.. wild lebenden Kaninchen und .vaseic ernähren sich fast nus- :.L, von Grünsutter. Lie tonnen sich chre Fmtterstoffc, - . Erhaltung ihres Körpers nötig haben, ans-

-hlen Die zahmen Tiere sind jedocy von ihrem Pfleger ab-

^edcä Tier braucht organische (Eiweiß, Fett, Kohle- . und anorganische (Salz, Kalk usw.) Stoffe. Kaninchen Z Manzenfresser. Als Regel gilt, daß Fütterung der ^iinlien im Sommer dreimal (morgens, mittags und als genüget,d angesehen werden kann. Man mutz den ^.nerücdarf eines jedes TicreS kennen lernen und demeut- A»beud die Futtermenge bestimmen. Man soll den Kanin- nicht mehr Futter verabreichen, als sie in kurzer Zeit Messen Die letzte Fütterung (abends) soll reichlich ans­

fallen, da die Kaninchen sogenannte Rachtsrcsser sind. Dies kann durch ausreichende Heubeigabe neben dem sonstigen Fut­ter erreicht werden. Man unterscheidet drei Fütterungsarten, und zwar: die Trockenfütterung, die gemischte Fütterung und die Gtüinfütterung. Die Trockenfütterung besteht aus Heu, Brot, Körnern usw. Die gemischte Fütterung besieht aus gekochten Kartoffeln, .Kartosselschalen klein gehackt mit Kleie verinengt. Bei der trocken und gemischten Fütterung soll stets getränkt werden. Die Grünfütterung ist die billigste Fütte­rungsweise. Bei Grünfütterung (Gras, Löwenzahn, Spitz­wegerich, Klee, Abfall von Kohl, .Kohlrabi usw.) muß stets Heu verabreicht werden. Das Grünsutter muß stets frisch gegeben werden, eS darf nicht mit Tau behaftet und nicht hitzig sein. Empfehlenswert sind Beigaben von Mijoran, Thymian, Sel­

lerie und Petersilie. Diese Stoffe Helsen über manche Krank­heiten bei den Kaninchen hinweg und verleihen dem Fleisch der Schlachtkaninchen einen angenehmen Geschmack. Zur Berfütte- rung eignen sich auch besonders die Sonnenblumen, deren Blätter, Stengel und Körner, ferner die Tobinambur, eine Sonnenblumenart, deren Blätter, Stengel und Knollen und Helianthi. Als Kaninchenfutter kommt weiterhin in Frage: die weiße (Pferde-)Möhre, Runkelrübe (Wrucken), Abfall von Weiß-, Rot-, Rosen- und Blumenkohl und Kohlrabi. ^ Ferner. GraS, Weiß- und Rotklee und Luzerne. Aller Abfall von Gemüsepflanzen, auch Klee, muß mit Vorsicht verfüttert wer­den, da sonst leicht Blähungen entstehen. Wer diese Vorsichts­maßregeln befolgt, wird keine Verluste erleiden und Befrie­digung an seiner Kaninchenzucht finden.

kus üen Lrinnerungen clsL berliner Kriminsikommissars 6 u Lt 3 V hieiniiauer. (ksk ües ÄcksrkeilLüiensteL cles ehemaligen Kaisers.

bop^rixki IgS9 t>5 ki-ess« »er,»- vr. N. v » m M s r t.

Am folgenden Tage holte ich ihn, wie verabredet, von filier Wohnustg. ab Wir besuchten zuerst verschievene Lo­kale des Unterlandes und fuhren dann nach oben. Bei der Besichtigung der Geschütze zeigte ich ein so lebhaftes Inter­esse für die Befestigungen Helgolands und den Aufbau der Geschütze, daß er mir, allerdings in schon sehr animierter Stimmung, ms Ohr flüsterte, daß ich nach seiner Meinung auch nicht zum Vergnügen nach Helgoland gekommen sei.

