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eisten wir wie bisher die über 60 Jahre alt linden. Die Vorschüsse wen Gläubiger wieder»

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ist Guthaben in Höhe bezahlt, wobei nur eine Auch können sie, wenn nicht beabsichtigt ist, nto übertragen werden, lls im Monat Januar e n Anträge, insbeson- nach dem 1b. Feb- Außerhalb Stuttgarts gstellen geschehen, beabsichtigen wir, die ebenen Guthaben noch

Januar 1932 dem fügen will, braucht er Zeit über die Kün- zu lesen war, betrifft

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vergessen. Sammlung ir beim Lokal.

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st. Berliner stannkuchen.

lotzkaffee Neuenbürg.

»mg. Gottesdienst

in Neuenbürg.

ittwoch, den 31. Dezember >r abends Iahrcsschlutzfeier i>Il. 3,13. 14: Lied Nr. ISS):

Dekan Dr. Megerlin. enchor:Herr bleibe bei uns".

Abel.

Neujahrsfest, 1. Januar.

>r Predigt (Ies. 40. 2831: d Nr. 257:)

Dekan Dr. Megerlin. rkranz:Leih' aus deines nmels Höhen", c Predigt:

Stadtoikar Warth. Saldremiach ist am Silvester» nd 7 Uhr und am Reujahrs- ,/-10 Uhr Gottesdienst.

Der Enztäler. rr

30S.

88. Jahrgang.

Neujalirsavend.

Draußen auf die Fensterbretter Senkt der Sck)nee sich ivatteüauschig;

Drin im Zimmer ist es lauschig - Wundervolles Träumerwetter.

Frühe niedersinkt der Abend,

Und der Lampe trauter Schimmer.

Macht gemütlich bald das Zimmer,

Es in .Heimlichkeit begrabend.

Doch die Seele sammelt wieder Ihren reichen Schatz an Träumen,

Und aus sternenfernen Räumen Steigt die tote Jugend nieder.

Vor- und rückwärts späht versonnen.

In das Dunkle, in das Helle,

Rach der Mündung, nach der Quelle Ties das Auge, traumumsponnen.

Bunt vorüber ziehn die Tage Mit Entsagung und Genüsse,

Mit des Glückes flüchtigem Kusse,

Mit der Freude, mit der Klage.

Doch in Stille oder Sturme,

.Herz, sei stark und unerschrocken...

Horch! Die klaren NeujahrSglocken Läuten Hoffnung hock) vom Turme.

Ob es säusle, ob es brause,

Mes geben Gottes Hände;

Und ein Stern, der Tröstung spende.

Steht auch über deinem Hause.

Drum der Zukunft frisch entgegen,

Geht cs auch durch dunkle Türen Mut und Hoffnung laß dich führen Und nicht sorge um den Segen.

Richard Zooozmann.

An der Schwelle des neuen Jahres.

Jahresendbetrachtungen des deutschen Handwerks.

ff«. Das Jahr 1930 war wie für die gesamte Wirtschaft so auch für das deutsche Handwerk ein großes Notjahr.^ Die wirtschaftliche Entwicklung gestaltete sich schlecht. Selbst die Handwerkszweige, die in den verschiedenen Jahreszeiten nor­malerweise eine saisonmüßige Belebung ausznweisen haben, waren mit ' dem Geschäftsgang sehr nnzllfrieden. Sparmaß­nahmen der Behörden, Unsicherheit über die Verteilung der Hanszmssteuermittcl sowie Kapitalknappheit bei den privaten Bauunternehmern hemmten im Februar/März den ordent­lichen Beginn der 'Bautätigkeit und ließen diese auf das ganze Jahr hindurch nicht zu einer günstigen Auswirkung kommen- Die schlechte Lage in der Metallindustrie und im Bergbau vlieben ebenso wie die mangelnde Rentabilität der Landwirt­schaft weiter von nachteiligem Einfluß. Der Beschäftigungs­grad in den besten Monaten des Jahres stand weck hinter dem des Vorjahres zurück.

Die große Arbeitslosigkeit schwächte die Kaufkraft der sur das Handwerk in Betracht kommenden Kreise in stärkstem Maß. Im Zusammenhang hiermit mußte eine beträchtliche Zunahme der sogenannten Schwarzarbeit Erwerbsloser (unangemeldete

genwrbliche Nebenarbeit) festgestcllt werden. Mag auch das Bemühen, wenigstens hier und La durch eine kleine Gelegen­heitsarbeit noch etwas zu verdienen, menschlich verständlich sein, allein der Mißstand droht verschiedenen handwerkerlichen Be­rnsen einen großen Teil der Reparaturarbeiten vollständig zu entreißen. Eine weitere Gefahr liegt für das Handwerk darin, Laß diese Nebenarbeit zu den niedrigsten Preisen angeboten wird. Sie kann bei ungleichen Voraussetzungen auch billiger zur Ausführung gelangen, da der Schwarzarbeiter steuerliche Vorschriften leicht zu rimgehen weiß und auch keine sozialen Abgaben zu entrichten hat. Die starke Konkurrenz untergräbt für das Handwerk die Möglichkeit nach ansreiclienden Preisen.

