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Litte rittet.. .
Einer Amsel Abendlied fiel mir zu. Dom Dachfirst fiel es mitten m die belebte, laute, sonntägliche Straße hinein. Auto hupten, Ztraßenbabnen klingeltkn und dröhnten, lachende Jugend ging mit schwebendem Schritt. Kaum einer hatte Zeit, dieses Amsel- ked zu hören. Und es war doch ein Gruß an de» Frühling, so süß. wie nur ein Sehn- ßlchtslied sein kann.
Ueber die Gärten schwebte es hin. in denen junges Leben aus Knofpenhüllen brach, lieber Zäune, die Menschen errichtet, damit sie wissen, was mein und dein ist. Ueber die steinerne Straße, auf die hart der^ Fuß fällt, hart und nüchtern. An Häuserwänden stieß sich das flatternde Lied, dre glatte, schlanke Buchstaben tragen und davon sprechen, daß hinter den Türen nüchtern rechnender Geist herrscht, der sich zwischen Gewinn und Verlust erschöpft.
Wenn es nach dem Wunsche des Liedes gegangen wäre, es wäre fortgeslogen weithin über die Dächer und Straßen, über die Hügel hinweg, weit dem Frühling entgegen, der mit warmem Wehen und Blütenzauber heimelige Traumseligkeit schenkt. So aber sank es schon a« der nächsten Hauswand kraftlos nieder, und es weckte wohl auch keinen Widerhall in dieser lauten Welt der kalten Straßen und abgelenkten Herzen.
Aber was tut's? Es ist doch ein Künder des Frühlings.
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ES ist eine wett verbreitete Unsitte, Kindern keine Höflichkeit entgegenzubringen. Dieser Vorwurf trifft jeden, der sich bisher zu erwachsen dünkte, um überhaupt darüber nachzudenken. Man glaubt doch nicht im Ernst, daß Kinder ihre eigenen Ansichten über alles haben und bittere Gefühle bekommen.
Wie häufig kann man sehen, daß ein Kind vor einem Fremden aufsteht und weder ein Danke noch einen liebenswürdigen Blick bekommt. Es ist selbstverständlich, daß Kinder nicht sitzen, wenn Erwachsene keinen Platz haben, ober eine Liebe ist der andern wert. Ei» freundliches „Danke" macht nicht mehr 'Mühe, als vor sich selbst das veraltete Schlagwort zur Rechtfertigung zu brauchen: es hat jüngere Beine als ich, da soll es nur ruhig stehen.
Auch Eltern und reifere Geschwister holten es oft nicht der Mühe für Wert, einen Wunsch in eine Bitte zu kleiden. Dabei ist Höflichkeit einer der feinsten und sichersten Erzichungshelfer. Das Kind fühlt sich ernst- gcnommen und vollwertig in die Gemeinschaft eingegliedert. Es setzt sofort feinen Ehrgeiz darein, sich dieses Vertrauens würdig zu erweisen.
Auch wird es schwerlich ouf den Gedanken kommen, zu unhöflich zu sein. Das erleichtert ihm das Leben und kann zu seinem Glück beitragen. Höflichkeit ist freier Entschluß ohne Eigennutz. Gerade durch die Voraussetzung der Selbstlosigkeit wird sie oft zum Schlüssel eines Herzens.
Die Kinder wissen, daß sie leise sein müssen, wenn die Großen am Radio einer Rede des Führers lauschen. Als es während einer solchen an der Glastüre läutete, sagte Elschen zu dem Besucher, der aufs Wohnzimmer zuschritt: „Still, Hitler ist drinnen!"
Erich verspottete, heimkehrend, das Schtve- skerlein: „Aetsch, Else, du bist nicht schön!" Aul deren verständnisloses Anschauen gab er altklug zur Antwort: „Schön sind die Mädchen von 17, 18 Jahr'." Er hatte seine Weisheit ans der „Lore" geschöpft . . .
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Heini und Kurt haben ihrer Tante zum neuen Jahr gratuliert. Zwei Stück Torte stehen ans dem Tisch.
„Nun bin ich aber neugierig," sagt die Tante, „wer von euch die besseren Manieren hat!"
„Oh, die hat Kurt!" sagt Heini und nimmt sich das größere Stück.
