Jahresbericht erstattete Geschäftsführer Nau,okat. Es wurden verschiedene Anträge angenommen betr. Abgrenzung der Ar­beiten zwischen Schmied und Schlosser. Dre Frage der Kon- Mionierung der Hufschmiede wird werter verfolgt. Der Vorstand ist bereits gleichgeschaltet Der erste Vorsitzende rst Obermeister Huber-Ludwigsburg, fern Stellvertreter Eugen Maher-Heilbronn. Als Ort der nächsten Verbandstagung wurde Reutlingen gewählt.

Mettingen, OA. Eßlingen. (Tödlicher Unfall.) Am Mitt­woch nachmittag hielten stch.mehrere Kinder am dem -der Nrma Ludwig Bauer gehörigen Anschlußgleis spielend am. Schließlich wurde der auf dem Gleis stehende offene Trans­portwagen genannter Firma bestiegen. Vorn an der Stirn­seite des Wagens saß die achtiahrige Tochter Angela des For­mermeisters Krauß mit herabhängendeu Beineu. Der Wagen wurde angeblich mit Hilfe eines Lehrjnngen in Bewegung aesetzt Beim Passieren der vorhandenen Weichenstelle wurde das vorn sitzende Mädchen von dem Weichenhebel an den Bei­nen erfaßt und unter die Räder gerissen. Auf die Hilferufe der Kinder eilten alsbald einige in der Nähe befindliche Per­sonen herbei nnd befreiten das Kind aus seiner entsetzlichen Lage Das Mädchen wurde sofort nach dem Bezirkskranken­haus in Cannstatt verbracht, wo es aber bald nach der Eiu- licferung an den erlittenen Verletzungen (Zerreißung der Leber) starb.

Waiblingen. .(Der Verletzungen erlegen.) Wie schon be­richtet erlitt der 27 Jahre alte Karl Schmied aus Stetten i. R. durch Sturz vom Motorrad in der Langenstraße einen schwe­ren Schädelbruch. Der Mann ist nun im hiesigen Kranken­haus seinen lebensgefährlichen Verletzungen erlegen.

Geislingen a. St. (Reichsstatthaltcr Murr Schirmherr des Landesschießens.) Das 7. wiirtt. Landesschießen für Zim- mcrschützen findet hier am 19., 26. und 21. August ds Js. statt. Reichsstatthalter Murr hat die Uebernahme der Schirmherr­schaft für das Landesschießen zugesagt.

Münsingen. (Schwerer Autounfall.) Am Neuen Lager ereignete sich Sonntag nachmittag ein folgenschwerer Ver­kehrsunfall. Ein Ebinger Anto, das mit vier Personen besetzt war, kam in starkem Tempo von Auingen her. Beim Neuen Lager sprang ihm ein Jagdhund in das Vorderrad, was zur Folge hatte, daß sich der Wagen zweimal überschlug. Die In­sassen wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Ein Fräu­lein, die Braut des Wagenführers, erlitt einen Kieferbruch. Die Verletzten wurden ins Bezirkskrankenhaus verbracht. Die Schuldfrage soll im Schnellfahren zu suchen sein. Der über­fahrene Hund mußte auf der Stelle erschossen werden.

Sulgau, OA. Oberndorf. (DerBären" in Sulgau ab­gebrannt.) Montag morgen ?<3 Uhr ertönte Feueralarm. Das Anwesen der Geschwister Roming, Gasthaus z.Bären", stand in Hellen Flammen. Die Feuerwehren von Sulgau, Sulgen, sowie die Betriebsfeuerwehr der Fa. Junghans waren alsbald zur Stelle. Das etwa 300 Jahre alte Haus brannte jedoch mit größter Schnelligkeit nieder und die Wehren mußten hauptsächlich auf den Schutz der Nachbarhäuser bedacht sein. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden. Das Mobiliar ist mitverbrannt. Das Anwesen ist versichert. Die Brand­ursache ist völlig unbekannt. Die Wirtschaft, die über den Winter geschlossen war, hätte am kommenden Pfingstsonntag neu eröffnet werden sollen.

