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Nr. 247 Montag de« 2S, Oktober 1S3S 91. Jahrgang
..Friede und Gerechttgkeit WM das deutsche Votk-
Die berühmte Befreiungshalle bei Kelheim trägt jetzt das Hoheitszeichen des neuen Deutschlands. Es wurde gestern mittag unter gewaltiger Beteiligung im Rahmen einer Treuekundgebung dem Führer in seine Obhut gegeben. Nach einer Ansprache von Stabschef Rühm, der Uebernahme durch den Volkskanzler und der Gefallenendenkfeier schritt der Führer mit seinem Gefolge um den Rundbau der Halle und hielt, von der Menge mit brausendem Beifall begrüßt, eine große Rede, in der er sich an die SA. wandte:
Meine SA., deutsche Volksgenossen! Wenn wir dieses Fest der Erinnerungen feiern, dann sind wir uns bewußt, wieviel Blut einst fließen mußte, wieviel Leid ertragen wurde, um damals die Voraussetzungen zu schaffen für die später vollzogene Einigung der deutschen Stämme und Staaten. Es ist die Erinnerung an sehr große Opfer, die uns au einem solchen Tage einer ernsten, würdigen Feier bewußt werden läßt und uns fernhaltcn mutz von einem oberflächlichen Hurrapatriotismus. Gerade wir, die wir selbst viereinhalb Jahre lang den Krieg miterlebt, die wir selbst wissen, wie entsetzlich und schwer de Anforderungen sind, die er an ein Volk stellt, wir sind vielleicht am meisten berufen, in der deutschen Geschichte oberflächlichen Hurrapatriotismus und wirkliche tiefinnere Verbundenheit mit dem eigenen Volke auseinanderzu- halteu, tief innere Verbundenheit mit seiner Geschichte, mit seinem Leben und mit seinem Recht zu leben.
Indem wir uns fernhalten von diesem oberflächlichen Patriotismus, können wir auf der anderen Seite um so mehr für uns in Anspruch nehmen, für das Lebensrecht unseres Volkes einzutreten. Die Welt hat sich infolge fünfjähriger trauriger Vertretung der deutschen Lebensintercssen angewöhnt, das deutsche Volk nicht richtig zu sehen. Schwache Regierungen verwechselte man mit dem deutschen Volk; Unsicherheit, Halbheit und Unentschlossenheit schienen die Merkmale unseres Volkes zu sein. Wir sid uns fest bewußt, daß es nicht leicht ist, dieses falsche Bild wegznnehmen und der Welt klarzumachen, daß das deutsche Volk nichts gemein hat mit jenen, die kein Gefühl für Ehre besaßen (stürmischer Beifall), daß das deutsche Volk dieses Gefsthl besitzt und daß es sich mit denen verbunden fühlt, die in der Vergangenheit für die Ehre der Nation eingetreten sind.
Das deutsche Volk ist nicht kriegslüstern, im Gegenteil, weil es den Frieden liebt, kämpft es für sein Lebensrecht und tritt für die Voraussetzungen der Existenz unseres 65-Millio- ncn-Volkes ein. Deutschland und das deutsche Volk haben keinen Grund, einen K«sieg zu wünschen, um die Ehre der Nation, die Ehre seiner Männer und seiner Soldaten wieder herzustellen. Unser Ziel ist, unser Volk wieder glücklich zu machen, indem wir ihm das tägliche Brot sichern, eine ungeheure Arbeit; und die Welt soll uns dabei in Ruhe lassen. (Stürmischer Beifall.)
Wir wollen nichts als unsere Ruhe und unseren Frieden, um arbeiten zu können, und die Welt soll wissen, datz für diese Arbeit die ganze Nation zusammenhält, Mann für Mann und Weib für Weib bis herunter zur Jugend.
„Meine SA.-Kameraden! Sie sind besonders lebendige Zengen für diesen Willen, denn Ihr freier Wille schloß Sie zn dieser Gemeinschaft zusammen, in der nicht theoretisch, sondern praktisch die Volksgemeinschaft ihren Ausdruck findet, eine große Gemeinschaft gegenseitiger Hilfe, gegenseitiger Unterstützung. Sie sind die Garanten nicht nur für die Gegenwart, sondern für die deutsche Zukunft, und niemand hat daher auch mehr Recht, vor diesem Tempel anzutreten, als Sie. Wenn die Geister der Erschlagenen ans den deutschen Freiheitskämpfen wieder lebendig würden, dann würden sie keine Sekunde zögern, sondern heute sofort ihren Platz zwischen uns nehmen. Was ihnen vorschwebte, schwebt auch uns vor. Wir wollen verwirklichen, was sie auch wollten, ein Volk und ein deutsches Reich.
