Der Vertrauensmann des deutschen Arbeiters
Staatsrat Dr. Ley in Cannstatt
, " Stuttgart, 17. Juli.
^ Der Aufmarsch der Deutschen Arbeitsfront ; und der Politischen Leiter auf dem Cannstatter « Wasen, der gestern abend aus Anlatz des Be- ! suches von Dr. L e y, dem Führer der DAF., 2 von allen schaffenden Ständen Stuttgarts und ^ keiner Umgebung veranstaltet wurde, gestaltete ! sich zu einer erhebenden Huldigung des schwäbi- i schen Arbeiters der Stirn und der Faust für § den nationalsozialistischen Staat, für seinen gro- ? tzen Führer Adolf Hitler und für dessen treuen Schildträger Robert Ley.
« Ganz Stuttgart war auf den Beinen. Sämt- , liche Betriebe und Einzelhandelsgeschäfte schlos- ^ sen bereits um 5 Uhr, um ihren Gefolgschaften h die Teilnahme an dem Aufmarsch zu ermög- ^ lichen. Von 6 Uhr ab durchzogen größere und kleinere Gruppen die fahnengeschmückten Straßen. Acht große Züge strebten dem Cannstatter 4 Wasen zu, dessen weite Flächen schon lange vor
4 acht Uhr mit Menschen dicht gefüllt waren, t Auch die Arbeitsfrontkameraden der umliegen- h den Kreise Stuttgarts waren vollzählig vertreib ten und zwar Eßlingen, Ludwigsburg, Waib- g liugen, Leonberg und Böblingen.
e Die Spannung steigt von Minute zu Minute, e Die offiziellen Vertreter der Partei- und h Staatsdienststellen finden sich ein.
„ Dann kommt Dr. Ley, von der Menge « freudig begrüßt. In seiner Begleitung be- d finden sich u. a. Reichsstatthalter Murr, si stellvertretender Gauleiter Schmidt, Gaubetriebszellenobmann Schulz, Minister- U Präsident Mergenthaler und Reichs- g Innenminister Dr. Schmid.
L Vor Beginn der Kundgebung besichtigte Staatsleiter Dr. Ley die vor der Tribüne e, angetretenen politischen Leiter. Kurz vor a: 8 Uhr erfolgte der Fahneneinmarsch,
dl Ein erhebendes Bild bot sich dem Auge: tau- E send und aber tausend Hände recken sich der G Fahne der neuen Zeit entgegen, le Punkt 8 Uhr ergriff Reichsstatthalter
de Murr das Wort, um den hohen Gast mit H einem dreifachen Sieg Heil zu begrüßen.
Dr. Ley, der nun sofort das Wort nahm, ging einleitend auf das Chaos ein, das der deutsche Frontsoldat vorfand, als er nach vierjährigem Ringen im Jahre 1918 nach lä Hause kam. Ein unbekannter Frontsoldat
di habe das Volk aus diesem Chaos heraus-
G zureißen versucht und zur Einigkeit, zur
tc Größe und Disziplin^ aufgerufen.
Adolf Hitler und seine wenigen Getreuen sc haben die Sprache des Volkes gesprochen und
d das Volk hat sie verstanden. Sie alle, die
st sich um Adolf Hitler geschart haben, waren
dl beseelt von der Treue zur Idee, von einer
L fanatischen Treue, die sie allein instand
I setzte, all die fast unüberwindbaren Wider-
g stände zu besiegen. Ein Kampf entspann sich,
st bei dem es für uns kein Zurück mehr
>? gab. ein Kampf, der ungeheuere Opfer von
uns forderte. Wir danken dem Schicksal, das es uns diese Opfer auferlegt hat, denn su haben uns hart gemacht.
- Am Opfer ist noch kein Volk und noch
^ keine Bewegung zerbrochen. Opfer
x machen groß und frei, stark und ein-
k satzbereit.
Der Nationalsozialismus aber ist eine Lehre k des Opfers, des Heldentums, der Treue und
' der Kameradschaft. In seinen weiteren Aus-
5 Führungen wandte sich Dr. Ley an die poli-
k rischen Leiter, die er als den ersten Typ der
e politischen Führer in Deutschland bezeichnet«.
Noch nie habe Deutschland ein derartiges politisches Führerkorps gehabt. Nur alle Jahrhunderte einmal sei ein großer Politiker ausgetreten, er sei jedoch immer ohne Nach-
vor 180000 Württembergern
follger geblieben. In Deutschland habe man immer den Politiker zum Zivilisten gemacht und der Erstgeborene sei der Soldat gewesen. Hier habe Hitler nun Wandlung geschaffen. Heute sei der politische Leiter zuerst politischer Soldat.