Heidenheim. (Zwei Edelhirsche verschwunden.) Aus dem Hirschpark sind zwei weibliche Edelhirsche verschwunden, die erst kurz zuvor dort neu eingebracht worden waren. Am Samstag nachmittag versuchten verschiedene Heidenheimer die Tiere wieder einzufangen, doch war die Jagd vergebens. Da die Tiere aus freiem Gehege stammen, werden sie sich in der Freiheit sehr wohl fühlen.

Nationalsozialistische Gemeivdepolilik

listischen Bürgermeister und Gemeinderäte sprach Oberbürger­meister Dr. Strölin über Nationalsozialismus und Gemeinde- Politik. Er verlangte dabei solide Fiuanzgebarung und be­sondere Sorge für Kriegsbeschädigte sowie Förderung^ von Mittelstand und Bauernstand sowie der Arbeitsbeschaffung, Kulturpflege und Erziehungsarbeit an der Jugend. Innen­minister Dr. Schmidt sprach über die kommende württember- gische Gemeindevrdnung, die dem Ortsvorsteher mehr Rechte nnd größere Verantwortung geben wird. Er wird in Städten mit über 10000 Einwohnern vom Reichsstatthalter eingesetzt, in kleineren Gemeinden vom Innenministerium bestellt werden und zwar lebenslänglich, wodurch manche Mißstände behoben werden. Der Bürgermeister kann aber auch an andere Orte versetzt werden. Bei der Ernennung von Bürgermeistern hat der Gemeinderat künftig nur noch das Vorschlagsrecht. Fortan müssen Gemeindevertreter aus dem Gemeinderat ansscheiden, wenn sie aus der ursprünglichen Wahlgemeinschaft ausgetreten sind.

Landwirtschaftlicher Bollstrecknngsfchutz

Stuttgart, 29. Mai. Ein Erlaß des Wirtschaftsministe­riums weist darauf hin, daß nach der Verordnung des Reichs- Präsidenten über den landwirtschaftlichen Vollstreckungsschutz die Aufhebung der Zwangsvollstreckung in Gegenständen des landwirtschaftlichen Betriebes und des Hausrats bei Ansprü­chen ans laufenden Stenern, laufenden Annuitäten erststelliger Hypotheken und laufenden Betriebskrediten von einer Beschei­nigung der unteren Verwaltungsbehörde abhängig gemacht ist. Für die Beurteilung der Frage, ob dem Schuldner durch die Zwangsvollstreckung die zur ordnungsmäßigen Fortführung der Wirtschaft bis zur Ernte unentbehrlichen Mittel entzogen werden, sind die wirtschaftlichen Verhältnisse des einzelnen Be­triebs allein entscheidend. Unerheblich ist, ob der Gläubiger eine Person des öffentlichen Rechts (Staat, Gemeinde, öffentl. Sparkasse) oder eine Privatperson ist. Die Erteilung der Be­scheinigung setzt voraus, daß dem Schuldner durch die Zwangs­vollstreckung Mittel entzogen würden, die er zur ordnungs­mäßigen Fortführung der Wirtschaft bis zur Ernte 1933 nicht entbehren kann. Da der Zeitpunkt der Ernte und der Haupt­jahreseinnahmen bei den einzelnen Gruppen landwirtschaft­licher und gärtnerischer Betriebe recht verschieden liegt (z. B. Spargel- und Beerenobstbau einerseits, Getreide- und Hack­fruchtanbau andererseits), wird unter Umständen bei einem Betrieb, dessen Ernte früh liegt und bei dem die H auptein - uahmen früh geflossen sind, die Voraussetzung für die Ertei­lung der Bescheinigung nicht gegeben sein, -während zu gleicher Zeit ein Betrieb, dessen Ernte später liegt, den Erlös des ge­pfändeten Gegenstandes für die Fortführung der Wirtschaft nicht entbehren kann. Soweit im Einzelfall Zweifel darüber bestehen, waszur ordnungsmäßigen Fortführung der Wirt­schaft" an Ausgabebedarf nicht entbehrt werden kann, wird sich die Anhörung der Landwirtschaftskammer empfehlen. Die Gemeindebehörden werden ersucht, bei Ausstellung der Beschei­nigungen hierauf zu achten.

