebracht. Auch auf dem ganzen Wege von Oberammergau nach München wie­derholten sich die gewaltigen Ovationen.

Eine Unterredung mit dem Chef des Stades der SA.

Königsberg. 13. Aug. Im Hinblick auf die am Mittwoch abend in Königsberg zu hal­tende Rede gab der Chef des Stabes der SA., Viktor Lutze, dem Berliner Vertreter derKö­nigsberger Allgem. Zeitung" eine längere Un­terredung. in der er sich über eine Reihe von Fragen äußerte, die zur Zeit zur Erörterung stehen. Die Beteiligung der SA. am Abstim­mungskampf. sagte er, werde sich in den üb­lichen und gewohnten Bahnen bewegen. Ir­gendwelche allgemein regelnde Maßnahmen seien von Seiten des Chefs des Stabes nicht geplant. Der Chef des Stabes gab aber der Erwartung Ansdruck, daß die SA. gerade bei diesem Abstimmungskampf wieder in vorder­ster Linie stehen werde und daß sie sich nach Ueberwindnng der Krise wieder als das zeigen werde, was sie vorher gewesen sei: Als der tüchtigste und treueste Kämpfer Adolf Hitlers. Gerade in diesem Zusammenhang betonte her Chef des Stabes, daß das restlose Ver- ttauensverhältnis zwischen dem obersten SA.-Führer Adolf Hitler und seinen braunen Gefolgsmannen in dem vollen alten Umfang wiederhergestellt sei und

daß der Führer, wie er selbst einmal aus­gedrückt habe, sich noch immer und ewig als erster SA.-Mann fühle.

Es Werde das Streben des Chefs des Stabes sein, die SA. künftig wieder wesentlich stärker zur politischen Arbeit heranzuziehen, als dies in den letzten Monaten der Führerverirrung möglich gewesen sei. Die SA. sei. so betonte der Chef des Stabes ausdrücklich, ein unver­rückbarer Bestandteil der Gesamtpartei und der nationalsozialistischen Bewegung. Die. vornehmlich stelle die politischen Soldaten Adolf Hitlers, und so werde sie in den ersten Kampfzeiten der Bewegung nach Wiederher­stellung des alten Vertrauensverhältnisses der treueste und zuverlässigste Kämpfer Adolf Hit­lers sein. Jahrelanger lleberlieferung ent­sprechend werde die SA. am Reichsparteitag in Nürnberg in diesem Jahre voll teilnehmen, da Deutschland und die Welt sehen sollen, daß Adolf Hitler und seine SA. einig seien. Dies zeige sich, wie Viktor Lutze hervorhob. nach außen und symbolisch auch insbesondere in der persönlichen Verbundenheit des Chefs des

da beide als Frontsoldaten in einem besonders nahen Verhältnis stünden.

AbstimmungSdauer dis 18 Mr verlängert

Berlin. 13. Aug. Mit Rücksicht darauf, daß der Abstimmungstag noch in die Haupt­reisezeit und in größeren Teilen Deutschlands in die Erntezeit fällt, hat der Reichsminister des Innern bestimmt, daß die Abstimmung am 19. August nicht schon um 5 Uhr nachmit­tags endet, sondern wie bei der letzten Volksabstimmung allgemein bis 6 Uhr nachmittags dauert.

Es kann also jeder Volksgenosse am 19. August seine Stimme in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 8 Uhr nachmittags abgeben. Frühzeitige Stimmabgabe empfiehlt sich, da erfahrungsgemäß in den letzten Stunden der Andrang zur Stimmurne besonders stark ist.

Im Kampf um die Seele des Volkes.

wende, sei das. daß unter dem Deckmantel kirchlicher religiöser Bestrebungen Politik be­trieben werde.

