Aus dem Heimatgebiei

Eig. Wetterdienst. Infolge Durch­zugs einer Randstörung steht unbeständige, zu Gewitterbildung neigende Witterung bevor.

Anhalte« von Kraftfahrzeugen ist verboten

Da die Unsitte, daß Zivilpersonen und Angehörige von Verbänden Kraftfahrzeuge am Tage oder in der Nacht durch Winken mit der Hand oder mit roten Lampen zum Halten zu bringen versuchen, um mitgenom­men zu werden, einen immer größeren Um­gang angenommen yar, wiro oaraus hinge wiesen, daß dieses Anhalten eine schwer I Verkehrsgefährdung darstellt und infolge i dessen unzulässig ist.

Das Anhalten von Kraftfahrzeugen bei Dunkelheit durch rote Signallam­pen steht ausschließlich den Polzei- ! vrganenzu.

l Auch am Tage dürfen Kraftfahrzeuge nm von Polizeiorganen angehalten werden. Tn Polizei- und Geudarmeriebeamte Werder gegen das unberechtigte Anhalten von Kraft fahrzeugeu in Zukunft einschreiten. Du Kraftfahrer werden gebeten, derartige Zei­chen, soweit sie von anderen als Polizei- beamten gegeben werden, unbeachtet zu las- sen und etwaige Störungen des Verkehrs durch Unberechtigte zur Anzeige zu bringen,

Nabfahm werben wieder rmMW

^ Wer nachts mit dem Kraftfahrzeug reist, wird wieder die leidige Feststellung machen können, daß besonders in ländlichen Bezirken i neuerlich unzählige Radfahrer sich über die j Beleuchtung-- und Rückstrahlervorschriften hinwegsetzen. Besonders in den Nächten von Samstag auf Sonntag und von Sonntag auf Montag kann man zu Hunderten Radfah­rern ohne Laterne begegnen, ebenso wie auch an vielen Fahrrädern die vorschriftsmäßigen Rückstrahler fehlen oder durch Herausfallen der Nückstrahlerkristalle aus den Fassungen gänzlich wertlos geworden sind.

Im Interesse des gesamten Verkehrs muß - hier scharf durchgegriffen werden, da die Rad- s fahrer durch diese Nachlässigkeit nicht nur sich selbst, sondern auch alle übrigen Straßenbe- nutzer, vornehmlich aber die Kraftfahrer ge­fährden, denen ja ein erhöhtes Maß von Sorgfaltspslicht aus die Schulter geladen ist.

l Pforzheim, 31. Juli. Am 5. August findet hier eine große Rassehunde-Schau statt, durch­geführt vom dortigen VereinPforzheimer Hundesport". Bekannte Master haben bereits ihr Erscheinen zugesagt und viele prächtige Rassehunde in Privatbesitz werden dort aus­gestellt. Wertvolle Ehrenpreise stiftete die Stadt Pforzheim, das Verkehrsamt, der ver­anstaltende Verein und der Reichsverband, sowie viele Hundefreunde. Da alle Rassehunde, auch wenn nicht im Besitz von Vereinsmitglie­dern zugelassen werden, wird sie eine inter­essante Schau bieten und mancher Besitzer eines Rassehundes wird vielleicht zu seinem Erstaunen erfahren, daß er ein sehr wertvolles Tier besitzt. Man rechnet mit einem starken Besuch dieser interessanten Ausstellung und auch mit einer großen Beschickung, da das Standgeld sehr niedrig gehalten ist. Wegen Auskünfte und Prospekte sowie Anmeldungen 1 wende man sich an die Schauleitung Carl Bei- > (deck in Pforzheim, Jndustriehaus.