Landwirlschaftskammer

Die vom Leiter des Wirtschaftsministeriums angeordnete Prüfung der Geschäftsführung der Landwirtschaftskammer ist abgeschlossen. Als Ergebnis kann festgestellt werden, daß die Geschäfte der Kammer durchaus einwandfrei geführt worden sind; dies gilt insbesondere auch für die Leitung durch den Direktor der Kammer. Dagegen sind gegen einen Beamten der Kammer in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer eines der Kammer nahestehenden Vereins Beanstandungen festge­stellt worden, die zurzeit noch geprüft werden.

Die württ. Regierung zur »Aktion- gegen den Rentlinger Stadtvorstand

Stuttgart, 30. Mai. Auf einer Tagung der nationalsozia- Reutlingen, 29. Mai. Der württ. Staatskommissar für

1 . iler MIIchwkWssllltze» rissmmeiilWffer «Ml. wir». S-mrrwrlil

Calw, 27. Mai. Am 22. Mai, vormittags 10 Uhr, fand im Badischen Hof" in Calw die erste Vollversammlung des Milch­wirtschaftlichen Zusammenschlusses nördlicher württembergischer Schwarzwald statt. Der Vorsitzende des vorläufigen Verwal­tungsrates, Gemeindepfleger K a l m b a ch - Egenhausen, eröff­nte die Versammlung und begrüßte die 500 Vertreter der örtlichen Milcherzeugervereinigungen insbesondere Herrn Oberrevisor Grimminger als Vertreter des Herrn Staats­kommissars für Landwirtschaft und als Vertreter des Landes­verbands landwirtschaftlicher Genossenschaften, Herrn Gerichts­assessor Dr. Deyhle als Vertreter der Aufsichtsbehörde, Herrn Kommissar Wurster-Calw als Vertreter der NSDAP., Oeko- nomierat Häcker-Nagold, Landwirtschaftslehrer Pfetsch-Calw sowie die vielen ihm persönlich nicht bekannten Gäste. Herr Kalmbach betonte, daß die Landwirtschaft heute geschlossen hin­ter unserem Volkskanzler Adolf Hitler stehe und ihm Treue gelobe. Durch die bisherigen Maßnahmen für die Landwirt­schaft dürfe jeder einzelne Bauer wieder neuen Mut und neue Hoffnung haben auf eine erträglichere Zukunft. Nach Verlesen der Tagesordnung wurde festgestellt, daß die Bekanntmachung rechtzeitig am 22. April erfolgt sei. Hierauf erteilte der Vor­sitzende dem Geschäftsführer Schirm das Wort zur Erstat- knng des Geschäftsberichts. Diesem war zu entnehmen, daß der Verwaltungsrat sieben Sitzungen und der Preisausschuß zwei Setzungen abgehalten hat. Es wurden zwei Teile unter- schreden: dre Regelung der Lieferung nach Pforzheim und die Rettung der Lieferung in die eigenen Verbrauchergebiete. Nachdem rn allen Gemeinden mit Ausnahme einer örtliche Mikcherzeugervereinigungen gegründet waren, war es möglich, Einsparungen an den Unkosten für Sammeln und Transport vorzunehmen. Diese Einsparungen kamen restlos den Er- ?"0"te. Die Handelsspanne wurde auf 3,75 Pfg. fest­gesetzt Lei ^glerchblerbendem Verkaufspreis; mit den Milchhänd­lern und Fuhrleuten wurden in allen Fällen Milchlieferungs- vertrage abgeschlossen, in drei Fällen mußte die Frischmflch- lieierung in die Verbrauchergebiete eingeteilt -werden. Die ganzen Maßnahmen hatten den großen Vorteil, daß trotz der vorhandenen großen Milchmengen der Milchpreis gehalten konnte, ^m Allgemeinen darf gesagt werden, daß der Absatzverhältnisse eine Besserung auf S^ret eingetreten ist. Anfänglich waren über die Errichtung eines Milchwerkes in ^ Nachforschungen stellte es sich her- aus daß schon Errechnungen über ein solches Milchwcrk vor- L?u°en -.Der Verwaltungsrat stelle sich jedoch auf den Standpunkt, daß em solches Milchwerk vollständig überflüssig i, solange die im Gebiet des Zusammenschlusses vorhandenen E wendig sind. Die Errichtung

