schwäbischen Heimattages ein Gesamtgastspiel mit der Operette Das Schwarzwaldmädel" geben.
Wildbad, 1. Juni. Wie dem „Wildbader Lokalanzeiger" von zuverlässiger Seite bestätigt wird, hat der Herr Reichskanzler Adolf Hitler seinen Besuch in Wildbad am 1. und 2. Juli ds. Js. nunmehr bestimmt zugesagt.
Eine beherzigenswerte Mahnung
Einer Berliner Zeitung entnehmen wir: „In den Ministerien haben in letzter Zeit die Besuche aus persönlichen Gründen so stark überhand genommen, daß seit einigen Tagen im Besuchszimmer des preußischen Justizministeriums ein Schild folgenden Inhalts angeschlagen ist: „Man kommt nicht in eigener Sache dorthin, wo ein neuer Staat aufgebaut wird." Auch im preußischen Kultusministerium beabsichtigt man, ein ähnliches Schild im Vorzimmer des Ministers anzubringen." Diese Mahnung ist auch in Württemberg nicht unangebracht.
Der Brachmonat Juni
Gehen wir endlich einem Sommmer entgegen?
Noch hat man kaum einen Hauch von einem richtigen sonnigen und wärmenden Frühling verspürt — nur an ganz wenigen Tagen machte der Wettergott eine Ausnahme — und schon rutschen wir kalendermäßig so um die Mitte des Juni in den Sommer hinein. Sommer! Von einzelnen Wetter- varhersaqern ist er als heiß prophezeit worden, aber wenn es so geht wie im Mai, dann wird ans dem Brachmonat ein Bruchmonat, wie es der sog. Wonnemonat war, wo Niederschläge, kalte, unfreundliche Temperaturen und Nachtfröste einander die Hand gaben. Drei Tage vor Johanni, neben dem Josephi- und Georgitag einer der volkstümlichsten Kirchenheiligentage, am 21. Juni, ist kalendermäßig Sommers Anfang, ist der längste Tag im Jahr. Dann gehts wieder abwärts mit der Tageslänge, und nur zu rasch werden Juli, August und September im Gleichmaß der zeitlichen Erscheinungen Flucht vorüberziehen, um wieder dem Herbst und Winter die Treppe frei zu machen zum Einzug. Der Juni (lateinisch Junins) heißt auch Brachmonat, weil man um diese Zeit die brachliegenden Felder nmackcrt. Der Juni war bei den alten Römern nach Junins Brutus, dem ersten Konsul Roms, benannt. Nach einer anderen Version war er der höchsten Himmelsgöttin Inno, einer Genossin Jupiters, geweiht, der als ursprünglicher Mondgöttin die Monatsanfänge (Kalenden) heilig waren; sie spendete nach der Sage Regen, schleuderte Blitze nsw. An kirchlichen Feiertagen ist der Juni reich. In den Anfang des Monats fallen die beiden Pfingst- feiertage, dann schließt sich an das Äreifaltigkeitsfest und das Fronleichnamsfest. Kirchlich gefeiert wird auch der Tag des Apostels von Deutschland, des heiligen Bonifatius, der Tag des Heiligen Benno, und vor allem der Johannitag mit seinen Freudenfenern auf dem Lande. Mit dem Peter- und Paultag schließen die kirchlichen Feiertage ab. In der Landwirtschaft regt sichs im Juni schon überall. Die Heuernte beginnt, und ist das Wetter günstig, so ist diese erste Ernte für den Landmann eine Lust. Obst- und Gemüsegärten bringen allerlei Arbeit, die Schafschur beginnt, auf die Geflügelzucht ist zu achten und die Imker haben mit dem Schwarmfangen zu tun. In der Jagd beginnt die Pirsch auf die Rehböcke. An Bauernregeln gibt es auch für den Monat Juni mehr als genug. Meist nehmen sie Bezug auf das Wetter. Einige von ihnen lauten: „Macht Medardus naß, so regnets ohne Unterlaß". — Im Juni viel Donner, bringt einen trüben Sommer. — Brachmonat naß, leert Scheunen und Faß. — Schön zu St. Paul füllt Taschen und Maul. — Regnets am Siebenschläfertag, regnets noch sieben Wochen nach. — Regnets an Peter und Paul, wird des Winzers Ernte faul. — Nordwind, der im Juni weht, nicht im besten Rufe steht.
