Sensation des Zirkus Schimpinsky: ein ungeheurer Wasserkopf tzch nach den Klängen der Musik dem Publikum vorstellte, kannte der Beifall keine Grenzen mehr. Schließlich zeigte noch SerAchtstundentag", daß die Küchenfeen auch außerhalb ihres Wirkungsbereichs ihrenMann" stellen können. Nachdem der Nachtwächter mit wohlklingender Stimme die elfte Nachtstunde angezeigt hatte, schloß der Abend mit einem ernsten Abendlied.

Herrenalb, 13. März. (Bund Königin Luise.) Am Mitt­woch, 8. März, fand im HotelDeutscher Hof" ein Werbe­abend statt, bei dem die Landessugendführerin Fräulein Hilde­gard Westermayer ans Stuttgart sprach. Warmherzig rmd beredt wußte sie die Zuhörerinnen in einstündiger An­sprache zu fesseln und über die Ziele des Bundes aufzuklaren. Kameradinnen vom Bund können alle werden, die nach dem Vorbild der hehren Königin Luise deutsche Frauen und Müt­ter sein wollen, bewußt national denken und eine Volksgemein­schaft aus ihrer christlichen Lebensgrundlage und sittlichen Weltanschauung heraus erstreben. Daß das Schicksal eines Volkes zum großen Teil in die Hände seiner Frauen gelegt ist, wurde uns klar. Nach den Dankesworten der Ortsgruppen­führerin wurde der Abend mit dem Gesang des Bundesliedes beschlossen.

Herrenalb, 13. März. (Volkstrauertag.) In allen drei Gotteshäusern der hiesigen Gemeinde wurde dieses Jahr der Gedenktag für die Gefallenen mit besonderem Ernst und ein­dringlicher Würde gefeiert. Unter Führung von, Forstmeister BöPPle marschierte die SA.-Truppe vom Rathaus zum Gottes­dienst in die Ev. Kirche. Die GemeindegesängeMein Glaub ist meines Lebens Ruh" und das innige Trostlied von Lavater Von dir, o Vater, nimmt mein Herz" umrahmten herzerhe­bend die gehaltvolle Gcdenkpredigt von Stadtpfarrer Seilacher. Auch in der Kath. Kirche kam die Volkstrauer zu ergreifendem Ausdruck. Im blnmengeschmückten Gottesdienstsaal desGrü­nen Waldes" waren zwei eindrucksvolle Gedenkfeiern zum Bolkstrauertag. Um 9 Uhr vormittags war ein Festgottes- Äienst, in dem der Gemeinde-Prediger Schwenk aufgrund von Ev. Lukas 22, Vers 31, 32, über die Bedeutung des Tages und der Passion Jesu predigte. Der Sängerchor sang das Lied Mag auch die Liebe weinen". Abends 8 Uhr fand die eigent­liche Gedenkfeierstunde statt. Die Leitung des Abends hatte der Gemeindeprediger. Prediger Dreisbach hielt die Gedenk­rede. Besonders eindrucksvoll war das von Frau Prediger- Schwenk fein abgestimmte SopransoloFerne Gräber" sowie das DuettWo sind sie nun, die Gespielen?". Sehr fein sang der Gemischte Chor das LiedWie sie so sanft ruh'n". Der Saal war würdig geschmückt. Die zahlreich erschienene Ge­meinde verließ dankbewegt die Anbetungsstätte.