^ Ware der Untergang der Molkereien. Bis Mrlchwerk an der Beschaffung der hiezu er- Geldmittel und das wird auch der springende kt für die Zukunft bleiben. Da im Gebiet de« Zusam­menschlusses sehr viel Milch vorhanden ist mußten die Milch­lieferungen von außerhalb gekündigt werden. In den Liefer- AEUiden fax eigenen Verbrauchergebiete war cs möglich, heben. r7»r die nach Pforzheim liefernden Gemeinden galt lAwlZ der durch den dortigen Znsammen- Durchschnittspreis. Der M.Z. hatte jedoch Vorteil, daß der Milchpreis in Pforzheim nicht denn wnst hätten die Bauern für ihre Ntttch nichts mehr bekommen. Die stetig ansteigenden Milch­

lieferungen sind der beste Beweis dafür, daß die Bauern das Milchgeld äußerst notwendig brauchen, um ihren Verpflich­tungen hauptsächlich in steuerlicher Hinsicht überhaupt Nach­kommen zu können. Die Erhöhung des Milchpreises in ganz Deutschland um nur einen Pfennig macht für die ganze Landwirtschaft eine Mehreinnahme von etwa 250 Millionen Mark im Jahr aus. Daran ist die große Bedeutung der Landwirtschaft sehr deutlich erkennbar.

Im Anschluß daran erhielt Herr Oberrevisor Grim­minger das Wort. Er übermittelte die besten Grüße des Herrn Staatskommissars Arnold und daß er von ihm beauf­tragt sei, über den Verlauf der Verhandlungen Bericht zu erstatten. Ebenso übermittelte er Grüße des Vorstands des Verbands landwirtschaftlicher Genossenschaften, Frhr. v. Stauf- fenberg; der Landesverband habe ein Interesse an den Zu­sammenschlüssen, daß durch bestmöglichste genossenschaftliche Verwertung der Milch durch die Erzeugung von Qualitäts­ware dem Erzeuger ein guter Milchpreis gesichert werde.

An der Anssprache über den Geschäftsbericht beteiligte sich Herr Direktor Zügel von der Neuen Höheren Handelsschule Calw. Er bemängelte insbesondere, daß noch in vielen Bau­ernhäusern Palmin, Margarine und sonstige ausländischen Fette verwendet werden und die Bauern mit ihren guten eigenen Erzeugnissen um billiges Geld den Markt überschwem­men. Herr H an selma n n - Licbelsberg nahm Stellung für den Bauern und zu der Regelung der Fettwirtschaft. Die Absatzregelung auf dem Weg über die Milchwerke sei nicht immer das Richtige. Einen großen Teil der Anssprache nahm die Regelung der Milchlieferung nach Pforzheim in Anspruch. Man wurde sich darüber klar, daß nur noch ein gewisser Teil als Frischmilch, der Rest jedoch in Form von Rahm geliefert werden solle, um eine bessere Verwertung der Magermilch zu erhalten, da sie das billigste Kraftfuttcrmittel darstelle. Nun wurde zur Wahl der elf Mitglieder des Ver­waltungsrates geschritten, davon müssen neun Vertreter der Erzeuger und zwei Vertreter der Betriebe sein. Gewählt wurden vom Oberamt Nagold Gemeindepfleger Kalmbach- Egenhausen, Hofbesitzer Kaiser,Talhof bei Nagold, vom Ober­amt Herrenberg Fritz Haag, Landwirt in Unterjettingen, vom Oberamt Calw Karl Hanselmann, Landwirt in Licbelsberg, Landwirt nnd Bürgermeister Pfrommer-Rötenbach, vom Ober­amt Neuenbürg E. Weiß, Landwirt in Ottenhausen, vom Oberamt Vaihingen-Enz Landesökonomierat Dr. Schlecht, vom Oberamt Maulbronn Chr. Schelling. vom Oberamt Leonberg Freiherr von Gaisbcrg-OSermönsheim als Vertreter der Er­zeuger und Bürgermeister Mutz-Ebhansen, E. Fischer-Altheng- stett als Vertreter der Molkereien. Dann wurde je noch ein Stellvertreter gewählt. Die Aufstellung des Haushaltsplanes wurde genehmigt. Sehr viel Zeit nahm die Erledigung der verschiedensten Wünsche und Anträge in Anspruch. Die meisten wurden durch neun Generalanträge erledigt. Eines kam in der weiteren Anssprache noch zum Ausdruck, mit der Verfügung des Zusammenschlusses fielen die Butterpreiie immer mehr, im Zusammenhang damit fielen auch die Durch­schnittspreise und brachten den Zusammenschluß teilweise in ein falsches Licht. Durch die Maßnahmen der Reichsregierung auf dem Gebiete der Fettwirtschaft wird es möglich sein, den Durchschnittspreis wieder zu Heden. Der Versammlungsleiter kannte dann nach 1)-^ Stunden die harmonisch verlaufene Versammlung schließen.

