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Amtsblatt für den OberamtsbezirkNeuenbürg

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Nr. 218 Freitag den 1S. September 1933_91. Jahrgang

Ser AeiASlanrlec in Seschelbrom»

Die Empfangsvorbereituvge« Begeisterung und Dank

WB. Karlsruhe, 14. Seht. Reichskanzler Adolf Hit­ler traf am Donnerstag mittag um 12 Uhr auf dem hiesigen Flugplatz mit dem großen JunkersflugzeugJmmclmann" ein. Zu seiner Begrüßung hatten sich die gesamte badische Regie­rung, an der Spitze Reichsstatthalter Robert Wagner, sowie Sie Vertreter der sonstigen Behörden eingefunden. Nach einer kurzen Begrüßung schritt der Führer die Front der Ehren­kompagnie der Schupo und eines Ehrensturms der SA. ab. Dann begab er sich zum Staatsministerium. Rasch hatte sich eine riesenhafte Menschenmenge cingefunden. Die Karlsruher Schulen hatten frei bekommen. Die Begeisterung der Men­schenmassen kannte keine Grenzen mehr. Alle jubelten dem ge­liebten Führer zu. Das Auto konnte sich nur mit Mühe einen Weg durch die Straßen bahnen.

Von Karlsruhe aus führ der Reichskanzler mit seiner Begleitung und mit der badischen Regierung sofort im Kraft- Wagen nach dem am Sonntag abgebrannten Dorf Oeschel- bronn. Die Durchfahrwdurch Pforzheim gestaltete sich zu einem wahren Triumphzug. Um ^2 Uhr traf der Führer in Oeschelbronn ein, von einer riesigen Menschenmenge begrüßt, die ans der gesamten Umgebung zu Rad, mit Autos nsw. zusammengekommen war. Der Kanzler besichtigte dann mit seinem Gefolge die Brandstätte. Um ft>3 Uhr fuhr der Führer, von den Eindrücken des furchtbaren Unglücks sichtlich bewegt, mit dem Kraftwagen weiter.

In Pforzheim herrschte schon in den frühen Morgen­stunden reges Treiben. Die SS. rückte schon um 8 Uhr mit sechs großen Lastkraftwagen ab. Niemand wußte eigentlich, was sich in den nächsten Stunden ereignen sollte. Das ganze Stadtbild war durch die Angehörigen der Formationen belebt. Sie alle hatten Befehl erhalten, sich zu sammeln. Lastwagen um Lastwagen fuhr über Niefern in Richtung Oeschelbronn. Die Straßen waren von Zivilisten, die immer noch im Zweifel waren, ob der Führer tatsächlich kommen wird, belebt. In der Zwischenzeit erfuhr man, daß der Kanzler um ^12 Uhr in Karlsruhe eingetroffen sei, um über Pforzheim nach Oeschel- bronn zu fahren. Diese Meldung wirrde sehr rasch bekannt mkd auf dem Marktplatz in Pforzheim sammelte sich bald eine Riesenmenge, die sich jedoch wieder verlief und sich auf die Hauptstraßen und auf die verschiedenen Plätze, die gute Sicht­möglichkeit boten, verteilte.

Oeschelbronn aber war das Ziel von Tausenden! Pforz­heim hat mindestens in den Straßen, wo die Durchfahrt des Kanzlers erwartet wird, Flaggenschmuck angelegr. Die letzten Uniformierten sind unterwegs nach Oeschelbronn. Wir fahren Eutingen entgegen. Ueberall stehen Wartende. Am Gaswerk ist der Sammelpunkt der Braunhemden. Eutingen ist eben­falls beflaggt. Feder begrüßt freudig die durchfahrenden Hitlerleute und harrt gespannt der Ankunft des Volkskanzlers. Selbst der gewitterartige Regen konnte die heitere frohe Stim­mung nicht beeinflussen. In Niefern häufen sich die Autos. Nur sehr schwer ist der Verkehr zu bewältigen.

