chors.) ns an i glück- r zwei t, fuhr guter rl und ß sein g über! de; ab! ct und! »Heu- z 'sie es > sicher ing es Stück H, das c noch imsern rfläche s lag, st, wie onnte! r, und Bilde, Sän- veißen Berg- lingen r be- erstadt Meer- > i eine i ir auf s lerung i Tag, edürf- Ufer- herten nächt-
r die ange- ndern Luft- r man rufen, )rum- ; und
stehen f, das Werfrühe, enden Dorf,
1 und r dem Bald Schiff ckigen, te die thaus linkte n erdort, ver- r auf einem schat- f zur r den n das d sich Serge, fchnee ndere aber le des
fte«
agt>
rrn,
lge,
> a,
ih'
Unl
eich«
rbei
inen
sieh!
siet«
ooh>
>iä
ant
er
.
ein-
mi!
Bregenzer Waldes offenbaren uns die Majestät der Bergwelt. Und reges Leben herrschte droben auf dem Gipfel des Pfänder, wo sich stets Schwaben, Bayern und Oesterreicher treffen, und manches Lied drang aus frohbewegtem Herzen. Aber es wurde Zeit zum Abschied. Die Schwebebahn, die bei manchem ein leises Gruseln auslöste, trug uns in kürzester Zeit wieder hinunter in die österreichische Hasenstadt und nach einem kurzen Rundgang nahm uns der Dampfer wieder auf und brachte uns auf sanft wiegenden Wellen zurück nach Lindau und vorüber an all den freundlich blickenden Orten tzes bayrisch-württembergischen Gestades nach Friedrichshafen. Es wurde noch die Luftschiffhalle, in der nun der stolze Beherrscher der Lüfte untätig lag, besichtigt; einige gingen noch zum Strandbad, um sich in den Fluten des Sees zu kühlen. Dann schickte man sich, nachdem man sich noch gestärkt hatte, zur Heimfahrt an. Zum letztenmal grüßte man den blinkenden See. Nun gings durch die Moränenlandschaft -wischen Bodensee und Donau nach Sigm-aringen; weiterhin über die Alb nach Hechingen, wo nocheinmal Halt gemacht wurde, dann vollends über Tübingen und Herrenberg nach unserem Schwarzwaldstädtchen. Viel. Schönes haben wir geschaut, eine Fülle von Eindrücken haben wir empfangen, und noch lange wird der Abglanz all dessen Herz und Seele durchleuchten und durchwärmen. H.
(Wetterbericht.) Der Einfluß des westlichen Hochdrucks ist wieder zurückgegangen. Für Samstag und Sonn- Mg ist immer noch mehrfach bedecktes und auch zu Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Niebelsbach, 23. Juni. Anläßlich der Einweihung des m aufopfernder und anerkennenswerter Arbeit von den Mitgliedern des hiesigen Turnvereins neu hergerichteten Turn- und Spielplatzes veranstaltete der Verein am vergangenen Sonntag ein Schauturnen, verbunden mit einem Geräte- und Leichtathletik-Mannschaftskampf mit dem Turn- und Sportverein Ottenhausen. Den Anfang der Veranstaltung bildete der Geräte-Mannschaftskampf. Hier waren die Turner beider Vereine etwas unsicher, was sich aber durch eifriges üben noch beseitigen läßt. Das Gesamtergebnis lautet: Niebelsbach 134 Punkte, Ottenhausen 129 Punkte. Die besten Einzelturner waren 1. Karl Federmann, Ottenhausen mit 50 Punkten, 2. Wilhelm Roller, Niebelsbach mit 49 P., 3. Karl Heinkel, Niebelsbach mit 45 P. Im Anschluß daran führten die beiden ersten Mannschaften der Turnvereine Calmbach und Langenbrand ein Handballspiel vor. Beide Mannschaften befleißigten sich einer schönen Spielweise. Calmbach zeigte ein sehr schönes Zusammenspiel, während Langenbrand sehr schußgewaltig war. Das Spiel endete mit 3:4 für Langenbrand. Den beiden Mannschaften für ihr ritterliches Spiel auch an dieser Stelle herzlichen Dank. Alsdann zeigten die Kleinsten des Vereins Freiübungen, wofür sie durch sehr schöne Ausführung verdienten Beifall ernten durften. Den Abschluß hildete der Leichtathletik-Mannschafts- i kampf. Die Leistungen konnten hier befriedigen. Nach spannendem Verlauf kam folgendes Ergebnis zustande: Ottenhausen 183 Punkte. Niebelsbach 163 Punkte. Die besten Einzelturner waren 1. Rudolf Bäzner. Ottenhausen 68 Punkte, 2. Karl Heinkel, Niebelsbach 59 P., 3. Fritz Bauer,
Ottenhausen 58 P. und 4. Emil Schifferle, Niebelsbach 5? Punkte. Alle Besucher erfreuten sich einiger Stunden fröhlichen Beisammenseins.
