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Neuenbürg, 6. Sept. Anläßlich eines vom Württ. Obstbauverein neranstalteten Preisausschreibens über Obstanlagen, an welchem sich auch der hiesige Obstgärtner Karl Scheerer beteiligte, erhielt der­selbe in Klasse L. Lehrer und Baumwürter, die höchste Auszeichnung aller Beteiligten. Das Begleitschreiben des Württ. Obstbauvereins, unterzeichnet von Obstbauinspektor Schaal, lautet:Wir freuen uns sein Ihnen mitteilen zu dürfen, daß der Ausschuß nach Anhörung unseres Berichts beschlossen hat, Ihnen in Anerkennung Ihrer beson­deren Verdienste um den dortigen Obstbau und angesichts des vor­bildlichen Standes Ihrer eigenen Obstkulturen eine Prämie von m Mark und das Vereins-Diplom zuzuerkennen. Wir beglück­wünschen Sie herzlichst zu dieser Auszeichnung und sind überzeugt, daß Sie auch fernerhin der schönen Obstbausache Ihr Interesse be­wahren und dem Landesverein ein treuer Förderer bleiben werden."

Neuenbürg, 6. Sept. (Meisterprüfung.) Otto Bacher, Sohn des Gipsermeisters Bacher, hat vor der Handwerkskammer in Reut­lingen die Meisterprüfung im Gipsergewerbe mit Erfolg bestanden.

(Wetterbericht.) Ueber Mitteleuropa befindet sich ein Zwischen­hoch. Für Mittwoch und Donnerstag ist heiteres und vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

x BirKenfeld, 4. Sept. Schon wieder geht der Wind über das Stoppelfeld, zu tausend blüht die Herbstzeitlose auf den Wesen. Die Ernte ist über Erwarten gut vorübergegangen. Bei dem naßkalten Wetter im Juni und Juli bestand auch in diesem Jahr die Gefahr, daß die Ernte, wie im vorigen Jahr, schlecht ausfallen würde, wenn das Wetter weiterhin anhaltend naß geblieben wäre. Aber die Augustsonne hat alles zum Besten gelenkt. So konnte das Getreide schnell und gut ein- zebracht, gedroschen und aufgehoben werden. Weizen, Dinkel rmd auch die andern Fruchtsorten bringen einen guten Ertrag. Befriedigt schaut der Landmann auf seine gefüllten Säcke und amgeschichteten Strohhaufen. Menge und Güte ist hervor­ragend. Auch die Oehmdernte, die sich unmittelbar an die Ge­

treideernte anschloß, lieferte einen guten Ertrag. Von den Hackfrüchten wird man ebenfalls sagen können, daß sie in Menge und Güte ein gutes Jahr bringen werden, ebenso wie von den Rüben, die selbstverständlich unter der Trockenheit etwas zu leiden haben. Me Ackerbohnen zeigen nur einen mittelguten Ansatz. Wir freuen uns nun Heuer mit dem Landmann, daß er stolz auf das Ergebnis seiner Hände Arbeit blicken kann, aber wir hoffen und wünschen auch mit ihm zum Wohl des Ganzen, daß er seine Ernte zu gutem Preise ab-, setzen kann.

Ein Gegengift gegen Pilzvergiftung?

