rateten Mechaniker Friedr. Lehre derart in den Hals gestochen, daß ihm die Schlagader durch, schnitten wurde, wodurch alsbald sein Tod herbei- geführt wurde. Der Täter, welcher Vater von 4 Kindern ist, wurde verhaftet.

Berlin 12. Jan. Eine glänzende Ver- sammlung hatte sich gestern Abend auf Einladung des deutschen Handelstages im Mozartsaale am Nollendorfplatz zusammengefunden, um den Aus. führungen des Kolonial-Direktors Dernburg über den heutigen Stand der deutschen Kolonieen. Entwickelung zu lauschen. Vertreter des Handels und der Industrie waren es, Männer des praktischen Lebens, die dem Ruf des deutschen Handelstages gefolgt waren um zum Ausdruck zu bringen, daß sie in dem Kampf, den die ver- kündeten Regierungen führen, treue Gefolgschaft leisten wollen. Auch aus den Kreisen der Handels, kammer und sonstigen kaufmännischen Körperschaften waren Vertreter und Mitglieder in großer Zahl erschienen. Dernburg faßte seine Ausführungen über die Entwickelung des deutschen Kolonial­besitzes von handelspolitischen Gesichtspunkten aus gesehen, dahin zusammen :sie sichern unserer stetig wachsenden Bevölkerung Aufträge, also Arbeit und er­möglichen die Ernährung vom Auslande unabhäng. iger zu gestalten. Richtig geleitete Kolonieen sichern einen großen Teil der Rohstoffe, die bei uns selbst gebraucht werden. Die Entwickelung der Kolonien schützt und stärkt unsere nationale Zahlungs Bilanz da wir für die entsprechenden Rohmaterialien nicht ans Ausland zu zahlen haben, sondern das Geld der Jnnen-Wirtschaft erhalten bleibt und schließlich bildet sie ein praktisches Mittel zur Er. reichung günstiger Verträge mit anderen Welt­nationen zur Sicherung des gegenseitigen Absatzes

und Austausches von Produkten. Herrn Dem- bürg ist, wie er schloß, die koloniale Frage eine nationale Frage allerersten Ranges,die Frage der Zukunft der nationalen Arbeit, die Frage des Brotes vieler Millionen Industrie-Arbeiter, die Frage der Beschäftigung des heimischen Kapitals im Handel, Gewerbe und Schiffahrt". Minuten­langer, sich stets wiederholender, dröhnender Bei. fall der Versammelten dankte Dernburg als er geendet hatte.

Zudem Unglücksfall in Geispols, heim meldet noch Näheres dieFrkf. Ztg.": Vor 9 Jahren brannte das halbe Dorf Geispolsheim nieder. Vor 2 Jahren erregte dort eine Wilderer- Affäre, die 3 Tötungen und schwere Verletzungen brachte, großes Aufsehen. Die jetzt abgebrannte F brik war ein ganz kleines Gebäude. Sie be­sorgte das Imprägnieren und Lackieren von Schuh­ösen. Die bekannten schwarzen Haken für Schnür, sti fel wurden hier zu Millionen mit Stanzmaschinen mit einer Celluloidmaffe umgeben. Die Fabrik war Eigentum der Firma Hubert u. Co. in Lon­don. Als Leiter fungierte Herr Humbrecht, ein Geispolsheimer, der früher im Hause derbetreffenden Firma in London angestellt war. Die Fabrik beschäftigte zwei Aufseher, Dürr und Schaal mit Namen, sowie annähernd 40 jugendliche Arbeiter, meist Mädchen im Alter von 1520 Jahren. Die Einwohnerschaft war mit der Fabrik als Er- werbsquelle sehr zufrieden. Junge Akkordarbeiter verdienten bis zu 4 ^ pro Tag, allerdings bei einer Arbeitszeit von morgens 6 bis abends 7 Uhr mit nur 1 Vs ständiger Pause. Leider besaß der Raum nur eine einzige Eingangstür, vier große Fenster waren stark vergittert. Durch die Gitteröffnungen kann selbst ein jugendlicher Körper nur unter Anstrengungen hindurchgezwängt werden.

In unmittelbarer Nähe des Ofens befand sich ein Absallkorb, in den Celluloidreste hineingetan wurden. Celluloid ist bekanntlich eine mit Baum­wolle und Kampfer durchsetzte Masse und von einer Feuergefährlichkeit, die dem ärgsten Brennstoff gleichkommt. In diesen Korb muß irgendwie ein Funke geraten sein. Die Entstehung einer mächtig großen, Flamme, die sich direkt vor die Tür legte, war das Werk eines Augenblicks. Eine entsetzliche Verwirrung entstand. An die Oeffnung die seit­lich möglich gewesen sein soll, dachte kein Mensch. Durch die Flamme vor der Tür wagte sich ein Mädchen heraus. Ihre Kleider fingen Feuer und brachten ihr, tödliche Brandwunden bei. Sonst kam von der jugendlichen Arbeiterschar niemand aus dem Stanzraum heraus. Die Flammen hatten sich sofort auch des gegenüberliegenden Pack- und Zählraumes bemäch'igt. Von der Straße aus schlugen die Anwohner mit Aexten die Fenster und Kreuzstücke ein und holten mehrere Mädchen ge­waltsam durch die Gitteröffnung hervor, wobei die Mädchen Verletzungen, Abschürfungen und Quetschungen erleiden mußten. In diesem Pack- und Zählraum, wo leider die kleinste Zahl der Arbeiter beschäftigt war, kam niemand um.

