zweites

Statt.

Kr. 88

Der Enrläler

Samsiag den 18 MSez 1S33

zweites

Statt.

SI. Jahrgang

Lichtbliüe?

Wirtschaftliche Wochenschau

VorbereiturisM zum Arbeitsdienst Steigende Ausfuhr Wie am Ende der Inflation Drei Hoffnnngszeichen An- «urm gegen die Warenhäuser und Konsumvere,ne Besserung für die Landwirtschaft

(Nachdruck verboten.)

700 WO Schulentlassene treten ins Leben". Mit Sorge erfüllt ganz Deutschland diese Nachricht. Die Zahl der Ar­beitslosen hat zwar in der zweiten Hälfte des Februar Wider- Erwarten stark abgenommen. Aber der Rückgang der Arbeitslose nziffer, der im Frühjahr erwartet werden kann wird durch den Zuwachs der neuen arbeitswilligen Kräfte leider aufgehoben. So muß denn der Arbeitsdienst so weit ausgebaut werden, daß er als Sammelbecken für diese Fugend dienen kann, bis die Arbeitsdienstpflicht ein- geführt wird. Ans diesem Grunde hat der Reichsarbeitsnnm- ster beschlossen, die Organisation des Arbeitsdienstes zu ver­selbständigen. Bisher wurde der Arbeitsdienst von den Bezirkskoinmissaren verwaltet, die meist die Präsidenten der Landesarbeitsämter waren. Der freiwillige Arbeitsdienst litt begreiflich an der Ueberlastung des Verantwortlichen Perso­nals. Außerdem wird nunmehr eine einheitliche Landes­planung durchgeführt. Dadurch wird die deutsche Siedlnngs- und Raumpolitik einheitlich dnrchgeführt. Schließlich müssen die geschulten Führerstämme der Verbände für die Arbeits­pflicht sichergestellt werden.

Inzwischen konnten auf Grund des Arbeitsbeschannngs- programms 90 OM Neueinstellnngen gesichert werden. 70 OM Arbeitslose sollen bei der Reichsbahn Beschäftigung finden, während die übrigen 20 OM Arbeiter durch Aufträge der Reichsbahn bei der Privatindustrie Unterkommen. Wie die Reichsregierung schon früher erkennen ließ, handelt es sich hiebei vielleicht um etwa den vierten Teil des Arbeitsbeschaf- fnngsprogramms. Es ist sehr wahrscheinlich, daß das Reich die Arbeitsbeschaffung wesentlich ausdehnt und im Laufe der Zeit nicht wie ursprünglich geplant 500 OM, sondern rund eine Million Arbeiter einstellt. Die Durchführung des Vorhabens ist vor allem eine Frage der Finanzierung.

Trotz der Flut ungünstiger Nachrichten über die Wirtschaft im Auslande gelang es, den Ausfuhrüberschuß im Februar von 22,7 auf 26,2 Mill. RM. zu erhöhen. Die Ausfuhr hat sich demnach, aus den Arbeitstag umgerechnet, um 3,7 Prozent erhöht. Auch die Einfuhr nahm etwas zu. Be­trüblich ist, daß die Ausfuhr bei Maschinen um 6 Millionen und Eisenwaren um 5 Millionen sank. Dafür stieg sie jedoch bei Textilfertigwaren um 8 Mill. RM.

Die Schrumpfung der Binnenwirtschaft und der Zerfall der Weltwirtschaft führten dazu, daß heute das Arbeits­einkommen in Deutschland um zwei Fünftel niedriger ist, als im Jahre 1929. Wir stehen heute an demselben Punkte wie nach dem Verfall der Währung, als uns die Rentenmark wieder zu geordneten Zuständen verhalf. Immerhin kann das In­stitut für Konjunkturforschung feststellen, daß die Zeit des stetigen Rückgangs nach nunmehr drei Jahren endgültig als abgeschlossen gelten kann.

Zu dieser Zuversicht in die Zukunft berichtigen die Hal­tung der Börsen, zahlreiche Abschlüsse über das letzte Jahr und die Bestrebungen auf dem Weltmärkte, dem Zollwahnsinn endlich den Rücken zu kehren.