Jetzt beginnt die Hauptpilzzeit des Jahres und damit leider auch die Periode der Pilzvergiftungen, die leider immer noch infolge mangelnder Vorsicht und ungenügender Kennt­nis der eßbaren und giftigen Pilze entstehen. Die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle ist zwar gegen früher außer­ordentlich zurückgegangen, aber die Todesfälle sind immer noch viel zu hoch. Nun soll es einem französischen Gelehrten, einem Professor an der Universität Clermont-Ferrant, ge­lungen fein, ein Gegengift zu finden. Er ging dabei von der Feststellung aus, daß Kaninchen gegen giftige Pilze absolut immun sind. Bei seinen Versuchen an Menschen und Tieren gab er den Versuchsobjekten mäßige Mengen giftiger Pilze zu essen und kurz darauf ein fein gehacktes Gemisch aus frischem Kaninchenhirn und Kaninchenmagen. Nach den Mitteilun­gen französischer Blätter sollen die subjektiven oder objektiven Symptome der Vergiftungserscheinung sehr bald verschwun­den und keine schädlichen Rückwirkungen festzustellen gewesen sein, Ueber diese ersten Versuche ist man aber noch nicht hin­weggekommen, so daß es sich empfehlen dürfte, erst einmal auch die Versuche in anderen Ländern abzuwarten. Pilz­vergiftungen sind ausgeschlossen, wenn man die nötige Vor­sicht bewährt und sich in Zweifelsfällen von Pilzkennern be­raten läßt. Daß es an sich zu begrüßen wäre, wenn es der Medizin gelänge, ein wirklich wirksames Gegengift zu finden, braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden.

Besuch -es Deutschen Forstvereins in den bäuerlichen Vrivatwaldungen und im ..Teuchelwald" von Freudenstadt

Anläßlich der Tagung des Mutschen Forstvereins in Stuttgart fand am 1. September ein Begang der bäuerlichen Waldungen des Roßbergs und Solwalds und des Parkwalds Teuchelwald" statt.

Am Eingang zum Roßbergwald begrüßte Oberforstmeister Dr. Dannecker, Stuttgart, der die Führung übernommen hatte, eine stattliche Zahl von Forstmännern aus allen Teilen Deutschlands sowie eine Abordnung des Waldbauvereins Schömberg-Reinerzau und führte u. a. aus:

Der Bauernwald ist fast überall in Mutschland sehr zu Unrecht ein Stiefkind der Forstwirtschaft geblieben. Seine hohe Volks- und privatwirtschaftliche Bedeutung geht schon da­raus hervor, daß der deutsche Boden etwa 456000 bäuerliche Waldbctriebe mit rund 4,5 Millionen Hektar Waldfläche, das ist reichlich ein Drittel des gesamten deutschen Waldbodens, beherbergt. Der Bauernwald in Württemberg umfaßt 120 000 Hektar oder den fünften Teil der Waldfläche des Landes. Die Zahl der bäuerlichen Waldbesitzer ist mit etwa 70 000 anzu- nehmcn, sodaß im Durchschnitt ungefähr 1,7 Hektar auf eine Hand entfallen. Im einzelnen handelt es sich um Waldstücke mit Bruchteilen von 1 Hektar bis zu ganz ansehnlichen Wald­flächen. Die größten zufammehängenden Bauernwälder stocken im Bezirk Freudenstadt.

Die wirtschaftlichen Verhältnisse im Bauernwald des Landes sind außerordentlich vielgestaltig; weitgehend bedingt durch die Größe des einzelnen Besitzes und besonders durch die meist ungünstige Form der Waldstücke. Die Bestockung des Bauernwaldes ist bei seiner Verteilung über das ganze Land überaus mannigfaltig, da sämtliche heimische Holzarten ver­treten sind. Dem Beispiel des Großwaldes folgend, hat sich eine umfassende Umwandlung ehemaliger Laubwälder in Nadel­hölzer vollzogen. Auch dem Wandel wechselnder Betriebs­weisen im Großbetrieb ist der bäuerliche Waldbesitzer meisten- orts gutgläubig gefolgt. Nur in wenigen Orten hat sich die früher vorhandene Eigenart des bäuerlichen Waldbetriebs er­halten. Zweifellos ist eine Vertiefung und.Verfeinerung der Wirtschaft und somit eine Steigerung des Mrbholzertrags im Bauernwalde möglich. Hier eröffnet sich ein weites und dank­bares Feld forstlicher Arbeit.