Klein-Kurtchen kommt zu seinem Onkel Doktor zu Besuch, erblickt in dessen Laboratorium zum erstenmal ein menschliches Skelett. Entsetzt ruft Kurtchen aus: „Ja, sag mal, Onkel, kommt nur das Fleisch des Menschen in den Himmel und die Knochen nicht?"
,-Jch begreife nicht, wie du so faul sein kannst, Erwin — für mich ist die Arbeit ein einziges Vergnügen!"
„Aber Vater, wir sind doch nicht nur zu un-- ierem Vergnügen ans die Welt gekommen!"
Die scAaAettcie ÄattttAe
Von
Hsiiür Aokiek
Wir. die wir im Beruf stehen, wissen, wie müde und abo mit welcher Sehnsucht nach Riu, Zurückgezogenheit wir
in unsere klein, Ln-Hausung zurückgehen. Und nun kommt ein müder, abgehetzter Mensch am Abend nach Hause und soll nun erst aufgeschlossen sein für die Nöte und Sorgen des Mannes, für die Wesensart, für die Fragen und inneren Nöte ihrer Kin- der. Kann eine Frau dann noch der wirklich ruhende Pol ihrer Familie sein, wenn ste im Berus ansgerieben wird? Man möchte am liebsten ein ganz energisches und klares „Nein" hinstellen aus die Frage: Kann eine schassende Frau verheiratet sein und Kinder haben? Aber man ist leider gezwungen, durch volkswirtschaftliche Erwägungen Kompromisse zu machen und mit einem „Teils. teilS" zu antworten.
Wir wollen nun erst einmal sehen, sachlich die Art der Berufstätigkeit der Frau und ihre Möglichkeit, trotzdem für die Familie zu sorgen, in Erwägung zu ziehen.
Da ist zuerst die Heimarbeiterin. Wir alle wissen, unter welchen erschwerenden Bedingungen Frauen und Mädchen bei ihrer mühseligen, zeitraubenden Beschäftigung sitzen, um am Ende der Woche kaum das Nötigste verdient zu haben. Stellen wir uns den Tageslauf einer solchen Heimarbeiterin vor: Morgens muß sie sehr zeitig aufstehen, um. im günstigen Fall, ihrem Mann den Imbiß für den Morgenkaffee und die Arbeitsstätte zu bereiten, muß die Kinder wecken, waschen, anziehen. dazwischen noch die fehlenden Knöpfe an die Hose nähen, verknotete Schnürsenkel lösen, den plappernden Mäulern auf jede Frage Antwort geben, das kränkliche Kind besonders beobachten.
Sind die Kinder aus dem Hause, dann muß das Jüngste zur Spielschule gebracht werden, oder aber es ist noch so klein, daß es im Hause bleibt und doch nun auch die Gedanken der Mutter dauernd und eingehend beschäftigt. Dann muß die Wohnung in Ordnung gebracht werden und nun geht es an die Maschine, und immer wieder wird nach der Nhr gesehen mit der bangen Frage: Was schaffe ich noch, bis die Kinder aus der Schule kommen, und ihr Essen haben wollen? Und wenn die „Trabanten" dann zur Türe hereinstürmen und laut und lebhaft sind, ist es dann ein Wunder, wenn die Mutter bei Gelegenheit die Geduld verliert und ungerecht ist, ohne daß das Herz dabei derselben Meinung ist wie der Mund?
Und doch ist die Arbeit im Hause noch der außer dem Hause vorzuziehen, denn die Mutter ist doch wenigstens im Hause. Kann doch wenigstens zur Hilfe gerufen werden, wechselt doch so manches Wort mit ihrem Jungen, der vom letzten Ausmarsch erzählt, mit ihrem Mädel, das soviel Fragen zu stellen hat, mit den Kleinen und Kleinsten, die nichts so nötig brauchen, als die sorgende Hand der Mutter. Sie kocht ihnen das Essen noch selbst, weiß, worauf es ankommt und kann ihren Kindern unendlich viel sein, trotz beschränkter Zeit und mangelndem Geld.