In Oeschelbronn selbst bildeten die Braunhemden schon Spalier, und dahinter hat sich bereits eine unübersehbare Menge Postiert. Unzählige Kraftwagen aller Kategorien sind

Propaganda gegen Abrüstung

Herriot über die Ergebnisse seiner Ostlandreise

Berlin, 14. Sept. (Conti.) Der ehemalige französische Ministerpräsident Herriot ist nach einer mehrwöchigen Reise, me ihn nach Bulgarien, die Türkei und die Sowjetunion geführt hat, gestern nach Paris zurückgekehrt. Aehnlich wie nach seiner Amerikareise im Frühjahr scheint Herriot auch dies­mal den Wunsch zu haben, die Ergebnisse seiner Fühlungahme mit den ausländischen Regierungen als sehr bedeutungsvoll hinzustellen. Es ist jedenfalls ein merkwürdiger Zufall, daß gerade in diesem Augenblick ein Pariser Blatt von einem wirtschaftlichen und militärischen Bündnis zwischen Frankreich und der Sowjetunion, das durch Herriots Vermittlung an­gebahnt worden sein soll, sprechen kann.

, Hier werden die nächsten Tage und Wochen wie seiner­zeit nach Washington die notwendigen Korrekturen einer übertrieben optimistischen Darstellung bringen. Herriot selbst hat bekanntlich während seines Moskauer Aufenthalts den Ge­danken politischer Verhandlungen in Abrede gestellt und als Zweck seiner Reise ausschließlich seine Persönliche Informie­rung über den russischen Aufbau und die Förderung der mlturellen Beziehung zwischen den beiden Ländern angegeben. Daß es ihm hierauf nicht allein angekommen ist, beweist eine Unterredung, die er auf der Rückreise mit dem Außenpolitiker "es "Matin" hatte. Herriot ließ bei dieser Gelegenheit durch­bucken, daß er auf Grund seiner osteuropäischen Eindrücke im Auswärtigen Ausschuß der Kammer mit einer großen Rede hervortreten will, die den Ausschußmitgliedern neue Unter- lagen für die Beurteilung des Abrüstnngsproblems geben soll. Herriot will darauf hinaus, da in Osteuropa niemand mehr an Abrüstung denkt, ja, daß die von ihm bereisten Länder fieberhaft mit der Ergänzung ihrer Rüstungen beschäftigt seren, weil sie von der Abrüstungskonferenz und dem Völker­bund nichts mehr erwarten.

Selbstverständlich führt Herriot diesen von ihm behaup­teten Umschwung in Rußland, der Türkei und in Bulgarien sowie in den anderen Balkanländern auf dieDeutsche Be­drohung" zurück. Moskau befürchte einen deutschen Angriff und fabriziere infolgedessen Tanks, erklärt Herriot, während

eingetroffen. Aus allen Richtungen kommen große Omni­busse der Reichspost und der Verkehrsgesellschaften. Wir sind in Hochspannung.

Dann kommt die Meldung: Hitler passiert Pforzheim. Es ist 1^ Uhr geworden. Die Gasthäuser haben über die Mit­tagszeit Hochbetrieb und verpflegen unzählige Gäste. Aber mit einem Schlag leeren sie sich. Alles geht auf die Straße zum Empfang Adolf Hitlers. Endlose Reihen von Niefern bis Oeschelbronn, auf beiden Seiten der Straße, stehen zum Empfang bereit. Da ertönt der Ruf:Der Reichskanzler kommt!" Die SA. steht still. Die Hände recken sich znm Gruß. Heilrufe brausen ihm entgegen. In ihnen schwingt der Dank mit, daß er gekommen ist, daß er den von der Ärandkatastrophe so schwer Heimgesnchten durch sein persönliches Erscheinen zeigt, wie er mit ihnen fühlt, daß er Helsen will und den Helferwillen anfrufen will. Und dafür dankt ihm das Volk.