Ich ta! erstaunt und furchtbar ängstlich und bat ihn, ja so etwas nicht lautwerden zu lassen, da er mich in die größten llngelegenhei:. :: bringen könne. Er beruhigte mich lächelnd und gab mir zu verstehen, daß er sich schon oster in solcher Situation befunden hätte. Ich brauchte keine Sorge zu haben und sollte ihn nur ruhig fragen; jede gewünschte Auskunft würde er mir geben.' Schließlich landeten wir in ziemlich betrunkenem Zustande ich markierte nur in einem Lokale in der Nähe seiner Wohnung. Nun schien für mich der Augenblick gekommen zu sein, aufs Ganze zu -gehen. Ich erklärte ihm, ich sei nach Helgoland gekommen, nm für eine - fremde Macht -gewisse geheime Pläne und Zeichnungen zu erwerben. Fügte wörtlich hinzu:Durch dieses Geständnis habe ich mich ganz in Ihre Hände ge­geben. Sie können zur Polizei gehen und mich als Spion angeben, aber" üaösl zog ich meinen Revolver hervor und legte ihn vor mich auf den Tischfangen lasse ich mich nicht, Das letzte Wort spreche ich immer noch mir." Tr war über das Geständnis sehr erfreut, beruhigte mich, umarmte mich fast und sagte, auf den Revolver zeigend, solches Ding habe er auch und würde es ebenso gebrauchen. Er gab mir zu verstehen, daß er infolge seiner Verbindun­gen es möglich machen könne, mir jede gewünfche geheime Sache über Helgoland zu verschaffen. Natürlich würde er es nur tun, wenn es gut bezahlt würde.

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Fahrstuhl auf Helgoland.

Diese Zusage seinerseits genügte natürlich zur llebsrführung seiner Person als Spion nicht. Dafür mußten direkte Beweise erbracht werden. Zu diesem Zwecke mußte ii) erst mit meinen Auftraggebern Rück­sprache nehmen. Ich sagte ihm daher, daß ich von dem Ergebnis meiner Mission sehr befriedigt sei, Helgoland um­gehend verlassen werde und ihm von England oder Kopen­hagen unauffällig schriftlich Nachricht zugehen lasten würde, msbesondere darüber, welche Aufträge ich für ihn hätte. Er war damit sehr zufrieden, und unser Pakt war nun- mehr geschlossen. Er hatte sich als gewissenloser Spion entpuppt.

Am nächsten Tage reiste der Däne Jensen von Helgo­land ab, an seine Stelle trat der Kriminalkommissar Stein- Hauer vom Admiralstab.

Nach eingehender Rücksprache mit meinem Auftraggeber kamen wir zu dem Entschluß,

dem S. tatsächlich einen Auftrag zu erteilen.

Zu diesem Zweck bekam er von mir aus London einen «nef, in welchem ich ihm eine Zusammenkunft in Kopen­hagen vorschlug. Die Korrespondenz wurde vom Auslande aus geführt, um ihn sicher zu machen und ihm, falls es -water zu einem Prozeß kommen würde, die Ausrede zu nehmen, daß er nie daran geglaubt hätte, daß es sich um eine fremde Macht handle. Die Zusammenkunft in Kopen- hagen schlug er mir ab, machte dagegen den Gegenvorschlag, mit ihm in Helgoland, Cuxhaven oder Hamburg zusammen­zukommen.

m ^lr trafen uns also in Cuxhaven und ich übergab einen versiegelten Auftrag in englischer Sprache, handelte sich um eine genaue Zeichnung der inneren Befestigungen Helgolands, ferner um eine Beschreibung oes Tunnels, der vom Unterland aus in das Innere der ^nsel führt. Als Preis waren fünfhundert englische Pfund verabredet. Mit dieser Aufgabe glaubten wir auch s Erfahrung bringen zu können, ob er auf Helgoland Komplicen hatte oder ob er die Sache allein fertigstellte.

^'"ungstermin waren genau zwei Monate festge- Rstr. An diesem Tage wollten wir uns um zehn Uhr vor- mittags in den oberen Räumen des Cafö Josty in Berlin Ich machte ihn schon vorher darauf aufmerksam. 7?«'R die Zeichnungen zunächst dem Attache der in Ve- rracht kommenden Macht vorlegen müsse, erst wenn dieser L Echt befände, würde er das Geld bekommen. Er «ar hocherfreut und mit allem, was ich ihm vorgeschlagen

ielsolsncj.

hatte, einverstanden. Natürlich besuchten wir eine Menge Lokale und es dauerte nicht lange, so befand er sich wieder in sehr animierter Stimmung. In solchem Zustande wurde er direkt gefährlich für mich, denn er prahlte dann mit lauter Stimme mit seiner Sympathie für England oder Amerika und mit der Antipathie für Deutschland. Das Publikum schaute uns oft böse an. Bei dieser Gelegenheit griff er einmal plötzlich in seine Brusttasche, holte eine bronzene Medaille hervor und fragte mich:Misten Sie, was das ist?" Als ich erwiderte, daß das irgendeine Me­daille sei, antwortete er:Das ist eine Medaille, die man von der englischen Regierung erhält, wenn man das Lotsenexamen bestanden hat. Ich kann also jedes Schiff als Lotse führen. Nun passen Sie auf," fuhr er weiter fort,im Falle eines Krieges kann ich jeder Deutschland feindlichen Macht dadurch große Dienste leisten, daß ich ihre Schiffe sicher in die Elb- und Wefermündung führen kann, au Helgoland aber bringe ich Sie unauffällig so nahe heran, daß sie die Insel in Grund und Boden schießen können. Erzählen Sie das Ihren Auftraggebern, ich will mich gern gegen Bezahlung verpflichten."