Pforzheim, 31. Juli. Zirkus Busch kommt nach Pforzheim das ist unbedingt ein gro­ßes Ereignis. Seit seinem letzten Gastspiel vor Jahren hatet er viele schöne Erfolge in den verwöhntesten Städten des Auslandes ge­habt und ist gegenwärtig auf einer nicht weni­ger erfolgreichen deutschen Tournee begriffen. Nun kommt er schöner und größer denn je nach Pforzheim. Was er diesmal bringt, ist Wohl als die Krone der Zirkuskunst zu bezeich­nen. Prominente Artisten und Dompteure mit einem herrlichen Tiermaterial sind hier zu einem grandiosen Zirkusprogramm zusam­mengestellt, das seinen Höhepunkt erreicht in Büschs neuem, großen Manege-Schauspiel,

, ,das mit einem Massenaufgebot an Menschen /und Tieren auffährt und im Rahmen fabel­haftester neuer Ausstattungen vor sich geht. Dazu bringt Busch dann noch seinen bedeu­tend erweiterten Bestand an Tieren aller Erd­teile mit und eine neuartige, hochinteressante und wertvolle Völkerschau. Dies alles Wird sich auf dem Messeplatz zu Pforzheim zu einer unerhörten Riesenschau vereinigen. Das Gast­spiel dauert nur wenige Tage.

l Forbach, 30. Juli. Letzte Woche gerieten im Walde zwei Fuhrmänner schwer in Streit, j Schließlich ergriffen beide einen Krempen und .schlugen aufeinander ein. Beide trugen Ver­

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letzungen davon. Bei einem der Fuhrmänner waren die Verletzungen am Kopfe so schwer, daß seine Verbringung in das Krankenhaus Forbach notwendig war. Nur eine sofort vor­genommene schwierige Operation rettete dem Fuhrmann das Leben.

Steuerassistent Büecke nberger von Leut- kirch wurde auf seinem Motorrad von einem ent­gegenkommenden Auto geblendet und kam zu Fall. Er zog sich dabei einen doppelten Knöchelbruch zu.

In den 10 Vorstellungen, die das Neutlinger Naturtheater bis jetzt gegeben hat, konnte die Lei­tung etwa 12 000 Erwachsene und etwa 8 000 Schulkinder als Besucher zählen.

In Lennbach (OA. Aalen) ist die Kasse der Schul- und Kirchengemeinde mit 500 Reichsmark ßnhalt gestohlen worden.

Heilbronn, 31. Juli. (30 000 Sänger in Hellbraun.) Anläßlich des Schwäbi­schen L>üngerfestes in Heilbronn hat die Reichsbahn 64 Sonde rzüge ausge­führt. mit denen etwa 30 000 Perso­nen hin und zurück befördert wurden. Außerdem wurden im Heilbronner Nahver­kehr 29 Pendelzüge eingesetzt. In fahrplan­mäßigen Zügen wurden weitere 8000 Per­sonen nach Heilbronn und zurück befördert. Der Verkehr hat sich, abgesehen von einigen durch den Verkehrsumfang bedingten Ver­spätungen, reibungslos und ohne jeden Un­fall abgewickelt.

EttaßmblchtMkMr tödlich vernuMM

Heilbronn, 31. Juli. Montag früh wollte in der Bahnhofstraße ein 30 Jahre alter Werkstättenschmied der Straßenbahn A.-G-, unterhalb der Plattform eines Straßenbahn­wagens eine dort angebrachte.Signalglocke instand setzen. Er kniete zu diesem Zweck zwischen zwei hintereinander stehende Motor­wagen, die jedoch nicht miteinander verkop­pelt waren. In diesem Augenblick kam auf demselben Schienenstrang, auf dem die bei­den Wagen standen, ein weiterer Motor­wagen aus der Halle heraus und stieß gegen den vorderen der beiden Motorwagen. Da­durch geriet der mit den Neparaturarbeiten beschäftigte Schmied zwischen die Kuppelun­gen der beiden Wagen. Er trug schwere innereVerletzungen davon, an deren Folgen er nach einigen Stunden gestor­ben ist.

Trauriges Ende einer FerienWrt

Tödlicher Unfall bei Buchau a. F.