Unterer Schwarzwald-Nagold-Turngau. Zwecks Vorbereitung des Gauturnens, welches am Sonntag den 3. Juli in Calmbach abgehalten wird, tagten am Mittwoch abend in der Turnhalle in Calmbach unter Vorsitz von Gauoberturnwart Gro ß ma n n - Höfen die Gaufachwarte, um noch die notwendigen Anordnungen für eine geregelte Durchführung des Gauturnens zu treffen. Zu regeln war in erster Linie die Platzeinteilung für die Wettkämpfe, dann aufgrund der eingegangenen Meldungen die Einteilung der Riegen, der Kampfrichter und Riegenführer für die verschiedenen Wettkämpfe. Außerdem wurde das Programm für den Sonntag festgelegt. Nicht weniger als 16 Wettkämpfe der Turner, Altersturner, Fugendturner und Turnerinnen am Geräte und im Volkstümlichen werden durchgeführt. Weiter kommen noch 14 Schwimmwettkämpfe in verschiedenen Schwimmarten und Staffeln zur Austragung. Zur Bewältigung dieser Wettkämpfe Ünd nahezu 10V Kampfrichter und 4V Riegenführer erforderlich. In diesen Zahlen wurzelt tief die Arbeit der Deutschen Turnerschaft, die im Interesse einer körperlichen Ertüchtigung unserer Jugend und der Volksgesundheit unseres Volksganzen geleistet wird. Werden zu dieser Veranstaltung Wohl auch R000 Zuschauer anwesend sein, wie beim Boxkampf Schme- ling—Sharkey?! Zu wünschen wäre es. Besonderer Umstände halber mußten die Schwimmwettkämpfe und das Altersturnen auf den Samstag nachmittag von 4 Uhr ab verlegt werden. Für den Abend ist dann ein einfacher Begrüßungsabend vorgesehen. Die Wettkämpfe beginnen dann am Sonntag früh um 8 Uhr, denen noch eine Belehrung der Kampfrichter torausgeht. Nach dem Festzug wird der Nachmittag aus- gefüllt durch die allgemeinen Freiübungen der Turner und Turnerinnen, Sondervorführungen der Jugendturner, Allgem. Tanze der Turnerinnen und anschließend Spiele. So herrscht vom frühen Morgen bis zum Abend ein turnerischer Betrieb, iodaß niemand sich langweilen wird. Die Preisverteilung beschließt dann den offiziellen Teil. Als eine besondere Ehre Mch es bezeichnet werden, daß der 1. Kreisvertreter unseres schwäbischen Turnkreises, Gewerbeschulrat H-egele, persönlich als Vertreter des Kreises dieser Veranstaltung anwohnen wird. Alls uns zu diesem Fest der Arbeit, wie wir hoffen, günstiges Wetter beschieden sein wird, dürfte auch ein befriedigender Besuch zu erwarten sein. Sch.
