fassung einzuwirken: so müßte man nicht versuchen, nach der Operation die Widerstandsfähigkeit des Kranken mit Kräf­tigungsmitteln verschiedenster Art und mit reichlicher Nah­rung zu erhöhen. Also: dem Genesenden keine hochwertigen Speisen, sondern eine großteils aus Rohkost bestehende Nah­rung. Er rät auch, die Verdauungsorgaue täglich rein zu halten mit zeitweiser Anwendung blutreinigender Salze und Wassern, die zur Blutarmut führen. Er wäre auch nicht ab­geneigt, vollblütigen Menschen zur Ader zu lassen, wie es vor 60 Jahren noch üblich war.

Die deutsche Technik löst für wasserarme Gebiete die eisen­bahntechnische Durchführung, wie sie für den Norden von Argentinien und für die Kordilleren seither nur mit großen Schwierigkeiten möglich war. Hier bereitete die Wasserver­sorgung der Lokomotiven auf den endlosen Strecken jedem regelmäßigen Eisenbahnverkehr die größten Hemmnisse. Eine Erfindung der deutschen Eisenbahnwerkstätten von Henschel und Sohn A.G.-Kassel setzt die deutsche Lokomotivbautechnik jetzt in den Stand, eine Lokomotive zu bauen, bei der die Abdämpfe kondensiert und wieder in Wasser verwandelt wer­den. Nach eingehenden, langen Prüfungen hat die Verwal­tung der argentinischen Staatsbahn die erste Lokomotive dieser Art jetzt abgenommen. Sie plant, den gesamten übrigen Lokomotivpark im Sinne des neuen Systems umbauen zu lassen. Die deutsche Maschine durchfuhr bei der Prüfungsfahrt 900 Kilometer, ohne neues Wasser aufzunehmen! Verlangt waren lediglich 600 Kilometer ohne Wasseraufnahme! Wie verlautet, interessiert sich auch die pazifische Eisenbahngesell­schaft für das neue deutsche System, da ihre Maschinen unter der schlechten Beschaffenheit des Wassers auf den zu durch­fahrenden Strecken leiden.

Rückzahlung eines Darlehens

Von unserem juristischen Mitarbeiter

Ist für die Rückerstattung eines Darlehens eine^ Zeit nicht bestimmt, so hängt die Fälligkeit davon ab, daß der Gläubiger oder der Schuldner kündigt.

Geld hat der Schuldner im Zweifel auf seine Gefahr und Kosten dem Gläubiger an dessen Wohnsitz bzw., wenn die For­derung im Gewerbebetriebe des Gläubigers entstanden ist, an den Ort der Niederlassung zu übermitteln. Erhöhen sich in­folge einer nach Entstehung des Schuldverhältnisses eintre­tenden Aenderung des Wohnsitzes oder der gewerblichen Niederlassung des Gläubigers die Kosten oder die Gefahr der Uebermittlung, so hat der Gläubiger die Mehrkosten bzw. die Gefahr zu tragen. Der Gläubiger hat auf Verlangen des Schuldners schriftliche Quittung zu erteilen und den Schuld­schein zurückzugeben.

Ist die Zeit der Rückerstattung dem freien Belieben des Schuldners überlassen, so wird die Leistung bei seinem Tode fällig.

Die Kündigungsfrist beträgt bei Darlehen von mehr als 300 RM. drei Monate, bei Darlehen von geringerem Betrag einen Monat. Das Kündiauugsrecht des Schuldners kann nicht für immer ausgeschlossen werden. Ist vereinbart, daß bei nicht pünktlicher Zinszahlung die Kündigungsfrist eintritt, so kann wirksam nicht im Voraus für den Fall unpünktlicher Zinszahlung gekündigt werden; es braucht aber nicht sofort bei eingetretenem Säumnis gekündigt werden. Die Annahme nachträglicher Zinszahlung führt den Verlust des Kündig- nngsrechts nicht herbei.

Bei Grundschnlden beträgt die Kündigungsfrist ein für allemal sechs Monate.