Nach einem Ueberblick auf die Erfolge des nationalsozialistischen Staates auf wirtschaft­lichem Gebiete und einem Hinweis ans die außenpolitischen Ziele schloß der Minister: Der Mann, der durch die Tat hinlänglich be­wiesen hat. daß er befähigt ist, allen Gewalten zum Trotz Deutschland besseren Zeiten ent- gegenzuführen, ist einzig und allein Adolf Hit­ler. Durch seine Kraft und Leistung hat er sich vom unbekannten Soldaten des Weltkrie­ges in einem noch kaum dagewesenen Aufssteg zum Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches emporgearbeitet. In 15 Jahren unentwegten und unermüdlichen harten Kampfes um die Macht ist er auch dann nicht verzagt, als in­nere Rückschläge eintraten und andere mutlos die Fahne sinken ließen. Sein zäher, uner­schütterlicher Wille ist der Garant zum Ziel dem Friedrich des Großen vergleichbar. Seine Leistungen als Staatsmann stehen schon heute in der Geschichte unbestritten fest. Seine größte ist Wohl die, ans einem Volk von strei­tenden Jnteressentenhaufen die deutsche Na­tion in einheitlicher Willensbildung geformt zu haben. Dafür soll auch die Volksabstim­mung vom nächsten Sonntag vor aller Welt Zeugnis ablegen.

Darum, deutsche Volksgenossen, stimmt alle! Keiner fehle am 19. August mit Ja für Adolf Hitler, den Führer und Reichs­kanzler. Sieg Heil!

Dr. Goebbels Weicht in Hamburg unb Essen

Berlin, 13. Aug. In großen Kundgebun­gen zur Volksabstimmung am '19. August 1934 spricht Reichsminister Dr. Gübbels am Diens­tag, 14. August, in Hamburg und am Mitt­woch, 15. August, in Essen.

Der SeimaW-rnarschall stimmt für den Frontsoldaten Sitter

von Mackensen zum 19. August

Berlin, 13. August.

Ein Pressevertreter hatte am Sonntag Ge­legenheit, mit Eeneralfeldmarschall vor Mackensen zu sprechen. Generalseld- marschall von Mackensen lehnte zwar jedi Erklärung ab, sofern es sich um eine hoch­politische Angelegenheit handle, denn er sei Soldat und kein Politiker. Er habe sich nil mit Politik befaßt und gedenke es auch iri Zukunft nicht zu tun. Zu der Tatsache aber, daß das deutsche Volk über die Frage ent­scheiden solle, ob der Frontsoldat Adolf H i t> ler in seiner Person die Aemter des Reichs­kanzlers und des Reichspräsidenten vereini­gen solle, sagte der Generalfeldmarschall u. a.:

Es gibt keinen Gegner. Daß Ergebnis der Volksabstimmung mit einer ganz überwältigenden Mehrheit derJa" - Stimmen st e h t h e u t e s ch o n f e st."

Stellungnahme des ReichsinnenminillerS zur Volksbefragung

Dr. Frick in Köln!

Köln, 13. Aug. Reichsinnenminister Dr. Frick führte in seiner ersten großen Wahlrede in Köln aus: Die Reichsregierung war sich keinen Augenblick im Zweifel, daß im Falle des Ablebens des Reichspräsidenten und Gene­ralfeldmarschalls von Hindenburg es jemand in Deutschland gebe, der ihn ersetzen könne. Denn der Mann, der allein dafür in Frage kommen konnte, der Schöpfer und Führer des neuen Deutschland mußte auch weiterhin! auf dem Posten bleiben, auf den ihn der Verewigte berufen hatte. -So blieb nur die Lösung, die beiden Aemter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers in der einen starken Hand des Führers zu vereinigen. Das Reichsgesetz vom 1. August 1934 über das Staatsoberhaupt be­stimmt daher, daß die bisherigen Befugnisse des Reichspräsidenten auf Len Führer und Reichskanzler Adolf Hitler übergehen. Die feindliche Presse des Auslandes und der Emi­granten zeterte über Verfassungsbruch und Staatsstreich. Sie bekundete damit nur ihre Unwissenheit über die verfassungsrechtlichen Grundlagen des neuen Deutschland, sonst müßten sie wissen, daß nach dem vom Reichs­tag einstimmig angenommenen Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 die Reichsregierung ein neues Verfas­sungsrecht setzen kann.