Herrenalb, 12 . März. (Ortsgruppe des Württ. Schwarz­waldvereins.) Glück muß man haben! Ein prachtvoller Früh­lingstag war angebrochen! Tiefblauer, wolkenloser Himmel wölbte sich über unserem lieblichen Herrenalb und was den Schreiber dieser Zeilen besonders freute, weil in letzter Zeit so selten 40 Personen hatten sich zu der heutigen Wanderung nach Fischweiher eingefunden. Vorerst gings über die Kullen­mühle ins Bernbachtäle. Aus den Hausgärten schimmerten uns die Schneeglöckchen entgegen, am Wegrand blühte der Huflattich und auf den schon grünen Wiesen zeigten sich auch eine Menge Gänseblümchen. Auch die am Waldrand stehenden Buchen haben schon schön angesetzt, ganz zu schweigen von den in schönster Blüte stehenden Palmkätzchen. Kurz, die Natur Drängt machtvoll zur Entscheidung. Welch ein Unterschied gegenüber vorigem Jahr, wo wir gerade an diesem Tage unsere Schi-Wettläufe bei herrlichster Schneelage durchführten! Zu unserer Linken plätscherte munter das Bernbächle in dem sah lustig die Forellen tummelten. Der Manzenberg und das Heidenrückle grüßten von der andern Talseite herüber. Kein Wunder, daß wir unter sülchen Betrachtungen unmerklich die starke Steigung überwanden und bald in dem sauberen Dörf­chen Bernbach angelangten. Hier wandten wir uns nach rechts, dem Schneebachtale zu. Bald war die Landesgrenze erreicht und hatte uns das badischeMusterländle" ausgenommen. Zur Linken stand ein idyllisch gelegenes, aber leider nicht mehr im Stand befindliches Brünnele, dessen Wiederherstellung eine dankbare Aufgabe der Zuständigen wäre. Nach halbstündiger Wanderung in dem herrlichen Hochwald mündete unser Weg in das Moosalbtal ein. Der Weg war zwischen dem Mittel­berg und dem Mezlinschwander (auch Frauenalber)hof ge­nannt hindurchgegangen. Leider führte unser Weg nun auf der Schattenseite weiter. Von der Sonnenseite des jetzt brei­teren Moosalbtals blickte das hübsche Wochenendhaus eines begeisterten Karlsruher Naturfreundes herüber. Bald kam die neu hergerichtete Weimersmühle mit ihren altersgrauen Nebengebäuden in Sicht. An ihr vorbei ging die Wanderung zu der Schöllbronncr Mühle, wo die beachtliche Wasserkraft doppelt sowohl für die Mahl- wie auch für die Sägemühle ausgenutzt wird. Ein Viertelstündchen noch in dem wir den Todten Mann" links liegen ließen und wir waren am Ziel bei unserem Mitglied Maier in Fischweiher. Große Freude herrschte hier über den unerwartet großen Andrang, aber den­noch kam jedes auf seine Rechnung inbezug auf das leibliche Wohl und wenn nicht gerade Volkstrauertag gewesen wäre, so hätte die prächtige Wanderstimmung vielleicht noch zu einem Tänzchen verführt. Ein Teil von uns wanderte zu Fuß nach Haus, der andere Teil benützte der jugendlichen Teilnehmer wegen das Albtalbähnle, dem an diesem Abend in Spielberg- Schöllbronn zu unserer großen Belustigung die Fahrkarten ausgingen, sodaß wir erst in Herrenalb nachlösen konnten. Alles in allem: Es war mal wieder eine herzerguickende Wan­derung, dem heutigen Tage richtig angepaßt. Möge die nächste zum Älbursprung, welchen doch 95 Prozent unserer Mitglieder leider noch nie erblickt haben, noch besser besucht werden! Waldheil! 8ck.

Höfen a. Enz, 12. März. Der Volkstrauertag wurde hier in würdiger Weise begangen. Kriegerverein, Stahlhelm und SA. marschierten mit Fahnen unter den Klängen eines Trauermarsches gemeinsam zum Gottesdienst, in welchem der Geistliche in eindringlichen, beherzigenswerten Worten über die Bedeutung des Tages sprach. Nach Schluß des Gottesdienstes legte der Stahlhelm, während die Kapelle des Musikvereins das Lied vom guten Kameraden intonierte, einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. Hierauf wurde zunächst am Rathaus die Fahne Schwarz-Weiß-Rot gehißt, dann am Bahnhof und am Postamt dieselben Farben auf Halbmast aufgezogen. Am Rathaus löste der Vorstand des Kriegervereins den Zug nach eurer kurzen Ansprache auf.