Württembsrs
Besigheim, 23. Juni. (Wundstarrkrampf). Der 6 jährige Sohn ves Kellermeisters Reuschle war vor etlichen Tagen mit im Weinberg »nd zog sich durch Herunterfallen eines Mauersteins am Fußzehen eme Verletzung zu. Die Wunde ist im Laufe des Tages aber wieder Winbar verheilt und schmerzte auch nicht mehr. Erst gestern bekam »na Kwd plötzlich Fieber und Schmerzen und als der Arzt hinzuge- Mogen wurde, mußte er Wundstarrkrampf feststellen, dem das Kind erlegm ist.
Markröningen, OA. Ludwigsburg, 23. Juni. (Schäferlauf), -nie alte Echäferstadt hält auch Heuer ihren weithin bekannten Schäfer- Di mit Echäfertanz, Becher- und Hahnentanz, Schäferfestspiel und i°chugen Bolksbelustigunqen am Bartholomäustag, Mittwoch den -A. August, ab und es ist für Sonntag den 28. August eine Nachfeier aargesehen. Das als besonders wertvolles Baudenkmal bekannte Ratgaus wird nur am 24. August für Wirtschaftsbetrieb und Tanz ge- Met sein. Mit den Vorbereitungen für das historische Fest ist bereits ""gönnen.
« »Stuttgart, 23. Juni. (Württ. Volksanleihe). Der Christliche volksdienst hat einen Antrag eingebracht zum Zwecke der Förderung "es Freiw. Arbeitsdienstes und zur Beschaffung von Arbeit für die «merbslosen, insbesondere der Jugendlichen, die Aufnahme einer Meren Bolksanleihe in die Wege zu leiten. Diese Volksanlcihe soll " Stücken von 40, 100, 400 und 800 RM. ausgegeben und zu 5°/» I» n/ Garden. Es sind vier Abschnitte von je 5 Millionen im Ge- Mtbetrag von 20 Millionen zur Zeichnung und Abnahme aufzulegen. P württ. Staat qarantiert die Verzinsung und allmähliche Tilgung
bolksanleihe. Die Beträge für die Verzinsung werden im Staats- ! du m Kap. 72 und 73 eingestellt. Die Rückzahlung erfolgt ^ ^..Auslosung und wird aus dem Staatsvermögen, vor allem aus , " künftigen Entschädigung für die Post und Eisenbahn bereitgestellt.
Durch eine großzügige Werbearbeit der Geldinstitute, Sparkassen, Banken, Versicherungen ist die Zahlung der Volksanleihe zu unterstützen.
Eßlingen, 23. Juni. (Erinnerungsschrift zum 400jährigen Reformationsjubiläum.) Zu dem bevorstehenden Reformationsjubiläum ist im Verlag von Otto Bechtle eine schön ausgestattete Erinnerungsschrift erschienen: „Beiträge zur Geschichte der Eßlinger Reformation". Der erste Teil, verfaßt von Stadtpfarrer Schnaufer, erzählt die Zustände in Eßlingen um 1500, weiter die Anfänge der Reformation hier und schildert dann die Persönlichkeit und das Werk des Reformators Ambrosius Blarer in unserer Stadt. Im zweiten Teil hat Stadtarchivar Dr. Haffner die Geschichte der Eßlinger Wiedertäufer dargestellt.