Besonderer Wert ist wohl von keiner Seite diesen prah­lerischen Aenßerungen beigelegt worden, ich erwähne sie auch nur, um zu zeigen, von welcher Verworfenheit dieser biedere Helgoländer war.

Unsere Angelegenheit war schließlich erledigt und er reiste nach Helgoland zurück. Einige Tage vor dem ver­abredeten Termin erhielt ich von ihm einen Brief aus Köln, in welchem er um Reisegeld bat. Das wurde ihm zugesandt,

An dem festgesetzten Tage saß ich bereits um neun Uhr bei Josty, der Dinge harrend, die da kommen sollten. Um zehn Uhr betrat s., mit einer langen Rolle unter dem Arm, das Lokal. Ich hatte Mühe, ihn ivi-derznerkennen, so elegant sah er aus. Ich selbst war vncder als Jensen aus Kopenhagen ausstaffiert. Er war anfangs etwas nervös, übergab mir dann aber die Rolle und bat mich, ihm möglichst schnell bas Geld zu bringen, da er noch am selben Tage abreisen wolle. Nachdem wir zusammen gefrühstückt hatten, ging ich mit der Rolle los, nicht aber zu dem AttachS einer fremden Macht, sondern zu meinen Auftraggebern. Dort wurde die Zeichnung geprüft und für durchaus echt; befunden. Die Bezahlung dafür wurde mir in einem Scheck auf die Deutsche Bank ausgehändigt. In ungefähr eineiL Stunde war ich mit dem Scheck wieder bei Josty. Dort traf ich meinen Freund sehr aufgeregt an. Er empfing mich mit den Worten:

Haben Sie das Geld? Haben Sie das Geld?"

Worauf ich ihm den Scheck zeigte. Nunmehr begaben wir uns beide auf den Weg zur Bank. An der Ecke Maner- und Leipziger Straße traten ober plötzlich drei -Herren an uns heran, zeigten unauffällig ihre Legitimationsmarken als Kriminalbeamte vor und baten um unsere Namen. Nachdem wir diese genannt hatten, mußten wir in eine Droschke steigen, die uns zum Polizeipräsidium fuhr. An Widerstand war nicht zu denken Unterwegs in der Droschke flüsterte mir mein Begleiter in englischer Sprache noch zu, daß er sich freue, die Rolle nicht mehr bei sich zu haben. Auch bat er mich, den Scheck, wenn möglich, zu vernichten, was ich versprach. Auf dem Polizeipräsidium wurden wir getrennt. Ich habe ihn nie wiedergesehen. Er bekam zehn Jahre Zucht ha UI._ - FüIch.-'

ciem kevolver unterm kett.

i Es war im Frühling 1895. Bei der Geheimabteilung s der Kriminalpolizei in. Berlin, wo ich zu der Zeit beschäf- ! tlgt war, herrschte eine gewisse Flaute. Nicht etwa, daß ^ nichts zu tun gewesen wäre sogenannten Kleinkram gibt es bei der Kriminalpolizei ja immer: aber größere inter­essante Fälle fehlten in der letzten Zeit gänzlich. Es war mir daher eine besondere Freude, als eines Tages ein Kollege von mir mit den Wsrten ins Zimmer stürzte: Mister, zum Chef kommen!"

! Damals war ich der einzige Beamte bei der Abteilung, ! der fremde Sprachen beherrschte, und da ich von Amerika ! gekommen, hatte ich den freundlichen BeinamenMister" - von meinen Kameraden erhalten.

Mein Chef war damals der später durch politische Prozeße berühmt gewordene, H e r,r v 0 n T a u f ch.. Er empfing mich mit den Worten: Kommen Sie an mein Telephon, Major D. von der Sektion 3b will Sie persönlich sprechen." Major D. war Chef des Nachrichtenwesens im Großen Eeneralstäb, Sektion 3b das Zentralbüro des Nach­richtenwesens. Mein Herz hüpfte vor Freude, denn Sektion 3b wie Major D. hatten für mich einen guten Klang. Beides bedeutete immer einen interessanten Auf­trag. Nachdem ich mich gemeldet hat, sagte mir Major D. folgendes:Herr Sieinhauer, «m ein Uhr fährt vom Anhalte: Bahnhof ein Zug in Richtung Frankfurt ab. Machen Sie sich sofort zurecht, um eine längere Reise zu unternehmen.

