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Amtsblatt für cias Oberamt Aleuenbürg

«r.1»«

Montag den 6. August LS34

92. Jahrgang

Sie letzte Ruhestätte HindenburgS

Der Feldheernturm in Tannenberg

Berlin, 5. Aug. Im Einvernehmen mit der Familie von Hindenbnrg hat der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler angeordnet, daß die endgültige Beisetzung des Reichsprä­sidenten und Generalfeldmarschalls v. Hinden- burg im Feldherrnturm des Tannenberg- Denkmals erfolgt, der als Gruftkapelle ein­gerichtet wird.

Vorbereitungen zur Versetzung

Allüberall in Deutschland wird zu der Trauerfeier gerüstet; vor allem wird Vor­sorge getroffen, daß jeder Volksgenosse die Feier im Rundfunk miterleben kann.

Die technischen Vorbereitungen «m Tannenbergdenkmal

Am Tannenbergdenkmal selbst wird Tag und Nacht gearbeitet. Zimmerleute und andere Handwerker bauen Tribünen. Wagen mit Balken und Brettern fahren vor. Die Reichspost richtet ein Telephonamt ein und zieht Leitungen. Die Plätze für die einzel- nen Formationen werden ausgemessen und vorbereitet. Der Rundfunk ist ebenfalls an der Arbeit und trifft mit Sende- und Bauwagen seine Vorbereitungen für die Uebertragung der Trauerfeier. Ferner wer­den auf den Aeckern in der Nähe des Tan- nenbergdenkmals große Parkplätze für die Fülle der zu erwartenden Wagen ein­gerichtet.

Die im Tannenbergdenkmal ringsum vor­handenen Treppenstufen werden dazu ausge­nutzt, amphitheatralisch ansteigende

Plätze für 3500 Ehrengäste

zu schaffen. In der Mitte wird unter dem großen Kreuz der Katafalk errichtet, auf den der Sarg des Reichspräsidenten gestellt wer­den soll. Hinter dem Katafalk wird eine Empore errichtet, von der aus der Führer die Trauerrede halten wird. Der Sarg des Reichspräsidenten wird nach der Ueber­führung ins Tannenbergdenkmal gebracht, und zwar in den Feldherrnturm, der mit Fahnentuch baldachinartig bespannt worden ist und dessen Boden nach ost- preußischer Sitte mit Tannenreisig belegt und mit weißem Sand bestreut worden ist.

Bor Beginn der Feier werden Reichs- w ehrossiziere den Sarg zum Katafalk tragen. Je zwei Generäle und werden den Sara begleiten. Fn dem großen Lhrenhos des Tannenbergdenk­mals werden zwei Kompanien Infanterie und eine Marinekompanie ans Pillau Aus­stellung nehmen. Zur Trau^rparade, die von General von Niebelschtttz angeführt wird, gehören ferner zwei Schwadronen eines Reiterregiments und zwei Neichswehr- batterien, die den

Lafette eines M o t o r g e s ch ü tz e s gehoben und von einer Mvtorbatterie, die von zwei Schwadronen eines Reiterregiments begleitet wird, bis kurz vor Hohenstein ge­bracht werden. Am Morgen wird der Sarg dann wieder von einem Ehrenbataillon über­nommen und in gleicher Weise wie von Neudeck aus zum Tannenbergdenkmal ge­bracht.

Auf dem ganzen Wege von Neudeck über Deutsch-Eylau, Osterode und Hohenstein werden SA., SS.. HI. und andere Verbände mit Fackeln Spalier ii i l d e n. so daß der Trauerkondukt sich durch ein einziges Fackelspalier bewegen wird.

Der Sarg des Reichspräsidenten geschlossen

Die Leiche des Generalfeldmarschalls ist am Samstag vormittag ein gesargt worden. Bei der Einsargung waren nur die engsten Familienmitglieder zugegen. Der Sarg ist geschlossen und im Arbeits­zimmer des Reichspräsidenten ausgebahrt worden; auch die Ofsiziersehrenwache hat in dem Arbeitszimmer Aufstellung genommen.

Hindenburg-Gedenkfeiern auf allen Schiffen ^

Der Führer der Deutschen Seeschiffahrt, Staatsrat Eßberger, hat an alle deut­schen Schiffe folgendes Telegramm gesandt: Die Kommandos aller auf See und im Ausland befindlichen deutschen Seeschiffe werden ersucht, am Dienstag, den 7. August, anläßlich der Beisetzung des Reichspräsiden­ten von Hindenbnrg, in würdiger Weise eine Gedenkfeier zu veranstalten.

