Mikrösköpes betrachten. Mit den besten Mikroskopen der üblichen Bauart kann man noch Gegenstände wahrnehmen, die die unvorstellbare geringe „Größe" von süns Zehntausend,tel Millimeter (0,0005 Millimeter) besitzen. Das genügte aber den Ansprüchen der modernsten Wissenschaft noch immer nicht, und so konstruierte man eine Art „Uebermikroskop", mit deßen Hilse wir noch Teilchen beobachten können, die nur vier Millionstel Millimeter (0,000004 Millimeter) „groß" sind. Wir sehen diese Teilchen allerdings nicht mehr selbst, aber wir können sie im „Ultra-Mikroskop" durch geeignete Belichtung »ls leuchtende Scheiben erscheinen lasten, deren Farbe je nach -er Größe der Objekte verschieden ist. Aus diese Weise lassen sich noch Körnchen erkennen, die auch mit den denkbar vollkommensten Mikroskopen der normalen Bauart niemals auf- jusinden wären — einfach deshalb, weil sie zu klein sind, um selbst noch Licht auszusenden, also von unserem Auge wahr- geüommen zu werden. Das Ultra-Mikroskop hat uns seit seiner vor gar nicht langer Zeit erfolgten Einführung einen großen Schritt in der Erforschung der Welt des „Unsichtbaren" weitergesührt. Biologen, Chemiker, Kristallforscher usw. arbeiten mit diesem genial erdachten Instrument und -ringen immer tiefer in eine Welt vor, die allen früheren Gpochen der Menschheit verschlossen gewesen war. Noch gibt es, Wie wir sahen, eine Grenze der Sichtbarkeit, die auch unsere Wissenschast bisher nicht zu überschreiten vermochte — aber die Forschung ist schon eifrig dabei, auch weitere Geheimnisse der Natur aus diesem Gebiet zu entschleiern.
Sparer. Paul: „Woher kommst Du so abgehetzt?" -s- Walter: „Ich bin einer Straßenbahn nachgerannt, ohne sie z« erreichen. Na, eine Freude habe ich wenigstens, ich habe 20 Pfennige gespart." - Paul: „Bist blöd genug! Warum bist Du nicht hinter einem Auto hergernnnt. Da hättest du mindestens 2 Mark 50 gesparr." (Reel. Univ.)
Geschäftstüchtig
Bor der Tür seines Gasthauses „Zum goldenen Ochsen" in Hintersteißlingei» stand der Wirt Christian Weidinger mit dem Schneider Franzi Wurminger in angeregtem Gespräch. Die beiden Nachbarn unterhielten sich ohne Zweifel über die schwere Not der Zeit oder die schwere Zeit der Not — was ja aus dasselbe hcrauskommt. Ta näherte sich ein Hausierer, auf dem etwas gekrümmten Rücken einen großen Packen schleppend, stellte diesen ach dem vorm Haufe stehenden Tisch ab und begann auszupacken.
„Lasten Sie nur) Schmutzt" sagte der Wirt — „ich kaufe doch nix."
„Verzaihen der Herr, ich heiß nit Schmutzt — ich bin halt der Markus Löb. Wer von den Herren is denn übrigens der Wirt?" „I bin der gvtdne Ochs", sagte Christian We»- dinger und warf sich in die Brust. „Hab mers halt denke könne — von wegen der Fülle", lächelte der Hausierer. „I Hab hier sechs schöne Aschenbecher, drei aus feinstem Kristall, drei aus echtem karrarischcm Marmvr." „I brauch keine", brummte der Ochscnwirt. „Hab genug von die Dinger — krieg sie geschenkt von Brauereien und Zigarettenfabriken."
„Sell glaub i schon", sagte der Markus Löb — „aber was siind dös auch vor Dinger — so mit Reklame drauf. Das is doch nix feines forn goldnen Ochsen! Nehmens die da, Herr Wirt - die Passen besser in Ihr Ratsstübcrl, wo die Honoratioren von Hintersteißlingei» drinsitzen tun."
„Gehens weiter — i nehm nix."