Dr. Ley wandte sich dann an die politischen Leiter und führte aus: Ihr seid eine Stütze des Volkes, ihr seid der Fels des Vertrauens, an den es sich hält. In den vergangenen Jahren hat man infolge der materialistischen Weltauffassung die Menschen und die Menschführung vergessen. Der Hunger der Seele des deutschen Arbeiters wurde nicht gestillt. Deshalb ist er dem Marxismus verfallen, weil sich keiner um ihn bekümmert hat. Hier liegt für den politischen Leiter seine Aufgabe. Diese Aufgabe zu erfüllen ist schön, denn es ist ein junges und treues Volk, das, wenn es merkt, daß der politische Leiter sich um cs bekümmert, voll und ganz zu ihm steht.
Sorgte uch um dasVolk. Das kann sonst niemand, nur ihr allein. Ihr kennt das Volk, ihr kennt den bestimmten Instinkt des Volkes, die Sprache des Blutes. Alles Wißen, aller Verstand hilft nicht, wenn der Träger desselben nicht Instinkt und Charakter hat. Ihr müßt nicht alle Paragraphen des Gesetzes kennen, aber ich verlange, daß ihr in unserem Kreis das sicherste Urteil habt, daß ihr nie nervös werdet, und nie die Ruhe verliert.
Weiter verlange ich von euch, bleibt genau so wie ihr seid, wie ihr wäret, ändert euch nicht, so sah euch das Volk in der Kampfzeit und so will euch das Volk heute sehen. Wir wollen nicht mehr scheinen als wir sind. Hitler sagte einmal, „wer früher nicht geritten ist, soll auch heute nicht reiten". Wir wollen aber auch keine Heuchler Werden, die glauben, sie müßten dem Volk als Heilige erscheinen. Schließlich:
Denkt immer daran, die Partei ist eine Ganzheit;
wir alle sind ihre Glieder; das Volk sieht nicht die PO.. SA.. SS. usw.. sondern die NSDAP.
Wenn einige Verräter geglaubt haben, sie könnten einzelne Organe für eigene Zwecke verwenden, so ist zu sagen, daß diese Verräter nicht einmal ihre eigene SA. kannten. Das waren keine Nationalsozialisten, sondern Landsknechte übelster Art. Der Führer hat sie erschlagen und heute ist und bleibt unsere herrliche SA. im schönsten Lichte stehen. Weiter: Sagt immer die Wahrheit, redet und handelt genau so, als ob ihr aus dem Marktplatz eurer Gemeinde reden oder handeln würdet. Wir haben dem Volk nichts
zu verbergen, wir handeln, wir leben, wir kämpfen für das Volk.
Zum Schluß gedachte der Redner der Opfer der Bewegung und die Fahnen senken sich zu ihrem Gedächtnis. Ein dreifaches Sieg- Heil auf den Führer beschloß die wuchtige Kundgebung.
Zr. Ley besucht den Lichtenstein
Reutlingen, 16. Juli. Der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, traf Montag vormittag ^9 Uhr in Begleitung des Reichsstatthalters Murr, des stv, Gauleiters Schmidt und des Gaubetriebszellenobmanns Schulz, sowie des Gaugeschästs- führers Baumert aus dem Lichtenstein ein. Zur Begrüßung hatten sich von Reutlingen eingefunden stv. Kreisleiter Sponer, Kreisbetriebszellenobmann Kriminell Oberbürgermeister Dr. Tederer und L-tadtrat Fiechtner. Nach einer Besichtigung des Schlosses setzte Staatsrat Dr. Ley bald nach halb zehn Uhr seine Reise fort.