Buchau a. F., 31. Juli. Am Sonntag nachmittag 4 Uhr wollte Lehrer Unselt und seine Frau von Buchau aus mit dem Motorrad in die Ferien fahren. Auf der Straße zwischen Schusfenried und Otters­wang kam ihnen ein Anto entgegen, das so viel Staub aufwirbelte, daß den Motor­radfahrern jegliche Fernsicht genommen war. Wahrscheinlich hat der Fahrer aus diesem Grunde abbremsen wollen, dabei platzte der Hinterreifen des Rades, so daß es zum Sturz kam. Frau Unselt blieb mit einem schweren Schädelbruch bewußt­los liegen und auch Lehrer Unselt erlitt Ver­letzungen am Kopf. Vorüberkommende Rad­fahrer .nahmen sich der Verletzten an und riefen telephonisch den Arzt herbei, der so­fort auf dem Unfallplatz erschien und die Ueberführung ins Krankenhaus Schüssen- ried veranlaßte. Hier ist Frau Unselt ihren schweren Verletzungen erlegen.

IWHriges Mädchen verbrannt

Wermutshausen, OA. Mergentheim, 31. Juli. Freitag früh verunglückte die 15jährige Tochter des Landwirts Bergmann auf schreck­liche Weise. Das Mädchen war mit Einkochen von Apfelgelee beschäftigt, wobei seine Kleider Feuer fingen. Als aus seine jämmerliche« Hilferufe die Mutter herbeieilte, War das junge Mädchen schon derart mit Brandwunden bedeckt, daß es gegen Abend starb. Die Mut­ter erlitt bei der Hilfeleiung ebenfalls beträcht- ( liche Brandwunden. _.

8 Stunden in der Luft ^

Unterkochen, OA. Aalen, 30. Juli. Das gute Segelflugwetter am Sonntag wurde von einer Nerhe von Segelfliegern ausgenützt. Nach wenigen Versuchen wurde Aufwind-Anschluß erreicht, so daß der Grünenbekg im Augenblick überhöht werden konnte. Mehrere Segelflugmaschinen, die sich stundenlang in der Luft hielten, unternahmen einen regelrechten Pendelverkehr zwischen Unterkochen und Himmlingen. Am erfolgreichsten war der Segelflieger Weihermüller, der in einer Höhe von 1500 Metern und einer Startüber­höhung von 800 Meter auf seinemD-Bus- sard" unverdrossen seine Kreise zog und sich nicht weniger als 8 Stunden lang in der Luft hielt. Nach seiner Landung am späten Abend wurde er von seine» Kameraden mit großem Jubel empfangen.

Sonntag Württ. Volizei- MeisterWaften

Vom 3. bis 5. August findet nach 7jähri. ger Pause zum erstenmal wieder die Württ, Polizeimeisterschaften in Stuttgart statt. werden in der Adolf-Hitler-Kampf- bahn, das Schwimmen am Freitag vor­mittag im Jnselbad in Untertürkheim, aus­getragen werden. Es ist damit zu rechnen, daß die Veranstaltungen in allen Kreisen der Bevölkerung von Stuttgart und Umgebung so viel Verständnis und Anklang findet, daß die Polizei mit einem starken Besuch rechnen kann und die Mühe und Arbeit, welche die Durchführung einer solchen Ver­anstaltung mit sich bringt, voll belohnt sieht,

Die Vorbereitungen für die Württ. Poli­zeimeisterschaften sind getroffen und in allen Württ. Polizeistandorten wird eifrig zum Sportfest gerüstet und gearbeitet. Insge­samt 730 Wettkämpfer haben ihr- Meldungen abgegeben gegenüber 500 bei den letzten Württ. Polizeimeisterschaften und 306 bei den Deutschen Polizeimeisterschaften in Magdeburg. Damit ist erwiesen, daß den württ. Polizisten der Kamps eine Freude und Bedürfnis ist und die Meisterschaften ihren Wünschen entgegenkommen.

Bei der Ausstattung des Programmes wurde davon ausgegangen, möglichst allen Volksgenossen etwas zu bieten, den Laien wie den Fachleuten. So setzt sich denn das Programm aus zwei Teilen zusammen. Der erste Teil wird die Einzelarbcit und Einzelleistung des Polizeibeamten auf allen turnsportlichcn Gebieten wie Leichtathletik, Schwerathletik, Turnen, Schwimmen usw. feigen und den Fachmann begeistern; der fweite Teil bringt im wesentlichen Ge­meinschaftsarbeit mit Massen- und Schanvorsührunaen in Gymnastik. Turnen an 10 Barren und an 6 Paar Schaukelrin­gen, Tischspringen usw., er ist für den Laien und den Fachmann bestimmt.

lieber den zweiten Teil wird später noch eingehender berichtet werden. Zunächst soll hier über den ersten Teil ausführlicher die Rede sein. Tie Wettkämpfe umfassen: Leicht­athletik, Turnen, Schwerathletik, Schwim­men, modernen Fünfkampf und einen Mann- schastsdreikamps für Offiziere.