Metlameteil.

H aier-ifflocken

Zeben cielilcste Luppen hiNiZ micl nsvrtisit. O Uewskrts XinciernshrunZ.

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Amtliche». PriistsPnzm.

K. Forstamt Calmbach.

Verkauf von WklhoWngeu

im schriftlichen Anfstreich

aus Distr. Eiberg, Hengstberg, Meistern und Kälbling: Baustange» St. 753 la, 878 Ib, 510 II., 202 in. Kl., Hag- stangen: 715 I., 1234 II., 949 in., Hopfenstangen: 3865 I., 2424 II., 405 HI., 2250 IV., 2185 V. KI. Neb- pfähle: 2690 I., 785 II., Bohnen­stecken: 245 90°/o Fichten, 10°/° Tannen.

Die bedingungslosen, auf ganze und Zehntelsprozente des Taxpreises der betr. Lose zu stellenden Gebote sind unterzeichnet, verschlossen und mit der AufschriftAngebot auf Nadelholz­stangen" bis spätestens Mittwoch, den 23. Januar 1907, vormittags 10V- Uhr, beim Forstamt einzureichen, wo­selbst zu dieser Stunde deren Eröffnung erfolgt. Losverzeichnisse und Offert­formularienunentgeltlich vom Forstamt.

Calw.

Fchk-Moril.

Am Mittwoch, den 16. ds. Mts., vormittags 9 Uhr, wird auf dem hiesigen Rathaus die städtische

Latrinen-Abfuhr

in Akkord vergeben.

Den 11. Januar 1907.

Stadtpflege.

Dreher.

O

Calw, 14. Januar 1907.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem für uns so schmerz­lichen Verlust unseres lieben Kindes

Wilhelm

sprechen wir hiermit unfern innig­sten Dank aus.

Familie Holzaepsel, Bischoffstraße.

Luru- A Verein.

Die MöMmegk

turnt am Freitag Abend.

Men Gebern

sagen wir auf diesem Wege unfern

herzlichsten Dank

Sämtliche Briefträger des K. Postamts Calw.

Eine Wohnung

mit 2 Zimmern ist wegen Versetzung des Mieters bis 1. April zu vermieten

Benj. Knsterer.

Schöne gesunde

Kartoffeln

sind wieder eingetroffen ü Zentner Mk.3.5v, bei Mehrabnahme billiger bei

Otto Wick, Marktplatz, Telefon Nr. 27.

II. LdlNWSN I

Lelillillttme!

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W 6 ruslsistr»sss so.

Althengstett.

Einen Jungen

nimmt in die Lehre ohne Lehrgeld Straile, Schneidermeister.

Neubulach, 12. Januar 1907.

Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Be­kannten teilen wir die schmerzliche Nachricht mit, daß unser lieber Gatte, Vater und Bruder

Joh. Eze!, Gipsermeifter,

heute nachmittag 5 Uhr, nach langem schweren Leiden im Alter von 67 Jahren sanft in dem Herrn ent­schlafen ist.

im Namen der trauernden Hinterbliebenen die Gattin: Kath. Ezel mit ihren Söhnen Johannes u. Friedrich. Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 1 Uhr statt.

Ostelsheim.

ToSes-KnsLige.

Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir die überaus schmerzliche Nachricht, daß unsere liebe treubesorgte Gattin, Mutter, Groß- und Schwiegermutter

Kathrine Gehring geb. Büchsenstein, gestern Sonntag Abend nach langer Krankheit im Alter von 56 Jahreu sanft in dem Herrn entschlafen ist.

Um stille Teilnahme bittet namens der trauernden Hinterbliebenen

der tiefgebeugte Gatte

I. Gehring z Adler.

Beerdigung Mittwoch Nachmittag 1//- Uhr.

Hirsau.

Danksagung.

Wir durften bei dem frühen Hingang unseres lieben unvergeßlichen Kindes so überaus wohltuende Teilnahme erfahren, daß wir uns gedrungen fühlen, allen lieben Freunden und Bekannten unfern tiefgefühl- >2 ten Dank auszusprechen.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen die Eltern:

Eugen Beeri mit Frau Frida geb. Götz.