oockhalters wird entsprechend dem Erlaß des Wirtschaftsmini- steriums vom 23. September 1933 neu geregelt. Sämtliche Verträge, die auf 1. April 1934 bzw. 1935 ablaufen, werden auf die Dauer von 6 Jahren verlängert in dem Falle, daß der Farren- bzw. Ziegenbockhalter mit den neuen Bedingungen einverstanden ist. — Die Malerarbeiten für die Instandsetzung des Westgiebels am Schulhaus in Pfinzweiler, des großen Schulsaales daselbst sowie der beiden Lehrerwohnungen in Feldrennach wurden vergeben. Es erhielten die Arbeiten am und im Schulhaus Pfinzweiler Maler Stumm, diejenigen in den beiden Lehrerwohnungen in Feldrennach die Maler Flaig und Schönthaler, je zum niedersten Angebot. — Für Zwecke der Jugendorganisationen wird ein Beitrag von jährlich 15 RM. gewährt. — Die Bezüge der beiden Straßenwarte in Feldrennach und Pfinzweiler werden neu festgesetzt und beim Straßenwart in Feldrennach die durch den Straßenneubau hinzugekommene Strecke dabei berücksichtigt. — Die Vereinigung der Stadtgemeiude Neuenbürg mit verschiedenen Gemeinden des Bezirks, darunter auch Feldrennach, zu einem Gewerbeschulverband ist samt der von den Verbandsgemeinden ausgestellten Satzung genehmigt worden. Mit der vorgeschla- gcnen Satzungsabänderung ist der Gemeinderat einverstanden, ebenso mit dem nachträglichen Beitritt der Gemeinden Dennach und Schömberg. — Bezüglich einiger Darlehensschuldner, die ihren Zinsverpflichtungen der Landesversichernngsanstalt bzw. Landeskreditanstalt gegenüber nur unregelmäßig Nachkommen, wurden die erforderlichen Maßnahmen getroffen. — Die All- mandgrundstücke und Pachtgrundstücke sollen anläßlich der Feldbersinigungen Feldrennach und Pfinzweiler in gleich große Grundstücke eingeteilt und vermessen werden. Der Vorsitzende wird beauftragt, das Notwendige zu veranlassen. — Einige Gesuche, die teils genehmigt, teils abgelehnt wurden, sowie Dekreturen bildeten den Schluß der arbeitsreichen Sitzung.
Höfen a. Enz, 16. Dez. Vom „Reichsbund der Kinderreichen Deutschlands" war gestern hier eine Versammlung ins Schulhaus einberufen worden, die namentlich von den „Kinderreichen" hiesiger Gemeinde hätte besser besucht fein dürfen. Bürgermeister Hahn führte den Vorsitz. Er begrüßte die Versammlung und erteilte Redner Oelschläger aus Birkenfeld, dem Leiter von Bezirk Schwarzwald, das Wort. Dieser sprach in einstündigem überzeugendem Vortrag über „Rettung der deutschen Nation durch die erbgesnnde Familie". Aus seinen trefflichen Ausführungen seien nur einige Gedanken wiedergegebcn. Unter Liberalismus, Kommunismus, Marxismus hatten wir neben modernen Zuchthäusern das schmählichste Wohnungselend, namentlich der kinderreichen Familie. Der Verbrecher kostete den Staat täglich 6 RM., während der arbeitslose Familienvater 2.5V RM. Stempelgeld erhielt. Der kinderreiche Vater wurde bemitleidet, bespöttelt, verdummt und alles, was anständigen Menschen noch heilig war, verachtet und in den Schmutz gezogen. Aber unter dem Nationalsozialismus weht jetzt wieder ein anderer Wind. Nachdem 14 Jahre lang eine familienfeindliche Politik getrieben wurde, wird jetzt die Familie in den festen Schutz des Staates genommen und ans eine göttliche, christliche, deutsche Grundlage gestellt, in der Erkenntnis, daß ein gesunder Staat nur auf gesunder Familie aufgebaut werden kann. Neben das Auto die Wiege! Neben der nationalen Flagge muß die Kinderwindel wehen! Die deutsche Frau muß heraus aus der Fabrik und wieder in den Familienkreis hineingeführt werden. Die ganze Wirtschaft muß sich auf die