Körperschaftsverwaltung, Landrat Dr. Battenberg-Stuttgart, teilt mit:Bei den am Freitag 26. Mai, abends A410 Uhr, vor der Wohnung des Oberbürgermeisters Dr. Haller veran- anstalteten Sprechchören" handelt es sich um Ausschreitungen einiger junger Leute, die schlechtweg als grober Unfug zu bezeichnen sind u. lediglich polizeiliches Interesse beanspruchen. Gegen Oberbürgermeister Dr. Haller liegt bei mir und den zuständigen Behörden bis jetzt nicht das Geringste vor, was zur Amtsenthebung aus disziplinären oder politischen Grün­den zu führen geeignet wäre. Zu der in diesem Zusammen­hang wieder aufgewärmten Angelegenheit des sog.anonymen Briefes" Habe ich als derjenige, der seinerzeit als Regierungs­kommissar denRentlinger Rathausstreit" bis ins Einzelne untersucht hat, zu erklären: Es ist nicht wahr, daß Ober­bürgermeister Dr. Haller einenanonymen Brief" geschrieben hat. Dies ist auch gerichtlich festgelegt. Diese Behauptung stammt lediglich von interessierter marxistischer Seite, gegen die Oberbürgermeister Dr. Haller sich damals um sein gutes Recht wehren mußte. Sollten je an der Demonstration vom Freitag Nationalsozialisten heteiligt gewesen sein, so kann es sich nur um junge Leute gehandelt haben, die einer bedauer­lichen Irreführung durch unverantwortliche Personen zum Opfer gefallen sind. Was hier geschehen ist, sind Vorgänge, die an übelste marxistische Methoden erinnern, aber mit National­sozialismus nichts zu tun haben. Die Angelegenheit wird von den berufenen Stellen weiter untersucht werden."

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Obsternte-Aussichten 1S3S

Stuttgart, 27. Mai. Vom Württ. Obstbauverein wird ge­schrieben: Die Obsternteaussichteu 1933 lassen sich noch nicht völlig übersehen. In den Höhenlagen sind noch nicht alle Apselsorten aufgeblüht. Immerhin ergeben die bis jetzt ein­gelaufenen Berichte unserer Vertrauensmänner ein vorläu­figes Bild. Es scheint, daß der Frostschaden diesmal ziemlich unwillkürlich eingefallen ist, hauptsächlich dort, wo starke Ost­windströmung herrschte. Von den höchsten Lagen wird wenig oder gar kein Frostschaden gemeldet, während die niederen wesentlich ungünstiger abschneiden. Nachfolgendes Ergebnis der Umfragen liegt bis jetzt vor: Tafeläpfel gut, Mostävfel gut, Tafelbirnen übermittel, Mostbirnen fast gut. Süßkirschen gering bis mittel, Weichsel mittel, Erdbeeren mittel bis gut, Stachelbeeren mittel bis gut, Himbeeren fast gut, Pfirsiche ge­ring, Aprikosen gering, Pflaumen mittel, Reineclauden, Mira­bellen mittel, Hauszwetschgen mittel bis gut, Quitten mittel bis gut, Walnüsse gering bis mittel, Waldheeren gut. Die Kirschen werden nur an -wenigen Plätzen nennenswerte Ern­ten geben, etwas besser sind die Sauerkirschen einzuschätzen. Pfirsiche und Aprikosen berechtigen nur zu recht geringen Hoffnungen, während die Pflaumen- und Zwetschgerrernte etwas mehr verspricht. Den Berichten ist weiter zu entnehmen, daß manche früher stark ausgetretene Schädlinge nahezu ganz verschwunden sind oder nur noch ganz vereinzelt auftreten, so der Frostnachtspanner; es hat sich hier deutlich erwiesen, daß gemeinschaftliche Bekämpfung das einzig Richtige und Erfolg­reiche ist.