Tötet die Wespen- und Horuiffenköuigi«
Dickleibige Wespen und Hornissen fliegen am sonnigen Mittag. Es sind die überwinterten, befruchteten Weibchen der gefährlichen, ob ihres Giftstachels gefürchteten Insekten. Auf ihrem Lüftebummel suchen sie nach einem tauglichen Platz zum Anlegen eines Bentnestes. Der mit Eiern reichlich gefüllte Hinterleib drängt zur Eiablage. Wer solch eine Wespe oder gar eine Hornisse tötet, vernichtet mit der Königin ein ganzes oft großes Wespen- oder Hornissenvolk. Im Schwarzwald sagen die Bauern: „So dick wie die Wespen kommen, so mager gehen sie wieder." Dabei werden besonders dickleibige Wespen und Hornissen im Mai als Anzeichen eines mageren Jahres gedenket. — Beim Abfangen von Wespen und Hornissen ist Vorsicht nötig. Wer von einer Großwespe oder Hornisse gestochen wird, gehe zum Arzt.
WürttSmksrs
Maulbronn. (Die erste Hitler-Glocke.) Eine alte Glocke im Westtürmchen der Klosterkirche war während des Krieges geopfert worden. Am Sonntag wurde sie durch eine neue ersetzt, die den Namen Adolf Hitler trägt und die erste Hitler- Glocke sein dürfte. Die Glockenweihe war mit einer kleinen Feier verbunden, bei der Oberbanrat Rimmelc vom Bezirksbauamt Heilbronn, dessen Bemühungen das Kloster die ^^ocke verdankt, Ephorus Dr. Lang, Bürgermeister Kienzle, Prof. Dr. Gößler-Stuttgart und Oberregiernngsrat Dr. Drück vom Knltministerium kurze vaterländische Ansprachen hielten.
< . (Besetzung der leitenden Stellen in den Ar
beitsämtern.) Vom Landesarbeitsamt für Südwestdeutschland geht uns folgende Mitteilung zu' In den ersten Tagen des Mar fand zwischen dem Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung und den von NwM"^wtsminister bestellten Vertrauensleuten der NSDAP, und des Stahlhelm eine grundsätzliche Aussprache künftige Besetzung der leitenden Stellen in den' Ar- bsitsamtern statt. Es wurde hierbei völlige Uebereinstimmnng darüber erzielt, daß neben den allgemeinen Gesichtspunkten, die das Gesetz zur Wiederherstellung des Bernfsveamtentums
Führereigenschaften sowie besondere bW-siM Vorbildung und Eignung bei den auf derartig sozialpolitisch verantwortlichen Posten stehenden Persönlichkeiten voransznsetzen sind Entgegen der Einstellung der bisher maioritativ entscheidenenden Selbstverwaltung soll die Be- setznng künftig den Maßstäben entsprechen, die allgemein an Behordenlerter gestellt werden. Um Mißgriffe von vornherein zu vermeiden, wird bei der Auswahl der zu bestellenden Be- Eten ganz besonders sorgfältig verfahren und das Leistungsund Fnhrerprinzip rn den Vordergrund gestellt werden.
(Preisüberwachung.) Das Polizeipräsidium M,"kkgart hat als Beauftragte für Preisüberwachung in Oberamter und die Ortspolizeibehördey er- Relchsverordnungen über die Preisauszeichnung beim Kleinhandel von Kaffee in vorbereiteten Packungen und über den Handel mit Papiertapeten zu überwachen.