Die Börse hat sich unbeeinflußt von allen politischen Vor­gängen gut behauptet. Daß die Maschinenwerte auf Grund der rückläufigen Ausfuhr etwas nachgaben, ist erklärlich. Dafür aber zogen die deutschen Eisen- u. Stahlwerte z. T. wieder an.

" Von den verschiedenen Berichten aus der deutschen Industrie

verdient das gute Abschneiden des rheinischen Braunkohlen­bergbaues .Beachtung. Das letzte Geschäftsjahr (Ende 31. März 1933) schließt recht befriedigend ab. Die Förderung von Roh- brannkohle hielt sich auf dem Stande des Vorjahres. Die Sta­pelvorräte gingen von 350 OM Tonnen auf 180 OM Tonnen zurück. Erfreulich ist ferner, daß die Robert Bosch AG. in diesem Jahre nicht mehr einen Verlust, sondern einen geringen Gewinn anfweist. In den letzten beiden Monaten konnte das Unternehmen sogar eine leichte Belebung feststellen. Das be­rühmte Unternehmen stellt jedoch fest, daß der Auftragsbestand immer noch unbefriedigend sei und daß eine nachhaltige Besse­rung nur dann eintrete, wenn endlich das Vertrauen zurück- kehrc. Recht befriedigend ist endlich das Vertrauen der AG. Charlottenhütte, Düsseldorf (Holdingsgesellschast für die Flick- schen Montaninteressen).

Der Ansturm gegen die Großbetriebe imEinzelhan­del" wurde neuerdings durch ein Sofortprogramm des Ein­zelhandels wieder eröffnet. Bekanntlich waren früher in der Einzelhandelsorgauisation auch die Warenhäuser vertreten. Sie hatten sogar eine führende Rolle inne. Vor nicht zu langer Zeit trat dann die Spaltung ein. Der Großhandel wurde ausgeschlossen. DasSofortprogramm" des Einzelhandels ver­langt nun die Minderung der öffentlichen Lasten, entsprechen­des Vorgehen gegen Konsumvereine und Warenhäuser Steuerbegünstigungen für diese Einrichtungen müssen fort­fallen!! das Zugabeverbot und eine Eröffnungssteuer für den Einzelhandel. Durch die letzte Maßnahme soll einer fort­schreitenden Uebersetznng des Einzelhandels endlich Einhalt geboten werden.

Die Landwirtschaft, die unter der Krise schwerstens zu leiden hatte, steht vor dem Zusammenbruch. In letzter Zeit haben jedoch einige Zeichen der Besserung auch hier wieder etwas Mut und Zuversicht geschaffen. So nahmen die Vorräte bei allen Getreidearten vom 15. Januar bis 15. Februar um rund 8 Prozent ab. Die Kartoffelvorräte sind jedoch im Gegensatz zu den Getreidevorräten nach wie vor sehr hoch. Das Reich will durch eine Kartoffelflockenaktion 50 000 Tonnen Kartoffel verwenden. Auf dem Gebiete der Fettversorgung haben die. Reichsmaßnahmen bis jetzt leider nicht den gewünsch­ten Erfolg zeitigen können. Der Bayer, christl. Bauernverein bedauerte in seiner letzten Entschließung, daß die Ansiedlung nachgeborener Bauernsöhne durch den Mangel an Siedlungs­land zum Stillstand gekommen sei. Das Reich habe jüngst die Unterbringung Arbeitsloser in Banernbetrieben finanziell ge­fördert. Es sei wünschenswert, daß die Einstellung von Är- heitslosen nicht auf Bauernhöfe mit höchstens 40 Hektar be­schränkt werde, sondern darüber hinaus aus Bauernhöfe bis zu 100 Hektar ausgedehnt werde.

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P r o d u k e n m a r k t. Die Getreidemärkte waren sehr

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still. Käufer wie Verkäufer bekundeten große Zurückhaltung. Die Preise waren stetig. Auch der Mehlmarkt war ruhig. Die Marktlage für Butter und Käse ist ebenfalls unverändert abwartend bei gleichen Preisen. Am Eiermarkt ist die Markt­lage vollkommen undurchsichtig. An der Berliner Produkten­börse notierten Weizen 200 (unv.), Roggen 157 (unv.), Fut- tergerste 171 (unv.), Hafer 129 ( 4 - 1) RM- je Pro Tonne und Weizenmehl 27 ^ (4- X) und Roggenmehl 22-s (unv.) RM. pro Dz. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse blieben Wiesenheu und Stroh mit 4 bzw. 3^ RM- Pro Dz. unver­ändert.