Viel schwerer liegt an sich der Fall der auswärts arbeitenden Frau. Hier war es in den letzten Jahren so, daß meist die Frau die Familie erhielt, während der Mann den Haushalt versorgte. Mir ist ein Fall bekannt, in dem die Frau Verkäuferin in
einem Warenhause war, während der Mann die drei Kinder im Alter von 3. l'/s und Vs Jahr versorgte. Sie verschwieg das jüngste Kind bei der Anstellung, da sie sonst diesen Platz nicht bekommen hätte. Aus irgendeinem Grunde konnte der Mann den ältesten Jungen nicht leiden und schlug ihn bei den geringsten Anläßen halbtot. Was diese Frau gelitten hat während der Dienststunden. geht über menschliche Kräfte. Und was kann auch schon ein Mann mit einem halb- jährigen Kinde ansangen? Es ist doch ein Unding, zu verlangen, daß er alle Regungen des kleinen Erdenbürgers versteht, auch wenn er sich noch so große Mühe gibt. Und arbeiten gar beide Elternteile außerhalb der Familie, so sind die Kinder noch heimatloser. Morgens das Anziehen schon geht in unglaublicher Hast und Eile, denn die Mut- ter muß ja fort. Das Mittagessen wird unregelmäßig eingenommen und am Abend ist die Mutter derartig überlastet, daß sie kaum Zeit für die kleine Gesellschaft hat. Mögen Kinderhorte und Säuglingskrippen noch so sehr Familiencharakter tragen, das eine fehlt doch: „die eigene Mutter lern! ihr
Kind so wenig kennen, daß sie seiner Entwicklung in späteren Jahren hilflos gegenübersteht."
In diese Erwägungen einzuschließen ist eigentlich auch die Landfrau, die durch Ueberlastung sehr häufig nicht in der Lage ist. ihren Mutterpflichten zu genügen. Aber nicht nur die Kinder, auch der Mann bedarf der Frau m seiner ganzen Art. physisch und psychisch bedarf er der Frau zu seiner Ergänzung. um schaffen zu können, in welcher Arbeit er auch immer stehen möge, denn er bleibt für die wirkliche Frau immer der Mensch, der ihre meisten Sorgen und Gedanken gelten. Und um nun all diese Gedanken und Sorgen, alle Liebe und Fürsorge nur für die Familie fruchtbar machen zu können, deshalb ist der einzige Weg der. den unser Führer uns vorgezeigt hat. Die Frau heraus aus einem Beruf, der nicht zu ihr gehört, der Mann hinein in den Betrieb als Ernährer und Erhalter der Familie. Nur so wird bevölkerungspolitisch und ras- sekundlich das Problem gelöst werden, e i n gesunder Nachwuchs für das Volk.
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So hübsch wie in diesem Frühjahr waren die Musterungen und Farben der Sommerstoffe schon lange nicht mehr. Für das junge Mädchen gibt es kaum etwas Kleidsameres und Passenderes als eines dieser bunten Kleider, die in jeder Stoffart eigentlich gleich hübsch wirken. Sie sind für jeden erschwinglich, denn man kann sie in billigen Baumwollmusselinen, in Wollmusselin, in Kunstseide und in wundervollen, Weichen Chinakrepps arbeiten lassen. Ist das Kleid gut geschnitten, so ist selbst Musselin als sommerliches Abendkleid gut verwendbar. Man muß nur darauf achten, daß der Grundton kleidsam für die eigene Erscheinung ist.
Uebrigens ist es auch in diesem Sommer sehr leicht möglich, ein Abendkleid in ein Nachmittagskleid umzuwandel.l, wenn man nämlich die halblangen Puffärmel des Nachmittagskleides so einrichtet, daß man sie am Abend ablegen kann oder durch eine andere Armgarnierung ersetzt. Auch Pelerinen oder Kragen dienen dazu, ein Abendkleid in ein praktisches und immer tragbares Nachmittagskleid zu verwandeln.
Der Schnitt der sommerlichen Kleider ist schlicht, wodurch sie besonders hübsch wirken. Ein Erfordernis der gut angezogenen Frau ist aber, daß das Zubehör zu dem Kleide passend und übereinstimmend gewählt Nnrd. Hut, Tasche und Stulpenhandschuhe müssen harmonieren. Einem einfarbigen Kleide kann man durch verschiedene Zutaten jeweils einen andern Charakter geben, so daß es immer verschieden wirkt. Nehmen wir zum Beispiel ein dunkelblaues Kleid. Dazu sehr vornehm hellgrauer Hut, Tasche und Handschuhe. Für jugendliche Frauen ist Rot das richtige dazu. Auch Schilfgrün sieht gut aus. Hat man aber etwa eine solche schilfgrüne Garnitur, so kann man nichts Klügeres tun, als sich dazu noch ein oder zwei andere Kleider zu kaufen, die ebenfalls dazu Paßen, also vielleicht ein beigefarbenes oder ein weißes oder ein hellgraues.
