Donnerstag, 22. Hornvng (Februar)
Jahrgang lll34 Nr. 44
KMlt „Der 8nMn
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Was willst du werden?
Unser Berliner Mitarbeiter, Dr. Th. R-, hatte Gelegenheit, sich mit Herrn Oberregierungsrat Dr. Handrick von der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, Berlin, über den neuesten Stand und die aktuelle Bedeutung der Berufsberatung zu unterhalten. Wenn man bedenkt, daß zu Ostern 1255 000 junge Menschen aus den Schulen entlassen werden, so wird man begreifen, welch ungeheure Bedeutung der modernen Berufsberatung zukommt.
Was soll aus den sechshunderttausend Knaben und sechs- tzunderttausend Mädchen werden, chic in diesem Jahre aus der Volksschule entlassen werden? Die Zahl der Schulentlassenen hat sich im Vergleich mit der Ziffer des vorigen Jahres nahezu verdoppelt. Es handelt sich hier um jene jungen Menschen, die im Jahre 1920, da die Geburtenziffer besonders hoch war, zur Welt kamen. Zu den Volksschülcrn gesellen sich noch rund vierzigtausend Abiturienten und fünszehntausend andere Schüler. Sie alle werden in diesem Jahre vor einer der wichtigsten und entscheidendsten Frage ihres Lebens und ihres Schicksals stehen: Was soll ich werden? Zu welchem Beruf habe ich Lust? Es ist eine Frage, die nicht nur die Schüler selbst, nicht nur ihre Eltern angeht, sondern in erster Linie das gesamte deutsche Volk. Nach einem Ausspruch Adolf Hitlers ist die deutsche Jugend der lebende Garant für die Zukunft, das Weiterleben des Volkes. 1255 000 Jugendliche warten darauf, in das wirtschaftliche und kulturelle Lebensgefüge eingeordnet zu werden. Sie blicken mit gläubigen Augen und hoffnungsfrohem Herzen in das weite Leben, das noch vor ihnen liegt wie ein großer unbeackerter Garten, sie stehen mit ihren jungen, unverbrauchten Kräften fest auf der Erde und über ihrem jungen Schicksal schwebt die eine, die entscheidende Frage: Wie diene ich meinem Volke am besten?
Die wenigsten jungen Menschen fühlen in sich den Drang, einen ganz bestimmten Beruf zu ergreifen, die wenigsten wissen genau, was sie werden sollen. Die meisten schwanken zwischen verschiedenen Berufen hin und her und manche greifen blindlings nach der ersten Chance, die sich ihnen eröffnet, ohne viel zu fragen, ob sie dafür die nötige Eignung besitzen. Hier haben sich die Verhältnisse gründlich geändert. Durch welche Umstände ist die Berufswahl in früheren Jahren bestimmt worden? Es waren in den meisten Fällen Umstände finanzieller und wirtschaftlicher Natur, die für einen bestimmten Beruf den Ausschlag gaben. „Klassenbewußtsein" und Standesdünkel waren hierbei sehr oft maßgebend. Wenn die Familie den bürgerlichen Kreisen angehörte, mußte der Sohn um jeden Preis Beamter werden oder man ließ ihn studieren. Früher mar der Besitz entscheidend, heute es Begabung und Charakter. Es ist heute keine Schande mehr, ein Handwerker oder ein manueller Arbeiter zu werden. Durch die Aufhebung der Klassenunterschiede und vor allem durch die Beseitigung des Klassenhasses ist die Lage der schulentlassenen Jugend eine völlig andere geworden. Die Ergreifung eines Berufes hängt jetzt weniger von wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Momenten ab als vielmehr von der Bedeutung, den der jeweilige Beruf für das Wohl des gesamten Volkes besitzt.