Viehmarkt. An den Schlachtviehmärkten ist es wieder ziemlich ruhig geworden. Es traten fast nirgends Preisver- schiebungen ein.

Holzmarkt. Die Stabilität des Holzmarktes blieb weiter bestehen. Papierholz hat weiter gute Nachfrage. Am Brettermarkt stellt sich nur allmählich mit dem Jngangkom- men der Bautätigkeit eine gewisse Belebung ein.

Konkurse und Vergleichsverfahren. Neue Konkurse: Adolf und Magdalene Henzler, Landwirtseheleute in Reudern, OA. Nürtingen.

Dom Holzmarkt

Bei den in den letzten Wochen bekannt gewordenen Ab­schlüssen bewegten sich die Erlöse für Fichten- und Tannen­stammholz von üblicher Beschaffenheit und Abfuhrlage in den einzelnen Landesgebieten in folgenden Rahmen: Schwarz­wald 4045 Proz., Unterland und Mittelland 4350 Proz., Nordostland 4046, Oberschwaben, Alb und Hohenzollern 40 bis 43 Proz. Starkforchen von guter Beschaffenheit waren in der Regel zu Preisen zwischen 5060 Proz. verkäuflich, während geringwertige Forchen wenig beachtet wurden. Der Papierholzmarkt zeigt, wie derWaldbote" berichtet, so gut wie keine Veränderungen. Die Umsätze sind nach den bedeu­tenden Abschlüssen in den Vormonaten nicht mehr beträchtlich. Die Preise bewegten sich meist zwischen 40 und 43 Proz. der Landesgrundpreise. Der Verkauf von Stangen bereitet am Handelsmarkt fast überall Schwierigkeiten: für zahlreiche Po­sten sind vorerst keine Käufer zu finden. Mit einer Besserung des Stangengeschäfts ist für die nächsten Wochen kaum zu rechnen. Die Verwertung des diesjährigen Laubholzanfalles' schreitet langsam vorwärts. Der Absatz von Eichen bereits 'n den letzten Wochen vor allem in den Laubholzgebieten ÜK Unterlandes erhebliche Schwierigkeiten, während vom Mittel­land und von der Alb verhältnismäßig bessere Verkaufsergeb­nisse gemeldet wurden. Die Preise schwankten bei den Ver­käufen in der Regel zwischen 70 und 80 Proz., unter besonders günstigen Verhältnissen wurden vereinzelt etwas bessere Preise erreicht, während bei der geringen Nachfrage im Unterland mitunter Erlöse von kaum 60 Proz. erzielt wurden. Rotbuchen wurden bet rückläufiger Nachfrage zu Preisen zwischen 65 und 80 Proz. bewertet. Für die selteneren Laubholzarten waren die Preise je nach Beschaffenheit und Absatzlage des Holzes sehr verschieden, sie schwankten im allgemeinen zwischen 65 und 85 Proz. der Landesgrundpreise.

Pflegt die Möbel

Eßtisch und Büfett sind gefährdet durch die heißen Schüs­seln, die besonders auf polierten Möbeln sehr häßliche Stellen hinterlassen. Man repariert den Schaden, indem man das Möbelstück mit einem in Leinöl getauchten Flanellappen ab­reibt. Hierauf taucht man einen kleinen Schwamm in Kampferspiritus, bestreicht die beschädigten Stellen leicht, war­tet eine Weile und wiederholt das ganze Verfahren. Meist genügt ein dreimaliges Abreiben und darauffolgendes Be­tupfen mit Kampferspiritus, um die Flecken zu entfernen.

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(14. Fortsetzung.)

