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Plötzlich fahren sie hoch. Signale ertönen. Türen werden aufgerissen und die an der Tür am nächsten liegen, bekommen Kolben- stbße in die Nippen.
Was ist denn da wieder los, zum Teufel?
Sie wissen bald Bescheid.
Der Vizepolizeipräsident empfängt die SA. an der Stadtgrenze der Neichshaupt- stadt.
„Ach Isidor!" denkt die SA. ergrimmt.
„Alles raus!!!"
Die verschlafenen SA.-Männer steigen langsam aus und im Schein des aufdäm- mernden Morgens sehen sie Lastwagen stehen.
„Kaffeeholer raus!" ruft Schulz fröhlich, aber ein Kolbenhieb in die Kniekehlen läßt ihn schweigen.
Mit den Gummiknüppeln werden sie auf die Lastwagen getrieben. Rauchen und Singen wird ihnen verboten. Auch pfeifen ist verboten, auch Znrufe sind verboten, auch Hiulegen ist verboten!
Die gesäurte SA. von Berlin ist verhaftet. Sie wird dorthin geschafft, wo die Verbrecher hingeschafst werden, zum Alexanderplatz. Unterwegs beginnt sofort die Untersuchung. Herr Weiß weiß, daß die Berliner SA. in Nürnberg vorn Führer zwei Fahnen verliehen bekommen hat. Und diese Fahnen will Isidor unbedingt haben.
Die Beamten beginnen zu suchen.
In fieberhafter Hast schneidet der Fahnenträger das Tuch vom Schaft und stopft es unter sein Hemd. Aber es ist zu spät. Die Beamten haben ihn beobachtet und ihrer acht stürmen auf den Fahnenträger ein und reißen ihm das Hemd vom Leibe. Tränen der Wut laufen dem Fahnenträger über die Wangen und er macht es den Polizisten nicht einfach.
Dann lassen ihn Hiebe von Gummiknüppeln zusammenbrechen.
Eine Sekunde später steigt aus dem Transport, aus allen Wagen, von allen Lippen das ewige, heilige Lied und schmettert durch Berlin, das eben aus dem schlaf erwacht, unter Karabinerkolben und Gummiknüppel singen sie, mit Handschellen, mit zerschlagenen Gesichtern und zerrissenen Hemden, singen siebenhundert verhaftete SA. - Männer:
Deutschland, Deutschland über alles!!!
Keine Drohungen machen sie stumm. Kein Knüppel bringt sie zum L-chweigen.
Berlin stutzt. Horcht aus und erstarrt.
Wie, man hat doch berichtet, daß die NSDAP, erledigt und gestorben sei?
Plan hat doch gelesen, daß die SA. verboten worden sei?
Aber da fährt sie ja, Wagen hinter Wagen, die erledigte, gestorbene, verbotene SA.'!
... und im Unglück nun erst recht! — — *
Tie Verhöre dauern lange und sind sehr genau und gründlich. Immer wieder von neuem werden die Sachen der SA.-Männer durchwühlt.
Die Uniformen werden beschlagnahmt, Hosen, Hemden und Mützen.
Am Montag abend beginnt man sie einzeln zu entlassen. Und auf diese einzelnen stürzt sich die Kommune, die sich am Alexanderplatz freudig aufgebaut hat.
Als letzter verläßt der Gausturmführer Daluege das Polizeipräsidium. Er ist solange geblieben, bis er wußte, daß keiner seiner SA.-Kameraden noch in diesem gastlichen Hause weilte.
Als jene SA.-Männer, die eine Stellung hatten, am Dienstag morgen an ihrer Arbeitsstätte erscheinen, finden sie ihren Platz besetzt.
„Unentschuldbares Fernbleiben . . . tut uns leid... es gibt genug Arbeiter in Berlin ..."
Berlin hat an diesem Tage einige hundert Arbeitslose mehr.
In der Presse wurde verblüffcnderweise berichtet, die Berliner SA. sei verhaftet worden, weil sie in Erlangen Arbeiterjugend überfallen und blutig geschlagen hätte.
