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parteiamtliche nationalsoz. ^Tageszeitung

Mldbader NS-Preffe Birkenfelder, Calrnbacher und Herrenalber Tagblatt

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Mmtsdlatt für clas Oberamt Fleuenbürg

Nr. 44 - V2. Jahrgang

Donnerstag den 22. Hornung (Februar) 1934

. l. 34 4065

..Sande weg von Oesterreich"

Geheimer Kampf um Oesterreich Habsburgifche Pläne Paris hetzt, England warnt

London, 21. Febr. Unter der Überschrift:Hände weg von Oesterreich" schreibt Gardiner imStar", das Schicksal Oester­reichs sei in erster Linie eine Angelegenheit fstr Oesterreich selbst. Nicht nur Deutschland, sondern besonders auch Italien müßten sich daher einer Einmischung in die innere Lage Oester­reichs enthalten. England müßte dahingehend seinen Einfluß geltend machen und unzweideutig erklären, daß es sich von Mussolininicht in einen Krieg ziehen" lasse. Dem österrei­chischen Volke müßte das elementare Recht gesichert werden, über seine eigene Zukunft zu entscheiden. Das österreichische Volk sei dieses Rechts durch einen Akt der Grausamkeit beraubt worden, der unter den zivilisierten Bevölkerungen ohne Bei­spiel dastehe.

Der Wiener Korrespondent derInformation" berichtet, man habe Grund zu der Annahme, daß die Ereignisse in Oesterreich Gegenstand einerinternationalen Untersuchung" würden. Tie Führer des Schutzbundes hatten anscheinend fünfmal dem Bunde kanzler Dollfuß angeboten, ihre Waffen zu seiner Verfügung zu stellen unter der Bedingung, daß die Entwaffnung der anderen Vereinigungen, also der Heimweh­ren, angeordnet und durchgeführt werde. Dollfuß habe aber diesen Vorschlag abgelehnt.

Paris, 21. Febr. Ein Teil der Presse beschäftigt sich lebhaft mit dem österreichischen Problem. Einzelne Blätter sind dabei stark bemüht, Oel ins Feuer zu gießen. Ziemlich deutlich wird derFigaro". Man dürfe die Zeit nicht mehr mit leeren Worten vergeuden. Die letzte Erklärung der drei Großmächte habe in Deutschland überhaupt keinen Eindruck gemacht. Dort rechne man auf den üblichen Zwiespalt zwischen Frankreich, England und Italien. Man wisse, daß besonders England vielelicht überhaupt nicht geneigt sei, einzugreifen, und daß Italien über die Neuorganifierung Mitteleuropas nicht die gleiche Auffassung habe, wie die Kleine Entente. Die Unab­hängigkeit Österreichs, die man vor einiger Zeit noch auf diplo­matischem Wege hätte sicher stellen können, werde in Zukunft vielleicht durch Waffengewalt gesichert werden müssen.

Gleichzeitig mit diesen Drohungen nimmt sich die franzö­sische Presse allen Ernstes des letzten Habsburgersprossen, Erz­herzog Otto mit verdächtigem Eifer an.Jntransigeant" glaubt, daß die Wiedererrichtung einer österreichisch-ungari­schen Monarchie unter Erzherzog bzw. Kaiser Otto die beste Lösung zur Verhinderung des Anschlusses wäre. Allerdings sei der Versuch, auch Eden für diesen Plan zu gewinnen, kläg­lich gescheitert.

Ganz besonders interessant ist der Aufsatz des gewöhnlich gutunterrichteten nationalenMagyarsag". Das Blatt erklärt, die Kleine Entente habe seit 11 Jahren eine engere Zusammen­arbeit Ungarns mit Oesterreich zu verhindern verstanden und damit den Wiederaufbau Deutschlands vereitelt. Bezüglich des Donaubeckens habe nur ein einziger Mann und ein einziger Staat eine großzügige Konzeption und das seien Mussolini und Italien. Das Blatt will nun wissen, daß Frankreich die italienischen Donaubeckenpläne zu unterstützen bereit sei und die Führung Mussolini über­laffen wolle, wenn sich Mussolini den französischen Stand­punkt in der Abrüstungsfrage zu eigen mache.