Ostpreußens Flieger

ehren den loken Reichspräsidenten

Ostpreußens Flieger werden dem ver­ewigten Reichspräsidenten eine besondere Ehrung zuteil werden lassen. Am Montag um 17 Uhr wird eine ans sieben Maschinen bestehende Staffel einen Strauß roter Rosen über Neudeck abwerfen, dessen Schleife die Aufschrift trägt:Dem großen Deutschen. Die o st Preußischen Fliege r". Des weiteren wird eine Flieger­staffel am Tage des Staatsbegräbnisses am Tannenbergdenkmal von 10 bis 10 Uhr 40 über dem Denkmal kreisen. Die Maschinen werden lange Trauerwimpel an den Trag­flächen führen.

Die Ueberführung -er alten Fahnen nach Hohenstein

Hohenstein, 7. Aug. Heute Montag treffen in Hohenstein die Fahnen, die an der Schlacht von Tannenberg teilgenommen haben, ein. Es sind 53 Fahnen, die von einer Fahnen­kompagnie aus dem Prusfia-Museum nach Hohenstein gebracht werden. Dort werden sie in die Kapelle der alten Hohensteiner Ordens­kirche gebracht, die besonders stimmungsvoll und schön ist.

Äm Montag abend um 9 Uhr beginnt in Nendeck die Trauerfeier. Der Sarg wird von Offizieren getragen. Voran tritt ein Geist­licher und der Trauerkondukt setzt sich in Be­wegung. Auf dem Wege nach Hohenstein wird er Lurch die Dörfer führen, die besonders im Kriegsgebiet lagen, darunter Tannenberg selbst und das Dorf Regenau bei dem Feld­herrnstand. Hier bleibt der Trauerzng kurze Zeit stehen. In den frühesten Morgenstunden zwischen 3 und 4 Uhr wird der Trauerzug in Hohenstein eintreffen.

Weitere VeUewskundgebungeii

zum Lode Hiudeuburgs

Berlin, 6. August.

Die Flut von Beileidsbesuchen und Beileids­kundgebungen, die aus der ganzen Welt im Reichspräsidentenpalais und in der Reichskanz­lei eingehen, will kein Ende nehmen. So Hai General Renondeau, der französische Militärattache, am Samstag im Auftrag des Marschalls Petain dem Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg das Beileid der französischen Wehrmacht zum Hinscheiden des OberbefehlHabers der^ deutschen Armee

persönlich zum Ausdruck gebracht. Ebenso hat der amerikanische Botschafter im Aufträge von Staatssekretär Hüll im Aus­wärtigen Amt einen Beileidsbesuch gemacht, um dabei zum Ausdruck zu bringen, wie sehr der Präsident, die Regierung und das Volk der Vereinigten Staaten an dem Verlust Anteil nehmen, den Deutschland durch den Tod des

Reichspräsidenten erlitten hat. Außerdem hat Staatssekretär Hüll noch ein Beileidstele­gramm an den Reichsaußenminister gesandt.

Trauersalut von 101 Schuh

vor Beginn der Feier abfeuern werden. Während der Ueberführung des Sarges aus dem Feldherrnturm zum Katafalk wird der Präsentiermarsch des Regiments des Reichs­präsidenten, des 3. Garderegiments zu Fuß, gespielt werden.

Während des ganzen Tages der Beisetzung werden aus drei großen Opferschalen Opferfeuer emporlodern. Nach der Trauerseier wird der Sarg des General­feldmarschalls wiederum in den Feldmar­schallturm zurückübersührt werden. Die Teil­nehmer an der Feier werden dann am Sarg vorübergehen. Das Tannenbergdenkmal und der Marschallturm, dessen Türe heraus­genommen worden ist, werden zunächst Tag und Nacht geöffnet bleiben. Offiziere und Unteroffiziere der Reichswehr werden zu­nächst weiterhin die Ehrenwache halten.

Der Weg des Trauerkonduktes

Die Trauerfeier wird in Neudeck abends um 9 Uhr stattfinden. Daran schließt sich die Ueberführung des Sarges nach Tannen­berg. Der Sarg wird auf eine Lafette ge­hoben und von dem unter Führung des Ge­nerals von Niebelschütz aus Allenftein stehen­den Ehrenbataillon 2 Kilometer weit beglei­tet werden. Dort wird der Sarg aus die

Hier wird der Reichspräsident zur letzten Ruhe gebettet. Das Tannenberg-Nationakdenk mal, in dem der entschlafene Reichspräsident und Generalfekdmarschall von Hindenbnrg bei

gesetzt werden wird. ..