Höfen a. Enz, 13. März. Am gestrigen Sonntagnachmittag hatte ein mufikliebcndes Publikum Gelegenheit, einer Kirchen­musik zu lauschen, die von Seminarmusiklehrer Kurt Hoff- mann aus Nagold, gebürtig von hier, veranstaltet und ge- lertet war. An weiteren Kräften wirkten mit Martha As- m u ß, Ulm (Orgel, Gesang). Erich Schmale, Stuttgart (Vio­line) und ein Madrigalchor aus Birkenfeld. Die Veran- staltung war sehr gut besucht und es dürfte jedermann auf lerne Rechnung gekommen sein, denn es wurde nur Gutes gut geboten (Werke alter Meister wie I. S. Bach, H. L. Häßler, Hernr. Schutz u. a.). Der Madrigalchor trug einige Sachen bor, von denen man den Eindruck bekam, daß sie nur von geschulten Kräften bewältigt werden können. Vielleicht hätte der Sopran etwas mehr zur Geltung kommen dürfen. Wenn wir eure Nummer des Programms besonders erwähnen, näm- V Geistliche KonzertJauchzet Gott alle Lande" für Einzelstimme, zwei Violinen und Orgel von I. Weiland so deshalb, weil wir Einheimischen zweierlei daran feststellen konnten: Violinen, namentlich wenn sie so meisterhaft wie gestern gespielt werden, Lewähren sich in unserer Kirche immer vorzüglich, sei es als Solovortrag, sei es im Orchester oder als Begleitung; zum andern aber freut es uns, Herrn Hoffmann

zum Fortschritt in seiner Gesangskunst seine einschmei­chelnde, warme Stimme verfehlt ihren Eindruck nicht gra­tulieren zu können. Alles in allem: Ein voller Erfolg für Leiter und Mitwirkende!

Höfen a. Enz, 13. März. Im Zusammenhang mit einem hier zur Zeit stattfindenden Doppelkurs in Säuglingspflege, veranstaltet vom Landesverband für Jugendpflege, geleitet von Schwester Hermine Seeger, hielt gestern abend ^8 Uhr Medizinalrat Dr. Lang aus Calw in der Turnhalle einen Vortrag über ansteckende Kinderkrankheiten und deren Be­kämpfung. Der Vortragende gab zuerst Aufklärung über das Wesen und die Verbreitung der Bakterien. In zweistündigen Ausführungen behandelte dann der Redner au der Hand zahl­reicher Lichtbilder die bekannten Krankheiten hinsichtlich ihrer Symptome, ihrer Verbreitung, ihrer Gefährlichkeit, ihrer Bor­beugung usw. Die Veranstaltung war, namentlich von Müt­tern und Töchtern, sehr gut besucht.

Die Meisterprüfung

im Mechanikergewerbe haben mit gutem Erfolg bestanden: Gustav Mauthe von Neuenbürg und Emil Wied­mann von Pforzheim. Wir freuen uns über den Wage­mut, der in der heutigen schweren Zeit Mühe und Kosten nicht scheut, um im Beruf das höchste Ziel zu erreichen und gratulieren den jungen Meistern zum guten Erfolg.

Württembbs

Altensteia. (Falsche Zweimarkstücke.) Hier sind falsche Zweimarkstüne im Umlauf, vor deren Annahme gewarnt wird. Die Falsifikate sind nicht so scharf ausgeprägt wie die richtigen Stücke und sind auch etwas kleiner und dünner.

Freudenstaöt. (Vorsicht beim Ueberholen.) Schuhmacher Blocher-Rodt und sein Bruder fuhren mit den Fahrrädern nach Hause. Beim HotelWaldlust" wurden sie von einem Lastwagen überholt. Dabei fuhr der Lastwagen Blocher an. Blocher erlitt ziemlich schwere Gesichtsverletzungen, ob ein Kieferbruch vorliegt, wird erst die nähere Untersuchung er­geben. Ein Auto brachte den Verletzten nach Loßburg.