Sir Simon lehnt eine Stellungnahme ab

London, 21. Febr. Im Unterhaus stand am Mittwoch er­neut das Problem Oesterreichs zur Debatte. In Beantwortung einiger Anfragen über die Haltung der britischen Regierung sagte Sir John Simon: Um die Sachlage klarzustellen, -volle er Mitteilen, daß die österreichische Regierung damals zum Ausdruck gebracht habe, sie rufe den Völkerbund unter An­ziehung des Artikels 11 der Völkerbundssatznng an. Die Mit­glieder des Völkerbnndesrates hätten also darüber zu berichten, wie sie den Schritt der österreichischen Regierung beurteilten.

Die britische Regierung pertrete die Anschauung, daß sie bei Anrufung des Völkerbundsrates durch eine streitende Partei nicht das Recht habe, Stellung zu nehmen, bevor die Gegenpartei Gelegenheit gehabt habe, gehört zu werden. Ein Gerichtshof, der faire Entscheidungen zu treffen habe, werde am angemessensten verfahren, wenn jedes seiner Mit­glieder so lange mit seinem Urteil zurückhalte, bis beide streitende Parteien gehört worden seien.

Verstärkung -es österreichischen SeereS?

Wien, 21. Febr. In hiesigen politischen Kreisen verlautet, gegenwärtig seien internationale Verhandlungen über eine Verstärkung der österreichischen Heeresmacht im Gange. Der tatsächliche Bestand des österreichischen Bundesheeres, der nach dem Vertrag von St. Germain nur 30 00 Mann umfaßt, soll auf 60 000 erhöht werden. Auch auf dem Gebiet der Material­rüstungen sollen der österreichischen Regierung erhebliche Zu­geständnisse gemacht werden. Diese Verhandlungen werden mit den letzten Wiener Ereignissen in Zusammenhang^gebracht. Nach Auffassung der österreichischen Regierung habe sich für die Niederwerfung innerer Unruhen die Stärke des Heeres und der Polizei a!s ungenügend erwiesen.

..Neue Sinngebung -er Politik"

Berlin, 20/ Febr. Dr. Otto Dietrich ging bei seinem grundlegenden Vortrag über diesen Gegenstand von einem schon oft betonten Grundsätze ans, daß nämlich, wer das Ge­dankengut des Nationalsozialismus erfühlen und erfassen will, rücksichtslos mit allen überlebten Anschauungen und Begriffen brechen und sich innerlich völlig umstellen muß. Was bisher als Grund- und Leitsatz für die Sinngebung der Politik galt, muß über Bord geworfen werden.

Schon der Begriff der Politik ist ein anderer, als man ihn bisher definiert. Die Politik ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst, aber sie ist nicht die Kunst des Möglichen das falsch verstandene Wort des Altreichskanzlers ist zum Frei­brief jener Art politischer Entschlnßlosigkeit der Nichtskönner und der Kompromißler geworden, sie ist für den Nationalsozialismus geradezu umgekehrt die Kunst, das unmöglich Erscheinende möglich zu machen. Nach ihm sind wahre Politiker Seher und Propheten ihres Volkes, die nach den Sternen greifen, wenn es ihnen gelingt, dieses Volk willensmäßig zu einem Block zu organisieren.