Die Berufsberatung hak nun die Aufgabe, die jungen Menschen so in das Leben hineinzuleiten, daß sich ihre körperliche und geistige Begabung im Dienste der Nation ungehemmt entwickeln kann. In diesem Sinne hat die Berufsberatung eine große nationalpolitische Aufgabe zu erfüllen. Es ist dies die Aufgabe, die Schulentlassenen jenen Berufen zuzuführen, in denen sie ihre Eignung und ihren Charakter voll bewähren können. Die von der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung ausgeübte Berufsberatung unterhält in allen 361 Arbeitsämtern Berufsberatungsstellen, die sowohl mit den Eltern und Schülern wie auch mit der Schule in engster Verbindung stehen.
Die hauptsächlichste Frage, mit der sich der Berufsberater beschäftigen muß, ist die: Welche Fähigkeiten stecken in diesem oder jenem Jungen? Für welches Gebiet besitzt er eine besonders stark« oder außergewöhnliche Begabung? Ist er ein geborener Mechaniker oder „ein Ingenieur oder schlummert in ihm vielleicht ein großer Künstler? Es wird nachgeforscht, ob der betreffende Junge wertvolle Charaktereigenschaften besitzt oder besondere moralische Mängel aufweist. Der Berufs» berater arbeitet immer Hand in Hand mit dem Lehrer und mit oen Eltern. Der Junge wird auf Herz und Niere geprüft, aber dies geschieht nicht mehr, wie es noch vor nicht allzu langer Zeit üblich war. in einem Raum mit verwirrenden Maschinen und Apparaten, sondern auf eine zwanglose Weise,
die dem Jungen Freude macht. So gewinnt man nach und! nach ein vollständiges geschlossenes Bild seiner Persönlichkeit. Er wird auf sämtliche Fähigkeiten sowohl körperlicher wie geistiger Art geprüft, die ein Mensch überhaupt besitzen kann. Der Fragebogen, der den Schülern zum Ausfüllen vorgelegt wird, ist dafür bezeichnend. Er ist so angelegt, daß -daraus ein übersichtliches Bild entsteht. Auf diesem Wege ist es nicht schwer, herauszufinden, für welchen speziellen Beruf der Schüler in Frage kommt.
Es ist erstaunlich, wie sich oft die Begabung auf ein spezielles Gebiet beschränkt. Der eine besitzt eine hervorragende Fertigkeit im Zusammensetzen komplizierter Apparate, man merkt auf den ersten Blick: er ist ein glänzender manueller Arbeiter und verfügt über eine enorme Geschicklichkeit, der andere wieder zeigt ein verträumtes, grüblerisches Wesen und läßt in seinen ersten Versuchen schon den kommenden Künstler erkennen. Die einen sind geborene Straßenbahnführer, um aus Hunderten ein Beispiel zu nennen, die anderen werden wegen Schreckhaftigkeit einen anderen Beruf ergreifen müssen. Es sind merkwürdige Spezialbegabungen darunter, die viel- lcichk nie an ihren Platz gestellt werden könnten, wenn die Berufsberater nicht so scharfe Augen hätten. Es zeigt sich, wie in vielen Jungen schon im frühesten Alter ein lebhaftes Interesse für diesen oder jenen Beruf rege wird. Die Beispiele, die mir Dr. Handrick aus seiner eigenen reichen Erfahrung mit Schuljungen erzählte, sind der schlagendste Beweis, daß sich die wirkliche Begabung oft in einer spielerischen und kaum erkennbaren Form ankündigt.