Die Leichtathletik sieht Einzel-, Mehr- und Mannschaftskämpfe vor. Ein­zelkämpfe werden ausgetragen im 100-, 400-, 1500- und 3000-Meter-Lauf, Hoch-, Weit- und Stabhochsprung. Kugelstoßen, Steinstoßen, Diskus-, Speer- und Handgra­natenwersen, in fünf Klassen.

Der Mehrkampf für die Meisterklasse ' Fünfkampf umfaßt: 100-Meter-Lauf, Weitsprung, Handgranatenweitwurf, Stein­stoßen und Diskuswerfen.

Für die Klasse l und II sowie Altersklasse I und II ebenfalls; Fünfkampf mit: 100- Mcter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Dis- kus- und Handgranatenwerfen.

An Mannschaftskämpfen sind 4X 100 Meter-, 10 X 100 Meter- und Schweden­staffeln vorgesehen.

Die S ch w i m m w e t t b e w e r b e werden ebenfalls in fünf Klassen ausgetragen, als Einzel-, Mehr- und Mannschaftskämpfe.

Die Einzelkämpfe umfassen das ganze schwimmsportliche Gebietwie: 100 Meter Brust-, Rücken-, Kraul-, Seitenschwimmen, 400 Meter Kraulschwimmen, 1500, 1000 und 500 Meter Stromschwimmen, 100 Meter Rettungs­schwimmen, 40, 30 und 25 Meter Strecken­tauchen, Wasserspringen, Kür- und Pflicht- Lagenschwimmen.

Als Mehrkampf kommt ein Dreikamps mit: 100 Meter Kraulschwimmen, 40 Meter Streckentauchen und Springen.

Die Mannschaftskämpfe umfassen; 4X 100 Meter Brust-, 4X 100 Meter Nük- ken-, 10X 100 Meter Kraul-, doppelte Lagen­staffeln und Wasserballspiele.

Im Turnen wird ein Zwölfkampf (bestehend aus 6 Geräteübungen, 1 Niesen- krätsche über den langgestellten Tisch, 1 Stab­hochsprung, 100-Meter-Lauf, Kugelstoßen und 100 Meter beliebig schwimmen) und für die Altersklasse ein Z e h n k a m p f mit 7 Geräte- und zwei volkstümliche» Hebungen ausge- trageü.

Die Schwerathletik öringt Einzel­kind Mehrkämpfe im Gewichtheben, Ringen und Nasenkraftsport, sowie Mannschaft?- kämpfe im Gewichtheben, Ringen und Tau­ziehen, jeweils in fünf bezw. drei und zwei Gewichtsklassen.

Der moderne olympische Fünf- kampf verlangt: 5000 Meter Geländereiten mit Hindernissen, Degenfechten, Pistolenschie­ßen, Schwimmen 300 Meter und Geländelaus über 4000 Meter.

, Der Mannschaftsdreikampf für Offiziere besteht aus einer 3X 100 Me- ter-Läuf- und 3X 100 Meter beliebig Schwimmstaffel und Pistolenschießen mit je drei Schützen.

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Die Tennismeisterschaften Ser Deutschen Kampfspiele wurden am Sonntag in Mün­chen ausgetragen. Im Herreneinzel siegte v. Cramm, im gem. Doppel Cilly Außem Henkel II.

^ ^ «MRSSAP-Rschrlchlk»

Die Richtlinien für die Veröffentlichungen unter dem TitelAmtliche Nachrichten der NSDAP." find nunmehr erschienen. Zuge­laffen sind demnach parteiamtliche Nachrichten der politischen Organisationen und der be­treuten Untergliederungen, die sich ausschließ­lich an die Mitglieder der bctr. Gliederungen Menden. Sobald es sich um Ankündigungen über Veranstaltungen handelt, die das Publi­kum im allgemeinen interessieren (also nicht nur Mitglieder), sind sie im Inseratenteil gegen Bezahlung zu veröffentlichen.