Das Gesetz des Willens ist eines der fundamentalsten Erkenntnisse, die der Nationalsozialismus dem deutschen Volke gebracht hat. Und die Macht des Willens, geboren ans dem Willen eines Einzelnen, erweckt in Millionen Herzen und ver­schmolzen zur geschlossenen Volksgemeinschaft, ist das letzte Geheimnis der nationalsozialistischen Bewegung. Mit seelischen Energien hat sie den Kampf um die Macht im Staate geführt. Hier lag ja in der meisterlichen Beherrschung der Psychologie die Kunst der Politik. Ans dieser politischen Logik, die der Führer lehrte, waren Zuversicht und Selbstbewußtsein ge­gründet. Die Wahrheit der nationalsozialistischen Idee, die in der Erkenntnis liegt, Laß sie dem innersten Wesen des Volkes entspricht, mußte natnrnotwendig zum Siege führen. Für sie gab cs keine Grenzen ihrer Willenskraft, weil sie ihren Antrieb aus den unverwüstbaren Quellen des volklichen Da­seins zieht. Dem Führerprinzip ans der einen entspricht die Politisierung des Volkes auf der anderen Seite. Adolf Hitler verlangt nicht vom einzelnen, daß er Politik treibt, aber er verlangt, daß er politisch denkt und fühlt und die Bedeutung der Volksgemeinschaft erkennt. _

Als höchsten Wertmaßstab setzt der Nationalsozialismus das Volk als einzig reale und organisch gewachsene Ganzheit ein. Politik ist Schicksal, und damit verlangt er, daß sich jeder Volksgenosse mit seinem eigenen und dem Schicksal seiner Volksgenossen beschäftigt. Das politische Denken, zu dem er das Volk erzieht, ist einfach, klar und einheitlich. Der National­sozialismus ist keine Politische Herrschastsform, die sich abstrakt lehren läßt,

sondern die Weltanschauung des deutschen Volkes schlecht­hin und als Staatsform keine Diktatur im Sinne eines aufgezwungenen Despotismus, sondern eine ganz neue

Form nationaler Demokratie, in der der oberste Führer der Vollstrecker des immanenten Willens zur Selbstbehaup­tung ist, der jedem Volke blutmätzig innewohnt.

Diese weltanschauliche Basis ist aus einem Guß, innerlich fest und unangreifbar. Wer sie besitzt, dem ordnet sich das Leben sinnvoll und klar. Auf dieser Grundlage wird der Führnngs- ansprnch des Nationalsozialismus logische Folgerung.

Eines der wesentlichsten Prinzipien des Nationalsozialis­mus ist das Gesetz der Homogenität von Volk, Staat und Führung. Das lebendige Bindglied ist die Partei, die alle Lebensfnnttionen staatlichen Gemeinschaftslebens in sich selbst entwickelt hat, die die politische Lebensform und Kraftanelle der Nation zugleich ist »nd die Einheit von Volk und Staat verbürgt. Das Volk als Kraftquelle erschließen und ans ihm Kräfte entwickeln, mit denen das unmöglich Erscheinende mög­lich zu machen ist, darin besteht die Kunst. Rein theoretisch läßt sie sich schwer verständlich machen:' sie offenbart sich nur in und ans der Persönlichkeit, die die schöpferischen Ideen hcr- vorgebracht hat. Die Macht der Persönlichkeit des Führers Adolf Hitler kann, so sagt Dr. Dietrich, nur so begriffen werden, daß das deutsche Volk sich selbst in der Persönlichkeit des Führers wieder findet. Diese Beziehung von Polt und Führung ist die unerhörte Kraftquelle für seine Entschluß­kraft mid sein Handeln. Hinzu kommen die harte Grundsatz- treue/ Politische Beweglichkeit und Weitsicht, künstlerisches Ein­fühlungsvermögen in die Seele und die naturgegebenen Kräfte des Voltes, Fingerspitzengefühl und Intuition zu kühnem, zeitlich richtigem Handeln.