Der Schneidernachbar mischte sich ein: „Was sollen denn selle Dinger löschte?" ^
„A fainer Gelegenhcitskauf — so iist per Stück 2.50 Mark — inacht 15 Mark. Aber Sie sollense nit hawe for 15 Mark, nich for 11, nich for 18, nich for 12 unsoweiter — noin! i geü Jhna die ganze 0 hochfeinen Aschenbecher forn Selbstkostenpreis — bloß um mit dem Rest aufzuräumen — nu, Sic wern staunen — Sie sollense Hawe um 9 Mark — netto for einsfuffzig das Stück — is rein geschenkt."
„I kauf nix", beharrtc der Ochsenwirt — „gehns a Haus weiter, — gehns ins Finanschamt, do hawense Geld for solche Sach!"
„Nu - und -wenn ich se Jhna noch billiger laß? — Auch ilich? — Nu Hörens, Herr Ochsenwirt — ich wetr mit Jhna um 10 Mark, daß Sie mir a Gebot auf alle sechse mache, a Gebot, so niedrig sie wolle, daß ichs annehme tu."
Der Schneidermeister stieß den dicken Lchsenwirt in die Seite — „mackls un biet ihm fuffzig Pfennig, dann hast gewönne!"
„Nu, wie is?" drängte Markus Löb und legte einen Zehnmarkschein auf den Tisch.
Siegesgewiß zog der Weidinger gleichfalls einen Zehnmarkschein hervor, legte ihn neben den andern und sagte:
„Da Sies durchaus »volle — schön: i biet Jhna fuffzig Pfennig! Da sind sie " — und er knallte einen Fünfziger neben die Scheine .
„Das Geschäft is gemacht," rief Löb, raffte geschwind die beiden Tck-eine und den Fünfziger an sich und stellte die sechs Aschbecher — die drei aus feinstein Kristall und die drei aus echtem Marmor — hübsch säuberlich vor den Wirt hin.
Der macht ein kreuzhagelsaudummes Gesicht, als er die sechs AsclMibecher ohne seine zehn Mark fünfzig Pfennig da auf dom Tische vor sich sah.
„Nu, Herr Ochsenwirt — mir scheint, es tut Jhna das Geschäft leid? - I bin kci Ganeff, der wo die Leut betrüge tut. Wollen »vir das Geschäft annuliere - gell? Mir auch recht! - Ta hamse Ihre fuffzig Fennig retuhr — und i nehm meine sechs Aschebecher ohn Anstand zurück — so!" Und damit packte Löb die Aschbecher »nieder ein, warf den Packen auf den krummen Rücken, zog seinen Filzdeckel nnd »vollte sich mit einem Bückling — „Hab die Ehr, ein andermal wieder" — von Len Beiden empfehlen.
„Halt — nix da!" rief der Ochsenwirt — „und wo sind meine zehn Mark?"
Der Hausierer wandte sich um, »nachte ein baß erstauntes Gesicht und lachte mit hochgezogenen Augenbrauen:
„Wie haißt zehn Mark? Welche ze'hn Mark? Sie hawe »nit mir a Kauf und a Wette abgeschlosse. Den Kauf hawe wir nach gütigen Einvernehmen rückgängig gemacht — aber die Wett, Herr Ochsenwirt, die Wett is regelrecht ausgetrage »vorn — da is der Herr Nachbar da a einwandfreier Zeugn. Hätten Sie die Wett gewönne, so säße meine zehn Mark in Ihrer Tasch — da ich die Wett gewönne haw, gehöre mir die zehn Mark — davon beißt kei Mäusel den Faden ab. Gott grüß Euch, meine Herrn!"
„Verflixter Gauner!" rief der dicke Ochsenwirt, hochrot vor Zorn, dem rasch davonstiefelnden Hausierer »lach. Der zog nocheiiimal seinen Filzdeckel mit höhnisckiem Grinsen und sah noch, ehe er um die Ecke verschwand, wie der Oclstenwirt auf den schmächtigen Schneider laut einredete, mit den Händen fuchtelte und dem geduckt davonschleichenden Urheber seines Verlustes einen derben Puff im Rücken lande»» ließ.