Ich mache Ihnen ja auch keine Vorwürfe," sagte eine ge­dämpfte Stimme, und Swensen fühlte beim Klang derselben, wie ihm das Blut zum Herzen drängte, und ein leichter Schwindel den Kopf gegen die Polster drückte. Er versteckte das Gesicht hinter der Seidengardine und konnte es sich doch nicht Verlagen, nach draußen zu spähen, wo Lenore taumelnd gegen die Staketen eines Zaunes lehnte

Ich bringe nur den Wagen schnell in die Garage, dann führe ich Sie zu einem Arzt," erbot sich der Chauffeur.

Swensen iah, wie sie abwehrend die Hand hob und den Weg nach den Anlagen nahm. Der Wagen setzte sich wieder in Bewegung Das Tor in Swensens Park tat sich in aller Weite auf. Er konnte es nicht erwarten, bis seine Frau aus­gestiegen und im Hause verschwunden war Er sah ihren blauen Schleier wie eine leichte Wolke durch das Portal flattern, veratmete, horchte und sprang dann auf den Führersitz.

Herr Swensen fahren selbst?" staunte der Chauffeur.

Ja! Ich muß nochmal zurück ins Atelier. Bestellen Sie meiner Frau, daß ich meine Brieftasche liegen gelassen habe. Sie soll nicht mit dem Abendtisch auf mich warten."

Der Künstler hatte sich genau gemerkt, wo Lenore ab­gebogen war. Er ließ den Wagen an der Straßenkreuzung stehen und schritt den Seitenweg, den sie genommen hatte.

Nach fünf Minuten traf er sie. Sie hatte sich zu einer Bank geschleppt. Das Taschentuch, welches sie gegen die Lippen drückte, war blutbefleckt. Als sie seinen Schritt hörte, sah sie ausi Ihre Wangen standen plötzlich in Purpur getaucht und verblaßten ebenso rasch wieder. Sie hielt Swensens Kommen für einen Zufall und ließ das Gesicht tief auf die Brust herab- imken. Vielleicht hatte er sie nicht erkannt Aber >eme Summe schreckte ihren Kopf hoch, daß er hilflos gegen die Lehne im Rucken glitk.

Lenore!" sagte er leise.Ich habe dich gesucht." Dabei faßte er zögernd nach ihren Händen und führte sie an seine LippenEs war mein Wagen, der dich anfuhr! Du mußt erlauben, daß ich dich in ein Hotel bringe. Ich wollte nicht,

daß meine Frau mit dir zusammenlriffl. Sie ist nicht fein­fühlig und hätte dich vielleicht beleidigt "

Ihre Frau?" zuckte es von dem blutleeren Mund.Wie sollte mich Ihre Frau beleidigen dürfen?"

Lenore, nicht so! Ich bitte dich, Lenore," beschwor er sie, als sie sich ganz schmal machte, um eine größere Spanne zwischen sich und ihm zu schaffen.Ich konnte dir damals nicht sagen, weshalb ich die Verlobung löste Du hättest mich

verachtet Du hättest-"

Er fing sie gerade noch rechtzeitig mit den Armen auf und ließ ihren Körper gegen seine Brust gleiten. Ein feiner dünner Strom Blutes rieselte über das Tuch seines Rockes und färbte ihm die weißen Manschetten.

Ueber ihnen sang ein Vogel sein Nachtlied. Die Trauer­weiden, unter welchen die Bc stand, erzitterten leise, als der Abendwind durch ihr Blattwerk fuhr. Swensen hielt mit beiden Armen das Mädchen an sich gedrückt, dessen hingebende Liebe einmal das größte Glück seines Lebens gewesen war.

Dicht zu ihrem Ohr herabgeneigt, rief er sie beim Namen Sie hörte ihn nicht Die Angst hämmerte von seinem Herzen zur Kehle empor und preßte einen eisernen Resten um keine schweißbefeuchtete Stirne Als er sich in die Knie heben wollte, versagten die Füße. Er glitt wieder auf die Bank zurück und ließ das Gesicht auf Lenores Scheitel fallen Das Blut hatte zu rieseln aufgehört. Weiß, wie der Kies, der auf den Wegen glitzerte, lag ihre Wange gegen das dunkle Tuch, welches seine Schultern umspannte. Wohin sollte er sie bringen? In welches Hotel? Würde es nicht Aufsehen erregen? Die Geliebte in ein Krankenhaus zu schaffen, da­gegen sträubte sich sein ganzes Fühlen. Nach Hause zu mir? Er iah Jnegars stolz höhnisches Gesicht und wie sie Lenore schmähte, nur um ihm wehe zu tun.