Sind Zinsen oder ein anderes Entgelt nicht bedungen, so ist der Schuldner auch ohne Kündigung zur Rückerstattung berechtigt, jedoch nicht verpflichtet. Bei verzinslichen Darlehen braucht der Gläubiger die Leistuug Vox Fälligkeit nicht anzu­nehmen.

Für die Berechnung der Kündigungsfrist wird der Tag der Kündigung nicht mitgerechnet. Eine Frist nach Monaten endigt im Kündigungsfalle mit dem Ablauf desjenigen Tages des letzten Monats, welcher durch seine Benennung oder Zahl dem Tage entspricht, in den das Ereignis der Kündigung fällt.

Die Kündigung selbst ist begrifflich ein einseitiges, der Annahme nicht bedürftiges, von dem Willen des Gegners un­abhängiges, nicht einseitig widerrufliches Rechtsgeschäft. Sie liegt mich in der Klageerhebung, auch wenn diese verfrüht sein sollte. Sie wird wirksam in dem Zeitpunkte, in wekchem sie dem Gegner zugeht. Es genügt die Möglichkeit'der Kennt­nisnahme unter gewöhnlichen Verhältnissen, z. B. Einwurf in den Hausbriefkasten (aber nicht zur Unzeit), Abgabe an die Wohnungswirtin, Abgabe oder Mitteilung an geeignete

ins lessiifl

Von K. A.

II.

Vom Luganer- zum Comersee

Es war ein strahlend schöner Morgen, an dem wir, dies­mal zu dritt zwei Schwaben und ein Ungar wieder hinunter stiegen nach Lugano. In makellosem Blau spannt sich der Himmel weit über den See zu unfern Füßen, und drüben im Osten glitzert grell und silbern die Sonne auf dem Wasser, das ein leichter Wind liebkosend fächelt. Weich laufen die Konturen der Berge, Buchten und Farben inein­ander, und wie drübergehauchter Firnis überzieht ein feiner bläulicher Schimmer das ganze Bild, aus dem bloß das stechend Helle Weiß der Häuser von Lugano etwas unsanft heraus­bricht. Wir atmen tief den frischen Morgen ein, die strahlende Helle flimmert in den Augen, wogt ins Herz und beschwingt den Tritt. Am liebsten möchte man ein Leben lang so weiter­wandern: immerzu der Sonne entgegen, mit staubigen Schuhen, aber Hellen Augen! Unsere genagelten Bergschuhe klappern und schlurfen enge gepflasterte Gassen hinunter, vor­bei an offenen Bazaren, verwitterten Säulenreihen und schat­tigen Hofeingängen. Einfache Bäuerinnen aus dem Tessin begegnen uns in ihren schwarzen Röcken und Blusen: auf ihrem Rücken wiegen sich bauchige Tragkörbe nach dem Rhyth­mus ihrer Schritte, und in ihre braunen Gesichter hat ein kärgliches anspruchsloses Leben seine Furchen gezeichnet. Das enge Häusergewirr lichtet sich, und vor uns dehnt sich am See­ufer entlang das graue Asphaltband der vornehmen Quai- Promenade. Unsere Tritte knirschen im Kies und Sand der schöngepflegten Quai-Anlagen, zu Häupten fächern stattliche Palmen in lässiger Eleganz ihre Blätter im Winde hin und her, in leisen Wellen spielt das Wasser gegen das User und gluckert wieder zurück in den See. Ueber das Geländer ge­beugt warten wir im Schatten der Kastanien auf unfern Dampfer. Das Auge hängt an dem Schwung der Falten und Linien der Berge rings um den See: zur Rechten der runde Klotz des San Salvätore, hinten gegen Süden der flache Rücken des Monte Generoso und ganz nah zur Linken, son- nenübergossen der Monte Br mit den vielen Häuschen an seinen blütenüberzogenen Hängen. Es dauert nicht lange, da rauscht nn kleiner weißer Dampfer durch das dunkelgrüne Wasser des Sees heran, und prescht sich hart längsseits an den Landungssteg. Ein mächtiger Wellenstreifen wälzt sich gurgelnd gegen die Ufermauer, spritzt aus, flutet wieder zu­ruck und wird von neuem vorgeschleudert von den nach- drangenden Wassermassen.Castagnola, Gandria, Porlezza",