Burgfriede« zwischen Sozialdemokratie und Kommunisten
Stuttgart, 23. Juni. Die Kommunisten verschicken in Württemberg an die sozialdemokratischen Ortsvereine und an das Reichsbanner Einladungen zu Sitzungen, die sich mit den Vorbereitungen um die Bildung einer sog. Einheitsfront beschäftigen sollen. Im Interesse einer geschlossenen und schlagkräftigen Arbeiterbewegung hat laut „Schwäb. Tagwacht" der Landesvorstand der Sozialdemokratischen Partei Württembergs die Anweisung dazu erlassen, daß Abmachungen, die folgende drei Punkte umfassen, nur von der zentralen Führung aus erlassen werden könne: 1. Während der Abwehr des Faschismus halten beide Teile unbedingten Burgfrieden. Jede Art von Feindseligkeit und Bekämpfung ist zu unterlassen. 2 Zu verteidigen sind die politischen Rechte der Demokratie und alle sozialen Errungenschaften. 3. Jede Spaltungstütigkeit, besonders in den Gewerkschaften, ist zu unterlassen.
Zur Reichstagswahl
* Stuttgart, 23. Juni. Ein erster Erlaß des Innenministeriums an die Wahlbehörden über die Reichstagswahl am 31. Juli 1932 trifft nähere Bestimmungen über die Wahl. Wahlberechtigt zum Reichstag ist, wer am Wahltag Reichsangehöriger und 20 Jahre alt oder älter ist. Wer am 31. Juli geboren ist, hat das vorgeschriebene Mindestalter. Die Gemeindebehörden haben die zur Durchführung der Wahl erforderlichen Vorbereitungen ungesäumt zu treffen, wobei auf möglichste Einschränkung der Wahlkosten hingewirkt werden soll. Die Kreiswahlvorschläge müssen spätestens am Sonntag, den 17. Juli, beim Reichswahlleiter eingereicht werden. Innerhalb des 16. Wahlkreisverbandes Württemberg-Baden können mehrere Kreiswahlvorschläge verbunden werden. Die Benummerung der Reichs- und Kreiswahlvorschläge ist folgende: 1. Sozialdemokratische Partei Deutschlands, 2. Natioüalsozia- listische Deutsche Arbeiterpartei, 3. Kommunistische Partei Deutschlands, 4. Deutsche Zentrumspartei, 5. Deutschnationale Volkspartei, 6. Deutsche Volkspartei, 7. Reichspartei des Deut- i schen Mittelstandes (Wirtschaftspartei), 8. Deutsche Staatspartei, 9. Bayerische Volkspartei, 10. Deutsches Landvolk (Christlich-nationale Bauern- und Landvolkpartei), 11. Christlich- sozialer Volksdienst (Evangelische Bewegung), 12. Deutsche Bauernpartei, 13. Konservative Volkspartei, 14. Landbund, 15. Deutschhannoversche Partei, 16. Volksnationale Reichsvereinigung, 17. Sozialistische Arbeiterpartei. Die Reichswahlvorschläge der anderen Parteien erhalten die sich anschließenden Nummern. Zum Kreiswahlleiter für den Reichstagswahlkreis 31 (Württemberg und Regierungsbezirk Sigmaringen) sowie zum Verbandswahlleiter des 16. Wahlkreisverbandes Württemberg-Baden ist Ministerialrat Dr. Kiefer, zum Stellvertreter Regierungsrat Dr. Fetzer, beide im Württ. Jnnenministe- rium, ernannt worden.
SsrlSn
Pforzheim, 23. Juni. Gestern nachmittag versuchte ein 20 jähriger junger Mann in der Durlacherstraße sich mit dem Rasiermesser das Leben zu nehmen. Man fand ihn mit einer schweren Halswunde in einer großen Blutlache liegend vor. Er wurde sofort mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht, wo er bedenklich darniederliegt.