Es handelt sich «m eine sehr gewandte Dame, die scharf beobachtet werden soll.

Sie fahren mit, wohin die Reise auch geht. Auch ins Ausland, nur nicht nach Frankreich. Auf dem Anhalter Bahnhof werden sie den Hauptmann M. mit einer Dame sehen. Um diese handelt es sich. Es ist Ihre Sache, her­auszufinden, wohin die Reise führt. In einer Stunde ist ein Bote bei Ihnen, der Ihnen Geld und einen Brief mit näheren Aufklärungen überbringt. Den Brief öffnen Sie erst, wenn Sie sicher im Abteil sitzen, prägen sich den Inhalt ein und sorgen dann für vollständige Vernichtung des Schreibens. Ich mache Sie nochmals darauf aufmerk­sam, daß Sie es mit einer gewandten, gefährlichen Per­son zu tun haben, die schon weiß, daß sie ständig beobachtet wird." Das war also etwas für mich.

Ein kurzer Abschied von meinen Kameraden, einviel Glück" von Herrn von Tausch, dann eilte ich nach meiner Wohnung. Dort fand ich den Boten mit tausend Mark und einem Brief schon vor. Meine Ausrüstung für diese Reise war schnell fertig. Eine kleine gelbe Handtasche mit doppeltem Boden, ein Sommerüberzieher, der auf zwei Seiten zu tragen war, die eine Seite modefarbig, die andere dunkel. Weiter ein dunkler Vollbart, den mir mein Friseur mit viel Geschick für derartige Zwecke fertiggestellt hatte, ein Paar Bartkoteletten zum Ankleben, ein Hut, dem man zwei Formen geben konnte, und verschiedene Reise­mützen. Ferner eine Hornbrille und eine kleine Wecker­uhr. Das war Las Wichtigste, was ich für eine solche Expe­dition brauchte und was auch stets bereit war.

Lange vor der angesetzten Zeit war ich auf dem An­halter Bahnhof und hielt unauffällig Umschau. Etwa zehn Minuten vor Abgang des Zuges erschien in einer Droschke der mir durch Major D. angekündigte Offizier, in Beglei­

tung einer Dame vor dem Bahnhof. Sie stiegen aus und erkundigten sich bei dem Bahnhofsportier nach der Ab- gangszeit des Zuges. Die Dame ging dann an den Schalter- Ich hatte zur Vorsicht meine Hornbrille aufgesetzt und rich­tete es so ein, daß ich vor ihr am Schalter stand. Dort fragte ich den Beamten nachdem Münchener Zug. Ich hatte Blmstist und Notizbuch zur Hand, ging ein wenig zur Seite und tat, als ob ich mir die gegebenen Zeiten auffchriebe- Deutlich konnte ich hören, wie sie eine Fahrkarte zweiter Klaffe nach Freiburg i. Br. löste. Nun stellte ich miM wieder hinten an und sortierte eine gleiche Fahrkarte. Beil der kurzen Beobachtung der Person hatte ich schon bemerkt,, daß sie in der Tat sehr mißtrauisch war und damit rechnete^ daß sie beobachtet werden würde. Sie musterte imme« wieder, während sie mit ihrem Begleiter sprach, die um­stehenden und vorübergehenden Leute. ch

Sie war wirklich eine geradezu blendende Erscheinung» "z

die überall ein gewisses Aufsehen erregte. Von großer^ schlanker Gestalt, trug sie ein enganliegendes Seidenkleids das ihre jugendlichen Formen vorzüglich zur Geltung! brachte, darüber einen eleganten Staubmantel. Ihre- großen dunklen Augen paßten ausgezeichnet zu ihrem süd­ländischen Teint.

Die Spionin Jane Dnrieux.

Ich saß bereits im Zuge, als sich die beiden draußen verabschiedeten und sie einstieg. Die einzelnen Abteils und deren Insassen musternd, nahm sie dann im letzten Platz. Ich hatte meine große Hornbrille aufgesetzt uns eine Nummer derTimes" vor mir: da glaubte ich nicht, daß sie in mir einen Detektiv vermuten könnte, der sie in der nächsten Zeit nicht aus den Angen lassen würde. Von Berlin aus fuhr der Zug bis zur nächsten Haltestelle beinahe eine Stunde. Ich hatte daher keine Sorge, daß sie mir bis dahin aus den Augen kommen könnte. Jetzt konnte ich mit der größten Ruhe darangehen, den mir übergebenen Briej. zu öffnen und zu lesen.. (Fortsetzung folgt.) .