man z. B. in Zittau in einem sozialdemokratischen Flugblatt die Behauptung verbreitet, die Sozial- demokratie habe mit dem Zentrum im Reichstage verlangt, daß von den in Südwestafrika stehenden Schutztruppen „wenn möglich" 4000 Mann nach Hause geschickt werden. Das ist eine vollkommene Lüge. Noch jüngst hat der „Vorwärts", aufmerksam gemacht auf eine Lücke im sozialdemokratischen Wahlaufruf, der zu der Kolonialpolitik gar keine prinzipielle Stellung zu nehmen wage, sich gerühmt, daß die Sozialdemokratie für unsere Kolonien nicht einen Pfennig übrig habe und sie so schnell wie möglich an den Meist- bietenden loszuschlagen wünsche. Man steht nun, wie weit der Mut der Konsequenz, an dieser damals sofort von uns festgenagelten Erklärung vor den Wählern festzuhallen, her ist, man scheut sich vor deren Verdikt des unpatriotischen Standpunkts der Sozialdemokratie, und, während man für Südwestafrika einfach alles in Bausch und Bogen abgelehnt hat, den Kolonialwagen also hatte völlig im Sande flecken lasten wollen, tut man vor den Wählern so, als gebe es für die Sozialdemokratie keine prinzipiell ablehnende Haltung gegenüber der Kolonialpolitik, und als bewillige man alles Nötige und wende sich blos gegen eine unnötige Verteuerung unserer Kolonialverwaltung. Sicherlich ist der „Vorwärts" mit solchem Doppelspiel, das ja nur auf Täuschung der Dummen angelegt, den Eingeweihten ober vollkommen durch- sichtig ist, ganz einverstanden; entspricht es durchaus dem Ver stecktspiel, das schon mit dem heuchlerischen Wahlaufruf begonnen worden ist.
H a m bürg 7. Jan. Die Quaiarbeiter der Wörwann-Linie und die Dock-Arbeiter der
Hamburg-Amerika-Linie traten in eine Lohnbewegung ein.
Haag 8. Jan. Die niederländische Gruppe der interparlamentarischen Vereinigung erhielt vom deutschen Reichskanzler Fürsten Bülow die Mitteilung, daß er entschlossen sei, alle auf die Verbrüderung der Völker gerichteten Bemühungen zu unterstützen und daß die Teilnehmer an der nächsten in Berlin statt findenden Konferenz auf einen warmen Empfang seitens der Behörden rechnen dürfen.
Paris 8. Jan. Aus Perpignan wird berichtet, daß an der spanischen Grenze durch einen Lawinensturz der Kirchturm der Gemeinde Can- rodon einstürzte, als gerade Gottesdienst abgehalten wurde. Zahlreiche Personen sind tot, beziehungsweise schwer verletzt. In Rocabrunn wurden drei Arbeiter im Schnee begraben.
Rom 8. Jan. In der Peterskirche brach plötzlich einer der der Messe zuhörenden jüngeren Priester in lautes Gelächter aus. Er tanzte und sang. Der Geistliche der wahnsinnig geworden war, wurde unter großem Zulauf des Volkes ins Spital gebracht.
Teheran 9. Jan. Gestern Abend 5 Uhr ist der Schah von Persien verschieden.
Landwirtschaftlicher KeMsverem Calw. Bekanntmachung.
Auf der Schweinezuchtstation in Sindlingen sind wieder angekört worden 13 männliche und 19 weibliche Ferkel.
Bestellungen seitens der Vereinsmitglieder nimmt Herr Vereinssckretär Amtspfleger Fechter
entgegen. Ter Preis pro Zwei-Monat-Alter und pro Stück beträgt 36 für die männlichen und 30 für die weiblichen Tiere. Außerdem stehen zum Verkauf 10 Stück 4 Monate alte Eber und 2 Stück 6 Monate alte Eber.
Calw, 8. Januar 1907.
Der Vereinsvorstand Voelter, Regierungsrat.
Freitag, den 11. Januar 1907, abends 8 Uhr,
öffentlicher Vortrag
im Saale des Georgenäums
von HerrnA.Burk hier: Rezitation seiner dramatischen Elias-Dichtung
„Götze oder Gott?"
Zu zahlreichem Besuche ladet freuudlichst ein
der Georgen äunisrat.
NetLameteil.
Zö'rösnZlosis §sn Mrtz UV ss
kerrtxe Ltussa I — Muster u. -luavablen »n jecken»a«si Zöiäsnbaus Vlslndronnsr, Stuttgart, Ikn«>itn>« ».
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Amtliche und Prtvütanzetgen.
Bekanntmachung.
Die K. Post- und Telegraphenverwaltung beabsichtigt, entlang der Gemeindestraße Rötenbach—Emberg ein Fernsprechgestäng zu erstellen.