(^(suiahmen und Ausgaben des Landes
Nach dem Ausweis über die Einnahmen und boU, am ^ Württemberg im Rechnungsjahr 1933
haben bis Ende April betragen im ordentlichen Haushalt die OA) RM-, während im außerordentlichen stegt E Ausgleich von Einnahmen und Ausgaben vor-
biii-rm c- (^challr.) Im Elektrizitätswerk in Münster I irzte ein 22 ^ahrc alter Maler von einer Leiter etwa fünf
Meter hoch ab. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und mußte in das Krankenhaus Cannstatt übergeführt werden. — In der Heilbronner Straße stießen ein Personenkraftwagen und ein Motorrad zusammen. Hierbei wurde der 23 Jahre alte Beifahrer des letzteren zu Boden geschleudert. Nicht unerhebliche Verletzungen, die e? sich hierbei zuzog, machten seine Verbringung nach dem Krankenhaus notwendig. In der Werkstätte eines Hauses der Rotebühlstraße zog sich ein 20 Jahre alter Ausläufer durch Unvorsichtigkeit eine Gasvergiftung zu. Er wurde in das Katharinenhospital verbracht. — Ans der Kreuzung der Mühl- und Cannstatter Straße stießen ein Personenkraftwagen und ein Motorrad zusammen. Der 27 Jahre alte Lenker des letzteren trug innere Verletzungen davon und wurde in bewußtlosem Zustand in das Krankenhaus Cannstatt ausgenommen.
Stuttgart. (Verlegung des Kaiser-Wilhelm-Jnstituts für Metallforschung nach Stuttgart.) Wie schon früher mitgeteilt wurde, schwebten seit einiger Zeit Verhandlungen mit dem Kaiser-Wilhelm-Jnstitut für Metallforschung wegen einer Verlegung nach Stuttgart. Die Verhandlungen sind nun abgeschlossen und das Institut kommt, wie der „Schwäb. Merkur" berichtet, auf 1. Oktober ds. Js. nach der schwäbischen Landeshauptstadt. Unsere Industrie wird durch die Verlegung nach Stuttgart und die enge Verbindung des Forschungs- Instituts mit unserer Technischen Hochschule neue Befruchtung erfahren. Das Kaiser-Wilhelm-Jnstitut für Mctall- forschnng in Berlin-Dahlem wird zur Zeit von Prof. Dr. Ing. c. h. Oswald Bauer, Direktor im Staatlichen Material- prüfnngsamt, als kommissarischem Direktor geleitet. Das Institut hat zur Zeit die Professoren Georg Sachs in Frankfurt a. M., Ernst Schiebold in Leipzig und Erich Schmid in Freibnrg (Schweiz) als auswärtige wissenschaftliche Mitglieder und 11 im Institut wissenschaftlich Arbeitende.
Stuttgart. (Württemberg und der neue Reichsbischof.) Ein Vertreter des „Schwäb. Merkur" hatte eine Unterredung mit dem Führer der „Deutschen Christen" in Württemberg, Stadtpfarrer Dr. Schairer, über die Wahl des neuen Reichsbischofs. In der Unterredung wurde auch die Frage gestellt, ivas die Folgen der Wahl für Württemberg sein werden. Daraufhin antwortete Dr. Schairer: In diesem Punkte kann ich Ihnen ganz besonders zuversichtlich antworten. Denn es ist uns eine tieie Freude, bei der Leitung unserer Landeskirche volles Verständnis unserer Ziele, auch unseres vorbehaltlosen Eintretens für unseren Führer Müller zu finden. Wir hoffen, daß dadurch wenigstens unserem Heimatlande ein gefährlicher Kurs und ein sonst unvermeidlicher Konflikt mit der Staatsleitnng erspart bleibt. Unter solchen Vorzeichen gehen wir — ohne jeden Kompromiß — ans Werk, werden nicht unterlassen, den großdeutschen Kampf für eine wirkliche Neuschöpfung der Kirche aus Gottes Wort und des Volkes Willen heraus mitzutragen, aber dürfen daneben schon an eine positive Aufbauarbeit in unserem Lande gehen. Wir danken Gott für diese Stunde.
Stuttgart. (Arbeiter und Bauern sind die Fundamente des neuen Staates.) In einer Gautagung der NSBO. erklärte laut „NS.-Kurier" Reichsstatthalter Murr, seine größte Aufgabe als Gauleiter habe er darin gesehen, die deutsche Arbeiterschaft zu erobern. Der deutsche Arbeiter und der deutsche Bauer seien die Fundamente der Bewegung und des Staates. In jedem deutschen Arbeiter müsse sich das stolze Gefühl Bahn brechen, ein Deutscher zu sein. Er habe den festen Glauben, daß es gelingen werde, die deutsche Volksgemeinschaft herznstellen. Wenn dieses Ziel erreicht sei, werde ein Reich entstehen, das jedem Sturm trotzen könne. Das deutsche Volk werde dann bestehen und mit ihm der deutsche Arbeiter.