I.6tr1s tzlsekriekisn

Darmstadt, 30. Mai. Die Technische Hochschule in Darm­stadt teilt mit: Die Technische Hochschule hat sich veranlaßt gesehen, die Räume bis auf weiteres zu schließen, weil innere Störungen die Aufrechterhaltung ihres Lehrbetriebes unmög­lich gemacht haben. Es sind Maßnahmen eingeleitet worden, um die Hindernisse so schnell wie möglich zu beseitigen.

Berlin, 30. Mai. Der Herr Reichskanzler empfing heute eine Abordnung der deutschuationalen Reichstagsfraktion, bestehend ans den Abgeordneten Berndt, Freiherr v. Freytag- Loringhoven und v. Rentorff.

Berlin, 30. Mai. Wie wir erfahren, wird- sich der Herr Reichspräsident zu Pfingsten nach Neudeck begeben. Die Nach­richten. wonach der Reichspräsident der Stadt Marienwerder anläßlich ihres 700jährigen Bestehens einen Besuch abstatten würde, entsprechen nicht den Tatsachen.

Chemnitz, 30. Dai. Zwischen Bermersdorf und Hainichen ist Dienstag mittag eine Eiscnbahnbrücke in die Striegis ge­stürzt. Sechs Personen wurden verletzt; sie mußten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die Fundamente der Brücke über den Fluß waren seit einiger Zeit reparaturbedürftig. Um die Arbeiten zu ermöglichen, mußte die Brücke etwas zur Seite verschoben werden. Hierbei rutschte die Brücke von ihrer Unterlage und stürzte ins Wasser. Die auf der Brücke stehen­den sechs Arbeiter wurden in die Tiefe gerissen. Drei von ihnen sind schwer, die drei anderen leichter verletzt.

Marga von Etzdorf

Freitod der Fliegerin Marga v. Etzdorf

WB. London, 30. Mai. Wie Reuter aus Aleppo meldet, hat die Obduktion der Leiche Marga v. Etzdorfs ergeben, daß tatsächlich Selbstmord vorliegt. Die Ursache für den Selbst­mord konnte nicht ermittelt werden. Tie Leiche der deutschen Fliegerin wird nach Berlin übergeführt werden.

lieber den Tod von Marga v. Etzdorf werden folgende Einzelheiten bekannt: Nachdem die Fliegerin am Sonntag in Mauslimieh, ungefähr 16 Kilometer nördlich von Aleppo, eingetroffen war, und die beschädigte Maschine verlassen hatte, wurde sie nach der Fliegermessc geleitet, wo in jeder Beziehung für sie gesorgt wurde. Später begab sie sich auf eigenen Wunsch nach dem Rnhezimmer, das für Flieger, die eine Not­landung gemacht haben, bereitgehalten wird. Plötzlich um 18.30 Uhr wurden mehrere Schüsse gehört. Alles eilte nach dem Rnhezimmer, wo Marga v. Etzdorf auf dem Bett liegend tot aufgefunden wurde. Neben ihr lag die Schnellfeuerpistole, die sie auf ihren Flügen mit sich zu führen pflegte. Ihr Kopf war von zwei Kugeln durchbohrt. Die ärztliche Untersuchung läßt darauf schließen, daß die Fliegerin freiwillig in den Tod gegangen ist.