Die SA. reibt sich wieder einmal die Augen. Arbeiterjugend? In Erlangen?
Die Berliner SA. ist gar nicht über Erlangen gekommen!
Aber das macht der Presse nichts aus.
*
Aber bei all dem kann man nicht leugnen, daß Schwung in den Laden gekommen ist.
Schulz merkt es, weil er mehr Zeitungen verkauft, als früher. Der „Angriff" geht ganz ordentlich. Die Massenverhaftung der Berliner SA. hat eine großartige Reklame für die NSDAP, gemacht. Vollkommen kostenlos!
Dem Gauleiter Dr. Goebbels wrrd «m erneutes Redeverbot zugestellt.
Unterzeichnet ist dieses Dokument neben einem großen Amtsstempel:
„in Vertretung Krause
^ - Kanzleiassistent"
Am nächsten Abend las Schulz feinen Jungens die Erwiderung von Dr. Goebbels aus dem „Angriff" vor.
„Ich, Krause, werde also der Verfassung ins Gesicht schlagen. Dr. Goebbels die freie Meinungsäußerung, die jedem Deutschen garantiert ist, absprechen, und wenn er es wagen sollte, dennoch den Mund aufzutun. die Versammlung auflösen.
Böser Krause! Wir vernehmen mit Zittern deine schrecklichen Drohungen. Wir werden nicht versäumen, vor jeder Versammlung erst schüchtern anzufragen: Ist Krause im Hause?"
Die SA. brüllt vor Vergnügen, und als sie nach Hause geht, hat sie ein neues Lied. Es hat nur zwei Verse und eine schreckliche Melodie.
Und heißt:
»Ist Krause, ist Krause...
im Hause... im Hause?...
Nein, er ist nicht da...
Aber wir sind da.. ck
und dann wird noch etwas gemurmelt, was so etwas wie einen dritten Vers darzustellen scheint, man kann es nicht ganz genau verstehen, aber es hört sich entfernt an wie: ... die SA.... die SA_
Das kann natürlich nicht sein, denn die SA. ist verboten.
O. so keck aber auch der „Angriff" ist und so draufgängerisch er Abend um Abend auch erscheint: es geht ihm nicht gut.
Dieser verdammte Geldmangel!
Es ist einfach nicht zu glauben, wieviel Geld eine solche Zeitung kostet!
Außerdem rückt auch der unangenehme Zeitpunkt heran, an welchem Doktor Goebbels die geliehenen zweitausend Mark zurückzahlen mutz. Der Pleitegeier lüftet seine Schwingen und läßt seinen peinlichen Ruf ertönen!
Der Doktor spricht kein Wort darüber.
Aber die SA. weiß Bescheid. Sie weiß, daß er schwere Sorgen hat. Sie weiß auch, daß der Gauleiter beinahe Tag um Tag vor Gericht gezerrt wird und daß man ihn dort mit lächerlichen und törichten Kleinigkeiten in ellenlangen Verhandlungen mürbe zu machen sucht.
Und immer noch ist ihm das Reden verboten.
Ta sitzen sie nun zusammen, die alten Streiter, Daluege und Geyer und andere und auch Schulz ist dabei.
„Auf die Dauer hält das ooch der stärkste Mann nich aus", murmelt Schulz, „immer so ohne een bißcken Freude, immer Krach und Jericht und hinten und vorne Schikane und denn noch die Sorjen . . ."
Sie sprechen nämlich vom Doktor. Und sind sich einig, daß etwas geschehen muß. Und als sie eines Abends anseinandergehen, wissen sie auch, was geschehen muß.
Daluege freut sich ungeheuer. Nämlich darüber', daß der Doktor in einer gewissen Weise zum ersten Male von ihnen allen zusammen beschwindelt werden soll. Und zwar ganz systematisch. Es wird verflucht schwer fallen, aber sie halten dicht. Und der Doktor ahnt nichts.