Als wichtigste Voraussetzung hierfür muß der möglichst lückenlose Zusammenschluß der bäuerlichen Waldbesitzer gelten; so sind in den meisten Gebieten mit nennenswertem Bauern­wald seit Jahren Waldbauvereine tätig oder in Bildung be­griffen. Angesichts der im Lande bestehenden sehr verschieden­artigen Verhältnisse konnte sich die Beratungstätigkeit nicht Mm Ziele setzen, mit einem bestimmten Schema auf die Bau­ernwälder loszumarschieren. Leitender Gedanke ist zielbewuß­tes Hinarbeiten auf den als richtig erkannten Weg der Kleinst- nächenwirtschaft über die stamm- und gruppenweise Auslese zum un gleichaltrigen, mehrschichti­gen Mischwalde. Andere -Eingriffsweisen würden nach den gemachten Wahrnehmungen früher oder später 'zum Kahl­schlage mit all seinen schlimmen Folgen privat- und volkswirt­schaftlicher Art führen.

Der Begang der bäuerlichen Waldungen führte in ein Gebiet, wo die Waldbesitzer seit Menschengedenken stammweise Nutzung betreiben. Nie hat sich das Bild dieses mehrhundert- lahrigen Dauerwaldes merklich verändert. Er ist die Wiegen- llEe des unverfälschten Plenderwaldes, eine unersetzliche Mhrstätte für den Forstwirt. Kennzeichnend für diese Wal­dungen ist der Umstand, daß alle Alters- bezw. Stärkeklassen M der einzelnen Fläche verteilt vorhanden sind. Wo durch me Nutzung, die stamm- oder gruppenweise erfolgt, eine Lücke entsteht, findet sich alsbald wieder von selbst Jungwuchs ein. n a ^ Holzartenwechsel sorgt die Natur; so ist zu beobachten, -wie z. B. unter einer Tanne junge Fichten empor­wachsen und umgekehrt. Die im Plenterwald herrschende erblühe erhält dem Wald die notwendige Feuchtigkeit, sodaß uoerall am Boden Anflug vorhanden ist, der auch in trockenen Zähren nicht eingeht. Soweit hier das Waldwesen nicht durch schroffe Eingriffe gestört wurde, kämpft die Naturbestockung einen erfolgreichen Kampf gegen die Erkrankung und Entar- mng der Böden, -Erscheinungen, die gerade im Gebiet des E^ntiandsteins bei schroffen Eingriffen häufig zu beobachten

Als standortsgemäß und heimisch ist vor allem die Tanne M bezeichnen, die mit 6080 Prozent an der Bestockung be- wlllgt ist. Beigemischt ist die Fichte, die auf ihr zusagendem , En der Tanne im Wuchs wenig nachsteht. Da und dort ist auch die Buche vertreten, die früher Wohl weit stärker vor­handen war. -

, Wahrzeichen des Bauernwaldgebiets ist der Roßberg- Nder in 10 Kilometer Länge fast das gesamte Gebiet zum Aufschluß bringt. Der Weg wurde im Jahre 1928/30 durch nüt Lfickillige Wegbaugenossenschaft und mit großzügiger kE- flNitzung des Forstwirtschaftsrats der Württ. Lanü-Wirt- Maflskammer erbaut. Dadurch ist die Abfuhr und Verwer­fung des Holzes gegenüber früher in außerordentlichem Maße Mastiger gestaltet worden. Der Wegbau stellt in Württem­berg das größte genossenschaftliche Werk dieser Art dar, das

dem Verständnis und dem Gemeinwillen der dortigen bäuer­lichen Waldbesitzer ein hervorragendes Zeugnis ausstellt.