Am Ort der Katastrophe

Der Kanzler durchschreitet in Begleitung des Reichsstatt­halters Wagner und einem größeren Gefolge die Hauptstraße, um dann auf den Brandplatz zu gehen. Tief erschüttert betritt er ihn und verweilt längere Zeit dort. Die Massen der Zu­schauer stehen zunächst gebannt und verfolgen die Bewegungen des Führers. Dann aber setzen sie über die Trümmer hinweg, eilen zu ihm, damit ihnen nichts entgehe. Die Absperrungs­mannschaften haben große Mühe, den Weg für Adolf Hitler- frei zu machen.

Anschließend an die Besichtigung des Brandplatzes begab sich der Führer ins Schulhaus, wo er sich die dort eingerich­teten Quartiere für die Obdachlosen anfah. Ueberall begrüßten den Führer stürmische Heilrufe. Junge Mädchen überreichten ihm Blumen, alles drängt zu ihm hin, ist in seinem Bann. Auch ans den Augen der vom Leid Betroffenen leuchtet die Freude über das K-ommer und die Anteilnahme des Kanzlers.

Aufrecht im Auto stehend, die Grüße der Menge erwidernd, fährt der Kanzler in Richtung Mühlacker, überall auf der ganzen Strecke begeistert begrüßt.

Adolf Hitler in Böblingen

Reichskanzler Adolf Hitler ist heute von Oeschelbronn kommend nachmittags um 15.30 Uhr hier auf dem Flugplatz eingetroffen und hat um 15.39 Uhr Böblingen im Flugzeug wieder verlassen.

Die Reichspressestelle der NSDAP, teilt mit: Reichskanz­ler Adolf Hitler, der heute dem durch Brand so schwer heim­gesuchten Dorf Oeschelbronn in Baden einen Besuch abstattete, hatte die Absicht, am Nachmittag an der feierlichen Beisetzung der zehn durch Unglück ums Leben gekommenen SA.-Kame- raden auf dem Ehrenfriedhof in Bochum teilzunehmen. Die Kundgebungen der Bevölkerung auf dem Weg vom Flugplatz Karlsruhe dis zum Dorf Oeschelbronn verzögerten die Fahrt des Führers jedoch so lange. Laß es auch mittels Flugzeug nicht mehr möglich war, zum vorgesehenen Zeitpunkt Bochum zu erreichen. Der Reichskanzler konnte daher zu seinem größ­ten Bedauern an den Trauerfeierlichkeiten in Bochum nicht mehr teilnehmen.

gleichzeitig ein nationalistisches Blatt andeutet, daß dann die französische Industrie die Tanks liefern wolle.

Der Schutz der nationalen Symbole

Berlin, 14. Sept. Der stellvertretende Reichspropaganda­leiter hat heute folgende Anordnung veröffentlicht: Entspre­chend dem Gesetz zum Schutze der nationalen Symbole und der Anordnung des Stellvertreters des Führers über den Vertrieb von Gegenständen, die mit den Symbolen der Be­wegung bzw. sogar mit dem Bild des Führers versehen sind, hat man von seiten der Länderministerien, Polizeidirektionen und -Präsidien Warnungen an Hersteller wie auch an Ver­kaufsgeschäfte erlassen, die befristet die Entfernung in Frage kommender Artikel verlangten. Diese Fristen sind inzwischen abgelaufen und damit wird die gesamte Parteigenossenschaft aufgefordert, dem Gesetz und den Anordnungen der Partei Geltung zu verschaffen. Am 15. September wird im ganzen Reich schlagartig mit der Beseitigung des letzten Restes dieser unserer Bewegung unwürdigen Erscheinung begonnen. Auch der kleinste Mißbrauch unserer Symbole wird zur Anzeige gebracht und für alle Zukunft unterbunden. Die Partei­genossenschaft wird dafür Sorge tragen, daß der Eindruck unserer herrlichen Bewegung nicht mehr und nie wieder durch Konjunkturritter auf dem Gebiete des Kitsches beeinträchtigt wird. An die Gaupropagandaleitnngen sind entsprechende An­ordnungen erlassen.