So waren Rückgang an Aufträgen und verminderte 11m- satztätigkeit bei geringer Verdienstspanne die Kennzeichen des JahrcS. Dabei ließen sich weitere Verluste infolge der schlechten Zahlungsweise der Kundschaft nicht vermeiden. Das Borg­unwesen hat einen noch nie gekannten Umfang erreicht. Wäh­rend der Käufer sich daran gewöhnt hat, >m Warenhaus bar zu zahlen, glaubt er, beim Handwerksmeister recht lange Kredit in Anspruch nehmen zu sollen. Wie sehr auch gerade dieser auf den Eingang seiner Außenstände angewiesen ist, wird mei­stens übersehen. Nachdem auch das Weihnachtsgeschäft nicht den gehegten Erwartungen entsprach, sollten sich aus allgemein- volkswirtschaftlichen und menschlichen Gründen die säumigen Zahler befleißigen, ihre Schulden beim Handwerk zu tilgen. Sie können damit dem Berufsstand wenigstens nachträglich noch eine kleine Weihnachtssrende bereiten.

Ungünstig beeinflußt war das Geschäftsjahr noch infolge der im zweiten Halbjahr hervortretenden Bestrebungen der Reichsregierung auf Preissenkung di^ch die dadurch bedingte Zurückhaltung' der Käufer. Das Handwerk verschließt sich durch­aus nicht diesen Notwendigkeiten. Im Gegenteil, es hat sich wiederholt zu Preisherabsetzungen bekannt und solche auch mehrfach vorgenommen. Allein es darf nicht verkannt werden, daß es sich hierbei um Vorleistungen handelt, da die für eine Herabsetzung der Preise in Betracht kommenden Unkosken- sakkoren noch keine merkliche Senkung erfahren haben. Auch die Hoffnungen, deren Erfüllung man mancherorts gerade beim Handwerk erwartet, werden sich nicht so rasch verwirk­lichen können. Das Handwerk gehört zu den in der Güter- gewinnung abhängigen Schichten und besitzt ans dieser Stel­lungnahme heraus aus die meist kartellmäßig gebundenen Preise seiner Vorlieseranten keine Einwirkungsmöglichkeit. Die direkte Verbindung des Handwerks mit den Käufern beschwert zudem den Berufsstand mit allen Folgen der bisherigen ver­fehlten Wirtschaftspolitik, deren unerträgliche Belastung in so­zialer und steuerlicher Hinsicht bekannt ist. Auch ans die Ent­wicklung der Löhne konnte das Handmerk angesichts der staat­lichen Schlichtnugspolitik kanm einen Einfluß gewinnen«. Andererseits sorgt die wirtschaftliche Lage ganz van selbst für einen möglichst niedrigen Stand der Geschäftsunkosten und des Gewinnanteils. Das Handwerk ist sich hierbei seiner Verant­wortung bewußt, bei den bei der Preisbildung seinem Ein­fluß nickerliegenden Faktoren nur mit größter Gewissenhaftig­keit Vorgehen zu können. Das Handwerk weiß sehr wohl, daß eine Preispolitik, die etwa im dauernden Gegensatz zu der allgemeinen Lebenshaltung stände, zu einer zunehmenden Ein­schränkung der allgemeinen Lebenshaltung stände, zu einer zunehmenden Einschränkung des Absatzes, ja zu einer völligen Verdrängung vom Markte führen müßte.

Hoffentlich beginnt mit" den Notverordnungen vom 26. Juli und vom I. Dezember 1930 das unbedingt notwendige,

durchgreifende, gesetzgeberisckie Reformwerk. Das .Handtverk hat den darin festgelegten Wirtschasts- und Finanzplan der Rcick)sregierung als einen Anfang der Maßnahmen anerkannt, die zur Gesundung der öffentlichen Finanzen in Deutschland und zur Rettung' der deutschen Wirtschaft vor weiterem Ver­fall notwendig sind. Allein den ersten Schritten müssen weitere folgen, um eine wirklickw Entlastung der Wirtsck)aft und da­mit die Möglichkeit zu einem wirksamen Preisabbau zu geben. Das gilt sowohl, für die steuerliche wie auch für die soziale Belastung. Aus steuerlichem Gebiet muß vor allen Dingen einmal eine wesentliche Senkung der Realstenern eintreten. Die eingcleiteten Maßnahmen müssen weitere Ergänzung fin­den durch die so notwendige Reichsreform an Haupt und Gliedern und durch die ebenso nicht mehr hintan zu haltende Neuregelung der Reparationsfrage.