Hausgenossen, Entgegennahme mittels Telephon. In diesen Fällen gikt also mit Einwurf bzw. Abgabe oder Entgegen­nahme die Kündigung als dem Gläubiger zugegangen. Die bloße Aufgabe des Schreibens zur Post, z. B. Einwurf in einen Postbriefkasten, kann jedoch die Annahme, daß hiemit das Schreiben dem Gläubiger zugegangen ist, nicht rechtfer­tigen. Hier müßten noch ein Tag oder ein Paar Tage hinzu­gerechnet werden, innerhalb derer nach gewöhnlichen Verhält­nissen der Postbote die Sendung zugestellt haben müßte. Widerruf der zugegangenen Kündigung bewirkt mit Einver­ständnis des Gegners Fortbestehen des Schuldverhältnisses.

Freiheit

Das Leben gilt nichts, wo die Freiheit fällt.

Was gilt uns die weite unendliche Welt Für des Vaterlands heiligen Boden?

Frei woll'n wir das Vaterland Wiedersehn,

Oder frei zu den glücklichen Vätern gehn.

Ja! glücklich und frei sind die Toten.

Theodor Körner.

Thnre/r, HM u/rci Hpo/t

Eine Riesenbeteiligung an den allgemeinen Freiübungen

beim 15. Deutschen Turnfest in Stuttgart ist zu erwarten. Nicht weniger als 12 47S Turner und 17 078 Turnerinnen haben sich zu den allgemeinen Freiübungen gemeldet. Fünf Turnkreise haben ihre Meldungen noch nicht abgegeben, so daß mit über 50 000 Freiübungstnrneru zu rechnen ist. In Köln waren es 22 000 Turner und 8000 Turnerinnen. Trotz ihrer gewaltigen Ausdehnung reicht die große Festwiese, die fast doppelt so groß wie die Jahnwiese in Köln ist, nicht mehr für diese Menschenmassen aus. Sch.

Die Schulen beim 15. Deutschen Turnfest. Einen lebens­vollen Auftakt zu dem großen Deutschen Turnfest bildet das große Schauturnen der Schüler. Am Freitag den 21. Juli werden es etwa 12000 Mädchen sein, die auf dem Festgelände turnerisch tätig sind. Ebenso viele Knaben werden anch am Samstag (22.) Lei dem Schauturnen eine abwechslungsreiche Folge von fröhlichen Hebungen. Spielen und Wettkämpfen zeigen. Außer den Schulen in Stuttgart mit pflichtmäßigem Turnunterricht beteiligen sich noch 20 Schulen aus der Um­gebung bis Plochingen freiwillig an diesem großer Geschehen.

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Das Radio

Von Richard Zoozmann

Achtung, Achtung Wir beginnen!

Wir schalten ein in die Welt, für die Welt!"

Die Stromhebel werden angestellt,

Die Lampen leuchten, die Wellen rinnen Unsichtbar, doch hörbar, durchs Aethermeer Blitzschnell von einem Weltteil zum andern.

In einem endlosen Wogen und Wandern, '

Und singen und klingen und schwingen und dringen durch Räume, die vorher stumm und leer.

Nun bindet die rätselhafte Welle Geheimnisvoll-knisternd durch dünne Drähte Viele Millionen Trommelfelle Zu einem Ohr der Dörfer und Städte,

Der Steppen, Gebirge, Dschungeln und Meere.

Am Broadway pfeift ein Niggerboh Die deutsche WeiseUeb immer Treu Und Redlichkeit!" Durch Grönlands Leere Klingt auf ein Jodler, ein Appenzeller;

Der Leuchtturmwächter, der Weichensteller In Rußland, auch der Japaner hört ihn.