Stuttgart. (Stahlhelm-Landesführer von Neufville als Nachfolger General Stülpnagels ausersehen.) Zum geschäfts­führenden Präsidenten des Reichskuratoriums für Jugend­ertüchtigung an Stelle des vor einigen Tagen verstorbenen Generals a. D. von Stülpnagel ist, wie dieSüddeutsche Zei­tung" hört, der Landesführer des Stahlhelms für Baden und Württemberg, Major a. D. von Neufville, in Aussicht ge­nommen.

Stuttgart. (Kirchcnopser am Karfreitag.) Nach einem Erlaß des Kirchenprüstdenten ist das Kirchenopfer am Karfrei­tag in den evang. Kirchen für den Bau einer Kirche im Stutt­garter Vorort Kaltental bestimmt, da der jetzige Betsaal zu klein geworden ist.

Stuttgart. (Die junge Riesenschlange im Eisenbahn­wagen.) Beim Entladen eines Eisenbahnwagens mit Bana­nen durch eine Stuttgarter Südfrüchtegroßhandlung wurde eine Schlange um einen Stamm von Bananenfrüchten be­merkt. Das Tier wurde vom Tiergartenbesitzer Bücheler abgeholt, der feststellte, daß es sich um eine junge, dreiviertel Meter lange Königsschlange (Boa constrictor) handelt. Die Schlange weist eine lebhafte Musterung der Haut aus. Sie wurde dem Tiergarten Doggenburg gestiftet. Das ist, wie die Württembcrger Zeitung" berichtet, nun schon das zweite Mal, daß im Stamm von Bananen eine Schlange gefunden wurde. Vor einigen Jahren wurde ebenfalls einmal eine kleine Schlange in einem solchen Versteck entdeckt. Bei der gefundenen jungen Königsschlange handelt es sich um ein sehr schönes Tier dieser verhältnismäßig seltenen Schlangen­art.

Lauffen a. N. (Austritt aus der Kommunistischen Partei.) Der Führer der hiesigen Kommunistischen Partei, Stadtrat Th. Walter, trat aus der Kommunistischen Partei aus und legte zugleich sein Gemeinderatsmandat nieder. In den letzten Tagen erklärten noch weitere Mitglieder der KPD. ihren Aus­tritt, teilweise mit der Begründung, daß sieschwer betrogen" worden seien.

Möckmühl, OA. Neckarsulm. (Frohe Botschaft aus Ame­rika.) Aus verschiedenen Ortschaften unserer badischen Nach­barschaft wird gemeldet, daß ein Schreiben einer Anwalts­firma in Newhörk cintraf, demzufolge ein aus dem badischen Bauland stammender Deutscher, der vor 60 Jahren nach U.S.A. auswanderte, ein Testament hinterließ, nach welchem fünf namentlich aufgeführte Personen aus dem badischen Bauland erbberechtigt sind. Die in Betracht kommenden Leute nahmen die Verbindung mit dem zuständigen Konsul bereits auf.

Biberach. (Ein heiteres Vorkommnis.) Kürzlich hatte der Omnibus BuchauBiberach auf der Strecke Diefenbach Hofen einen Motordefekt. Es wurde telephoniert und ein Mechaniker von Biberach bestellt. Um X9 Uhr erschien er mit einem Geschäftsauto. Er konnte aber nichts ausrichten, denn man brauchte Ersatzteile, die in Biberach abgeholt wer­den mußten. Der Mechaniker fuhr nach Biberach und nahm die Fahrgäste mit. Aber o Weh! Ein Fahrgast von der Fedcr- seegegend konnte leider nicht mitgenommen werden, denn die Türe des Autos war zu eng, und er konnte trotz aller An­strengung nicht einsteigen. Die Zuvorkommenheit des Mecha­nikers war aber noch nicht erschöpft. Er schritt zur Abmontierung des oberen Teils der Türe, aber leider war wieder die Oeffnung zu klein oder der Fahrgast zu dick; in­folgedessen konnte dieser nur noch den Fußmarsch antreten. Er wird sich nun gewiß um dieschlanke Linie" bemühen.