Bei dem Waldbegang gewannen die Teilnehmer einen tiefen Einblick in den Aufbau, die Leistung und die Betriebs­weise des Plenterwaldes. Insbesondere waren es die Fragen der Höhe des stehenden Holzvorrats und seiner Zusammen­setzung nach Stärkeklassen und Holzarten, der Größe des Zu­wachses (Leistung) und der Güte des Holzes, der Art des Ein­griffes, der Holzbringung und der Betriebssicherheit im Plen­terwald, die der lebhaftesten Anteilnahme begegneten. In der Aussprache wurde von Geheimrat Professor Hausrath, Freiburg, aus Grund praktischer Versuchsergebnisse darauf hin­gewiesen, daß das im Plenterwald erwachsene Holz im Durch­schnitt ebenso vollholzig ist, wie das des gleichaltrigen Hoch­waldes. Die Astreinigüng der Schäfte sei ebenfalls nicht ge­ringer, vielfach sogar besser als dort. Dazu komme, daß das Holz im Plenterwald einen gleichmäßigen Jahrringbau auf­weise, da der Zuwachs (Jahrringbildung) infolge der beson­deren Wuchsverhältnisse des Plenterwaldes bis ins hohe Alter gleichmäßig ist. Dieser gleichmäßig bleibende Zuwachsgang wirke sich auch auf die Massenleiftung des Plenterwaldes gün­stig aus, die Wohl wesentlich höher sei, als man bisher im allgemeinen angenommen habe.

Die Erfahrungen zeigen auch, daß das Plenterwaldholz vom Holzhandel mindestens gleich hoch, vielfach höher bewertet wird, wie das des gleichaltrigen Hochwaldes.

An einem Waldort, an dem vor kurzem ein Sommerhieb stattgefunden hatte, konnten sich die Teilnehmer davon über­zeugen, daß bei sachgemäßer und sorgsamer Holzhauerei, wie sie von den dortigen Waldbesitzern von altersher geübt wird, keinerlei Fällungsschäden am Jungwuchs verursacht werden. Größte Beachtung verdient die Betriebssicherheit in diesen Waldungen. Der Plenterwald besitzt durch seinen inneren Aufbau (Mischbestockung, Ungleichaltrigkeit) und durch die her­vorragende Wurzel- und Kronenausbildung der einzelnen Bäume die höchstmögliche Sturmfestigkeit, worin dessen Ueber- legeuheit in der Betriebssicherheit gegenüber allen anderen Betriebsarten begründet ist.

Nach Besichtigung einer Riese, auf der das Holz vom unteren (südlichen) Teil des Roßbergs in das kleine Kinzigtal geriest wird, bestiegen die Teilnehmer den Kraftwagen, um in reizvoller Fahrt durch das Kleine Kinzigtal den Sol-Wald bei Schömberg zu erreichen. Der Begang führte dort durch eine 6 Hektar große Musterfläche, die einen mustergültigen Vorrat mit guter Stärkeklassenstufung aufweist. Die günstige Vor­ratshöhe und -Zusammensetzung an den einzelnen Waldorten kann nur auf empirischem Wege ermittelt werden. Dazu ist es nötig, alle Eingriffe in den Wald nach ihrer Wirkung sorgfältig zu beobachten und in periodischen Zeiträumen den Vorratsstand durch möglichst genaue Messungen festzustellen, um die Leistung (Zuwachs) jedes Waldorts in den einzelnen Zeitabschnitten zu ermitteln. Ueber die Leistungskontrolle muß der Weg zur Leistungswirtschaft führen, da höchste Pro­duktion nach Masse und Wertigkeit das Wirtschastsziel der Forstwirtschaft ist.

Die stammweise Auslesewirtschaft Zeige, so bemerkte Ober­forstmeister Dr. Dannecker zum Schluß, dem Wirtschafter den Weg dazu, und sprach die Ueberzeugung aus, daß der Plenterwaldgedanke auch in Deutschland noch eine Zukunft haben -werde.