Rätselhafte Gondelfahrt
Ehedrama auf hem Bodensee
Konstanz, 23. Juni. Dienstag nacht tauchte bei einen Grenzposten ein bis auf die Haut durchnäßter Mann auf uni
Arbeitsbeschaffung in Württemberg
* Stuttgart, 22. Juni. In der heutigen Sitzung des Finanzausschusses des Landtags wurden die Fragen der Arbeitsbeschaffung weiterhin eingehend behandelt. Ein Redner der Sozialdemokratie stellte sich auf den Standpunkt, daß in Württemberg mit der Durchführung der Notstandsarbeiten sicher viel Gutes geschehen sei, jetzt handele es sich darum, auch den ausgesteuerten Erwerbslosen Arbeit zu beschaffen. Wirtschaftsminister Dr. Maier betonte, daß durch die vorhandenen Mittel für die nächsten Monate für ein weitgehendes Arbeitsbeschaffungsprogramm gesorgt sei. Bis jetzt liegen keine Anzeichen vor, die wir nicht befriedigen könnten. Für den Winter wird die Frage der Finanzierung erneut eine sehr wichtige Rolle spielen. In der Frage des Freiw. Arbeitsdienstes habe sich die Regierung keineswegs zu spät zu einer Maßnahme entschlossen, vielmehr sei die württembergische Regierung, sobald das Problem praktische Bedeutung erlangt habe, der Frage auch praktisch uähergetreten- Ein Redner des Zentrums erklärte, daß die heute zur Debatte stehenden Probleme schon früher, auch vor Eintritt der Nationalsozialisten in den Landtag behandelt worden seien. Bei Stellung von Anträgen müsse man immer auch daran denken, woher man die finanziellen Mittel von seiten des Landes bekomme. Der Freiw. Arbeitsdienst sei ein Hauptmittel, um der Arbeitslosigkeit zu Leibe zu gehen. Das Binnensiedlungsproblem soll weitergeführt werden, es habe aber seine besondere Bedeutung in Preußen. Ein Redner des Christlichen Volksdienstes empfiehlt seinen Antrag, eine Volksanleihe in Württemberg zur Beschaffung von Mitteln zur Behebung der Arbeitslosigkeit aufzulegen. Ein Redner der Nationalsozialisten erklärte, daß die Arbeitsbeschaffung unter den jetzigen Verhältnissen unmöglich sei. Seine Partei habe in dieser Richtung eine grundsätzliche andere Auffassung. Nach Ausführungen von Rednern der verschiedenen Parteien, die ihre Stellungnahme zu den vorliegenden Anträgen darlegten, wurden folgende wesentlichen Anträge angenommen:
1. Ein Antrag Dr. Strobel (BB.) und Dr. Wider (DN.): leistungsschwachen Gemeinden entsprechende Zuschüsse aus dem Ausgleichsstock zu gewähren, zur Linderung der Arbeitslosigkeit den Freiw. Arbeitsdienst mit Nachdruck, nötigenfalls auch durch Staatszuschüsse, zu fördern, für Arbeitsgelegenheit, besonders durch Straßenbau, Fluß- und Bachverbesserungcn usw. zu sorgen.
2. Anträge der Abgeordneten Bock, Scheffold, Küchle (Ztr.) und Johannes Fischer (Dem.): bei der Reichsregierung vorstellig zu werden, daß sic zur Einführung des Freiw. Arbeitsdienstes im großen Maßstab alsbald die erforderlichen Maßnahmen trifft, in eigener Zuständigkeit im Lande Württemberg die weitere Ausgestaltung des Freiw. Arbeitsdienstes auch in Zukunft energisch zu betreiben; ferner beim Reich vorstellig zu werden, daß das Siedlungsproblem besonders im Osten
fragte nach einer Uuterkunftsmöglichkeit. Der Beamte, dem die Angaben des Unbekannten verdächtig erschienen, verständigte die Polizei, die den Mann festnahm und der Staatsanwaltschaft zuführte. Bei seiner Vernehmung gab er an, der 37 Jahre alte Bäckermeister Josef Traubenkraut aus Mayen (Rheinland) zu sein und zuletzt in Leimen bei Heidelberg gewohnt zu haben. Er sei am Sonntag mit seiner Frau nach Konstanz gekommen und habe im Hotel „Barbarossa" Wohnung genommen. Sie hätten sich dann, nachdem sie sich zuvor mit je einer Flasche Kognak, Sekt und Kirschwasser verproviantiert hatten, ein Boot gemietet und seien auf den See hinausgefahren. Am späten Abend, nach dem Genuß des mitgeführten Alkohols, hätten sie sich in der Nähe der Villa Rosenau auf eine Bootsseite gelegt, um auf diese Weise das Boot zum Kentern zu bringen und gemeinsam in den Tod zu gehen. Von da an kann sich Traubenkraut an nichts mehr erinnern. Er habe erst am Morgen das Bewußtsein wiedererlangt, als er auf dem kieloben treibenden Boot an Land getrieben wurde, lieber den Verbleib seiner Frau weiß er keine Auskunft zu geben. Die Staatsanwaltschaft hat sofort die Ermittlungen in dieser reichlich rätselhaft anmutenden Angelegenheit ausgenommen. Traubenkraut wurde zunächst in Untersuchungshaft behalten, da Mordverdacht vorliegt. Als Grund für den Verzweiflungsschritt gibt er zerrüttete Vermögensverhältnisse an.