Er schreibt seine rasiermcsserscharfcn Aufsätze im „Angriff", er gibt seine Befehle für die Sport-, Spar-, Bier-, Turn- und sonstigen Vereine, die sich da gegründet haben, er steht vor Gericht und steht wieder vor Gericht und steht noch einmal vor Gericht und schuftet für die Partei.
Und so kommt langsam, viel zu langsam für die Horde, die ihn beschwindelt, der 2b. Oktober.
Der 29. Oktober ist der Geburtstag von Dr. Joseph Goebbels.
Zunächst ereignet sich an diesem Tage eigentlich gar nichts Besonderes. Seine Mit- «rbeiter sagen ihr Gratulations-Sprüchlein auf, das mit einem sehr lauten „Heil Hitler!" schließt, drücken ihm die Hand und sind mit, ihm außerordentlich vergnügt über das besonders passende Geburtstagsgeschenk, das dem Doktor ausgerechnet heute vom Polizeipräsidium hergeschickt worden ist.
Mit dem heutigen Tage ist nämlich dem Dr. Goebbels das Reden wieder erlaubt. Wieso das überhaupt kam und wieso es gerade an seinem Geburtstag kam. das weiß kein Mensch und weiß es bis zum heutigen Tage noch nicht.
So verläuft also der Geburtstag sehr nett.
Als es Abend wird, holen zwei wackere, alte Kampfgenossen den Doktor aus seiner Wohnung. Sie teilen ihm weiter nicht mit. wohin es geht, sie sagen ihm nur, er solle
mal ruhig mitgehen, es würde vielleicht ganz hübsch werden.
Der Doktor geht gutmütig mit. Sie wandern durch viele Straßen und dann betreten sie ein Lokal und kommen in einen großen Saal und als der Doktor neugierig und verwundert durch die Tür steht, da sieht er die gesamte SA. und viele, viele Pgs. Und alles miteinander steht auf und brüllt „Heil!" und: „Wir gratulieren!" und: „Hoch soll er leben!" und es begibt sich ein riesiger Aufstand.
Ob er will oder nicht, er muß rauf auf die Tribüne und dann kommt Schulz und hält eine kleine Rede und überreicht ihm einen sehr netten Maulkorb, den er als eine gesetzlich geschützte Jsidormaske bezeichnet und alle im Saale brüllen vor Vergnügen, wie ver Gauleiter von Berlin dasteht und sprachlos seinen Maulkorb in der Hand hält.
Und schon steht der nächste Gratulaut neben ihm.
Der überbringt ein großes Paket und der Doktor muß es aufknoten und als er es aufgeknotet hat, findet er eine Pappschachtel drin und in der Pappschachtel liegen zweitausendfünfhundert Neubestellungen aus den „Angriff".
Die haben Schulz und seine Leute fieberhaft in den Wochen zuvor gesammelt.
Da steht nun der Doktor Goebbels, dem der Herr Polizeipräsident das Reden wieder erlaubt hat und bringt kein Wort über seine Lippen.
Und jetzt taucht der baumlange Daluege aus und schwenkt ein Kuvert in seinen Händen und in dem Kuvert sind zweitausend Mark, zweitausend Mark glatt auf den Lisch, damit der Herausgeber des „Angriff" einmal seine dringenden Schulden los wird.
Zweitausend Mark, gesammelt von Parteigenossen!
Und zuguterletzt kommt noch ein zweiter Briefumschlag. Als der Doktor diesen aufreißt, findet er den zerrissenen Schuldschein über die geliehenen zweitausend Mark . . .
Und bevor der völlig überraschte Mann, der da an seinem dreißigsten Geburtstag so merkwürdige Geschenke erhält, von denen nur eines, nämlich ein Maulkorb, für ihn selber und alle anderen für die Partei sind . . ., bevor er sich mit einem Wort bedanken kann, schwingt sich schon Schulz auf einen Tisch und verliest die gemeinsame Gratulation der Berliner SA. an ihren Doktor.
Und diese Gratulation heißt so:
„Lieba Tokta!