lieber das Persönliche hinaus hat der Nationalsozialismus durch seine Führer der europäischen Politik ganz neue kon­struktive Ideen gegeben, eine neue Auffassung des menschlichen Gemeinschaftslebens und damit eine Ueberwindung des im­perialistischen Gedankens von innen heraus durch eine dyna­mische Staatsauffassung, die die Beziehungen der Staaten zu einander dauerhafter herstellt, wenn das Gesicht der Nation klar und geschlossen, wenn die Führung verantwortlich und autoritär im Volke verwurzelt ist. Mit der Aufzeignng des Grundsätzlichen ist auch eine politische Znknnftsfrage beant­wortet, die Frage nämlich, ob diese für das deutsche Bolk so segensreiche neue Sinngebung nicht an die Persönlichkeit des Schöpfers selbst gebunden ist. Der Führer selbst hat dazu gesagt, daß die Nationalsozialistische Partei als der Sauerteig der weltanschaulichen Durchdringung und Dnrchknetnng un­seres Volkes zugleich auch die Institution ist, die als fest gegründete Führnngshierarchie den nationalsozialistischen Staat für fernste Zukunft zu gewährleisten in der Lage ist. Die Schöpfung einer solchen Bewegung konnte nur von einem Führer vollzogen werden, einmal errichtet, trägt sie aber die Kräfte zu ihrer Wetterführung in sich selbst.

Die Führerfolge wird für alle Zukunft ans der nicht weniger zeitlosen Hierarchie der Partei erwachsen. Um eine Krone zu erben, sagt Adolf Hitler, muß man Erstgeborener

An der Schwelle zum Dritten Reich

Der erste Aufmarsch der NSDAP.

Ende November 1918 traf der Gefreite Adolf Hitler aus dem Krieg wieder in München ein, von wo er 1914 mit dem unbändigen Glauben an Deutschland ansgezogcn war. Sein unbestechlicher Blick für die Wirklichkeit hatte erkannt, daß die kaiserliche Regierung nicht fähig war, das deutsche Volk zur Höhe zu führen, daß sie zum großen Teil schuld an dem Zu­sammenbruch war, den sich die paterlandslosen Marxisten zu­nutze machten, um unter dem Namenein Reich in Schönheit und Würde" jene Schreckensherrschaft aufzurichten, unter An­führung volksfremder Ideologen und Mordbrenner, die den Untergang unseres Volkes zu besiegeln schien. Genau in dem Augenblick, wo die Verwirrung und der Bürgerkrieg seine tollsten Ausgeburten zeitigte, schickte die Vorsehung den künf­tigen Führer unseres Volkes an den Brandherd der ver­räterischen Umtriebe, und wenn er bis dahin noch nicht den Weg klar erkannt hatte jetzt kam es über ihn wie eine Er­leuchtung, die sich entzündete an den Flammen des Bruder­mordes in München. Jetzt sah er seine Bestimmung vor sich.

Es ist bekannt, daß ein Häuflein von sieben unentwegten Kämpfern für Deutschlands Befreiung um Leben und Tod sich zusammenfand und mit der Inbrunst ihres Idealismus um Mitkämpfer warben. Ausgehend von einer kleinen Ge­meinde, die durch Vorträge des damaligen Diplomingenieurs Gottfried Feder im Sterneckerbrän, in jenem historisch gewor­denen Nebenzimmer znsammengeführt wurde, entstand in Adolf Hitler die Berufung, diedeutsche Arbeiterpartei", be­stehend ans eben jenen sieben Mann, zum Werkzeug seiner großen Ideen aufzubauen. Es ist weiter bekannt, daß die Erbärmlichkeiten der rein materiellen Tatsachen das kümmer­liche Gebilde zu verschlingen drohten, weil sie trotz äußerster persönlicher Bemühung überhaupt keinen Widerhall und keine Hörer, geschweige denn Helfer fanden. Die Partei vegetierte über die Sommermonate 1919 dahin, bis Adolf Hitler, immer die treibende Kraft und das anfenernde und geistig über­ragende Haupt der kleinen Gruppe, es wagte, eine Versamm­lung im Oktober im Hosbräiihauskeller anznsetzen, mit dem überraschenden Erfolg eines Besuchs von 111 Personen. Dort sprach Hitler zum ersten Mal-vor der Ocffentlichkeit, und was er nach seinen eigenen Worten ohne es zu wissen, tief- innerlich gefühlt hatte, wurde hier durch die Wirklichkeit bewiesen: er konnte reden! Seine hinreißende halbstündige Ansprache hatte den Erfolg, daß 300 Mark als Spenden ein­kamen, und daß die Zuhörer begeistert waren, die Glücklichen, die ihn zum ersten Male reden hören dursten! Die Winter­monate brachten einen stetigen Zuwachs an Zuhörern bei den Versammlungen und in dieser Zeit gedieh auch die innere Formgebung der Bewegung, die in Gestalt des Programms der nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei zum Aus­druck gedieh.