Rettung der kinderreichen Familie einstellen. Anschließend hieran streiste der Redner die Sterilisierungs- und Siedlungsfrage. Ein neues Gesetz zum Schutze der erbgesnnden Familie ist in Vorbereitung und der Rcichsbund der Kinderreichen wird^ die Regierung in ihren Bestrebungen unterstützen. Der Geist des Reichskanzlers muß hinausgetragen werden ins Volk. Deshalb hinein in den Bund. Bürgermeister Hahn dankte dem Redner für seine Ausführungen und ermahnte hie Anwesenden, es möge in dieser bitter ernsten Angelegenheit jeder die Aufgabe erfüllen, die unser Führer im Interesse des deutschen Volkes verlangt. Es soll nun im Laufe der nächsten Woche für die Sache geworben und eine Ortsgruppe (Mindestzahl 30 Mitglieder) gegründet werden. Horst Wessel-Lied und ein dreifaches Hoch auf Volkskanzler und Reichspräsident, ans deutsche Väter und Mütter beschlossen den Werbeabend.
Obernhausen-Gräfenhausen, 15. Dez. Im festlich geschmückten Schulhanssaal veranstaltete die NS.-Frauenschaft und der BDM. am 11. Dezember eine schlichte Adventsfeier. Nach der Begrüßung durch die Fransnschaftsführerin Fr. Hahn und dem Gesang des Frauenschaftsliedes. „Ueberall in deutschen Gauen" sowie dem Gedichtvortrag eines Mädchens hielt Pfarrer Bauer eine Adventsansprache. Das schöne Adventslied „Macht hach die Tür", Einzelgesang unserer Führerin und Gedichtvorträge beendeten die Feier, der sich ein gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen anschloß. Auch unsere lieben Saarkinder durften mitfeiern und ließen sichs Alt schmecken. Der übriggebliebene Kuchen wurde den Alten und Kranken gebracht und ihnen dazu Adventslieder gesungen. Das war sicher die schönste Feie^ wenn man in die dankbar strahlenden Angen unserer lieben Alten blickte: es ist sicher auch ein gesegneter Dienst unserer Frauenschaften.
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Engelsbranb. lieber die Deutsche Arbeitsfront muß jeder Volksgenosse Bescheid wissen. Morgen Dienstag abend )49 llhr wird Gelegenheit sein, in der Turnhalle den Kreisleiter der NSBO., Treutle, darüber sprechen zu hören.
Nur »och geld-rot
Der neue Richtungsanzeiger
Nicht nur die Fußgänger, sondern auch die Kraftfahrer selbst werden es begrüßen, wenn mit dem 1. Januar die neuen Bestimmungen über Fahrtrichtungsanzeiger in Kraft treten, denn eine ganze Reihe dieser Fahrtrichtungsanzeiger, die doch zirr Erleichterung des Verkehrs beitragen sollen, war hinsichtlich der Bauart, der Beleuchtung und der Anbringung am Wagen selbst so primitiv, daß sie geradezu verkehrsgefährdend wirken mußten.
Dieser llebelstand wird mit dem 1. Januar 1934 abgestellt. Die neuen Bestimmungen besagen, daß insbesonders nur noch gelb-rotes Licht Verwendung finden darf, während das Schluß- und Stopplicht rot bleibt. Ferner sind nicht mehr zulässig die sogenannten Kapselwinker und die um eine mittlere Achse drehbaren Pfeile. Zusammenfassend ist, wie der Reichsausschuß der Kraftverkehrswirtschaft (RAK.) mitteilt, zu sagen, daß der Winker hinsichtlich der Bauart in eingeschaltetem Zustand an derjenigen Seite des Kraftfahrzeugs erscheinen muß, nach der abgebogen werden soll, daß er in eingeschaltetem Zustand den Umriß des Kraftfahrzeugs verändern muß, und daß er nur gelb-rotes Licht haben darf. Hinsichtlich der Anbringung muß der Winker in eingeschaltetem Zustand für den Fahrer unmittelbar oder mittelbar (d. h. z. B. mit Hilfe eines Spiegels) ivahrnehmbar, in eingeschaltetem Zustand von vorn und hinten sichtbar und in ausgeschaltetem Zustand un- sichthar sein.