Die deutsche Völlerbundsabordnung

WB. Berlin, 14. Sept. Das Kabinett hat den Reichsmini- stcr des Auswärtigen, Frhr. v. Neurath, mit der Führung der deutschen Delegation für die bevorstehende Vollversammlung des Völkerbundes in Genf beauftragt. Als Delegierte werden neben dem Reichsaußenminister der Reichsminister für Volks­aufklärung und Propaganda Dr. Goebbels sowie der ständige deutsche Vertreter im Völkerbundsrat, Gesandter Dr. v. Keller, treten. Zu Ersatzdelegierten sind Ministerialdirektor Gauß, Staatssekretär a. D. Frhr. v. Rheinbaben und der deutsche Gesandte in Bern, Frhr. v. Weizsäcker, bestimmt. Die Dele­gation werden ferner verschiedene Beamte des Auswärtigen Amtes und anderer Ministerien begleiten.

Die neuen Aufgaben der NSDAV.

Reichsminister Goebbels kündigt neue Propagandaaktion an

WB. Berlin, 14. Sept. Auf der Mitgliederversammlung des Gaues Groß-Berlin der NSDAP, hielt Reichsminister Dr. Goebbels gestern abend eine wiederholt von Beifallsstür­men unterbrochene Rede. Er führte unter anderem aus:

Wenn man aus einer gewissen Entfernung heraus die ver­gangenen sieben Monate, da wir die Macht besitzen, rück­schauend überprüft, dann fällt es schwer, zu sagen, welche Taten eigentlich unter den vielen Aktionen der neuen Reichs­regierung die einschneidendsten und hervorragendsten sein mögen.

Für uns ist es sehr schwer, über alle großen Aktionen der letzten Monate heute schon zu urteilen, was denn eigentlich das Bleibende, das Ueüerzeitliche und das Historische an ihnen sein könnte. Ich glaube aber, das Entscheidendste und auch das historisch Wertvollste ist die Tatsache, daß wir jetzt in Deutsch­land eine einzige zentrale Leitung haben, daß nicht mehr hundert Instanzen durcheinanderpfuschen. Die Einigung, die wir in Deutschland vollzogen haben, ist noch bedeutungsvoller für unsere Zukunft als die Bismarcksche Einigung. Denn Bis­marck einigte nur die Fürsten und die Länder. Hitler aber einigte das Volk. Das ist das Entscheidende. Denn damit ist Deutschland wieder als Faktor in die große Weltpolitik ein­geschaltet. Es gibt im Reich nur einen zentralen Willen, der das deutsche Schicksal gestaltet und leitet.

Ich will damit nicht sagen, daß der verfassungsmäßige Umbauprozeß schon beendet sei.. Das Gesetz über die Reichs­statthalterschaft ist nur ein Anfang, und dieser Anfang muß weiter fortgesetzt werden.

Der Führer hat es ja selbst in Nürnberg gesagt, daß wir

nicht die Aufgabe haben, die Länder zu konservieren, son­dern vielmehr die Aufgabe, sie zu liquidieren.