«anc>el un6 Verkehr
Stuttgart, 23. Juni. (Schlachtoiehmarkt.) Auftrieb: 2 Ochsen, 7 Bullen, 36 Iungbullen (unverkauft 5), 13 Kühe, 24 (5) Rinder, 253 Kälber, 957 (20) Schweine. Preise: Ochsen —, Bullen s 25—26 (letzter Markt: unv.), d 22—24 (unv.), Kühe —, Rinder g 36—37 (unv), d 28—32 (unv.), c 24—27 (unv.), Kälber d 35—38 (unv.), c 29—33 (unv.), <1 24—27 (23—25), Schweine s fette über 300 Pfd. 40—41 (42 —44), b vollfleischige von 240—300 Pfd. 41—42 (43 —44), c von 200-240 Pfd. 40—42 (44—45), cl von 160—200 Pfd. 38 bis 39 (42—43), e fleischige von 120—160 Pfd. 37—38 (40—42), Sauen — Mk. Marktoerlauf: Langsam.
Metrie
Dessau, 23. Juni. Die SPD. hatte gemeinsam mit der Eisernen Front aus Anlaß eines bevorstehenden nationalsozialistischen Treffens und der Reichstagswahlen an.die Leitung der KPD. in Anhalt das Ersuchen um einen Burgfrieden gerichtet. In den heutigen in Dessau geführten Verhandlungen hat die KPD. das Anerbieten abgelehnt.
Berlin, 23. Juni. Wie WTB.-Handelsdienst erfährt, ist Reichsbankpräsident Dr. Luther heute nach Lausanne abgereist. Auch der Leiter der Handelsabtcilung im Reichswirtschaftsministerium, Ministerialdirektor Dr. Posse, ist nach Lausanne berufen worden.
Lausanne, 23. Juni. Wie verlautet, soll ein handelspolitischer Plan der deutschen Delegation ausgearbeitet worden sein, der nicht nur eine handelspolitische und wirtschaftliche Zusammenfassung der Donauländer, sondern auch der großen Industriestaaten vorsieht.
London, 23. Juni. Der diplomatische Korrespondent der „Financial News" will wissen, daß Frankreich folgende Bedingungen für Beteiligung an einer Anleihe für Oestereich gestellt habe: Verzicht Oesterreichs auf eine Zollunion mit Deutschland während 10 Jahren und Beteiligung Großbritanniens an Darlehen für Polen und andere Mitglieder der Kleinen Entente.