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Ferner haben ihr Beileid zum Ausdruck ge- brstchl, der Sekretär der faschistischen Partei Italiens, der König von Schweden, der Prä­sident der Internationalen Handelskammer und der Vorsitzende des Bundes der finnischen Jäger.

Frankreich 15

flaggk am Beisetzungskage halbmast

Tie französische Regierung hat beschlossen, am Dienstag, den 7. August, am Tage der > Beisetzung des Reichspräsidenten von Hinden- burg auf allen öffentlichen Gebäuden in Frank­reich die Flaggen auf Halbmast zu setzen. Der französische Botschafter Francois Pon­cet wird den Präsidenten der Republik, Lebrun, bei den Beisetzungsfeierlichkeiten für den Reichspräsidenten von Hindenbnrg als ! außerordentlicher Botschafter vertreten.

Der Schweizer Bundes rat hat be- ! schlossen, am kommenden Dienstag im Münster ^ ^ ^ in Bern einen T r a u e r g o t t e s d i e n st für ss den verstorbene Reichspräsidenten stattfinden st zu lassen, während die Regierung von Uru­guay angeordnet hat, daß zum Zeichen der st Trauer bis zum Tage der Bestattung halbmast geflaggt wird. Am Tage der Bestattung soll eine Ehrensalve abgefeuert werden.

Zur Beisetzungsseierlichkeit wird sich der ehemalige österreichische Bundes- , minister Generaloberst Fürst Schvn- burg-Hartenstein nach Berlin be- ^ geben, um das österreichische Bundesheer zu > s vertreten. Mit der Vertretung des Bundes- präsidentcn Miklas bei den Trauerfeierlich­keiten wurde der österreichische Gesandte Tauschitz beauftragt.

Das Handwerk betrauert seinen groben EbrenMrer

Zum Ableben des Herrn Reichspräsidenten und Generalfeldmarschalls von Hindenbnrg, Ehreumeister des Deutschen Handwerks, hat Reichshandwerksführer W. G. Schmidt an das Deutsche Handwerk folgenden Nach- ' ruf gerichtet:

Tieferschüttert steht das Deutsche Hand­werk au der Bahre eines der größten und sdelsten Deutschen aller Zeiten. So wie Hin- oenburg ein Vater des ganzen deutschen Volkes gewesen ist, so hat er auch stets ein

ist!

warmes Herz für die Nöte und Sorgen unse­res Bor:.,sttandes gezeigt.

Während des Weltkrieges baten nur ihn, den Titel einesE h r c n m e i st e r s des D e nt s ch en Handwerk s" anznnchmen, Lr hat diesen Wunsch erfüllt und seitdem immer wieder betont, wie gern er diesen Titel führte. Die Führer des Handwerks .oissen ans zahlreichen oft sehr ausführlichen Besprechungen, wie sehr Hindendurg sich dem Handwerk verbunden fühlte nnü nie sehr ei immer bestrebt war, ihm im Nahmen seiner Befugnisse zu helfen. Er hat noch vor vier Wochen seiner Verbundenheit mit dem Deutschen Handwerk dadurch bleibenden Ausdruck verliehen, daß er ihm eine F ü h - reramtsket'te verlieh. DieseHindcn- burg-Kette" wird für alle Zeiten von dem getragen werden, der das Deutsche Handweri führt. Wir deutschen Handwerker können das Andenken des großen Helden nicht besser ehren, als dadurch, daß wir mit allen unse­ren Kräften dem Mahnruf nachleben, den er noch kurz vor seinem Tode an uns gerichtet hat.

Seid eurer Väter eingedenk, ihr deutschen Handwerker. Dient den Pflichten eures Stan­des, erzieht eueren Nachwuchs in Gottes­furcht und Vaterlandsliebe und haltet fest zusammen als Söhne eines Volkes."

Diese Worte entsprechen den Grundzügen seines Charakters, und so soll uns der größte Ehrenmeister, den das Handwerk gehabt hat, stets ein leuchtendes Vorbild unermüdlicher schlichter Pflichterfüllung bleiben.

st.

Das Kabinett Schuschnigg scheint mit einer s ! Rückkehr des Erzherzogs Otto von Habsburg Ust!- einperstauden zu sein. Osts

Der Reichsminister für Erziehung hat in , Frankfurt eine bedeutsame Rede über die Leh­rerbildung gehakten. >

In Litauen sind 24 reichsdeutsche Zeitungen' ^ verboten Word.