Wir gehen einer schweren Zeit entgegen, und es ist notwendig, daß auch jeder Deutsche sich dessen bewußt ist. Wenn wir unser Volk ernähren wollen, bleibt uns kein anderer Weg
als der, den wir eingeschlagen haben. Jemand mußte in Deutschland kommen, der sagt: Den Frieden wollen wir, aber Entehrung lehnen wir ab (starker Beifall).
Wir erklären der Welt eindeutig: „Wenn Ihr uns in Euren internationalen Konferenzen sehen wollt, wenn Ihr uns in Euren Völkerbund haben wollt, dann nur, wenn Ihr uns als Volk anerkennt." (Stürmischer Beifall.)
Wir sind jederzeit bereit, Verträge zu unterzeichnen, wenn sie für uns erfüllbar und wenn sie für unser Rechtsgefühl erträglich sind. Verträge, die weder erfüllbar, noch ehrenhaft sind, unterschreiben wir nicht! (Stürmischer Beifall.) Bei Diktaten wirken wir nicht mit. Dafür, daß wir uns unserer Geschichte nicht zu schämen brauchen, ist auch dieser Platz hier ein lebendiges Zeugnis. Wir wollen den Frieden, aber die Welt muß auch wissen, daß auf die Dauer diese ewige Diskriminierung und Entehrung unseres Volkes von uns nicht ertragen wird. (Beifall.) Denn ebenso wie im Willen zum Frieden steht in der Entschlossenheit zur Vertretung der nationalen Ehre das ganze deutsche Volk hinter seiner Regierung. Die Welt soll nicht glauben, daß in Deutschland heute noch irgend eine Organisation, irgend eine Partei Verbündete derer sind, die glauben, über die deutschen Lebensrechte und die deutsche Ehre einfach hinweggehen zu können.
Sie werden sehen, datz die Zeit, da das Ausland noch damit rechnete, Deutsche mit Deutschen schlagen zu können, vorbei ist, und datz sie niemals wiederkehrt. Dafür soll die Bewegung ein ewiger und Jahrhunderte währender Garant sein.
Diese Bewegung wird für alle Zeiten Träger des Geistes und der Willenseinheit der deutschen Nation sein und niemals wird sich in der deutschen Geschichte wiederholen, was in der Vergangenheit uns so tiefes Leid gebracht hat: daß unselig Verblendete in der Stunde der größten Not den Gegnern mehr glaubten als dem eigenen Volt!
Daß wir hier znm eisten Male uns treffen vor diesem Tempel der deutschen Einigkeit, ist auch dafür symbolisch. Ahnend für die Zukunft wurde er errichtet, und was seinerzeit vielen Jahrzehnten voraneilte, ist heute Wirklichkeit geworden: Das deutsche Volk schließt sich heute zn einer wirklichen Einheit zusammen. Es ist unsere Lebensaufgabe, eine Organisation zu schaffen, die der Garant ist, daß diese Einheit niemals mehr verloren geht. Indem wir uns dafür mit aller Leidenschaft einsetzen, treten wir am besten ein für den Frieden der Welt. Es gibt keinen besseren Garanten für den Frieden als die fanatische Einheit der deutschen Nation.
Was kann ein Millionenvolk, znsammengepreßt ans einer engen Grundfläche, mit einer verheerten Wirtschaft, mit Millionen vernichteter Existenzen und Millionen von Arbeitslosen, was kann ein solches Volk anderes wollen als arbeiten, um wieder cmporzukommen?
Seien Sie in den kommenden Monaten und Jahren hart und entschlossen, treu und zugleich diszipliniert, kennen Sie kein anderes Ziel als: Deutschland wieder glücklich und damit wieder frei zu machen, kein anderes Ziel: als den Millionen unserer Volksgenossen wieder ihr Brot und unserem Volke wieder seine Ehre znrückzugeben.
Wenn Sie, die Millionen, die zu uns stehen, dies als heilige Verpflichtung ans sich nehmen, dann wird aus diesem Volke eine Nation, und unsere Hoffnung wird erfüllt werden.
Das aber ist uns allen klar: ein Leben so wie in den letzten fünfzehn Jahren ist ans die Dauer für unser Volk genau so wenig erträglich, als es für ein anderes Volk erträglich wäre. Sie haben viele, viele Jahre im Innern einen sehr harten Entschluß durchhalten müssen, trotz Verfolgung und Unterdrückungen haben Sie dnrchgehalten.