Untersulmettigen, OA. Biberach. (Man muß sich nur zu helfen wissen.) Einen besonders interessanten Einfall hatte ein hiesiger Bürgerssohn bei einer Schlachtung. Das Schwein wurde durch den Metzger wie üblich abgebrüht und die Borsten wurden sauber mit dem Messer abgeschabt. Dem Bürgerssohn schien es aber etwas zu langsam zu gehen; kurz

entschlossen holte er sich seinen Rasierapparat und setzte diesen in Schwung. Der Metzger selbst staunte über den Erfolg, denn es war alles wieabrasiert". Rationalisierung also auch auf diesem Gebiet!

Ravensburg. (Aus Fahrlässigkeit die Mutter getötet.) Wegen fahrlässiger Tötung seiner Mutter durch einen Herz­schuß hatte sich vor dem hiesigen Schöffengericht der ledige Telegraphenarbeiter Josef Fürst aus Ebersbach, OA. Saul­gau, zu verantworten. Er war im Besitze eines Revolvers auf Grund eines Waffenscheins, hatte den Revolver gegen eine kleinere Waffe vertauscht und diese putzte er, da sie einige Rostflecke aufwies, am 26. Januar nach dem Mittagessen im Wohnzimmer in Gegenwart von Vater und Mutter. Der junge Mann hatte nach getaner Arbeit auch das Magazin mit sechs Geschossen eingefügt, er kam dem Abzugsbügel zu nahe, ein Schuß ging los und er traf die am Fenster sitzende und mit Nähen beschäftigte Mutter, die ins Herz getroffen und sofort tot war. Der Staatsanwalt beantragte anstelle von zwei Monaten Gefängnis eine Geldstrafe von 210 Mark, das Urteil lautete auf 80 Mark Geldstrafe.

Hall. (Stahlhelmtag.) Wenn auch am Samstag früh bekannt wurde, daß Rcichsarbeitsminister Franz Seldte, der erste Führer des Stahlhelms, wegen innenpolitischer Bespre­chungen nicht nach Hall zum Gautag Hohenlohe des Stahl­helms kommen konnte, so war doch die Beteiligung der grauen und braunen Front überaus zahlreich. Gegen 1200 Gäste mochten in die alte Reichsstadt gekommen sein. Im Laufe des Samstags fand vor geladenen Gästen eine Besichtigung meh­rerer Arbeitslager im Kreis Hohenlohe statt. Unter den Güsten befanden sich u. a. Major Neufville, der württember- gisch-badische Führer des Stahlhelms, der Gauführer Huholt als Vertreter des Reichsarbeitsministers Seldte, dem alle Ar­beitslager unterstellt sind, Fürst von Hohenlohe-Waldenburg, der Präsident des Landesarbeitsamts, Kälin-Stuttgart, der Referent für den Freiw. Arbeitsdienst, Reg.-Rat Stahlecker- Stuttgart, die Vorstände der Arbeitsämter Hall und Heil­bronn, sowie Direktor Bäuerle-Stuttgart vom Verein zur Förderung der Volksbildung. Besichtigt wurde die Volkshoch­schule auf der Comburg, die zwei mustergültige Ausbildungs­kurse für Lagerführer veranstaltet hat, ferner das vom nationalen Hilfsdienst eingerichtete Arbeitslager in Kupferzeit, das Stahlhelmlager im Rebbigshof bei Waldenburg, außer­dem die Stahlhelmlager in Obersöllbach und Jagsthausen. Major Neufville richtete jeweils packende Worte an die frei­willigen Teilnehmer. Besonders aufschlußreich war das vor etwa drei Wochen erstellte weibliche Arbeitslager in den schönen Räumen des Schlosses in Kupferzell, das vom Bund Königin Luise und unter der tatkräftigen Mitwirkung von Frau Oberst Blctzinger-Stuttgart eingerichtet wurde. Die Gemeinde Jagsthausen und der junge Baron Götz von Ber- lichingcn, in dessen Stadtschloß sich das Jagsthausener Lager befindet, luden die Gäste zu einem Mittagessen ein, bei dem Major Neufville die stolze Götzenburg ihrer ruhmreichen Ge­schichte wegen als ein Bollwerk echt heimatlichen, deutschen Geistes Pries. Nur aus einem solchen Geist heraus könne das deutsche Volk wieder neu erstehen.