Anschließend fanden sich die Teilnehmer des Lehrausflugs auf dem schön gelegenen Adrionshos zu einem Imbiß ein, wo Universitätsprofessor Dr. Reinhold, Gießen, dem Lei­ter des Waldbegangs für die ausgezeichnete Führung und die überaus lehrreichen Erläuterungen dankte. Mr Begang der Waldungen und die einzelnen Waldbilder hätten einen tiefen Einblick in das Wesen und die Leistung des Plenter­waldes gewährt. Mr Lehrausflug -habe ihn und Wohl alle Teilnehmer in -er Ueberzeugung gestärkt, daß der Plenter­wald nicht nur die einzig zweckmäßige und mögliche Waldform des bäuerlichen Waldes sei, sondern daß man auch wünschen möchte, daß diese Waldform in Anbetracht ihrer hohen Lei­stung, ihrer vollkommenen Betriebssicherheit, ihrer Ausnützung und Erhaltung der natürlichen Produktionsfaktoren noch wer­tere Geöiete erobern möchte.

Vom Adrionshos aus begaben sich die Teilnehmer in den städtischen ParkwaldTeuchelwald", wo Forstmeister Gram­mel, Freudenstadt, die Gründe, die die Stadtverwaltung vor etwa 20 Jahren veranlaßt hatten, einen Teil des Stadtwaldes (150 Hektar) als Parkwald-Betriebsklasse mit plenterwald­artiger Betriebsweise auszuscheiden, erläuterte, und einen lehr­reichen Aufschluß über die Maßnahmen, die zur Ueberführung des ursprünglich gleichaltrigen Hochwaldes in die Plenter­waldform ergriffen wurden. Die Waldbilder, die den Teil­nehmern entlang eines einzigartig schönen Parkwaldweges vor Augen geführt wurden, waren außerordentlich lehrreich. Aus den aufschlußreichen Mitteilungen über die Ergebnisse der periodischen Holzvorratsaufnahmen und der ermittelten Lei­stung ging hervor, daß Liese beträchtlich höher war, als ur­sprünglich vermutet wurde. Das ist als weiteres Beispiel dafür

zu werten, daß der Zuwachs in den so bewirtschafteten Wal­dungen infolge des hohen Lichtgenusses und der guten Kronen­ausbildung der Hauptzuwachsträger außerordentlich hoch un- anhaltend ist.

Mr Waldbegang endete vor den Toren Freudenstadts, wo Prof. Dr. Reinhold den Dank für die lehrreiche Füh­rung aussprach mit der Versicherung, daß alle Teilnehmer des Lehrausflugs wertvollste Anregungen und -Erkenntnisse von dem in den besuchten Waldungen Gesehenen und Gehörten mitnehmen würden. Es verbinde sich damit der Wunsch, noch öfters nach diesen forstlichen Lehrstätten zurückzukommen, um immer neue Anregungen mitzunehmen.

WüiHemdors

Martinsmoes. OA. Calw, 5. Sept. (Bürgermeisterwahl.) Bei der Ortsvorsteherwahl am Samstag haben von 188 Wahlberechtigten 141 abgestimmt. Von den 140 gültigen Stimmen entfielen 113 auf den seitherigen Ortsvorstand, Bürgermeister Schaible, und 25 auf Ge­meinderat Friedrich Dürr. Die restlichen Stimmen waren zersplittert. Der seitherige Ortsvorsteher ist somit auf 15 Jahre wiedergewählt.

Nagold, 5. Sept. (Politische Schlägerei). Der gestrige Sonntag nahm noch einen schlimmen Ausgang durch einen Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Letztere, anläßlich des Arbeitersportfestes durch auswärtige Gesinnungsgenossen verstärkt, griffen lautGesellschafter" einige wenige NSDAP.-Leute tätlich an. Dies war für deren Freunde das Signal auf dem Kampfplatz vor demSternen" zu erscheinen, wo es dann zu einem allgemeinen handgreiflichen Durcheinander kam. Polizeiwachtmeister Raisch, der sofort herzueilte, versuchte die Streitenden zu trennen, wurde jedoch in der Dunkelheit von linksradikaler Seite, die ihm den Gummi­knüppel zu entreißen suchte, hart bedrängt. Erst das energische Ein­greifen der Landjägermannschaft setzte dem nächtlichen Tun, mit dem sich das Gericht noch zu befassen haben wird, ein Ende.