Das Aabttssest des Gustav-Adolf-Bereiss
Kirchheim u. T., 16. Juli. Am Samstag und Sonntag beging hier der Württ. Hauptverein der Gustav-Adolf- Stiftung sein 91. Jahresfest. Bereits am Samstag abend fanden im Gasthof zum Adler und im Gemeindehaus außerordentlich gut besuchte Veranstaltungen statt, bei denen der Vorstand des Württ. Hauptvereins, Prälat v. Hoffmann-Ulm, Dekan Laube, Bürgermeister Marx, Pfarrer S t o s ch - Wittenberg und Senior Baron aus Marburg-Südsteiermark Ansprachen hielten. Am Sonntag, dem eigentlichen Festtag, fand nach Jugendgottesdiensten in der überfüllten Hauptkirche der Festgottesdienst statt. Die Festpredigt hielt Landes
Die Geschichtsforscherin und Schriftstell
WM
lexin Ricarda Huch feiert am 18. Juli den 7«. Geburtstag
bischof v. Wur m. Mit großem Dank gegen Gott gedachte der Larrdesbischof der durch den Gustav-Adolf-Verein gepflegten Glaubensgemeinschaft zwischen dem deutschen Protestantismus und den evangelischen Deutschen, die in der Zerstreuung und jenseits der deutschen Grenzen leben. Weiterhin hielt Prälat D. Hofsmann eine eindrucksvolle Ansprache. In der Vorstadtkirche hielt Pfarrer D. L e s s i n g - Florenz einen stark besuchten Gottesdienst. Tie Nachmittagskundgebung mußte wegen des einsetzenden Regens in die Hauptkirche verlegt werden. Hier sprach nach einer einleitenden Ansprache des Vorstandes Pfarrer Thullner über Siebenbürgen. Im Anschluß daran gab ein Wolgadeutscher einen erschütternden Bericht über das Elend in den deutschen Siedlungen an der Wolga und im Kaukasus. Danach sind in den Jahren von 1919 bis 1923 allein im Wolgagebiet von den dort lebenden 550 000 Deutschen 200 000 den Hungertod gestorben. Die weitere Kollektivierung der Landwirtschaft brachte dann 1929 eine neue, entsetzlichere Not, und im Jahre 1933 starben wieder Zehntausende von Wolgadeutschen den Hungertod. In der Vorstadtkirche sprachen in der Nachmittagsfeier Pfarrer B r a n d - Kuittelfeld in Steiermark und Senior Baron- Marburg.
Großstadt hat keine Erwerbs- , ruWWettell
Warnung vor Zuzug nach Stuttgart Stuttgart, 16. Juli.
Die vielfachen Warnungen vor dem Zuzug nach Stuttgart sind offensichtlich noch lange nicht zu all denen gedrungen, die es angeht. Die von der Stadt Stuttgart eingestellten Erhebungen ergeben immer wieder den Zuzug von Personen, die unbedingt auf dem Land bleiben sollten.
Es ist unverantwortlich, wenn jetzt, wo die Ernte in Gang kommt, immer noch Personen. die bisher in der Landwirtschaft gearbeitet haben oder die wenigstens ihrer Herkunft nach zur Landwirtschaft gehören, in die Großstadt abwandern und dadurch den Leutemangel auf dem Land noch verschärfen. Die Stadtverwaltung Stuttgart muß daher erneut und mit allem Nachdruck vor. dem Zuzug nach Stuttgart warnen.
Absturz um GlMMk
Stuttgart, 16. Juli, etwa 20 Jahre altes Mädchen aus Stuttgart, das am Glasfelsen eine Kletter, Partie in Begleitung eines jungen Mannes unternahm, stürzte aus einer Höhe von ungefähr 30Meterab und blieb schwer verletzt liegen.
Auf die Hilferufe ihres Begleiters eilten Personen herbei, die sich um die Äbgestürzte bemühten. Ein Arzt brachte sie ins hiesige Bezirkskrankenhaus. An dem Aufkommen der Abgestürzten wird gezweifen.
Großbritannien und Sowjetrußland haben eir Abkommen über die Ernennung von Miki. iär- und Luftfahrtattaches bei den beiderseitigen diplomatischen Vertretungen in London and Moskau abgeschlossen.
»
Die V o r b e s P r e ch u n g e n f ü r d i e n ä ch st- sährige Flotte ukonferenz sind bis zum Oktober vertagt worden. Ursache ist der Man- ,el an Fortschritten bei den bisherigen Besprechun- >en und die bisher unüberbrückbaren französisch- talienischen Meinungsverschiedenheiten.
v-d. 8. 34: Z8Sk
^eiftesgefkörker als Mör-er
schwere Muttst tu «s- s-Watt
Stuttgart, 16. Juli.
--der 33 Jahre cure Techniker Emil L> - »«»cr, wohnhaft in Bad Cannstatt, hat am Samstag, den 14. Juli, mittags, aus bis jetzt noch nicht geklärten Gründen, vermutlich aber in einem Zustand gesteigerter Nervosität oder geistiger Umnachtung, seine 39 Jahre alte Frau und einen 9 und 7 Jahre alten Sohn durch Beilhiebe und Schnitte mit einem Rasiermesser getötet.
Seinen dritten, ältesten Sohn hat er, ohne daß dieser von dem Vorgefallenen eine Ahnung hatte, noch am gleichen Nachmittag, nach Verübung der Tat, zu Verwandten in inen Nachbarort verbracht. Der Täter hat seine Tat am Nachmittag des 16. Juli stgenüber Bekannten geoffenbart und wurde daraufhin festgenommen.
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