Stuttgart. (Säuberung im Friseurgewerbe.) Die Bestrebungen, das Friseurgewerbe von ungeeigneten, nicht auf dem Boden des Handwerks stehenden Elementen zu reinigen, werden fortgesetzt. Vor einigen Tagen mußte der Inhaber eines Friseurgeschäftes in Gablenberg in Schutzhaft genommen werden. Vor dem Geschäft hatte sich eine große Menge, hauptsächlich Friseure, versammelt, um gegen die unlauteren Methoden des Geschäftsinhabers, vor allem Preisunterbietungen, Protest zu erheben. Dieser hat sich dann aus freien Stücken bereit erklärt, sein Geschäft zu schließen. Er soll übrigens, wie das „Stuttgarter Nene Tagbkatt" hört, früher als einflußreiches Mitglied der KPD. sich betätigt haben.
Ulm. (Württ. Landesschießen.) Zur Vorbereitung des Landestreffcns ist zu bemerken, daß die Veröffentlichung des Programms in den Schützenzeitnngen eine Reihe von Anfragen aus dem ganzen Reich und Oesterreich gebracht hat. Es war notwendig und richtig, einmal vom Alten grundsätzlich abzuweichen, um der neuen Zeit Rechnung zu tragen und das Preisschießen auf eine neue Basis zu stellen. Auch der mittelmäßige und selbst der schlechte Schütze wird preisbeladen nach Hause ziehen, denn jeder Schütze auf der Festscheibe erhält einen garantierten Mindestpreis. Die einlaufenden Anmeldungen lassen das Beste hoffen.
Hirschbronn, OA. Biberach. (Erfolgreiche Kulturarbeit.) Die Landwirte von Hirschbronn und Steinhaufen hatten im Laufe des Winters nach den Plänen des Kulturbanamts Ulm eine großzügige Dränung mit 165 Morgen Fläche dnrchge- führt, die in diesen Tagen zu einem vorläufigen Abschluß kam. Bei der Schlnßfeier, die zu Ehren der Dienstkameraden abgchalten wurde, konnte Baurat Gäßler vom Kulturbauamt Ulm seiner Freude über das gelungene Werk Ausdruck geben: 45 Kilometer Graben seien gezogen und 150 000 Ziegclröhren in die Erde gelegt worden. Die Ertragssteigerung pro Morgen sei jährlich auf 4 Zentner Weizen zu schätzen. Die Kosten mit 65—70 RM. Pro Morgen halten sich in sehr mäßigen Grenzen. In dankenswerter Weise sei vom Staat ein Darlehen mit niedrigem Zinsfuß zur Verfügung gestellt worden. In den ersten drei Jahren betrage die Belastung pro Morgen 1-75 RM., in den folgenden Jahren pro Morgen 4.70 RM- Ans der Ertragssteigerung ergebe sich eine sehr günstige Rentabilität der Maßnahme. Dank der Zusammenarbeit verschiedener maßgebender Stellen war das Gelingen des schönen Werkes möglich. Es sei genannt das Arbeitsamt Biberach mit seinem Vorsitzenden, Dr. Katzenberger, der Landwirtschaftliche Versnchsring Biberach mit Landesökonomierat Hermann, das Kultnrbanamt Ulm mit Oberbanrat Maier und Baurat Gäßler, sowie der Träger des Dienstes, der Caritasverband, vertreten durch Hans Marientann mit Pfarrer Bärtle und Gewerbelehrer Schmid.
