Aus dem Heimatgebie»

Eig. Wetterdienst. Zeitweilig auf­heiterndes, aber immer noch unbeständiges Wetter ist zu erwarten.

Die heutige Ausgabe enthält die Souder- heilage „Die d-utsche Glocke«.

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Die Uebertragung -er Trauerfeier im

Reichstag am Montag, 6. August, mittags 12 Uhr, sowohl als auch die am Tannenberg- Denkmal am Dienstag, 7. August, vormittags 11 Uhr, können, wie der. Ortsfunkwart mit­teilt, in allen öffentlichen'Lokalen und Wirt­schaften am Lautsprecher mitgehört werden. Auch der Großlautsprecher ist um diese Zeit auf dem Turnplatz, bei schlechtem Wetter in der Turnhalle, im Betrieb. Es ist also jedem deutschen Volksgenossen Gelegenheit gegeben, die Ansprachen mitzuhören und die Trauer­feierlichkeiten mit zu erleben.

Kassier Rudolf Hartmann bei der Allgem. Ortskrankenkasse Neuenbürg ist auf 1. Juli 1934 in den Ruhestand versetzt worden. Hart­mann hat über 14 Jahre als Kassier treu un­gewissenhaft seine Arbeitskraft geopfert. Vor Jahresfrist erlitt Hartmann einen Nervenzu­sammenbruch, von dem er sich leider nicht mehr so erholte, daß er seinen Dienst wieder versehen konnte. Der Vorstand sprach ihm in seiner letzten Sitzung Dank und Anerkennung für seinen langjährigen Dienst aus mit dem Wunsche, daß sich sein Gesundheitszustand recht bald wieder bessern möge.

Eine Gedächtnisfeier für den Herrn Reichs­präsidenten Generalfeldmarschall von Hinden- burg findet heute abend 9 Uhr in der Neuen Trink- und Wandelhalle bei freiem Eintritt statt. Als Mitwirkende haben sich außer dem Kurorchester unter Leitung von Kapellmeister Haelßig der Dichter Walter Bloem und Heinz Plankemann, Mitglied des Kurtheaters, zur Verfügung gestellt.

Zur 62. kostenlosen kulturgeschichtliche« Alt-Wildbad-Führung wird darauf hingewie­sen, daß sie nicht wie sonst jeden Samstag um 4 Uhr, sondern diesmal erst um 5 Uhr aus­nahmsweise beginnt. Es wird anempfohlen, die Photokamera mitzunehmen, weil dieses Mal mit besonderer Berücksichtigung zum Photographieren geführt wird. Bei jeder Wit­terung finden die Führungen statt. Auskunft bei Dr. Weidner.

Deutschlands Trauertag, Flaggen auf Kalbmast; feierliches Glockengeläute gilt nicht nur jenem 2. August, der dem Weltkrieg die Tore öffnete, sondern auch dem Hinscheiden des großen Feldherrn und Reichspräsidenten. Da ist der abendliche Trauergottesdienst in der ev. Kirche wahres Bedürfnis der Einwohner­schaft und ihrer Gäste. Das Gotteshaus über­füllt wie noch nie; alle Formationen der NS. mit ihren Führern sind vollzählig zur Stelle. Kapellmeister Fried König bietet wundervolles Violinsolo in F-Moll; der „Liedcrkranz" bringt den Gerhardt'schen Trostgesang „Be­fiehl du deine Wege" und den hehren Ab­schiedsgruß „Nun ruhe im Frieden". Stadt­pfarrer Seilacher legt seiner herzbewegenden Trauerpredigt drei Schriftworte zugrunde: „Du sollst ein Segen sein!" „Unser Leben währt 70 Jahre, und wenn es hoch kommt, 80 Jahre, und wenn es köstlich war, so ist es Mühe und Arbeit gewesen" und „Nun läßt du deinen Diener im Frieden fahren". Nun geht unser Feldmarschall hinüber zu seinen toten Soldaten. Auf den neuen Präsidenten wartet schwere Arbeit. Möge auf seiner neu über­nommenen Pflicht der gleiche Segen ruhen! In tiefer Ergriffenheit verläßt die Gemeinde die geweihte Stätte. N-

Wie der Ortsfunkwart bekannt gibt, findet die Uebertragung der Trauerfeiern im Reichs­tag am Montag 12 Uhr und der Beisetzung am Dienstag um 11 und 20 Uhr in den Räu­men des Schulhauses statt.