Mürttsmbsrs
Stuttgart. (Fünfmarkscheine sind noch gültig.) Von der Reichsbankhauptstelle wird mitgeteilt: Es werden immer wieder Klagen darüber laut, daß die Rentenbankscheine zu fünf
Rentenmark mit Ausgabedatum vom 2. Januar 1926 (mit dem Kopfbidnis eines Landmädchens ans der Vorderseite) vom Publikum nicht genommen werden, weil die Ansicht besteht, daß diese Scheine ungültig sind. Dies ist nicht der Fall. Die Scheine haben bis auf weiteres Gültigkeit.
Stuttgart. (Saturn und Venus.) Vom Planetarium wird mitgeteilt: Die beiden Planeten Saturn und Venus zeigen in den nächsten Tagen eine besonders hübsche Beobachtungsstellung. Saturn steht jetzt noch etwas links über Venus. Diese nähert sich ihm aber rasch und bis zum 21. Dezember kann man sehen, wie sie ihn erreicht hat und in ganz kleinem Abstand (kleiner als der scheinbare Vollmonddurchmesser) südlich an ihm vorüberzieht.
Stuttgart. (Außerordentliche städtische Hochbauarbeiten. — Erstellung von 100 Einfachwohnungen.) Mit Hilfe von Reichsmitteln aus dem Arbeitsbeschaffuugsprogramm der Reichsregierung wird die Stadtverwaltung auch auf dem Gebiet des Hochbauwesens — ähnlich wie im Bereich der Tiefbauverwaltung — im Laufe der nächsten Monate umfangreiche Bauarbeiten durchführen. Es handelt sich dabei um außerordentliche Jnstandsetzungs-, Ergänzungs- und llmbauarbei- ten an städtischen Gebäuden wie Schulen, Turnhallen, Krankenhäusern, sowie an Verwaltungs-, Betriebs- und Wohngebäuden mit einem Gesamtaufwand von rund 1,6 Millionen Mark. Ferner wird demnächst mit der Erstellung von 100 städtischen Einfachwohnungen begonnen werden. Diese Ein- sachwohnungen, die einen Gesamtaufwand von 284 000 RM. verursachen, sollen an verschiedenen Plätzen des Stadtgebiets erstellt werden und zwar u. a. in Zuffenhausen, in Hedel- fingen und am Westansgang von Zazenhausen. Die bisher zu Wohnzwecken benützten Eisenbahnwagen werden geräumt, da diese Unterkünfte zum Teil nicht als menschenwürdig angesehen werden können.
Amtliche Mitteilungen
der NSDAP.
Bei den von der Kreisleitung den Ortsgruppen bzw. Stützpunkten zugebrachten Christrosen, wobei der Maßstab bei dem Verkauf der Ernteblumen angenommen wnrde, muß sofort mit dem Verkauf begonnen werden. Der Selbstkostenpreis der Blume beträgt 7 Psg., der Verkaufspreis 20 Pfg. Der Selbstkostenpreis von 7 Pfg. zuzüglich der 3 Pfg. für die Kreisführung der NS.-Volkswohlfahrt, 3 Pg. für die Kreisführung des WHW. Also insgesamt 13 Pfg. sind sofort dem Kreiswalter der NSV. Dr. Josenhans, Wildbad, Postscheckkonto Stuttgart 442 einzusenden. Die restlichen 7 Pfg. verbleiben der örtlichen NS.-Wohlfahrt bzw. WHW. Zu dem Verkauf der Blumen können im Einvernehmen mit dem Kreisleiter, dem die ganze NS.-Wohlfahrt unterstellt ist, alle NS.-Organisationen herangezogen werden (NSBO., HI., BdM., NS.-Frauenschaft). Kreisleitung.