Folgen Sie mir in den kommenden Jahren genau so treu, genau so diszipliniert wie in den früheren Jahren, dann wird das Ringen um unser Lebensrecht in der Welt erfolgreich sein. Es wird sich dann in der Welt immer mehr die Ueherzeugung durchsetzen, datz hier ein Volk lebt, das nichts anderes will als Frieden und Gerechtigkeit.
Vr. Goebbels eröffnet ben Wahlkampf
Der Kampf um Deutschlands Gleichberechtigung i« der Wett
Berlin^ 21. Okt. Am Freitag abend wurde im Sportpalast der Kampf um Deutschlands Gleichberechtigung in einer Massenkundgebung eröffnet, bei der Dr. Goebbels über das Thema „Deutschlands Kampf um Frieden und Gleichberechtigung" sprach. Gleichzeitig fanden zwei Parallel-Versamm- lungen statt. Alle Versammlungen mußten lange vor Beginn wegen Uebersüllung polizeilich geschlossen werden. Ein Beweis dafür, welches Echo der Kamps um die Gleichberechtigung im deutschen Volk gefunden hat.
Reichsminister Dr. Goebbels
führte n. a. aus:
Hitler ist acht Monate an der Macht. Am 30. Januar d. I. hat sich in Deutschland der historische Umbruch vollzogen. Es war sich damals niemand im Unklaren darüber, daß damit eine
neue Epoche der deutschen Entwicklung
beginnen würde. Es war deshalb selbstverständlich, daß die neuen Männer mit neuen Ideen und mit einem neuen Programm kamen. Wir wollten die Macht, um ein Programm zu verwirklichen. Wir gehörten nicht zu denen, die vor der Wahl ein Programm proklamieren, um es dann nach der Wahl zur verraten. Wir sind auch in den Monaten, seit wir
die Macht besitzen, unserem eigenen Programm treu geblieben. Selbstverständlich mußten wir, bevor wir überhaupt an die Inangriffnahme dieses Programms herantreten konnten, eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, die einfach nötig waren, um uns die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit den großen deutschen und europäischen Problemen zu geben.
Unsere erste Aufgabe
bestand darin, das Volk vom Abgrund des Bolschewismus zurückzureißen und es ist in der Tat so, daß im Augenblick unserer Machtübernahme das Schicksal unseres Reiches überhaupt nur noch an einem seidenen Faden hing. Wir sind vielleicht zu spät, aber keinen Tag zu früh an die Macht gekommen. Wir sind der Ueberzengnng, daß die Nachwelt gerechter über uns urteilen und einmal fcststcllen wird, daß wir es waren, die Deutschland und damit Europa vor dem Bolschewismus bewahrten. Denn es ist naiv, zu glauben, daß das europäische Herz vom Bolschewismus ergriffen sein könnte, ohne daß die anderen Länder davon in Mitleidenschaft gezogen würdene.
Man hat der nationalsozialistischen Bewegung vielfach vorgeworfen, sic verstünde nur Feste zu feiern. Die Menschen, die das tun, verkennen vollkommen den Sinn unserer Zeit und
I die Idee, die hinter den Festen steht. Niemals hätten wir den j deutschen Arbeiterstand in die Nation einbauen können, wenn , nicht am 1. Mai sich die ganze Station feierlich zu ihm bekannt hätte. Niemals wäre die nationale Ehre unseres Volkes wieder für jedermann in Deutschland so zur Selbstverständlichkeit geworden, wenn sie nicht in Potsdam feierlich proklamiert worden wäre. Niemals hätte der Städter ein so lebendiges Verständnis für die Not und für die schicksalhafte Aufgabe des Bauerntums gewinnen können, wären Städter und Bauer nicht am 1. Oktober einmal durch die Regierung zusammengeführt worden.
Aber das waren ja nicht die einzigen Leistungen unserer Regierungstätigkeit. Das waren nur die hervorstechendsten Merkmale unseres Wiederaufbaues.
Hätte man heute vor 13 Monaten behauptet, in einem Jahre würde es in Deutschland keine Parteien mehr geben, dann hätte man nur ein mitleidiges Lächeln als Antwort erwarten können. Hätte man gesagt: In einem Jahr ist die innere Sicherheit wiederhergestellt, es wird keinen Kommunismus mehr geben, die roten Blätter werden vernichtet sein, es wird in Deutschland wieder eine anständige Meinung existieren, es werden über zwei Millionen Menschen an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt sein und die übriggebliebenen Millionen werden durch ein grandioses Winterhilfswerk über Wasser gehalten, das deutsche Volk hätte es damals gar nicht verstehen können.
Es war deshalb auch nötig, datz die für den Bestand des Reiches so gefährliche Kleinstaaterei in Deutschland überwunden wurde. Tenn das schwächte unsere Kräfte nach autzen. Wir haben die Parteien zu Paaren getrieben und haben die Kleinstaaterei überwunden.