Gleichschaltung beim Schwäb. Sängerbund
Stuttgart, 31. Mai. Wie der Deutsche Sängerbund auf dem Sängertag in Dortmund hat sich der Schwäbische Sängerbund auf seiner am 14. Mai in Wildbad stattgefnndenen Mitgliederversammlung mit großer Begeisterung hinter die nationale Regierung unter Führung Adolf Hitlers gestellt. Zum Zweck der Gleichschaltung des Bundes fanden in der letzten Woche im Württ. Knltministerium Verhandlungen statt, die zu einem alle Teile voll befriedigenden Ergebnis führten. Gleich der Reichsregis-rnng hak das württcmbcrgische Kultusministerium die vaterländische Arbeit des Schwäbischen Sängerbundes voll anerkannt. Nach den zwischen dem Deutschen Sängerbund und der Reichsregiernng vereinbarten Richtlinien über die Gleichschaltung wurden von dem Führer des Schwäb. Sängerbundes, Oberbürgermeister Jäkle-Heidenheim, vier seit langer Zeit der NSDAP, angehörende Sängerführer in den engeren Ausschuß berufen. Es sind dies die Herren: Direktor Antenrieth (Frohsinn Cannstatt), Stndienrat Zürn (Lehrergesangverein Stuttgart), Oberrcallehrer Klett (Licdcrkranz Stuttgart) und Gustav Vaihingcr (Liederkranz Geislingen).
Weiterhin ist der gesamte engere Ausschuß dem Kampfbund für deutsche Kultur beigetreten. Die Gleichschaltung in den Gauen und Vereinen wird von der Bundesleitung eingeleitet. Mit diesen Maßnahmen gibt der Schwäb. Sängerbund zu erkennen, daß er sich getreu seiner bisherigen Tradition mit den hinter ihm stehenden 50 000 Sängern rückhaltlos in die nationale Front eingliedert und sich der Führung Adolf Hitlers und seiner Mitarbeiter auf kuliurellem Gebiet unterstellt.
Umschuldungs-Darlehen der Landeskreditaustalt
Stuttgart, 30. Mai. Von der Landeskreditanstalt wird mitgeteilt: Mit Zustimmung des Innen- und Finanzministeriums nimmt die Landeskreditanstalt einem dringenden Bedürfnis entsprechend als neue Aufgabe die Gewährung von Umschuldnngsdarlehen auf. In Anknüpfung an ihren engeren Wirkungskreis, mit Rücksicht auf die hegrenzten Mittel und zur Vermeidung ungeeigneter Gesuche werden die Darlehen nur für drückende erststellige Hypotheken der Anstaltsschuldner bereitgestellt. In erster Linie werden bedürftige, aber noch cntschuldungsfähige Gebäudebesitzer berücksichtigt. Fremde Schuldner, Gemeinden und Baugenossenschaften können schon wegen der beschränkten Mittel nicht zum Zug kommen. Äb- lösungsfähig sind Hypotheken mit einem Zinsfuß von zurzeit 6 und mehr v. H. Die Ablösungshypotheken sind zu 4 v. H. verzinslich und nach Ablauf von zwei Jahren mit 1 v. H. zu tilgen. Die näheren Bestimmungen sind dem bei W. Kohl- Hammer in Stuttgart erhältlichen Antragsvordruck angefügt. Die Anträge sind durch die Gemeindebehörde an die Landeskreditanstalt einzureichen; nach Erreichung einer bestimmten Höchstzahl ist Sperre Vorbehalten. Darlehen für Neubauten können bis auf weiteres nicht gegeben werden. Die Entschließung über die Gewährung von Jnstandsetznngsdarlehen wird zurückgestellt, bis über die demnächst zu erwartenden Maßnahmen des Reichs aus diesem Gebiet Klarheit geschaffen ist. Im übrigen hat die Landeskreditanstalt in diesen Tagen ein Merkblatt, das die Art und den Stand aller Förderungsmaßnahmen der Anstalt genau darstellt, an die Ortsbchörden versandt mit dem Ersuchen, den Interessenten auf Wunsch näheren Aufschluß zu geben.