Diese Presse zeterte weiter über Verletzung der Demokratie, weil die Regierung sich scheue, das Volk selbst entscheiden zu lassen, ohne zu wissen, daß der Führer von vornherein ent­schlossen war, den Beschluß der Reichsregie- rnng in freier und geheimer Abstimmung durch das Volk sanktionieren zu lassen, wie er das in seinem auf die Stimmzettel abgedruck­ten Erlaß vom 2. August an mich als den Reichsinnenminister verlangte. In diesem Er­laß hat der Führer unzweideutig zum Aus­druck gebracht, daß er fest durchdrungen ist von der Ueberzeugung, daß jede Staatsgewalt vom Volk ansgehen und von ihm in freier und ge­heimer Wahl bestätigt sein muß. Das ist beste und wahre Demokratie, an der sich andere Staaten, die ein Gewaltregiment führen und einer Volksabstimmung aus dem Wege gehen, ein Muster nehmen können, eine Demokratie allerdings, die nicht ausartet in Massenherr­schaft und Anarchie, sondern sich einer starken und verantwortungsbewußten Führung er­freut.

Das Gesetz vom 1. 8. bedeutet einen weite­ren großen Schritt zur Reichsreform. Die

Einheit in der Führung des Reiches ist damit vollkommen. Adolf Hitler bestimmt nunmehr nicht nur wie bisher schon als Reichskanzler die Richtlinien der Politik, sondern er ist zu­gleich Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Wehrmacht.

Die einheitliche und starke Führung des Reiches ist heute notwendiger als je, soll Deutschland die innen- und außenpolitischen Schwierigkeiten und Gefahren glücklich be­stehen. Es ist geradezu ungeheuer, was in Len Is-L Jahren alles geschaffen wurde. Es wäre ungerecht, darüber zu klagen, Laß nach dem furchtbaren Zusammenbruch der letzten Jahre heute noch nicht alles so ist, wie wir es gern haben möchten. Wir stehen tatsächlich inmitten der größten Evolution der neuen Zeit, in einer völligen Abkehr von der liberalistisch- individualistischen Ideenwelt der französischen Revolution von 1789. Und wenn Sie in die­sem großen Rahmen das deutsche Geschehen der letzten 1>L Jahre betrachten, dann erschei­nen Ihnen die Dinge, die Ihnen vielleicht nicht gefallen, so klein, daß es gar nicht lohnt, davon weiter Notiz zu nehmen.

Die nationalsozialistische Revolution hat alle Lsbensgebiete ergriffen, nicht nur das politische Leben. Die politischen Parteien sind verschwunden, der Partikularismus ist er­loschen und die Reichsgewalt ist stärker als je­mals in der deutschen Geschichte. Der marxi­stische Klassenkampf ist niedergerungen, und an seine Stelle ist der Geist der wahren Volks­gemeinschaft getreten, wie er in der Ordnung der nationalen Arbeit seinen gesetzlichen Aus­druck findet. Der Neubau des Reiches ist in Angriff genommen und wird planmäßig fort­gesetzt bis zur Vollendung. Das allein sind politische Erfolge der 1s4 jährigen national­sozialistischen Regierung von säkularer Be­deutung.

Reichsminister Dr. Frick kam dann auf die Kirchenpolitik des Reiches zu sprechen und stellte als der verantwortliche Minister fest, daß der Programmsatz der Nationalsozialisti­schen Deutschen Arbeiterpartei von 1920, wo­nach die Partei für ein positives Christentum eintritt, auch heute noch zu Recht bestehe. Es sei Sache weder des Staates noch der Partei, die christlichen Kirchen zu bekämpfen oder eine neue Glaubensbewegung zu fördern. Staat und Partei ließen vielmehr jeden nach seiner Facon seelig werden. Wogegen sich aber der nationalsozialistische Staat mit aller Schärfe

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