Richard Zoozmann
D clsTN MllLi'Ae-STr
Symphonie-Orchester Pforzheim: Weihnachtskonzert
Die Solistin des Abends, Kammersängerin Hacker-Thierscb aus München, gab dein ersten Teil des Konzertes das Gepräge hoher musikalischer Darbietungen. Die Künstlerin verfügt über eine Stimme von selten gehörter Kraft und Schönheit, die dann auch die zahlreiche Zuhörerschaft zu begeistertem Beifall hinriß. Dank gebührt der Konzertleitnng, daß sie uns mit dieser Künstlerin bekannt gemacht hat; es ist also durchaus nicht nötig, ausländische Künstler zu verpflichten, um ganz Hervorragendes seinen Hörern biete»» zu könne»», solange noch solche Sterne am deutschen Künstlerhimmel glänzen. Die Ouvertüre zum „Fliegenden Holländer" war das gutgewählte und trefflich zum Bortrag gebrachte Vorspiel zum Auftreten der Sängerin. R. Bannholzer brachte die Ouvertüre durch seine temperamentvolle Führung zu einer glanzvollen Wiedergabe. Der zweite Teil des Abends brachte leichtere Musik und die Tanzschule Mertens-Leger bot »nit Solo- und Gruppentänzen eine gern gesehene nnd mit reichem Beifall bedachte Bereicherung des Programms. — Anschließend war Bail.
8 . 8 .
Mittwoch, :w. Dezember. 6.15 Zeit, Wetter, Gymnastik,
7.15 Wetter, 10.00 Klavierkonzert, 11.00—11.15 Nachrichten, 12,00 Wetter, 12.05 aus Stuttgart: Promenadekonzert, 12.55 Nauener Zeit, 13.00 Schallplatte»», 13.30 Nachrichten, Wetterund Schneebericht, Lchnllplatten, 15.00 Kinderstunde „Zun» Jahresschluß", 16.30 aus Mannheim: Vortrag von Richard Kunze „Vom Pelztier zun» Pelzmantel", 17.05 Konzert, 18.30 Zeit, 18,10 Dr. Kurses; über „Otto Willmanns Bedeutung für die Pädagogik der Gegenwart", 19.05 Horace Mellon über „Alexander Duinas, Perc", 19.30 Zeit, Wetter, Landwirtschaft,
19.15 aus Frankfurt: Unterhaltungskonzert, 21.15 aus Frankfurt: Romeo und Julia, Trauerspiel, 22.30 Wetter- und Schneebericht, Funkstille.
Sportecke.
Süddeutschlands Elf gegen Budapest in Stuttgart
Dem Vernehmen nach wurde für das am 6. Januar in Stuttgart statlfindende Fußball-Wettspiel gegen eine Budapester Stadimannschast folgende Mannschaft ausgestellt :
Kreß
(Rot-Weiß Frankfurt)
Bmkhardt Mihalek
(Germania Brötzingen) (Stuttgarter Kickers)
Handle Riebke Graf
(Stuttg. Kickers) (BsR. Heilbronn) (Union Bückingen)
Koch Teufel Conen Rühr Haderer
(VfB. Stuttg.) (Schweins.) (FB.Saarbr.) (Schweins.) (Btrkenseld) Damit finden wir zum erstenmal den bewährten Linksaußen Haderer von der 1. Elf des 1. FC. Birkrnfeld in einer süddeutschen Auswahlmannschaft internalional spielen. Das Spiel wird am 6. Januar aus dem K'ckersplatz in Stuttgart-Degerloch ausgetraaen. M.
Die Medaille der König KarL-IubiläirmSitiitrmg
wird auch im Jahre 1932 wieder verliehen.
Etwaige Gesuche um Verleihung müssen mit den erforderlichen Unterlagen spätestens am 10. Februar 1932 beim Oberamt einkommen. Nähere Auskunft erteilen die Gemeindebehörden.
Neuenbürg, den 23. Dezember 1931.
Oberamt: Lempp.
Zwangsversteigerung.
2m Zwangsweg wird am 30. ds. Mts. in Feld» reunach vormittags 10 Uhr
1 Bertikow
öffentlich gegen Barzahlung versteigert.
Ferner vormittags 11 Uhr in Pfinzweiler:
Diverse Dürste», 1 Knaben-Fahrrad. Nachmittags 1 Uhr in Conweiler:
2 Pferde (Braunwallach). Zusammenkunft in Feldrennach und Conweiler jeweils beim Rathaus, in Pfinzweiler beim Schulhaus.
Gerichtsvollzieher Keidel.