Und eine Arie des Cherubin Springt über Mansarden, Salons und Keller In die Sahara, wo Mahomeds Fahne Ueberm Zelt weht der Karawane,

Springt über Mexiko, Melbourne, Wien In den Rauchsalon des Zeppelin,

Springt in Rieseuozeanschiffe Und auf Südseekorallenriffe,

Verklingt vielleicht am sonnigen Rheim In einer Laube bei Rosen und Wein.

Wie winzig wird die Unendlichkeit,

Was fern wird nah, was eng wird weit;

Dazu gehört nur ein Hebelgriff,

So höre auch ich im Zimmer alles Aus dunkelsten Teilen des Erdenballes: Maschinengerassel, Eisenbahnpfiff,

Marsch von Soldaten, Lärm der Fabrik,

Sprachen des verschiedensten Schalles,

Höre von Technik und Politik,

Von Weisheit, Schönheit, Dichtung, Musik In endloser Weltverbundenheit

So klingt das Hochlied dieser Zeit.

Ein Deutscher schnellster Mann auf dem Motorrad

Ernst Henne-München (Porträt oben links) auf seinem BMW-Motorrad. Der deutsche Rekordfahrer Henne stellte auf der Avus zwei neue Weltchöchst- leistungen auf der 5 Kilometer-Strecke für Soloräder und Beiwagen auf.

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muntert uns eine italienische Stimme geschäftig zum Ein­steigen auf, und schon werden wir, eingekeilt zwischen Markt­weibern mit abgetragenen Kopftüchern und unverkennbaren Ausländern mit dunklen Sonnenbrillen, auf Deck geschoben. Ein kurzer Schulterruck, der Tornister fliegt unter die Bank an der Reeling, und wir machens uns bequem auf ihr für die Fahrt.Päng, päng" bimmelt die Schiffsglocke das Zeichen zur Abfahrt, und rauh poltert der fahrbare Landungssteg zurück auf die Kaimauer. In flinkem Drehen quirlt die Schraube das Wasser am Heck, mit leichtem Zittern schwimmt der Dampfer hinaus in den See und Pflügt das Wasser, daß es sich vorn am Bug mit leichtem Glucksen teilt und hinter dem Schiff her in zwei großen Wellenstreifen keilförmig aus­einanderrollt, um dann in großen Ringen gegen das Ufer zu laufen und dort sich schließlich zu brechen. Ein beglückendes Gefühl, so dahinzuschweben über das morgenfrische Wasser, die Füße übereinandergeschlagen und die Arme weit ansge­streckt am Deckgeländer, und dabei sorglos wie ein Kind! Eigentlich schämen wir uns ein bißchen im stillen, daß der Himmel gerade uns so anlacht und uns so viel Freude iu den Schoß schüttet, wo wir doch nicht besser sind als viele unserer deutschen Brüder, die vielleicht gerade jetzt, wo wir über den See fahren, irgendwo aus einem Heuschober kriechen und ihre Lumpen wieder etwas zurechtstreichen, um wieder weiter zu tippeln auf der endlosen Straße der Heimat- und Arbeits­losigkeit und sich da und dort ein paar Groschen zusammen­zubetteln für Alkohol und Nachtquartier. Seltsam, daß uns gerade in der Lichtfülle und Farbenpracht des Luganer Sees plötzlich und ungerufen solch ernste Bilder vor die Seele treten, als würden sie geheimnisvoll aus dem dunklen Grund des Sees herauftauchen, um uns traurig anzusehen. Und doch: wer so viel Freude geschenkt bekommt, daß er sich drüber ganz beschämt fühlt, der wird im Gewissen wenigstens die Ver­pflichtung nicht mehr los. daß er das nicht für sich selber behalten darf, sondern daß er davon weitergeben und damit dienen muß, sooft er Menschen begegnet, die ebenfalls nach Liebe und Freude hungern, wie Pflanzen nach den belebenden Strahlen der Frühlingssonne.