Abends gegen 9 Uhr wurde auf dem Marktplatz in Hall ein großer Zapfenstreich ausgeführt. Tausende von Zuschauern waren auf der einzigartigen Freitreppe der Michaeliskirche versammelt, um den Aufmarsch der 15 Stahlhelmfahnen unter den Klängen der Stahlhelmkapelle Ansbach zu erleben. Bei einem sich anschließenden deutschen Abend im Neubausaal überbrachte der Gauführer Huholt-Magdeburg die herzlichen Grüße des Bnudesiührers Franz Seldte. Der stellvertretende Landesführer Dr. Wetzel-Freiburg i. Br. hielt die Festrede. Major Neufville betonte, nicht im Rausche dürfe sich das neue Deutschland zusammenfinden, sondern in harter, tatkräftiger Arbeit. Jahrzehntelangen, unabhängigen Schaffens bedürfe es, bis einst die Krone über dem deutschen Bau vollendet sei, und nicht bloß die Alten, vor allem die Jugend seien zu diesem Werk berufen. Die Ansprachen wurden von Vorträgen der Änsbacher Stahlhclmkapelle umrahmt.

Vom bayerischen Allgäu. (Selbstmordversuch im Gerichts­saal.) Vor dem Gericht in, Memmingen hatte sich der Arbeiter Hugenberger wegen Widerstands zu verantworten. Als der Staatsanwalt seinen Strafantrag stellte, unternahm der An­geklagte einen Selbstmordversuch, indem er zum Fenster eilte, und die Scheiben einschlug, um sich in den Hof zu stürzen. Er konnte im letzten Augenblick daran gehindert werden, zog sich aber so schwere Schnittwunden zu, daß die Verhandlung ausgesetzt werden mußte.

Dauernde Senderbewachung durch Hilfsyottzei

Mühlacker, 13. März. Am Samstag abend und Sonntag nachmittag sprach Reichskanzler Hitler im Rundsunk. Aus diesem Grunde war die Schutzpolizei wieder in unserer Stadt und traf ihre Maßnahmen zur Bewachung des Senders und seiner Zufahrtsstraßen und zur Beobachtung der näheren Um­gebung dckr Stadt. Aber, wenn nicht alles trügt, so schreibt derDürrmenz-Mühlacker-Bote", wird die Schupo bald zum letzten Male hier gewesen sein, denn in nächster Zeit soll in Mühlacker eine Abteilung Hilfspolizei, die ans Mitgliedern der nationalen Verbände gebildet wird, zur dauernden Sender­bewachung stationiert werden.

Warum ist die Landtagsfitzung am Samstag abgesagt worden?

Stuttgart, 13. März. Zu der Frage, warum die Land­tagssitzung am Samstag in letzter Minute abgesagt wurde, schreibt dasDeutsche Volksblatt": Da seit Samstag nach­mittag nichts bekauntgeworden ist, was den Vorgang äufklärt und an die Stelle von Vermutungen und Gerüchten bestimmte Tatsachen setzt, müssen wir uns eine Stellungnahme versagen, lieber die Begleitumstände der Aktion geht aus den Mittei­lungen der Zentrumsfraktion an die Presse sehr vieles und Interessantes hervor. Im Landtag dachte man beim Bekannt-

Der Volks« trauertag i« Berlin

Reichspräsident von Hindenburg nimmt die Front der aus dem Platz vor dem Ehrenmal auf­gestellten SS.? und SA.-Formationen ab

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