Man hat uns vielfach zum Vorwurf gemacht, daß wir die Partei nach der Übernahme der Macht geschlossen Haben. Das war unumgänglich notwendig. Wir verwehren niemand seine Sympathie, seine Anhänglichkeit und seine Gefolgschafts- treue zu unserem Aufbauwerk, aber die Geschichte lehrt, daß große und starke Staaten immer nur von Minderheiten verantwortlich getragen werden und daß nur eine im Kampf znsammengeschlossene Minderheit auch die Kraft anfbringen wird, immer und immer wieder entstehende Krisen und Gefährdungen eies Aufbauwerkes zn überwinden. Diese Kraft haben wir aufgebracht. Wenn heute die Regierung spricht, dann spricht die deutsche Nation (lebhafter Beifall).
Unser Wiederaufbau ist ein Generalplan der sich auf alle Gebiete des öffentlichen Lebens erstreckt. Deshalb gingen wir daran, das so vollkommen darniederliegende geistige und künstlerische Leben in Deutschland wieder ans einen neuen Boden zn stellen. Wir haben alle schassenden Menschen in Deutschland zusammengeschlossen und haben sie dem Staat verpflichtet. Das Problem der Arbeitslosigkeit ist überhaupt das Zentralproblem. Wir haben auch dem Volke niemals Illusionen gemacht über die Schwierigkeiten, die sich der Lösung dixses Problems entgegtznstellten, wir hätten das gekonnt. Bereits über ein Drittel unserer Arbeitslosen sind wieder an ihre Arbeitsplätze znrückgekehrt. (Beifall.) Nicht von selbst und nicht ohne unser Zutun. Wir haben uns manchen Tag und manche Nacht den Kopf darüber zergrübelt, wie wir diesem Gespenst der drohenden Not zu Leibe rücken können. Wir können nur hoffen, daß das Volk für unsere Arbeit Verständnis anfbringt, und wir können nichts unversucht lassen, um dieses Verständnis im Volke immer und immer wieder zn Wecken.
Die Welt, die uns umgibt, ist anders eingerichtet als das neue Deutsche Reich. Das
neue Deutschland ist ein autoritärer Staat und die uns umgebenden Staaten sind liberal und demokratisch. Hätten die uns vorangegangenen Regierungen die Welt nicht so schamlos über uns und unser Wollen belogen, dann hätte der Schaden nicht so schlimm einreißen können. Aber das ist nun einmal so und dagegen müssen wir uns irgendwie geistig zur Wehr setzen. Nicht, indem wir uns den anderen anzugleichen versuchen, erringen wir die Sympathie der fremden Länder, sondern je stärker wir uns in uns selbst verwurzeln, um so geschlossener werden wir der Welt gegenüber auf- treten können, und um so eher wird dann auch das Verständnis der Welt für uns wach werden. Wir wollen damit die Welt geistig gar nicht bedrohen, ganz zn schweigen von einer militärischen Bedrohung, von der natürlich gar nicht die Rede sein kann.
Wir haben gar nicht die Absicht, die Welt nationalsozialistisch zu machen. Uns genügt es, wenn Deutschland nationalsozialistisch ist. (Beifall.) Wir haben nur die Absicht, im Innern zu arbeiten und Deutschland eine neue Lebensbasis zu geben.
Allerdings haben wir dabei von vornherein keinen Zweifel gelassen, daß wir es nicht mehr dulden würden, daß man uns diskriminiert. (Beifall.) Man darf uns nicht als zweitklassig behandeln. Tut man cs doch, so haben wir zwar keine Macht, uns dagegen zu wehren, aber man soll nicht glauben, daß wir uns an einen Tisch setzen, an dem wir nur geduldet sind.
Wir gehen dann.
(Stürmischer Beifall.)
Als wir am 30. Januar an die Macht gekommen waren, hätten wir eigentlich allen Grund gehabt, der Welt all das vorzuhalten, was sie uns in den letzten 14 Jahren angetan hat. Wir haben das nicht getan, denn wir waren der Üeber- zcngung, daß eS gar keinen Zweck hat, die alten Wunden immer wieder aufzurcißen. Dies ist auch ganz natürlich, denn der Führer und die von ihm Beauftragten sind selbst in ihrer Friedenspolitik frei. Der Führer konnte deshalb mit Recht sagen, er wolle nichts unversucht lassen, um Europa vor einem neuen Kriege zn bewahren.
Datz ein Frieden Opfer kostet, das wissen wir. Slber wir - sind der Meinung, er kostet weniger Opfer als ein Krieg.