Es ist selbstverständlich, daß der Berufsberater manchmal auf recht eigenwillige Begabungen stößt. Am schönsten sind die Beispiele von Schülern, die ihre Freizeit mit nichts anderem verbringen, als ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. So wird mir unter anderem von einem kleinen Jungen erzählt, der wochenlang damit beschäftigt war, einen genauen Plan des Dresdener Straßenbahnparks anfzuzeichnen. Er beobachtete dabei die kleinste Kleinigkeit und war selbst mit den schwierigsten Signalsystemen vertraut. Dieser Junge hatte einen dämonischen Hang für diese Berufs-Welt. Seine Pläne und Zeichnungen waren von einer verblüffenden Genauigkeit. Dr. Handrick, der sich selbst um ihn bemühte, erreichte es, daß man den Jungen bei der Straßenbahndirektion vorließ. Der Direktor erkannte auf den ersten Blick seine enorme Begabung und der Junge wurde eingestellt. Ein anderer Fall: Da hatte sich ein vierzehnjähriger Schüler in den Kopf gesetzt, -die Eisenbahn zu reformieren. Er zeichnet Abend für Abend, wenn er von der Schule nach Hause kommt, die modernsten und kompliziertesten D-Zug-Lokomotiven, ohne von diesen Dingen eine Ahnung zu haheu. Er konstruierte sogar besondere Röhrenleitungen, um den ausströmenden Dampf nutzbar zu machen. Eine Ueberlegung, die sich bei späterer Nachprüfung im Prinzip als durchaus vernünftig, wenn auch unwirtschaftlich erweist. Ein anderer wieder findet sein Vergnügen darin, durch ein unübersichtliches Gelände eine Eisenbahnlinie zu legen. Er zerreißt einen Plan nach dem anderen, da ihn immer neue Lösungen reizen. Aus ihm wird bestimmt ein glänzender Ingenieur werden. Wieder ein Junge gehört zu den leidenschaftlichsten Zoo-Besuchern. Er versäumt es nie. Zeichenstift .und Papier mitzubringen und müht sich in hartnäckiger Ausdauer, einen Löwen zu zeichnen. Auch in ihm steckt ein innerer Trieb, der ihm den zukünftigen Beruf vorzeichnet. So findet sich bei den meisten, wenn man sich mit ihrem jugendlichen Leben und Treiben, ihren Wünschen und Sehnsüchten, ihrer Neigung und ihrem Charakter liebevoll beschäftigt, eine Anlage, eine Vorliebe, irgendeine besondere Eignung. Diese zu entdecken und zu Pflegen, ist nicht zuletzt Aufgabe der Berufsberatung.
Die deutsche Berufsbcratuug will aufbauen, sie will alles aus dem jungen Menschen heräusholen, was an moralischen und körperlichen sowie geistigen Werten in ihm schlumert. „Wir wollen möglichst viel Positives wissen", bemerkt Dr. Handrick, „und wir wollen vor allem die in der Jngend vorhandene Energie und Entschlußfähigkeit auf das Höchste steigern. Es ist nicht die Aufgabe der Berufsberatung, einem jungen Menschen zu sagen, du mußt diesen oder jenen Beruf ergreifen. Er soll selbst auf Grund unserer Beratung zu diesem Entschluß gelangen."
Hingabe, Freude, innere Leidenschaft: das sind die Bedingungen für die Ausübung eines Berufes. Die verfehlten Berufe sind ein ungeheurer Vertust für das gesamte Volk. Jeder junge Deutsche soll auf den Arbeitsplatz kommen, auf den er nach seiner Begabung und Leistungsfähigkeit Anspruch hat. Dieses Ziel verwirklichen zu helfen, gehört zu den vornehmsten Aufgaben der Berufsberatung.
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„Es ist schwer! Ueberall, wo Sie hinkommen, ist alles aus die Frcmdenindustrie eingestellt. Ich habe kein Geld, um das Schloß einzurichten, und es liegt auch etwas zu einsam. Es ist schwer!"
Frau Hanui sagte plötzlich: „Charles, ich hätte einen Gedanken!"
„Was denn, Darling?"
„Du willst doch im nächsten Jahre einen Kongreß der Philatelisten zusammenrufen! Mein Mann ist ein großer Briefmarkensammler, Herr Graf, und er hat immer schon die Absicht gehabt, einmal einen Kongreß der großen Sammler auf seine Kosten zusammenzuberufen. Bisher blieb es immer beim Gedanken! Aber ich würde mir das wunderschön vorstellen, wenn wir hier so eine Woche tagten "
Der Graf sah sie dankbar au.
Plötzlich sagte er: „Alle Jahre tagt hier auch ein Kongreß, aber ganz unregelmäßig.