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Sehr wichtig sind die Schuhe. Auch sie müssen zu dem Anzug passen. Für das Promena- denklerd und das sportliche Kleid sind die sehr hübschen Sportschuhe zu empfehlen, die ma» von einfacher bis zu elegantester Ausführung haben kann. Besonders hübsch wirken sie in einem sandfarbenen Wildleder. Für den Sommer und das einfache Sommerkleid gibt es praktische Weiße Leinenfchuhe. Sie find das Wahre für den Strand und sehen mit ihrer Spangenverschnürung ganz entzückend aus. Für Nachmittag und Abend trägt man höhere AS« sätze und hat große Auswahl in allerlei Leder- arien. Zum Weißen Schuh trägt man einen ganz hellfarbigen Strumpf, zum Teil auch durchbrochen. Die Musterung dieser durchbro chenen Strümpfe ist so gestaltet, daß sie nach der Mitte schräg zusammenläuft, wodurch die Beinlinie besonders schlank erscheint. Am Strande wird man gar keine Strümpfe tragen, was sehr praktisch ist. Hier ersetzt die gebräunte Haut jede Beinbekleidung. Sonst trägt man im Hochsommer wieder die praktischen und angenehmen Kniestrümpfe, die oben mit eingeweb- tcrn Gummirand versehen sind.
Bei Hellen Kleidern und sportlichen Schuhe» werden auch Söckchen von jungen Mädcken und Frauen viel getragen werden Beim Tennis sind Söckchen und Kniestrümp je unvergleichlich bequem. Zum Hellen Sommerkleid darf nie ein zu dunkler Strumpf gewählt werden.
Reizvoll zum Sommerkleid, für Nachmittag und Abend, ist der große schwarze und Weiße Panamahut. Band- und Blumengarnituren wirken aus dem weichfallenden Hui, der ein jugendliches Gesicht anmutig umrahmr. besonders hübsch. Für einfachere Zwecke gibt es allerlei kleine Strohhüte mit schmalem Rand. Es werden auch Kopfbedeckungen getragen, dre die ganze Stirn und auch den Haaransatz noch frei lassen, da der breite Rand hoch steht und der kleine Kopf nur gerade den Hinterkopf knapp umspannt.
Lisbeth M a n d e r s ch e i d t.
cire ÄtattsAa« Akailckt
Sie klagen, daß der Sonntag Ihnen immer ganz besonders viel Arbeit bringt, mehr als !der Alltag! Natürlich, da wurde zuerst einmal länger geschlafen, und die Hausfrau kommt darum erst viel später zum Bettenmachen. Dann ist es selbstverständlich, daß am Sonntag das Mittagessen ein bißchen reichlicher und festlicher gestaltet wird. Gerichte, die eine zeitraubende Zubereitung erfordern, kommen auf den Tisch. Am Nachmittag wird Besuch erwartet: auch dafür ist alles vorzubereiten — und kommt der Nachmittag heran, ist die Frau des Hauses müde, abgearbeitet und nicht mehr aufnahmefähig sür Sonntagsfreuden. Von einer Sonntagsstimmung gar keine Redei Muß das sein? Sicher nicht! Die Hausfrau kann und soS genau so ihren Sonntag haben wie alle anderen Familienmitglieder, alles liegt nur an der Einteilung! Ueber diese Einteilung orientiert das soeben erschienene April-Hest der Monatsschrift ..Neue Hauswirtschaf t". Aus dem reichhaltigen Inhalt desselben Heftes seien noch folgende Beiträge erwähnt: „Die Kosten der Ernährung bei steigender Kopszahl und gleichbleibenden Ansprüchen": „Gemüserohsäste aus Früh
gemüse": „Sportkleidung für schlechtes Wetter". Probehefte versendet K. ThienemauuZ Verlag. Lsiuttgart S„ Dlumenstraße 36 aus Wunsch kostenlos.