Reitersturm Neuenbürg
8.15 Uhr Antreten Marktplatz.
BDM., OG. Wildbad
Dienstag abend ^8 Uhr Heimabend in den Räumen des weibl. Arbeitslagers.
Verdingungsordnung für Bauleistungen
Fruerbach. (Tödlicher Unfall im Feuerbacher Tunnel.) Donnerstag abend 6.15 Uhr wurde im Feuerbacher Tunnel der 63 Fahre alte verwitwete Oberbahnwärter Christian Köhler, wohnhaft in Feuerbach, tot aufgefunden. Der tödlich Verunglückte ist vermutlich bei einem Kontrollgang von einem Dampszng angefahren und tödlich verletzt worden. Am Kopfe hatte er sehr starke Verletzungen erlitten, die seinen sofortigen Tod herbeigeführt haben. Das Unglück mußte bereits am Vormittag geschehen sein, da Köhler nicht, wie sonst, zum Mittagessen nach Hause kam. Abends erkundigte sich die den .Haushalt des Vaters führende Tochter nach dessen.Verbleib. Der Bahnmeistereivorsteher ließ daraufhin nach dem Vermißten forschen. Zweihundert Meter vom Tunnelausgang nach der Stuttgarter Seite wurde der Oberbahnwärter tot aufgefunden. Nach dem Befund scheint der Verunglückte vom Zug erfaßt und aus die Seite geschleudert worden zu sein.
Süßen, OA. Göppingen. (Rathaus zu verkaufen.) Durch die Vereinigung der beiden Gemeinden Klein- und Groß- Süßen in die Gemeinde Süßen ist das seitherige Rathaus im Ortsteil Klein-Süßen überflüssig geworden. Die ganze Gebäudeanlage, die neben Len bisherigen Amtsräumen auch eine sommerliche 5 Zimmer-Wohnung enthält, ist für diese Woche zur öffentlichen Versteigerung allsgeschrieben.
Oberndorf a. N. (Eröffnung des Hallenschwimmbads der Mauserwerke.) Donnerstag abend fand die feierliche Eröffnung des von den hiesigen Mauserwerken Ende des Kriegs erbauten, aber seit Jahren außer Betrieb stehenden, prächtigen Hallenschwimmbads an der Barbarahalde statt, nachdem die Stadtgemeinde Oberndorf die probeweise Inbetriebnahme auf sechs Monate übernommen hat und vor einer Woche ein Schwimmverein gegründet worden ist.
Hornberg. (Wolf Hirth geht nach Südamerika.) Wolf Hirth, der „Segelflug-Professor", geht im Januar mit einer Expedition des Deutschen Luftfahrtverbandes nach Südamerika. An der Expedition werden sich außer bekannten Segelfliegern auch Wissenschaftler beteiligen. Die Dauer der Erxpe- dition ist auf 2—3 Monate festgesetzt.
Hall. (Graßfeuer.) Samstag früh wurde vom Personal des Bahnhofs Hessental gegen ZH4 llhr ein Großfeuer in der Faßfabrik Hessental entdeckt. Feuerwehren und dem Arbeitsdienst aus der Comburg gelang es nach stundenlangen Bemühungen, das Feuer auf seinen Entstehungsherd, einen erst vor mehreren Jahren erbauten Lagerschuppen, zu beschränken. Der kalten Witterung und der Wasserverhältnisse wegen konnte nur mit Hydranten, nicht mit der Motorspritze gearbeitet werden. Der Schaden ist sehr bedeutend. Unter anderem ist ein Eisenbahnwagen mit rund 500 fast fertigen Fässern verbrannt. Der Betrieb braucht nicht unterbrochen zu werden.