Dieses Programm, das allen Parteimitgliedern als un­abänderliche Richtschnur im Mitgliedbuch mitgcgeben wird, dieses Programm der Oefsentlichkeit vorzntragen, unternahm jetzt Adolf Hitler in einer Versammlung, die den Wendepunkt in der deutschen Geschichte bildet. Damals, am 24. Hornung 1920, wurde die Schwelle zum Dritten Reich überschritten. Als Schauplatz dieser ersten großen Volksversammlung war der Festsaal des Hofüräuhanses am Platzl in München ausersehen. Die Vorbereitungen leitete Adolf Hitler selber, der mit dem Aufziehen dieser Versammlung zum ersten Mal die unerhört große Form fand, die seinen Namen als den des größten Propagandisten der Neuzeit das war damals die wichtigste Tätigkeit in der jungen Bewegung schnell in alle Welt tragen sollte.

Und nun möge die Schilderung dieser Versammlung fol­gen, wie sie der Führer selber in seinem WerkMein Kamps" niedergeschriebcn hat.

Ehe wir nun zur Abhaltung unserer ersten Massenver­sammlung schritten, mußte nicht nur das notwendige Propa- gandamatcrial bereitgcstellt, sondern mußten auch die Leitsätze des Programms im Druck nicdergelegt werden.

Die vicrmonatige Versammlnugstätigkeit vor dem Januar 1920 hatte uns langsam die kleinen Mittel erübrigen lassen, die wir zur Drucklegung unserer ersten Flugschrift, unseres ersten Plakate? und unseres Programms benötigten.

Wenn ich als Abschluß dieses Bandes diese erste große Massenversammlung der Bewegung nehme, so geschieht cs deshalb, weil mit ibr die Partei den engen Rahmen eines kleinen Vereins sprengte und an Stelle dessen zum ersten Male bestimmend aus den gewaltigsten Faktor unserer Zeit, die öffentliche Meinung, cinwirkte.

Ich selbst besaß damals nur eine einzige Sorge: Wird der Saal gefüllt sein, oder werden wir vor gähnender Leere spre­chen? Ich hatte die felsenfeste innere Neberzengnng, daß, ivcnn die Menschen kommen würden, der Tag ein großer Erfolg

sein, um die Krone zu erwerben, ist es notwendig, Auser­wählter zu sein.

Wenn Stillstand, Rückschritt nnd Vergreisung Tod be­deutet, wird sich die nationalsozialistische Führerauslese nach Grundsätzen vollziehen, die die nachfolgenden Geschlechter un­aufhörlich zu lebendigem Einsatz zwingen. Der ewige Strom der Jugend wird in ihren Reihen nicht stocken, er wird zu allen Zeiten das Tor zur Führung offen finden, über dem das WortLeistung" geschrieben steht. Er wird als Staat die Revolution von innen heraus überwinden, indem er ihre Ursachen beseitigt und ihre Führung für alle Zeiten organisch und unlösbar mit dem Leben der Nation verbindet.

Das ist der weltanschauliche Wurzelboden des deutschen Volkes. Zu ihm verlangt der Staat kein Lippen-, sondern ein Herzensbekenntnis. Die deutsche Geistigkeit ist wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Der Nationalsozialismus hat den Weg gewiesen, der auch die Wissenschaft frei gemacht hat. Ist es nicht sein gutes Recht,, wenn er von ihr und der ganzen deutschen Geistigkeit verlangt, daß sie nicht nur ernten, sondern die Pflugschar zu geistiger Ackerarbeit führen soll, damit der neu gewonnene Boden immer wieder fruchtbar werde für die kommenden Geschlechter?