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Höfen a. Enz, 3. Aug. Die Kunde von dem Ableben unseres allverehrten Reichspräsiden­ten war auch hier rasch durchgedrungen und die Flaggen wurden auf Halbmast gehißt. Unter dem Klang der Glocken marschierten am Abend nicht nur die Gliederungen der NS.- DAP. zum Trauergottesdienst in die Kirche, sondern die ganze Gemeinde fühlte die Bedeu­tung des Ereignisses und füllte Las Gottes­haus, um ihre Liebe und Treue zu dem Da­hingeschiedenen zu bekunden. Der Geistliche sprach im Anschluß an die Worte „Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren" über den „Vater des Vaterlandes", der als ein Vorbild für äußerste Pflichterfüllung unter felsenfestem Gottvertrauen seine ganze Kraft für das Wohl des deutschen Volkes eingesetzt habe. Der Sängerbund bereicherte die Feier durch zwei erhebende Männerchöre. Besonders eindrucksvoll war der Augenblick, in welchem die SA.-Kapelle in dem abgedunkelten Kir- cheuraum unter dem Scheine von vier Fackeln das Lied vom guten Kameraden spielte. Stumm und ergriffen verließen die Versam­melten das Gotteshaus in dem Bewußtsein,

einer unserer Allerbesten ist von uns ge­schieden.

Bezugscheine für Haushaltmargarm« «ad die Neichsverbilligungsscheine für Speisefett.

Ein Neunter Erlaß des Innen- und des Wirt­schaftsministeriums bestimmt, daß für Sep­tember und Oktober 1934 wieder Stamm­abschnitte mit vier Bezugsscheinen für je ein halbes Pfund Haushaltmargarine und zwei Reichsverbilligungsscheinen für Speisefett ausgegeben werden. Der auf den Stamm­abschnitten befindliche Bestellschein gilt dem­entsprechend für zwei Pfund Haushalt- margarine.

Zwei Wuswagen und ein Auto verbrannt

Kirchheim a. N., 3. Aug. Aus München stammende Schaubudenbesitzer, die auf dem Heilbronner Volksfest auftraten, streiften mit einem Schlepper und zwei Wagen einen Leerwagen, so daß dieser nach vorn kippte. Der über die Feuerung laufende Teer ent­zündete im Nu sämtliche Wagen, ebenso ein Personenauto des Bauunternehmers Schu- kraft von Heilbronn, das in der Nähe gehalten hatte. Sämtliche Wagen wurden ein OPfer der Flammen. Der Teer lief brennend die Straße herab und rich­tete in Weinbergen Schaden an. Nach zwei Stunden erst konnte er durch Zuschütten mit Erde gelöscht werden. Der Schaubuden­besitzer konnte nichts retten. Die ganzen Ein­nahmen aus dem Volksfest, die in Blech­kästen im Wohnwagen aufbewahrt waren, wurden verbrannt aus den Trümmern ge­zogen. Der Schaubudenbesitzer steht nun vor dem Nichts.

Ministerpräsident Mergenthaler hat an Oberst v. Hindenburg folgendes Fernschrei­ben gerichtet:

Zum Tode Ihres hochverehrten Herrn Va­ters, des Generalfeldmarschalls und Reichs­präsidenten von Hindenburg spreche ich Ihnen mein herzlichstes Beile.d aus. Das württ. Volk, insbesondere die alten Soldaten der württ. Regimenter, die im großen Krieg unter dem Herrn GeneralfeldmarscheR für Deutschland kämpften, werden der ehrwürdigen Helden­gestalt stets in Treue und Ehrfurcht gedenken.

(gez.) Mergenthaler, württ. Ministerpräsident.

Auflegung der Stimmlisten am 11. und 12. August

Die Durchführung der Volksabstimmung Berlin, 3. August.

Für die Durchführung der Volksabstim­mung finden die gleichen Bestimmungen An­wendung, die schon bei der Volksabstimmung vom 12. November 1933 galten, insbeson­dere auch die bekannten Bestim­mungen über das Abstimmungs­recht der in Deutschland sich aus­haltenden Ausländsdeutschen, über die Wahl auf hoher See, überdieSti mmabgabeaufBah ri­tz öfen und die Beteiligung der Insassen von Arbeitsdienstlagern.