Wir Balina brauchen eenen, der uff- meebeli, wissen Se, so mit Schwank und Jrazie. Weil wir det wissen, det Sie wat kenn, un wenn denn so eener von die Beider kommt und Ihnen mit dolle Sachen und Jemeinheiten anschpucken tut, lasjense man. davor Halm wa Ihnen ferne.
Also hochzuvaehrenda Dokta, wehrta Vvlksjenosse. wir jratulieren also wie jc- sacht und winschen Sie allet Jute vor die Kcmpferei wat uns jarnich doll jenuch herjehen kann unn ibahaupt mit Sie, wo allet mitmacht."
*
Ja. das ist die Berliner SA.
Ter Dr. Joseph Goebbels mag in dieser Nacht noch lange wach gelegen haben. Mit solchen Männern, wie er sie an diesem Abend erlebte, wird Berlin erobert iverden. Langsam geht es weiter.
Im andern Frühjahr, am 20. Mai. zogen 12 Nationalsozialisten in den Deutschen Reichstag.
»
Vorher aber hat Schulz noch ein großes Erlebnis.
Einmal hat er Urlaub, richtiggehenden Urlaub für einen ganzen Sonntag.
Das geht ganz gut, denn es gibt im Augenblick keinen Toppkeller zu hüten und keine Druckerei der Kommune auszuheben, auch ist im Sturm kein Dienst angesetzt.
Er überlegt nicht lange, was er mit diesem freien Sonntag anfangen will, er möchte gerne wieder einmal in die Mark fahren, in die kleinen, netten märkischen Dörfer, er hat nämlich seine Heimat entdeckt.
Und früh am Sonntag fährt er mit Hermann los, sie haben ein Paar Stullen mit und eine Kanne kalten Kaffee.
„Det is det einzig richtije", erklärt er Hermann ausführlich, „früher, da is man ja bloß in die Stadt rumgeloofen. Un hat keene Ahnung von draußen jehabt, von die Heimat und so. Mal nach Treptow un mal nach Spandau un vielleicht mal nach Tegel, det war allens. Bis de uff eenmal dahinter kommst, dat es ooch wat wie Land jibt, va- stchste, richtijet Land mit Ziejen un Hühner un Glocken in Kirchen. Ick Hab mir uff- jeschriebcn, wo ick überall hinfahren muß... hier, kieck mal her . . ."
Er breitet einen g roß en Zettel aus.
Und der Zug rollt, die HetdAändschaft fliegt vorbei, die Kiefern, die Uecker und die Wiesen.
Hermann studiert den Zettel, den Schulz sich angefüllt hat mit den Namen von allen Dörfern und Städten, die er nach und nach besuchen möchte und Hermann, der ein alter Wandervogel ist, muß kichern. Schulz hat sich da einen Zehnjahresplan ausgeschrieben.
„Da fahr ich nu überall hin, alle Vierteljahr in een änderet Städtsken. Oester kann ich ja nich weg, nich wahr? Oefter haak doch keen Jeld, und denn is ja auch Dienst, nich?" Hermann nickt, Hermann staunt.
Für Hermann ist das alles gar nichts Neues. Er hat als Wandervogel oft genug die Mark durchstreift. Als Zehnjähriger ist er schon überall dabei gewesen und er kann es sich im Augenblicke gar nicht vorstellen, daß es Berliner gibt, die keine Ahnung von der Mark haben, und diese wunderschöne, kraftvolle und verträumte Landschaft wie ein Wunder, eine Offenbarung erleben.
Neugierig und ein wenig beklommen schaut er in die Liste, die Schulz ihm hinhält.
Da stehen sie alle fein aufgemalt, die Perlen der Mark, Schwedt an der Oder und Vierraden, Velzig und Wiefenburg, Rathenow und Wittenberge, Gransce und Lychcn, Prenzlau und Nheinsberg und Burg Frie- lack, Joachimsthal und Chorin, Boitzenburg und Alt-Landsberg. Stendal und Küstrin und wie sie alle heißen.