Er wußte keinen Ausweg. Daß er sie am besten gleich nach Recklinhausen brachte, auf das verfiel er mst keinem Ge­danken. Er trug die noch immer Bewußtlose nur schleppen­den Füßen nach dem Wagen und setzte sich, nachdem er sie mit Mühe in die Kissen gebettet hatte, an das Steuer. Mit leisem Fauchen sprang der Motor an. Swensen warf noch einen besorgten Blick nach der Geliebten Dann schoß der Wagen auf der asphaltierten Straße mit leichtem Wiegen dahin.

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Menschenskind, was machst du für Sachen," schalt Dr. Wander, als Swensen, nachdem er ihm die halbe Klingel herabgerissen hatte, mit Lenore in den Flur seines Jung­gesellenheims getaumelt kamAngefahren hast du das Mädel? Mit deinem Wagen? So! Na. tot ist sie nicht! Also Kopf hoch! Es wird schon wieder werden!"

Ich knalle mich glattweg nieder!" klagte Swensen.

^Schon wieder einmal!" erwiderte der Freund mit mildem «arkasmus.Sei aber zuerst so gut und hilf mir die Kleine in eine bequeme Lage betten." Er selbst griff, während er Lenores Haupt stützte, nach einem Kissen, das unweit auf einem Korbstuhle lag.Drüben in der Kredenz meines Wohn­zimmers findest du einen Kognak. Nein, nicht für die Dame! Für dich!" rief er Swensen nach, als dieier zur Türe hinausschoß.

Als er zwei Minuten später zurückkam. winkte ihm Dr. Wander ab.Bleib vorerst ein bißchen draußen, ich rufe dann schon nach dir. Gefahr ist keine!" fügte er noch rasch hinzu, als er das verstörte Gesicht des Freundes gewahrte Er beganp jetzt mit nachdenklichem Ernst und behutsamen ftingern Lenores Kleid zu öffnen. Was er vermutet hatte, war vollkommen richtig. Eine leichte Prellung. Die Blutung war durch die Sprengung einer kleinen Ader hervorgerufen worden und längst wieder zum Stillstand gekommen

Als er ihr etwas belebende Essenz zwischen die Lippen träu­felte, erwachte sie.Bleiben Sie ganz ruhig, bitte," mahnte er befehlendWissen Sie, daß Herr Swensen Sie hierher­gebracht hat?"

Sie bejahte und Wander sah, wie ihr dabei em Helles Rot vom Hälfe nach den Wangen zu Hinaufstieg. Dann ein jähes Erinnern: War das nicht Freds ehemalige Braut, die schöne Recklinhausen?

Wünschen Sie, daß Ihre Angehörigen verständigt wer­den?" sondierte er vorsichtig.

Sie verneinte erschrockenNicht, bitte!" sagte sie hastig, die Mama würde sich über die Maßen ängstigen. Aber wenn Sie vielleicht meiner Schwester telephonieren wollten, sie ist zur Zeit Assistenzärztin bei Goldschmibt. Sie könnte mich dann holen, damit ich Sie nicht weiter bemühen muh.

Wird besorgt," versprach er freundlichKann ich sonst noch etwas für Sie tun, Fräulein von Recklinhauien?

Sie schüttelte verwirrt den Kopf und wandte die Augen von ihm ab. Im selben Moment erfolgte ein lenes Klopfen an der Türe.Du kannst schon kommen!" ermunterte Wan­der und ehe Lenore etwas zu sagen vermochte, hatte der Dok­tor das Zimmer verlassen, während Swensen einrrat

Sie wollte sich aufrichten, aber er drängte sie ängstlich wie­der auf den Diwan zurück.Du mußt dich ruhig halten," sorgte er sich und ließ sich neben ihr auf einem Stuhle nieder. Hast du Schmerzen? Nein? Wirklich nicht? Mein Kopf ist am Zerspringen." Er hielt mit beiden Fäusten die Schläfen zusammen und lehnte das Gesicht gegen ihre Sanfte,..

(Fortletzung folgt.)