Nachdem der Termin für die Volksabstim­mung aus Sonntag, den 19. August 1934,

Evangelische Gottesdienste

Sonntag, den 5. August

Neuenbürg. 1410 Uhr Predigt, zugleich gottesdienstliche Feier zur Erinnerung an den Beginn des Weltkriegs (Psalm 46, Lied Nr. 8): Dekan Dr. Megerlin. 1411 Uhr Christenlehre (Söhne): Dekan Dr. Megerlin. Während der Sommerferien fällt die Bibelstunde aus.

Wildbaö. 8 Uhr Christenlehre (Söhne): Stadtpfarrer Dauber. 9.30 Uhr Predigt (Text: 1. Kor. 12, 1—11, Lied Nr. 98): Stadtpfarrer Dauber. Feier des hl. Abendmahls mit ein­gefügter Beichte. Anmeldung beim Mesner oder im Pfarrhaus erwünscht. 8 Uhr abends Bibelstunde: Stadtpf. Dauber. Das Opfer ist am Vormittag und abends znr Tilgung der Kirchcnbauschuld in Sprollenhaus bestimmt.

Sprollenhaus. 2 Uhr nachm. Predigt, an­schließend Christenlehre: Stadtpf. Dauber.

Donnerstag, 9. Aug.: 4 Uhr nachm. Bibel­stunde im Katharinenstift.

Birkenfeld. 149 Uhr Christenlehre (Töch­ter). 1410 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Lörcher. 1411 Uhr Kinderkirche. 148 Uhr Abendgottesdienst.

Montag, 6. Aug., 8 Uhr Jungendicnst II, Mittwoch, 8. August, 8 Uhr Mädchendienst II, Donnerstag, 8. Aug., 146 Uhr Jungendienst l, Donnerstag, 9. Aug., 6 Uhr Mädchendienst I.

Bischöfl. Methodistenkirche. Sonntag, 5. 8. vorm. 9,30 Uhr Predigt Neuenbürg (Neuhäu­ser), Gräfenhausen; 10.45 S.-Schule Neuen­bürg; nachm. 2 Uhr: Predigt Calmbach (Renz); 2.30 Uhr: Jugendversammlung Arnbach; abends 7.30 Uhr: Predigt Ottenhausen (Neu­häuser); Höfen (Renz) 8 Uhr Arnbach. Bibel­stunden : Montag Höfen, Dienstag Neuenbürg,

se,rgtstyi ist, yar ver RetchSmtmster des In- nern angeordnet, daß die Stimmlisten und Stimmkarten am 11. und am 12. August aufzulegen sind. Die Lan­desregierungen sind durch Funkspruch ersucht worden, sofort alle Vorbereitungen zu tref­fen, und die Gemeinde- und Verwaltungs­behörden auf schnellstem Wege mit Weisung zu versehen. —

Trauerfeiern in den Schulen

Berlin, 3. Aug. Reichserziehungsminister Rust gibt infolge der Kürze der Zeit folgenden Erlaß an die Unterrichtsverwaltungen ider Landesregierungen und die Nachgeordneten Behörden nur auf diesem Wege bekannt:

Ich bitte für das gesamte Reichsgebiet fol­gendes anzuordnen:

Am Montag, den 6. August, fällt der Un­terricht in sämtlichen Schulen des Reichs­gebiets ab 12 Uhr aus. Die Schulkinder sind zu versammeln, um die Uebertragung der Trauerfeier des Reichstags, die um 12 Uhr im Reichstag beginnt, mitanzuhören. Auf dieser Trauerkundgebung spricht der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Seine Rede wird von Trauermnsik umrahmt.

Am Tage der Beisetzung des Herrn Reichs­präsidenten, Generalfeldmarschall v. Hinöen- burg (7. August 1934) fällt der Unterricht in sämtlichen Schulen Deutschlands aus.

An diesem Tage ist in jeder Schule eine würdevolle Trauerfeier zu veranstalten, die so einzurichten ist, daß die Kinder die Uebertra­gung der großen nationalen Trauerfeier am Tannenbergnationaldenkmal am 7. August nm 11 Uhr hören können.