Ja! Ich weiß nichi einma!, ivas das für ein Kongreß ist. Da kommen sie aus Deutschland. Frankreich, Italien, sa aus Anierika, und beraten. Sie bezahlen sehr gut. Julien Mnrauardt hat die Sache so eingereukt und ich bin ihm dankbar. Wenn ich auch der Letzte der Ranullons bin, so möchle ich doch das Schloß meiner Väter nicht verfallen lassen. So bin ich ein ganz moderner Mensch. Sie werden es aus meinen Reden schon gemerkt haben, daß ich alles anderes als rückständig bin. Ich bin nur etwas weltfremd
in dieser Einsamkeit geworden. Kaum, daß ich einmal nach Genf komme. Im Jahre einmal. Man müßte reisen können, das halbe Jahr, und dann in der schönsten Zeit hier sitzen, dann würde man Schloß Ramillon vielleicht doppelt lieben."
Charles wie Hanui hörten aufmerksam zu.
Die Ausführungen boten insofern etwas Ueberraschen- des. Scheinbar stellte Graf Ramillon lediglich sein Schloß zu den Beratungen zur Verfügung und ahnte nicht, welche Pläne hier entstanden. Das ließ ihn beiden in einem günstigeren Lichte erscheinen.
Charles war vorsichtig. Er sagte nur ein „So. so!" dazu. Man konnte Nie wissen, ob die Worte nicht einen Versuchsballon darstellten. Er nahm es kaum an. Graf Ramillon machte einen durchaus geschüftsfremden Eindruck
Graf Ramillon wollte seine Gäste, an denen er großen Gefallen gefunden hatte, durchaus noch länger behalten, aber Charles bedauerte, nicht länger bleiben zu können, er versprach aber wiederzukommen. "
Im Laufe der Unterhaltung fragte Hanui den Grafen: „Waren Sie je verheiratet. Herr Graf?"
Ramillon schüttelte den Kopf.
„Nein! Die Frau, die mich einst in Paris ruinierte, die ich liebte, war eine Abenteuerin, die in Monte Carlo das halbe Jahr spielen mußte. Die hätte ich vielleicht zu ineiner Frau gemacht, aber sie zog sich von mir zurück, als ich verarmt war und heiratete einen älteren, schwerreichen Deutschen, der in Monte Carlo weilte. Ich habe einmal Erkundigungen über sie eingezogen, es ist eine schlechte Ehe geführt worben, und doch hat sie der Mann seltsamerweise als seine Universalerbin eingesetzt und seine Söhne so benachteiligt."
Hanni mußte blitzartig an Frau von Geliert denken.
„Ich kenne diese Frau, Herr Graf!" sagte Hanni.
Anekdote« vm Bülow
Der Stärkere
Als Bülow Direktor der Musikschule in München war, dirigierte er einmal in der Ensembleklasse ein Orchcsterwerr mit einem schwierigen Klarinettensolo. Dies nun konnte ihm der Schüler K. durchaus nicht recht machen, obgleich er der beste Klarinettist des Instituts war und sich die größte Mühe gab, den sehr beliebten aber auch gefürchteten Direktor zu befriedigen. Dreimal klopfte Bülow ab und erklärte dem armen K., wie er das Solo zu hören wünsche; aber als er zur vierten Wiederholung kam, hielt K., ein Bayer, dem Dirigenten seine Klarinette hin und sagte ruhig: „Jetzt, Herr Direktor, blasen Sie's selber!" Die Wirkung war großartig. Die Schüler zitterten vor dem Zornesausbruch, der nun kommen würde. Bülow stutzte überrascht; plötzlich ging das gütigste Lächeln über sein Gesicht und er sagte: „K. ist der Stärkere; ich glaube wirklich, daß ich zu anspruchsvoll war, und ich will mich jetzt gerne zufrieden geben, wenn Sie noch einmal ihr Bestes tun." Natürlich tat K. sein Bestes und von dieser Zeit an hatte er in Bülow einen warmen Gönner.