In gleichmäßigem Schwung pfeilt der Dampfer durch den See. Die Weißen Häuser von Lugano verschimmern in der blauen Weite von Bucht und Himmel, und sachte schiebt sich zwischen uns und die Stadt der Monte Brö.Gandria!" schallt es gedehnt über das Deck. Schmutzig-gelbliche Häuser drängen sich übereinandergeschachtelt Len Hang hinauf mit flachen schwarzgrauen Dächern und dunklen Fensterlöchern auf der Südseite, durch die die Sonnenstrahlen in die Häuser fallen. Auf halber Höhe des Berges steht einfach und schmuck­los ein verwitterter Campanile neben dem flachen Kirchen­dach. Frei hängen die Glocken im oberen Turm an massiven Querbalken, sie mögen Wohl manchmal leise im Winde schlit­tern, wenn der Föhn von Süden kommt.

Unsichtbar schneidet die italienische Grenze durch den See. Das sonngebräunte Gesicht eines italienischen Zollbeamten wandert von einem Fahrgast zum andern und prüft die Pässe und das Gepäck. Sauber kleidet eine hellgrüne Uniform mit gelben Borten die etwas untersetzte Gestalt, und eine kleine Spange von farbigen Ordensbändern weist den alten Front­kämpfer aus. Ach so, nun sind wir ja, fast ohne es zu merken, in das klassische Land des Faschismus eingelaufen, auf das wir uns mit so viel Spannung innerlich und äußerlich ge­rüstet haben! Richtig, draußen am Ufer lehnen müßig ein paar Schwarzhemden am Eisengeländer, und blinzeln mit zu­sammengekniffenen Augen durch die grelle Sonne zu uns herüber, als wir uns nun in verlangsamter Fahrt dem Lan­dungssteg nähern.Touristi?" fragt mich der italienische Zoll­beamte, ein Paar schwarze Wuschelhaare lugen verstohlen unter seinem hellgrünen Dienstkäppi hervor. Ich nicke mit dem Kopf:Si, si, signore". Die glatte Antwort auf Italienisch muß ihm gefallen haben, denn ein Lächeln spielt auf seinem Gesicht, als er sich bückt, um auf den prallen Rücken meines Tornisters seine Zollmarke zu kleben.

Schnell nähern wir uns Porlezza, am östlichen Ende des Sees. Der Dampfer legt an, die Leute zwängen sich durch die Landungsbrücke und drängen durch die draußen Warten­den dem kleinen Bahnhof zu, wo bereits eine qualmende Schmalspurlokomotive auf uns wartet und uns verheißungs­voll mit einem leichten Afchenregen aus ihrem Schlot begrüßt. Wir suchen uns einen Platz in einem der paar Wägelchen dieser Spielzeugbahn. Dann stößt das kleine Ungeheuer schrill den Dampf durch seine Pfeife, faucht und zischt und gibt dem Zug einen plötzlichen Ruck, daß es die Leute in den.Wagen gegeneinanderschüttelt, und man sich unfreiwillig in die Rip­pen stößt. Wir versuchen, ein Fenster zu öffnen, aber o Weh!, da haben wir auch schon den Ruß in den Haaren, auf dem Hemd und im Gesicht!Eine witzige Fahrt!" ent­schlüpft es grimmig unserem Mund. In komischer Eile uno Wichtigtuerei zerrt die Lokomotive die paar Wägelchen hinter sich her, immer wieder dazwischen ein Fauchen und Pfmen, als müßte sie sich Mut machen und zeigen, was für eure Ar­beit das ist, ein solches Züglein den Berg hinaufzuschleppen bis zur Wasserscheide zwischen dem Luganer- und dem Comer See. Oben verschnauft es sich eine Weile und schwirrt dann, fast übermütig, daß es nun wieder einmal geschafft ist, hinun­ter zum Comer See, dessen blaue Mulde strichweise zu uns herauflugt zwischen dunklen, schlanken Zypressen. Unser Bähnchen gleitet zwischen saftigen Wiesen und freundlichen Birkengründen dahin. Schrill bremst es in den Schlesien uno Kurven, als habe es auf einmal Angst, zu Plötzlich und un­gewollt den steilen Hang hinunterzusausen. Beherrscht uno sicher schleicht es deshalb vollends nach Menaggro hinunter, und ladet uns aus, wenige Schritte neben dem See.

(Schluß folgt.)