MldeWcht aller Veranstaltungen

Im Hinblick auf den am 19. August 1934 stattfindenden Volksentscheid gibt die Landes stelle Württemberg-Hohenzollern des Reichsministeriums für Volksausklärung und Propaganda an alle Parteidienststellen. Verbände und Vereine folgendes bekannt:

1. Alle in der Zeit vom 8. bis 19. August festgelcgten oder beabsichtigten öffentlichen Veranstaltungen sind an die Landesstelle Württemberg-Hohenzollern des Reichsmini­steriums für Volksaufklärung und Propa­ganda, Stuttgart, Kronprinzstr. 4, zu melden.

2. Für die Durchführung von Kund­gebungen, Veranstaltungen und Auf­märschen zur Volksabstimmung bringt die Landesstelle gemeinsame Richtlinien mit der Eaupropagandaleitung der NSDAP, heraus.

Anorsnmm des ReichssportWrers

Anläßlich des Ablebens des Herrn Reichs- Präsidenten Generalseldmarschall von Hin­denburg bestimmt der Reichssportführer für die Abhaltung von sportlichen Veranstal- tungcn während der Landestrauer bis zum 16. August dieses Jahres einschließlich, fol­gendes:

Am Todes- und Beisetzungstag haben sämtliche öffentliche Sportveranstaltungen zu unterbleiben.

An den übrigen Tagen bis zum Ablauf der Landestrauer dürfen sportliche Veran­staltungen stattsinden, jedoch ohne musika­lische Darbietungen und ohne jede Festlich­keit. Bei allen Veranstaltungen sind die Fahnen auf Halbmast zu setzen, lieber die Beteiligung der Turn- und Sportbewegung an den Beisetzungsfeicrlichkeiten ergehen noch besondere Anweisungen.

Mittwoch Calmbach, Donnerstag Gräfenhau­sen und Ottenhausen, Freitag Arnbach.

Herrenalb. Ev. Gem. „Grüner Wald«. 9 U. Predigtgottesdienst: Pfarrer Ohngemach von Heidelberg, 20 Uhr Abendgottesdienst: Pred. Schwenk. Loffenau, Ferienheim, 3 Uhr Pre- Ligtgottesdieust: Pred. Schwenk. Tägl. 8.45 Uhr Morgenandachten in der Kapelle des Hauses. Jedermann herzlich willkommen.

Edang. Gemeinschaft Birkenfeld. Sonntag vorm. 1410 Uhr Predigt: Pred. Weißer. 1411 Uhr Sonntagsschule. Abends 8 Uhr Gottes­dienst. Mittwoch abends 814 Uhr Bibel- und Gebetsstunde. Donnerstag abends 814 Uhr Gem. Chor. Jedermann willkommen!

Katholische Gottesdienste

Sonntag, 5. Aug. (11. Sonntag n. Pfingsten)

Neuenbürg. 7 Uhr Frühmesse. 9 Uhr Pre­digt und Amt. 8 Uhr abends Andacht. Beicht­gelegenheit: Samstag abend von 5 Uhr an, Sonntag früh von 147 Uhr an. Hl. Kommu­nion: Sonntag während der Frühmesse und nach derselben bis zum Amt um 9 Uhr.

Wildbad. 7 und 8 Uhr Frühmessen. 9 Uhr Predigt und Amt. Abends 6 Uhr Andacht. Werktags, 7 Uhr Hl. Messe. Die anderen Hl. Messen 714 und 8 Uhr ohne Gewähr. — Beichte: Samstag nachm, von 4 Uhr an (von 6 Uhr an fremder Beichtvater), Sonntag in der Frühe, Werktags vor der Hl. Messe. Kom­munion: Sonn- und Werktags vor und wäh­rend der Hl. Messe und des Amtes.

Herrenalb. 10 Uhr Predigt und Amt.

Schömberg. Sonntag, 9 Uhr Hl. Messe. Montag 814 Uhr Hl. Messe. Beichte: Sonn­tag und Montag von 8 Uhr an. Kommunion: Sonntag und Montag bei der Hl. Messe, Sonntag auch 8.15 Uhr.

Amt für Volkswohlfahrt Kreis Neuenbürg.

Die von den Ortsgruppen und Stützpunkten in Geschäften, Gasthäusern usw. aufgestellten roten Sammelbüchsen sind, soweit noch nicht geschehen, nach dem Gesetz des Sammelverbots sofort einzuholen.

NS.-Frauenfchaft Neuenbürg-Wal-rennach.