Eröffnung des elektrische« Betriebes anf der Strecke Augsburg—Stuttgart
WB. Ulm, 30. Mai. Zur Eröffnung des elektrischen Betriebes auf der Strecke Augsburg—Ulm—Stuttgart hatten die Gruppenverwaltung Bayern und die Reichsbahndirektionen Augsburg und Stuttgart für heute Einladungen zu einer Feier nach Ulm ergehen lassen. Die Stuttgarter Gäste, darunter Ministerpräsident Mergenthaler, Finanzminister Dr. Dehlinger, Staatsrat Dr. Lehnich, Reichsbahndirektionspräsident Dr. Sigel, Staatssekretär a. D. Skiehler, Generalmajor Brandt vom Wehrkreiskommando V, Polizeigeneral Schmidt, Oberbürgermeister Staatskommissar Dr. Ströhlin, Vertreter sonstiger Behörden und der Presse begaben sich um 9 Uhr mit Sonderzng nach Ulm. Die mit Wimpeln und Tannengrün festlich geschmückte elektrische Maschine brachte den Zug in einer Stunde 21 Minuten sehr schnell nach Ulm. Besonders rasch wurde die Geislinger Steige überwunden, die die Maschine ohne Hilfe einer Schnbmaschine bewältigte. Auf den Zwischenstationen stiegen weitere Vertreter von Behörden ein. Bei der Durchfahrt durch Süßen ertönten Böllerschüsse und die Schuljugend, die am Bahnhof Aufstellung genommen hatte, winkte dem Sonderzng zu. In Ulm wurden die Gäste von den Ulmer Behörden und dem Marsch einer SA.-Kapelle feierlich empfangen. Kurz nach der Ankunft des Stuttgarter Zuges traf auch der Sonderzng aus München mit den Münchener und Augsburger Gästen ein, darunter die bayerischen Staatsminister Esser und Graf v. Quadt, ferner Ministerialdirektor Knaut vom Reichsverkehrsministerinm, Direktor Anger von der Reichsbahngesellschaft und sonstige Herren. Auf dem Bahnsteig 1 des Bahnhofes Ulm begrüßte der Präsident der Reichsbahndirektion Stuttgart, Dr. Sigel, die Gäste, besonders die Vertreter der Reichsregiernng, der Staatsregiernngen von Bayern und Württemberg, die Behörden der beteiligten Städte, der Verwaltungskörperschaften der Wirtschaft, die Beamten und Arbeiter, und dankte allen, die am Zustandekommen des großen Werkes mitgewirkt haben. Wir württember- gischen Eisenbahner, so betonte Dr. Sigel weiter, wollen unfern bayerischen Kollegen, mit denen uns bisher der Dampf, manchmal sogar der Heißdampf verbunden hat, die Hand entgegenstrecken, elektrisiert von dem Gedanken der deutschen Einheit auch auf dem Gebiet des Verkehrs und vereint in dem Glauben an die Volksgemeinschaft aller Stämme. Wenn wir früher sagten: Mit Volldampf voran! so dürfen wir heute ohne Rauch und Ruß sagen: Mit Vollkraft voran!
Den Willkomm der Stadt Ulm überbrachte Staatskommissar Förster, der zugleich allen Instanzen für die reibungslose Zusammenarbeit mit der Stadt Ulm dankte. Die Stadt Ulm habe das Bedürfnis, sich nicht als württembergische Grenzstadt zu fühlen, sondern mit Ncnnlm und Bayern engste Beziehungen zu pflegen. — Für die Gruppenverwaltung Bayern sprach Reichsbahndirektor Dr. Friedel-München, der seiner Freude Ausdruck gab, daß jetzt auch die elektrische Linie Ulm— Stuttgart der süddeutschen Gruppe elektrisch betriebener Reichsbahnsirccken angegliedert wird, wobei er die Hoffnung anssprach, daß die Elektrisierung der Strecke Stuttgart—Kehl bald folgen werde. Mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes schloß die kurze Feier. Anschließend begaben sich die Gäste zur Besichtigung der Ulmer Bahnanlagen, besonders der Blanbeurcr Brücke, dem ein Rnndgang durch die Stadt mit einer Besichtigung des Münsters folgte. Nach einem Mittagessen in den Wirtschaftsräumen des Ulmer Hauptbahn- Hofes fuhren die württembergischen und bayerischen Gäste um
Ei« 2000 Jahre alles Hakenkreuz als Geschenk sür Hitler
Dieses Hakenkreuz aus der Zeit um Christi Geburt wurde gleichzeitig mit der Ehrenbürgcrurkunde dem Reichskanzler von der Stadt Homburg übersandt, in deren Salburg-Museum es bisher untergebracht war.