Freimut
Ein besonderer Zug seines Wesens war die rücksichtslose Offenheit, mit der Bülow sich für seine musikalische Ueber- zeugung einsetzte. Als Liszt ihm einen Marsch widmete, erklärte er. so schlechte Musik nicht aufführen zu können. Und an den Philosophen Friedrich Nietzsche, der bekanntlich die Musik beinahe als Berns ergriffen hätte, sandte er eine Komposition zurück mit den Worten: Ihre Manfred-Meditation ist das Extremste von Phantastischer Extravaganz, das Unerquicklichste und Äntimusikalischste, was mir seit langem... zu Gesicht gekommen ist..."
Der berühmte Geiger der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Baillot befand sich auf einer Reise durch Rußland. Er stieg bei einem reichen Russen auf dessen Landgut ab. Als er sich zu Tisch setzte, sah er zu seinem Schrecken eine schwarze Masse unter diesem Tisch, aus der heraus zwei glühende Augen auf ihn gerichtet waren. „Stören Sie sich nicht daran," meinte die Dame des Hauses, „es ist ein zahmer schwarzer Wolf." — Als Baillot sich abends schlafen legen wollte, lag vor seinem Bett wieder die schwarze Masse mit den glühenden Augen. „Stören Sie sich nicht daran," sagte der Diener, „„es ist der schwarze Wolf, ich werde ihn wegjagen."
Am nächsten Morgen hörte Baillot mehrere Flintenschüsse im Hause. „Was ist denn passiert?" fragte er den eintretenden Diener. „Stören Sie sich nicht daran." erwiderte dieser, „man erschießt den schwarzen Wolf, weil er diese Nacht unfern Koch zerrissen und gefressen hat."
WM
Zum 100. Gehnrtslag des Afrikaforschers Nachtigall
Gustav Nachtigal, der große deutsche Afrika-Reisende und Afrika-Forscher, wurde am 23. Februar 1W4 in Eichstedt (Altmark) geboren. Im Aufträge Preußens und später des Reiches machte er mehrere Reisen durch den Schwarzen Erdteil, auf denen er 1883 die späteren Schutzgebiete Togo und Kamerun und Lüderitzbucht unter Reichshoheit stellte. Auf der Heimreise starb er vor Cap Palmas.
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Graf Ramillon sah sie ungläubig an.
„Wie sollte das möglich sein? Sagen Sie mir nm einen Namen!"
„Frau von Geliert!"
Der Mann nickte erstaunt. „Seltsam! Wie das Schick sal alles einrichtet. Sie kommen in meine Bergemsamker und., kennen den Menschen, der mich um alles betröge« hat. Ich bin gewiß nicht der einzige gewesen, der. den si< heiratete... die Sache mit dem Testament., sicher war es ein Betrug. Sie war ja in allen schlechten Dingen er fahren .. ich habe mich geschämt, nachzuforschen ... wer weiß, was alles an das Licht gekommen wäre. Darum Madame Workett, bin ich allein geblieben und werde et auch bleiben, so sehr mich die Frau jetzt auch mit Briefe» bestürmt, ihr den Namen einer Gräfin Ramillon z» geben. Ich bin arm. aber nicht würdelos!"
„So, heute möchte die Frau Ihren stolzen Name« tragen!"
Hanni wußte genug. Die Frau war Universalerbin. Sie würde normalerweise später die Stiefsöhne beerbt haben, und die Mutter wollte dem aber vorgreifen, wollt» das große Vermögen ihnen entziehen.
Sie dachte plötzlich an Schloß Wassenthin. Als sie mit dem Konsul im Sterbezimmer seines Vaters gestanden hatte. Deutlich sah sie alles vor sich. Der altertümlich» Renaissanceschreibtisch, er sah aus, als wäre er voller Geheimnisse. Sie hatte es auch dem Konsul gesagt. Doch de» hatte nur gelächelt. Sie beschloß, sobald sie wieder in Deutschland war. Schloß Wassenthin einen Besuch abzu- statten.
Als sie nach herzlichem Abschied das Schloß im Rücke« hatten, begann CharJs zu erzählen.
(Fortsetzung folgt.) I