Obertalheim, OA. Nagold, 5. Sept. (Brand.) Am Samstag abend brach in dem Wohn- und Oekonomiegtbäude des Zimmermanns Albert Straub ein Brand aus, der sich sehr rasch über das ganze Gebäude verbreitete. Das Wohnhaus sowie die angebaute Scheuer sind vollständig abgebrannt. Außer dem Bich konnte nichts gerettet werden. Auch einiges Geflügel ist mitoerbrannt.

Freudenstadt, 5. September. (Landesfest der Inneren Mission in Freudenstadt.) Vom Samstag den 10. bis Montag den 12. September begeht der Landesverband der Inneren Mission in Württemberg seine Iahrestagung in Freudenstadt. Am Sonntag vormittag wird Kirchenpräsident v. Wurm hier die Festpredigt halten. In zahlreichen Landgemeinden des Bezirks wird der Vormittagsgottesdienst am nächsten Sonntag von Vertretern der Inneren Mission übernommen.

Heilbronn, 5. September. (700 Liter Milch beschlagnahmt.) Die Nahrungsmittelkontrolle der hiesigen Kriminalpolizei beschlagnahmte dem Milchhändler Häfele aus Hölmern 700 Liter Milch, die er hier unerlaubter Weise zum Verkauf bringen wollte. Die beschlagnahmte Milch wurde der Hellbrauner Milchversorgung G. m. b. H. zugeführt.

Reutlingen, 5. Sept. (Tödlicher Insektenstich.) Am Samstag starb infolge eines Insektenstiches Friseurmeister Speiser von hier. Den Stich hatte er vor acht Tagen, wahrscheinlich von einer Schnake, empfangen. Nach einigen Tagen stellten sich Schmerzen und Schwel­lungen ein, so daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Es stellte sich nun heraus, daß bei Speiser eine Blutvergiftung vorlag, die auf den Schnakenstich zurückzusühren ist. Der Zustand des Kran­ken verschlimmerte sich und in den letzten Tagen trat noch eine Lungen- und Rippfellentzündung dazu, die schließlich zusammen mit der Blutvergiftung den Tod herbeifüyrte.

Eningen, OA. Reutlingen, 5. Sept. (Ein achtjähriger Schüler erhängt aufgefunden). Am Freitag abend wurde der 8 Jahre alte Sohn des Landwirts Albert Rall vermißt. Obwohl sich fast die ge­samte Bürgerschaft an der Suche nach dem vermißten Knaben betei­ligte, konnte erst am Samstag nachmittag die Leiche des Knaben an einem Bäumchen der Echmidt'schen Baumschule hängend entdeckt werden. Nach dem Ergebnis der angestellten polizeilichen Erhebungen handelt es sich, trotz der umlaufenden Gerüchte, es liege ein Lustmord vor, um einen Unfall, der darauf zurückzusühren ist, daß das Kind Erhängen" spjelte und dabei den Tod fand. Die Stuttgarter Mord­kommission unter Führung von Kriminalrat Waizenegger stellte fest, daß nur ein Unfall vorliegt.

Bartholomä, OA. Gmünd, 5. Sept. (Aufgespießt). Am Sams­tag nachmittag war- der 18 Jahre alte Josef Bihr aushilfsweise bei Autobesitzer Richard Baur mit dem Abladen von Garben beschäftigt. Als dies beendet war, rutschte er von dem etwa 2 Meter hohen Garbenstock herunter, dem Sohn des Baur nach. Unglücklicherweise war unten eine Gabel angelehnt, deren Stiel dem Unglücklichen durch das Gesäß etwa 25 Zentimeter tief in den Leib drang. Der Arzt ordnete sofortige Ueberführung ins Spital nach Gmünd an. Nach mehrstündiger Operation erhielten die Angehörigen die Nachricht, daß das ganze Gedärm schwer verletzt sei. Am Sonntag mittag ist nun der Bedauernswerte unter gräßlichen Schmerzen den Verletzungen erlegen.