Heimat, denkt Hermann, wie er das de liest. Gibt es denn das, Heimat auf st einem Stück Papier? Sehnsucht nach einer Heimat... er beginnt zu begreifen und ei schämt sich fast, daß er in seiner Jugend all bas so selbstverständlich erlebte und hinnahm, und sich gar keine großen Gedanken darüber machte und märkische Heide und märkischen Sand höchstens wunderschön fand, die Seen und Wälder und alten Städte, mit ihren Türmen und trotzigen Bauten.
Und ihm wird plötzlich klar, daß dieser Mann da neben ihm, der SA.-Mann Schulz, zwar die halbe Welt im großen Kriege sah, — aber wofür er sich schlug, wofür er seinen Kopf hinhielt, das lernt er erst jetzt, das lernt der SA.-Mann, das lernt er durch stdolf Hitler. Eine Blutwelle schießt dem Jungen ins Gesicht. Und während der Zug auf Prenzlau zufährt, schiebt Hermann seine Hand in die von Schulz und sagt, bittend halb und halb tröstend: „Wir fahren oster zusammen. Ja?"
Schulz sieht ihn an, und dann begreift er. daß dieser halbe Knabe da neben ihm nachgedacht hat, über ihn. über die Bewegung und über die Heimat auch.
Und er sagt: „Ja, und dann sehen wir vielleicht mal nach, wo wir eigentlich Herkommen."
Er sagt wir, aber es ist deutlich, er möchte: ich sagen.
„Das interessiert mich nämli Dann sehen beide lange aus Denn es ist so wahnsinnig schn... . solche Sachen zu reden. Und Hermann erinnert sich an ein Lied, das hat er einmal gehört und das hat er einmal gesungen, — aber jetzt plötzlich fällts ihm wieder ein, und jetzt versteht ers ganz anders, viel tiefer, viel besser, jetzt ists plötzlich kein gewöhnliches Lied mehr, wie so tausend andere, jetzt ists ein Bekenntnis, ein schönes, lockendes Lied und während der Zug auf dem Bahnhof ein- läuft, singt Hermann das Lied aus v?" Hals, und Schulz hört aufmerksam zu:
„Märkische Heide, märkischer Sand,
Sind des Märkers Freude, sind sein Heimatland.
Steige hoch, du roter Adler,
Hoch über Sumpf und Sand,
Hoch über dunkle Kiefernwälder,
Heil dir, mein Brandenburger Land,
Hoch über dunkle Kiefernwälder,
Heil dir, mein Brandenburger Land."
*
Als sie den Bahnhof in Pasewalk verlassen, bleibt Schulz plötzlich stehen.
„Hermann", sagt er, „verdammt, hier iS dicke Luft!"
„Wieso?" fragt Hermann verwundert, denn weit und breit ist von dicker Luft nichts zu sehen und nichts zu hören.
„Weeß nich", sagt Schulz, „een alter Krieger riecht so wat. Et riecht nach Smge. Vielleicht haben wir Schwein, dat wir in Zivi, sind."
Und als sie durch das Städtchen Wan- dern, merkt auch Hermann, daß hier in der Tat irgendetwas nicht geheuer ist. Ein Paar verdammt bekannt aussehende Visagen begegnen ihnen, die sie auf Anhieb auf Rot Front taxieren.
„Aha", knurrt Schulz, „na, denn mal uss Patrouille."
Und sie tigern neugierig los und weder die Ucker noch das Rathaus interessieren sie von nun an.
Und nach zehn Minuten ist der Fall geklärt.
Schulz pfeift durch die Zähne, als sie ans schützenhaus kommen. Denn in diesem Pascwalker Schützenhaus sitzt der Berliner sturm 1 und vor dem Schützenhaus steht vie Kommune, und zwischen beiden Parteien, siehe da, stehen Landjäger.
„Feine Wurschtmaxen:" flüstert Schulz. „Aber sicher!" flüstert Hermann zurück. Landjäger heißen nämlich gewisse sehr geschätzte Berliner Würste.
So. so, denkt Schulz aufgekratzt, so ist das also in Pasewalk: Kommune und Landjäger belagern zusammen einen Nazisturm.
(Fortsetzung folgt.)