Manzell, OA. Tettnang. (Furchtbarer Unfall.) Bei Tiefbanarbeiten in Manzell, bei denen eine Rohöldieselmaschine verwendet wird, ereignete sich Donnerstag mittag ein schreckliches Unglück. Dem Führer der Maschine, der sie über einen Schacht gefahren hatte, um unter der Maschine eine Reparatur ausführen zu können, wurde der Kopf abgerissen und zwar dadurch, daß ein Zug mit Erdreich auf die Maschine ausstieß. Der Zusammenstoß erfolgte, weil die Arbeiter, die den Zug führten, die Rohölmaschine nicht sehen konnten.
e-
Von der bayerischen Grenze. (Der Schäfermord ein Raubmord.) Die in Dillingon und Donauwörth wegen des Schäfermords in Lützingen in Haft befindlichen Schneidergehilfe Theodor Gleixner und Schäfer Michael Körle haben sich bei den ersten Vernehmungen, wie vorausznsehen war, in Widersprüche verwickelt und sich gegenseitig belastet. Körle hat behauptet, daß der ermordete Schäfer Bunz von Gleixner eine Strecke in den Wald gelockt und dort mit einer Schäferschippe erschlagen worden sei. Gleixner habe den Ermordeten zwei Tage im Walde liegen lassen und ihn dann gemeinsam mit Körle in den Graben, in dem die Leiche gefunden wurde, verscharrt. Für die Hilfe bei der Vergrabung der Leiche habe Gleixner von den 2800 RM., die er dem Bunz abgenommen habe, 1000 Mark an seinen Komplizen abgegeben. Gleixner, der soeben eine mehrjährige Zuchthausstrafe abgesessen hat, bestreitet dies. Wahrscheinlich fällt Heiden zusammen die Tat zur Last. Auf Grund der ganzen Sachlage hat man es hier zweifellos mit einem Raubmord zu tun.
Steueruachlast für Arbeitsbeschaffung
Ein Erlaß des Innen- und des Finanzministeriums besagt u. a.: Bekanntlich sind die Finanzämter ermächtigt worden, rückständige Reichs steuern zu erlassen für einen entsprechenden Betrag für Ersatzbeschaffnugen des gewerblichen oder landwirtschaftlichen Anlagekapitals, für Instandsetzungen und Ergänzungen an Gebäuden und dergl. Eine allgemeine Uebernähme dieser auf Reichssteuern beschränkten Regelung kann angesichts der besonderen Verhältnisse bei den Landesund Gemeindesteuern für diese nicht in Betracht kommen. Um jedoch die in den kommenden Wintermonaten besonders wichtige private Arbeitsbeschaffung nach Möglichkeit zu fördern, ist es erforderlich, daß die Gemeindebehörden bei der Entscheidung über Steuernachlaßgesuche im Einzelfall mit berücksichtigen, ob der Antragsteller sich entsprechend seinem wirt- schrftlichen Vermögen an der Arbeitsbeschaffung angemessen beteiligt oder ob eine solche Beteiligung durch den Steuernachlaß erleichtert würde. Dabei darf der Nachlaß an staatlicher Gebäudeentschuldungssteuer nur in demselben Verhältnis erfolgen, in dem etwaige Rückstände in der Gemeindenm- lage nachgelassen werden.
Die Handwerkskammer Reutlingen macht darauf aufmerksam, daß im Regierungsblatt Nr. 55 von den württ. Ministerien des Innern, der Finanzen und der Wirtschaft unterm 17. November ds. Js. folgendes angeordnet wurde:
„Die von dem Reichsverdingungsausschuß aufgestellten Verdingungsordnung für Bauleistungen (BOB.) wird in ihrem ganzen Umfang (Teil ^ Din 1960, Teil 8 Din 1961 - und Teil L Din 1962 bis 1985) für die Verwaltungen des Innenministeriums und des Finanzministeriums, ferner — in Vollzug des Gesetzes des Staatsministeriums über die Einführung der Verdingungsordnung für Bauleistungen bei Amtskörperschaften, Gemeinden und anderen Körperschaften sowie bei Stiftungen und Anstalten des öffentlichen Rechts vom 7. September 1933 (Reg.BI. S. 381) — für die Amtskörperschaften, Gemeinden und die der Aufsicht des Innen-, des Finanz- und des Wirtschaftsministerium unterstehenden anderen Körperschaften sowie Stiftungen und Anstalten des öffentlichen Rechts und Wirkung vom 1. Januar 1934 in Kraft gesetzt."