NS.-FrauenschaftNeuenbürg-Waldrennach. Donnerstag, 2. August, 7.50 Uhr Sammlung im Heim zur Teilnahme an der Eriunerungs- feier.

BdM., Schar Neuenbürg. Heute abend 8 Uhr Scharabend im Zeichensaal des Schul­hauses. Ringführung.

NS.-Frauenschaft Herrenalb. Unser näch­ster Heimabend findet am Mittwoch den 8. 8. im Neuen Schulhaus statt. Erscheinen ist Pflicht. Die OG.-Leiterin.

OG. Obernhausen-Gräfenhausen. Kommen­den Donnerstag, abends 81» Uhr, findet eine Gedächtnisfeier zur 20. Wiederkehr des Kriegs­ausbruchs in der Kirche statt. Es ist Pflicht sämtlicher PG., Landzellenmitglieder,-, Reitersturm, BdM-, HI. und Frauenschaft, daran teilzunehmen. Der OG.-Ltr.

Byrd verloren?.

Vorübergehende Funkverbindung hergestelll 8^. Neuhork, 31. Juli.

Der Leiter der amerikanischen Südpol­expedition, Admiral Byrd, hat drahtlos gebeten, ihn von seiner Hütte auf dem EiS des Roß-Meeres abholen zu lassen. Die ur­sprüngliche Absicht, dort bis September oder Oktober auszuharren, ist aufgegeben worden, weil der Entdecker einenschlechten Arm" hat und weil die ihm zur Verfügung stehende Radio-Ausrüstung nicht aus reicht. Die zur Hilfeleistung auf­gebrochene Gruppe von fünf Männern mußte jedoch nach Bewältigung einer Strecke von 80 Kilometern umkehren, als man sich noch ungefähr 120 Kilometer vom Ziel entfernt befand. Die Dunkelheit des antarkti­schen Winters, die b e st ä n d i g e n Schneestürme und die bittere Kälte machten ein weiteres Vordringen unmöglich. '

Vs*

Deutschlands Mimatum an Rußland

Berlin, 31. Juli 1914.

Durch die herausfordernde Haltung Rußlands, das seine Armeen und seine Marine mobilisiert, hat sich die Lage derart bedrohlich verschärft, daß sich Kaiser Wilhelm II. gezwungen sicht, seine vom Zaren selbst gewünschte Ver­mittlungsarbeit zur Erhaltung des europäischen Friedens einzustellen.

Die Regierung Seiner Majestät des Kaisers hat heute in St. Petersburg wissen lassen, daß die deutsche Mobilmachung in Aussicht steht, falls Rußland nicht binnen zwölf Stunden seine Kriegsvorbereitun­gen einstellt und hierüber eine be­stimmte Erklärung abgibt.

Gleichzeitig ist an die franzö­sische Negierung eine Anfrage über ihre Haltung im Falle eines deutsch-russischen Krieges gerichtet worden. ,

IMWand ^ im Kriegszustand

Berlin, 31. Juli 1914.

DerR e i ch s a n z e i ger" ver­öffentlicht folgende Verordnung, be- !

treffend die Erklärung des Kriegs- » Zustandes:

Wir Wilhelm von Gottes Gnaden, Deutsches Kaiser, König von Preußen !

usw., verordnen auf Grund des Artikels 68 der Verfassung des Deut­schen Reiches im Namen des Reichs, was folgt:

Das Reichsgebiet, ausschließlich de< Königlich Bayerischen Gebietsteile, wird hierdurch inKriegszustand erklärt.

Diese Verordnung tritt am Tage ihrer Verkündigung in Kraft.

Urkundlich unter Unserer Höchsteige­nen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Jnsiegel.

Gegeben Neues Palais, 31. Juli 1914.

Wilhelm 1. k.

von Bethmann-Hollweg, Reichskanzler.

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