Es ist gut, daß wir mit dem Erreichten nicht zufrieden sind. Denn wollten wir eimal zufrieden sein, dann wäre es das beste, wir träten von der Bühne der öffentlichen Politik ab. Menschen, die zufrieden sind, werden niemals mehr vor­stürmen. Für uns war die Macht nie Selbstzweck. Wir wollten sie besitzen, um dann ein Volk frei und glücklich zu machen, wir wollten es in den Kreis der anderen Nationen als ehrlichen und gleichwertigen Partner zurückbringen. So lange das nicht gelungen ist, darf es bei uns keinen Atemzug geben, der nicht der Bewegung, der Wiedergeburt unseres Vaterlandes, geweiht wäre. Ob wir dabei schon im Augen­blick zu einem materiell glücklichen Zustand kommen, ist nicht so erheblich. Denn spätere Generationen werden unser Werk nicht danach beurteilen, ob wir, die Vorkämpfer dieser Wieder­geburt, genug Brot hatten, sondern sie werden uns danach beurteilen, ob wir historische Werte vollbracht haben, lind je mehr Aufgaben wir hinter uns gebracht haben, um so größer wird die Aufgabe, die vor uns liegt. Denn wir dürfen nicht nur wissen, daß wir die Macht besitzen; wir müssen auch wissen, daß wir die Verantwortung tragen, und zwar die Ver­antwortung vor 66 Millionen, die da sind und ich weiß nicht, vor wieviel hundert Millionen die La kommen werden. (Beifall.)

Gewiß ist es uns manchmal hart angekommen, deutsche Menschen, die als Verführte der kommunistischen Fahne gefolgt waren, mit harten und drakonischen Strafen zu be­legen. Aber auch das war notwendig. Denn wie Deutschland im Februar und Anfang März stand, dafür ist das jüngste BuchBewaffneter Aufstand" ein beredtes Zeugnis. Wir waren damals im Begriff, in den bolschewistischen Umsturz hineinzuschliddern. Hätte die Regierung Hitler nicht in diesem Augenblick zngegriffen, dann wäre das Chaos ganz unvermeid­lich gewesen.

Heute allerdings kann von einer kommunistischen Gefahr ganz und gar nicht mehr gesprochen werden.

Das sind Sektierer, die heute noch versuchen, Unfrieden im Lande zu stiften und auf Schreibmaschinenblätter die breiten Massen zu mobilisieren. Sie werden Mann für Mann und Schlag für Schlag die verdiente Strafe erhalten. (Beifall.)

Schlimmer ist es schon, was die kommunistischen Hetzer betreiben, die außerhalb unserer Londesgrenzen sich befinden. Wenn ich das mir vor einigen Tagen in die Hände gefallene Braunbuch" durchblättere und wenn ich La haarscharf be­wiesen sehe, daß in meinem Kopf der Plan zum Reichstags­brand entstanden wäre, und daß der preußische Ministerpräsi­dent Göring ihn praktisch durchgeführt habe, so kann ich nur sagen: Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Ich glaube auch nicht, daß das Ausland diese Dinge ernst nimmt, ebensowenig wie das deutsche Volk sie ernst nimmt. Die arbeitenden Menschen in Deutschland sehen unsere Erfolge und sie messen daran die Richtigkeit unseres Kurses.

Wenn die Revolution vor einigen Wochen ihren Abschluß fand und von einer evolutionären Entwicklung abgelöst wurde, so standen wir damit am Beginn einer neuen Epoche, in der Bewegung und Staat eins geworden sind. Die Macht ist in unserer Hand. Und wir besitzen nicht nur die Macht, wir besitzen auch das Volk. Ich möchte fast sagen, daß wir sogar vielznviel haben, mehr als wir brauchen. Denn die, die heute am überschwänglichsten sind, werden am tiefsten die Köpfe hängen lassen, wenn es wieder einmal bunt wird. Wir kennen das, wir haben das so oft mitgemacht. Allerdings sind ste immer da, wenn es gilt, durch heimliches Nörgeln und Bier­tischkritisieren der nationalsozialistischen Ideen und dem Auf­bau unseres Staates Abbruch zu tun.

Sie sagen: Ach, die nationalsozialistische Bewegung kann nur Feste feiern. Wenn das der Fall wäre, so wäre das doch immerhin schon etwas, denn das konnte die Republik nicht. Ich denke noch mit Schaudern an die herrlichen Verfassungs- feiern mit Bockwürsten und ähnlichen Scherzen. Gewiß, Feste feiern, das verstehen wir.

Aber wir feiern nicht Feste ohne Anlatz, und jedes Fest hat