W. Forftamt Calmbach.
Forstmeisterrevier.
Reisigvertmls
am Montag den 4. Januar 1932, nachmittags 6 Uhr, in Calmbach in der „Sonne" aus Staatswald I Eiberg, Abt. 22 Ob. Forstmeistersgfäll, 28 Weißer Sol, 57 Mißlesgrund: 860 buchene und 300 gemischte Reisigwellen.
. Neuenbürg.
Frischgewässerte
Stoüsischr
empfiehlt
Carl Mahler.
8f_ii.-SiekE»tSSILvr, 2S. Osr. ,S31
ß.WUlMWr.!
Linle^ottlen.
Forstamt Neuenbürg.
Schichtderbholz- u. Reisig-Verlauf
am Dienstag den 5. Januar 1932, nachmittags 2 Uhr, im „Hirsch" in Schwann aus Staatswald Abt. 58 Rotenbach, 59 Schlößle, 60 Straubenhardt, 61 Herrenacker, 62 Hagwiesle: Rm.: Buchen: 4 Spälter, 90 Scheiter, 36 Prügel, 69 Klotzholz, 24 Anbruch ; 2 Rm. Nadelh.-Anbruch in kleinen Losen. Außerdem 16 Reisiglose, geschätzt zu 830 Buchen- und 130 Nadelholz Wellen. Losverzeichnisse durch Das Forftamt.
«Neuins-, sofort Waiwurz
ftmd! Flasche 2.—, Spezial 3. . „Walwurzfluid ist auch ein aus gezeichnetes Mittel zum Heilen von Krampsadern. Ich habe am rechten Fuß an der Wade sehr starke Krampfadern und als ich sie einige Zeit eingerieben habe, wurde sie so klein, daß man fast nichts inehr sah." (Zeugnis.)
In den Apotheken in Neuenbürg, Herrenalb und Schömberg.
MM hebe« de» Witz!
geb. äiengele Vekmsiifie
bsuilea sm Hecks» kieueabürg s. ö. Lar
Dsrembe» 1951
Zm Auftrag zwei neue
MM
zu halbem Preis, ein gebrauchtes
Schlaszimer
billig zu verkaufen.
3oses Höcher, Auktionator, Pforzbeim, Gymnasiumstr. 6.
Neuenbürg.
Ab 1. Januar 1932 werden für den Bezirk Neuenbürg rügende
VediemmgSvreise
eingeführt:
Herrenbedienuug:
Rasieren . —.25 RM., mit Kölnisch —.35 RM.
Haarschneiden halb!.—.75 „
„ kurz.—.60 „
Ausputzen.—.40 „
Kinder halblang.—.50 „
kurz.—.40 „
Damenbediennng:
Kopswaschen . —.80 RM., Langhaar 1.— RM.
Kurzhaarschnitt.—.80 „
Frisieren.1.— „
Waschen, Frisieren und Schneiden . . 2.50 „
Nackenlocken.1.20 „
Kinder Pagenkopf ........ —.60 „
„ Bubikopf.—.70 „
Arbeitslose 20 °/» Ermäßigung.
In diesem Zusammenhang richten die Mitglieder unserer Innung an ihre Kundschaft die Bitte, den Bedarf an Parfümerie und Toilette-Artikeln bei ihrem Friseur zu decken, zumal für uns auch keine Möglichkeit besteht, Lebensmittel oder sonstiges nebenher zu führen.
Schwarzwald-Friseur-Zwangsinnung.
in großer Auswahl empfiehlt
L. Meeh'sche Buchhandlung
Inh.: Fr. Biesinger.
diese Woche schon ab Dienstag.
Brllt-ScheüWe
Pfund 15 Psg-
Kabliau und Schellfisch
Kopflos
Psund 20 Psg.
Kabliau-Filet
Pfund 38 Psg.
BiMM-HeriW md RollniW
l Sr.-Dof- 80 Psg.
Gelee- md BrWrmge
Bückinge
LaÄSHeringe
Rabattmarken
Inserate
C.i
fttr die NeumbrSmimmer
wollen möglichst frühzeitig auf» gegeben werden.
jMEiMer"