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Von der bayer. Grenze, 5. Sept. (Frecher Raubüberfall.) Am Samstag mittag erschien im Büro des Großkaufmanns Julius Gug- genheimer in Memmingen ein junger Mann, der den Geschäftsinhaber allein sprechen wollte. Im Büro zog der junge Mann plötzlich eine Pistole und verlangte Geld. Gugqenheimer war gezwungen, dem Burschen IM Mk. auszuhändigen. Mit einem Mietauto flüchtete der Bursche dann nach Ulm, wo er im Russischen Hof verhaftet werden konnte. Ein großer Teil des Geldes sowie eine Fahrkarte befand sich in seinem Besitz. Der Räuber gab an, Müller zu heißen und aus Frankfurt zu stammen.

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Stuttgart, 5. Septbr. (Landesproduktcnborse.) Infolge der ge­setzlichen Maßnahmen, die in der abgelaufenen Woche für die Ge­treidebewirtschaftung getroffen worden sind, hat sich die Stimmung auf dem Getreidemarkt etwas fester gestaltet. Die Preise erfuhren eine kleine Erhöhung. Der Geschäftsgang ist nach wie vor schleppend. Es notierten je 100 Kilogr.: Württ. Weizen (neue Ernte) 21.5022 (21.2521.75), Roggen (neue Ernte) 1818.50 (unv.), Futtergerste IS bis 17 (unv.), Hafer (neue Ernte) 13.5014 (unv.), Wiesenheu (lose, neue Ernte) 3.254.50 (unv.), Kleeheu (lose, neue Ernte) 4.506 M (unv.), drahtgepreßtes Stroh (neu) 3-3.60 (unv.), Weizenmehl Spe­zial 0 35.7536.20 (35.9036.40), Brotmchl 27.7028.20 (27.90 bis 28.40), Kleie 8 759 (99.25) Mark. Vom Württ. Saatbau­verein wird uns mitgetellt: Der diesjährige Herbstsaatfruchtmarkt findet am Montag den 19. September, ab 10 Uhr, im Börsenlokal statt. Zum Verkauf kommt nur anerkanntes Saatgut, das zuvor aus Keimfähigkeit und Triebkraft geprüft wurde.

seit voriger Woche wenig verändert. Für Pflaumen und Bühler Zwetschgen flaut das Interesse ab. Preise gehen zurück. Brombeerer werden seltener und steigen im Preis. Mirabellen, echte grüne Rene Kloben und große engl. Zuckerzwetschgen lebhaft gefragt, ebenso mund- reife Tafelbirnen und -Aepfel. Von Pfirsichen kommen jetzt du prächtigen Augustpfirsiche (Belle Beausse etc.) die flotte Abnahm, finden. Tomaten haben kaum merklich angezogen. In Auslands- fJuchteii herrschen italienische Pfirsische (22-28) und italienisch, Williams Christbrrnen (23) vor: holländische BirnenFlamme" sink schon für 13 Psg. zu haben. Die Abnahme ist befriedigend. Ein« Aenderung der Marktlage ist für kommende Woche nicht anzunehmen Im Großhandel kosteten: Aepfel 1420, Birnen 1530, Fallobst k bis 8. Pflaumen 8-10, Zwetschgen 9-12, Mirabellen 24-26, Rene­kloden 1013, Pfirsiche 2835, Brombeeren 3235, Preiselbeeren 30-35; Tomaten 6-7, Kartoffeln 2.50-3.50 RM. per Zentner.

Strümpfelbach i. R., 5. Septbr. (Stand der Weinberge.) Am 2. September fand die Begehung der Weinberge der hiesigen Mar-