Sonntag, 5. 8., Sammlung 9.20 Uhr beim Heim, zur Teilnahme an der Erinnerungs­feier, Erscheinen Pflicht.

Deutsches Jungvolk in der HI., Stamm Neuenbürg. Heute Samstag Radstaffel in der Zeit von 16—18 Uhr. Stamms, l/1/126.

OG. Arnbach, Ottenhausen, Niebelsbach, Conweiler, Felörennach, Pfinzweiler, Obern- hausen, Gräfenhausen. Am Sonntag, 5. 8., sämtliche Amtswalter morgens 6 Uhr auf dem Sportplatz in Arnbach Antreten.

OG.-Leiter Müller.

NSDAP., OG. Dobel. Am Sonntag, 5. 8., vorm. 10 Uhr, findet ein gemeinsamer Kirch­gang für die PO. sowie sämtliche Gliederun­gen der Ortsgruppe Dobel statt. Antreten K10 Uhr beim Schiffbaus. Der OG.-Ltr.

NS.Hago Kreisamtsleitung. Die Versamm­lungen der NS-Hago müssen wegen Todesfall unseres Herrn Reichspräsidenten auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden.

Fähnlein Eberstein 1/I/I/126. Die Sport­wettkämpfe unseres Fähnleins müssen für Len Samstag abgesagt werden. Neuer Zeitpunkt wird rechtzeitig bekannt gegeben.

SA.-Trauerparaden

Berlin, 4. Aug. Der Chef der Stabes der SA., Lutze, hat, wie der „Völk. Beobachter« meldet, angeordnet, daß am Dienstag, den 7. August, vormittags zwischen 11 und 12 Uhr, im gesamten Deutschen Reich von sämtlichen SA.-Einheiten Trauerparaden abgehalten werden. Zur gleichen Zeit wird die Bei­setzungsfeierlichkeit von Tannenberg durch Rundfunk übertragen.

Sas Milmtum an Belgien

Berlin, 3. August 1914.

D:-- kaiserliche Regierung hat aus zuverlässiger Quelle erfahren, daß starke französische Streit- kr äste an der Maaslinie Givet— Namur einen Aufmarsch beabsich­tigen. Aus der ganzen Sachlage ist klar ersichtlich, daß Frankreich die Absicht hat, durch belgisches Gebiet gegen Deutschland vorzugehen. Es ist deshalb ein Gebot der Selb st - erhalt u n g für Deutschland, diesem feindlichen Angriff zuvorznkommcn.

Uni jede Mißdeutung ihrer Maßnah­men auszuschließen, hat die Kaiserliche Negierung eine Note an Belgien ge­sandt, die folgende Punkte enthält:

1. Deutschland beabsichtigt keinerlei Feindseligkeiten gegen Belgien. Ist Bel­gien gewillt, in dem bevorstehenden ^ Kriege Deutschland gegenüber eine wohlwollende Neutralität cinzuneh- men, so verpflichtet sich die deutsche Regierung, beim Friedensschluß Besitz­stand und Unabhängigkeit des König­reichs im vollen Umfang zu garantieren.

2. Deutschland verpflichtet sich unter obiger Voraussetzung, das Gebiet des Königreichs wieder zu räumen, sobald -er Friede geschlossen ist.

3. Bei einer freundschaft­lichen Haltung Belgiens ist Deutschland bereit, im Einvernehmen mit den Königlich Belgischen Behör­den alle Bedürfnisse seiner Truppen gegen Bezahlung anzukaufen und jeden Schaden zu ersetzen, der etwa durch deutsche Truppen ver­ursacht werden könnte.

Sollte Belgien den deutschen Trup­pen feindlich entgegentretcn, ins­besondere ihrem Vorgehen durch Widerstand der Maasbesestigungen oder durch Zerstörung von Eisenbah­nen, Straßen, Tunneln oder sonstigen Kunstbauten Schwierigkeiten bereiten, so wird Deutschland zu seinem Be­dauern gezwungen sein, das König­reich als Feind zu betrach­ten.

Die ersten Granaten )

Berlin, 3. August 1914.

Der kleine Kreuzer „Augsburg* meldet um 9 Uhr nachmittags durch Funkspruch:

„Bombardiere Kriegshafen Libau, bin im Gefecht mit feind­lichem Kreuzer, habe Minen gelegt. Kriegshafen Libau brennt.«

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