Luftfchntzübrrug in Ostpreußen
Königsberg, 23. Juni. Wie bereits in anderen Gegenden Deutschlands, so wird gegenwärtig in Ostpreußen die noch in den Anfängen steckende Organisation des zivilen Luftschutzes auf seine Wirksamkeit geprüft. Die unter der Oberleitung des Ministerialrats Pesch aus dem preußischen Innenministerium abgehaltenen Hebungen begannen am Donnerstag nachmittag in Ostpreußen bei Allenstein und an der Ostseeküste bei Piliau unter Anwendung der durch den Versailler Vertrag Deutschlands belassenen Abwehrgeschütze. Die mangels Militärflugzeugen durch die Lufthansa zur Verfügung gestellten Verkehrsflugzeuge in der Rolle des Angreifers konnten des regnerischen Wetters wegen in der AUensteiner Gegend nicht eingesetzt werden. Die Bevölkerung befolgte die für den Ernstfall des Angriffs aus der Luft gegebenen Verhaltungsmaßregeln und die Feuerwehr-, Sanitäts» und sonstigen
energisch in Angriff genommen und davon abgesehen wird, wirtschaftlich nicht mehr haltbaren Großgrundbesitz mit öffentlichen Mitteln zu stützen, vielmehr diesen Großgrundbesitz gegen angemessene Entschädigung für Siedlungszwecke zu verwenden; weiter die Binnensiedlung im Lande Württemberg auch in Zukunft zu fördern; Lei der Reichsregierung vorstellig zu werden, daß das Land Württemberg an den vom Reich für die Gemeinden vorgesehenen Mitteln von 672 Millionen RM. entsprechend dem Steuerverteilungsschlüssel teilnimmt.
Württemberaischer Landtag
Landtagssitzung wegen Erscheinens der Nationalsozialisten in Uniform Vers«Hoden
* Stuttgart, 23. Juni. Der Landtag trat heute nachmittag 4 Uhr zu seiner 8. Sitzung zusammen. In Erwartung großer politischer Debatten waren die Tribünen wieder voll besetzt. Die Nationalsozialisten marschierten geschlossen in Uniform, im Braunhemd mit der Hakenkreuzbinde, ein. Präsident Mergenthaler trug schwarzen Anzug. Me Kommunisten machten lebhafte Zwischenrufe, wie Arbeitermörder, Mordbanditen, Volksbelustigung, geht doch nach Bayern, das ist bewußte Provokation.
Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragte der Abg. Bock (Ztr.) Vertagung der Sitzung auf morgen vormittag 9 Uhr, da die Nationalsozialisten in Parteiuniform erschienen seien.
Präsident Mergenthaler erwiderte, daß das Uniformverbot in Württemberg gefallen sei. In der Geschäftsordnung sei keine Bestimmung, die die Uniformen verbiete.
Abg. Bock (Ztr.) erklärte darauf, seine Partei empfinde das Erscheinen der Nationalsozialisten in Uniform als Demonstration und Provokation. Das Verhalten des Präsidenten widerspreche der Geschäftsordnung.
Der Abg. Haag (Komm.) verbat sich gleichfalls die Provokation dieser „braunen Mordpest". (Der Redner erhält zwei Ordnungsrufe.)
Der Abg. Murr (NS.) wies darauf hin, daß in Württemberg das Uniformverbot aufgehoben sei. Man werde sich in der nächsten Zeit noch an mehr Dinge gewöhnen müssen.
Reichstag sei das Erscheinen der Nationalsozialisten in Unporm .nicht beanstandet worden. Es gibt keine gesetzliche Möglichkeit, seine Parteiangehörigen zu zwingen, das Braunhemd auszuziehen. Wir kommen, wie es uns behagt. (Lebhafte Unruhe links.)
Bei der Abstimmung wurde der Vertagungsantrag, nachdem die Sitzung 10 Minuten gedauert hatte, gegen die Stimmen der Nationalsozialisten, Deutschnationalen/Bauernbund und des Christlichen Volksdienstes angenommen.
Am Schluß der Sitzung hörte man von rechts den Zuruf: Das ist Arbeit fürs Volk!
Nächste Sitzung Freitag vormittag 9 Uhr.