Durch diese Verordnung hat die württ. Regierung den langjährigen Bemühungen des Handwerks Rechnung getragen, die Einführung der Reichsverdingungsordnung neben den staatlichen Baubehörden auch den Gemeinden und den Amtskörperschaften zur Pflicht zu machen. Diese Maßnahme auf dem Gebiete des öffentlichen Vergebungswesens ist sehr zu begrüßen.
Beherzigenswerte Mahnung
Bürgermeister Dr. Rienhardt in Backnang hat folgende Weisung an Beamtenschaft und Polizei erlassen: Die Bildung einer neuen Staats- und Volksgesinnung verlangt auch eine neue Gemeindegesinnung und damit auch eine Umstellung der Verwaltung, des lebendigen Ausdrucks des Staats- und Gemeindewillens. Die bisher für die Verwaltung gültigen, der nationalsozialistischen Auffassung wiedersprechenden Normen des alten Staats können nicht alle in kürzester Zeit umgestaltet werden, ganz abgesehen davon, daß die Gesetzgebung allein den neuen Geist nicht schaffen kann. Ich bitte, die neue Staatsgesinnung der Verantwortung und des Gemeinsinns, des Dienstes am Volke in allem Tun und Lasten zu üben, einer neuen Gemeindegesinnung die Bahn zu bereiten und über entgegenstehende Normen und über Gewohnheit und Herkommen hinweg die autoritäre und gemeinsinnige Neugestaltung durchzuführen. Vor allem bitte ich, die Tagesarbeit einfach, 'parsam und reibungslos zu gestalten und sich von alten Üm- 'tändlichkeiten der Bürokratie freizumachen, jedem Volksgenossen, der das Amt geordnet in Anspruch nimmt, gefällig zu begegnen und seine Angelegenheit wie die eigene zu erledigen. Insbesondere ist erzieherisch und nachdrücklich auf solche Volksgenossen einzuwirken, die ihre Pflichten als Gatte, Bater, Sohn und Kruder verletzen, auf Arbeitsscheue, Trinker und Störenfriede, die ihre Angehörigen der Not preisgeben oder Unfrieden und Unordnung in Familien oder in der Oeffent- lichkeit verschulden und die öffentliche Fürsorge belasten, gegen jeden, der seine Pflichten gegen die Allgemeinheit verletzt, grobe Verstöße gegen Ordnung und Sitte sich zuschulden kommen läßt, amtliche Anordnungen mißachtet, der Jugend ein chlechtes Beispiel gibt; auch gegen Jugendliche, die sich nicht in die Ordnung fügen und die befürchten lasten, daß sie keine nützlichen Glieder der Volksgemeinschaft werden, gegen Eltern, die ihre Kinder bis in die Nachtstunden auf der Straße Herumtreiben lassen.
Vie Schwaben trinken ihren Wein selber
Stuttgart, 15. Dez. In der Gesamtansschußsitzung des Deutschen Weinbauverbandes im Stadtgarten am Freitag hielt der Vorstand des Württ. Weinbauvereins. Landesökonomierat Mährlen in Weinsberg, einen bemerkenswerten Vortrag über die Lage des württ. Weinbaus. Der Redner betonte einleitend, daß Stuttgart mit etwa 600 Hektar über Heilbronn gekommen ist, das mit rund 500 Hektar seither als größte württ. Weinbaugemeinde galt.
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Gründung einer faschistischen Partei in Japan
Baron Matsuoka, der frühere Hauptdelcgierte Japans beim Völkerbund, hat seinen Austritt aus der Konservativen Partei erklärt und eine neue faschistische Bewegung gegründet