Der Plan ist in Gemäßheit des Z 7 des Telegraphen-Wege-Gesetzes vom 18. Dezember 1899 bei dem K. Postamt Teinach auf die Dauer von 4 Wochen öffentlich ausgelegt.
Tübingen, den 7. Januar 1907.
K. Telegraph emnspektiim.
Mötzinger.
Vergebung von Vauarbeiten.
Zur Renovierung der Kirche in Aichhalden—Oberweiler sind nachstehende Bauarbeiten im Submisstonsweg zu vergeben und betragen die Kosten der einzelnen dabei vorkommenden Arbeitsgattungen:
1) Maurer- und Steinhauerarbeit ... 434
2) Zimmerarbeit . 2000 „
3) Dachdeckerarbeit. 650 „
4) Gipserarbeit. 270 „
5) Schreinerarbeit. 780 „
6) Schlosser- und Schmiedarbeit ... 70 „
7) Flaschnerarbeit incl. Blitzableitung . 600 „
8) Anstricharbeit. 480 „
Lusttragende Bewerber haben ihre in Prozenten der Ueberschlagspreise
ausgedrückte Offerte bis
Dienstag, den 15. Januar, vormittags 10 Uhr,
schriftlich und portofrei beim Schultheißenamt Aichhalden einzureichen, woselbst auch Pläne, Kostenvoranschlag und Bedingungen zur Einsicht aufgelegt sind. Der Zuschlag erfolgt innerhalb 8 Tagen.
Calw, den 5. Januar 1907.
I. A.:
Gberamtsbaumeister Köhler.
Höfen a. E.
Vergebung von Wegvanarveiten.
Die Arbeiten zur Erbauung eines ca. 800 m langen Schleifwegs im hiesigen Gemeindewald, Distr. Brennerberg, werden im Wege der Submission vergeben.
Bedingungen rc. liegen auf dem Rathaus auf.
Angebote wollen verschlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen bis SamStag, den 12. Januar d. I., nachmittags 4 Uhr, bei der Unterzeichneten Stelle eingereicht werden.
Den 7. Januar 1907.
Schnltheitzeaamt.
Feldweg.
Im Voüstreckimgswege
verkaufe ich am Freitag, den ll. ds. Mts., nachmittags 12'/- Uhr, im Pfandlokal, Zimmer Nr. 8, Rathaus, gegen Barzahlung:
1 neuen Regulateur, sowie 1 Portrait (Hanssegen mit Spielwerk).
Biedermann,
Gerichtsvollzieher.
Heute Donnerstag abends 8 Uhr ist Singstunde und Abstimmung. Vollzähliges Erscheinen erwartet
der Borstand.
Statt besonderer Danksagung.
I^ür die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, welche wir während der langen Krankheit und des Hinscheidens unseres lieben Gattens, Vaters, Bruders und Großvaters
Carl Häutzker, Glasermeisters,
erfahren durften, sagen wir hiemit unseren herzlichen Tank. Insbesondere danken wir dem Herrn Dekan für seine trostreichen Worte am Grabe, für die ehrenden Nachrufe des Herrn Stadlschultheiß Conz und des Herrn Verwaltungsaktuar Staudenmcyer namens der Bürger!. Kollegien und der Freiw. Feuerwehr, sowie allen Freunden und Bekannten für die zahlreichen Blumenspenden und große Begleitung zur letzten Ruhestätte.
Die trauernde« Hinterbliebenen.
Calw, 8. Januar 1907.
k'.-X.
Donnerstag, den 10. Januar, im
Kaffeehaus.
Nächste Woche backt
Laugenbrezel«
Jakob Buck,
vorm. Exner.
Lehrstelle.
Ein geordneter Junge kann sofort oder bis Frühjahr in die Lehre treten bei
Brot- und Feinbäckerei, Rudolfstraße, Pforzheim.
achespmngme
MeMiiellMetc.ele.
tzepmsiitt-LeifC -
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Verlisuisotellen:
VV. IViosi, Friseur,
IV. 8vlme!cksr, k'riseur.
Zwei noch wenig getragene
Franenkleider,
mittlerer Größe, für jüngere Personen passend, sind billig zu verkaufen. Zu erfragen bei der Red. ds. Bl.
Porträts.
Xreickereictmungen nacli jecker ?botogrgpüie fertigt b>8 rur l^ebens§rö88e, unter Oarsntie vollständiger Heimlichkeit.
?rei8 8, II, 15, 20 lVlk. loksnne, I.UL,
2eickner unck ö/tsler in
Gültlingen.
Wegen Ablebens meines Mannes verkaufe ich am Samstag, den 12. Januar, mittags 1 Uhr, meine
2 Pferde,
1 Rappstute, 10 Jahre alt und 1 Braun- stute, 2'/, Jahre alt, beide gut im Zug.
Katharina Müller Witwe.
Mietverträge
find zu haben in der Druckerei ds. Bl.