Für daS Handwerk bleibt das Jahr >930 noch von beson­derer Wichtigkeit, weil in ihm der Ausschuß zur Untersuchung der Erzengungs- und Absatzbedingungen der deutschen Wirt­schaft seine Ergebnisse über das deutsche Handwerk vorlegen konnte. Wir dürfen kurz daraus zurückgreisen, daß nach den Uickersuckmngen dieses Ausschusses für das Jahr 1M> 1300 00h Handwerksbetriebe mit 1320000 Inhabern, 150000 (Gesellen, 766 000 Lehrlingen und 110000 Angestellten festgestellt wur­den. Ter Gesamtumsatz des Handwerks wird für das Jahr 1928/29 mit 20,6 Milliarden RM. oder 1416 Prozent des volkswirtschaftlichen Gesamtumsatzes angegeben. Einschließ­lich der Berusszugehörigen finden innerhalb der Handwerks- wirtsckiaft rund 8 Millionen Deutsche oder 12,6 Prozent der Bevölkerung ihr Brot.

Diese Zahlen, die uns die wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks künden; sind leider noch viel zu wenig bekannt. Es wird auch eine der Hauptaufgaben der vom 15. bis 22. März 1931 stattfindenden Reichs-Harrd-werks-Woche sein-, ans diese Zusammenhänge hinzuweisen und die Qcffentlichkeit über die Notwendigkeit des Handwerks für Volkswirtschaft und Volksknltur und über seine Bedeutung für den Zusammen­halt der Volksgemeinschaft anfzuklären. Möge der Erfolg auf Seiten der Veranstaltung stehen und sie zu einer neuen Belebung des wirtschaftlich, kulturell und sozial nickst zu ent­behrenden Berufsfremdes beitragen.

Vermischtes.

Der Wert des deutschen Waldes. Der Wert des deutscher Waldes einschließlich seines Grund und Bodens und seines Holzes beträgt rund 19 Milliarden Mark, d. h. etwa ein Achte? des deutschen Voiksvermögens. Der Gesamtwert der jährlichen Holzausbeute beträgt rund 4 bis 5 Milliarden Mark, als? 8 Prozent des deutschen Volkseinkommens.

Ein neues Paßstraßcu-Projctt. Die an bem P aßstraßen - Projekt FüssenLinderhosGarmisch interessierten Gemein­den und Verbände faßten den Beschluß, ein Kartcnprojekt aus Grund der Aufnahmen des Topographischen Büros ausarbei­ten zu lassen. Die neue Straße sieht als besonderen Vorteil die unmittelbare deutsche Verbindung zwischen Füssen und Gar­misch-Partenkirchen vor und bietet außerdem ein wertvolles Stück der großen Alpenstraße LindauKönigsee. Besondere technische Schwierigkeiten sind beim Van dieser Paßstraße nicht gegeben.

Rätselhafte Todesfälle in einem Siechenhaus. In dem Jitschiner Bezirkssiechenhaus kam es bei der chemisäun Reini­gung zu einem bedauerlichen Unglück, dessen Ursachen bisher noch nicht segestellt werden konnte. Nach dem Reinigen mit

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<56. Fortsetzung.)

Also man hat Ihnen auf der Bank erklärt. Sie wären, >r-eihen Sie, wenn ich Ihre eigenen Worte wiederhole, wären pleite?"

Der Major nickte.

Gewiß, schön sieht die Sache nicht aus! Wenn man m Bankkredit nicht verlängert, sitzen Sie fest!"

Total!"

Aber von einer Pleite kann denn nun doch nicht gesprochen «erden! Man will Sie nur kopfscheu machen und die Ernte berjchlucken. Daß die Bank Ihnen Ihr Inventar so hoch »lieh, muß man anerkennen, auch daß die Leute fordern, >ie sollten sich Ihr Darlehen bei mir verlängern lassen, mn ich ihnen nicht verdenken. Alles übrige geht denn aber ach über die Hutschnur."

Meinen Sie?" Der Major atmete tief.

Die Bank muß Ihnen den Kredit so lange stunden, bis öe in aller Ruhe Ihre Ernte .zu schönen Preisen los ge- orden sind."

Das tun sie nicht!" ^

Sie werden es schon tun! Treten Sie nur energisch ufft

Und wie wird das mit . .

Ihrem Darlehen bei mir? ... Es ist Ihnen doch >cht, wenn wir die Rückzahlung auf zehn Jahrs aufschieben nd den Zinsfuß um zwei Prozent heruntersetzen?"

Herr . . . Herr Hartroth!"

Der Major fuhr empor, schüttelte Robert beide Hände: Das werde ich Ihnen niemals vergessen! Gott gebe, daß h es wieder gutmachen kann!"

Ich weiß, daß mein Onkel große Stücke auf Sie und hre Familie hielt, Herr von Erlbach. Ich weiß, daß Sie rbeiten. und . . das Leben ist wunderlich! Wer kann's

nssen, wie bald Sie mir auch einmal einen Gefallen tun

innen!" ^ ^

Der Major drückte noch immer Roberts Hände.

Aber nun will ich doch gleich einmal die Bank anrufen," lgte dieser,um sie über die Stundung meines Darlehens u informieren! Doch um eines muß ich Sie als Ehren- iann herzlich bitten: Sagen Sie niemandem, vor allem stnem Mitglieds Ihrer Familie, daß ich Ihnen beispringe!

. Bitte, 'ja nicht! . . . Lobeshymnen kann ich nicht oer- cagcn!"

Robert telephonierte und legte den Hörer hin.

Alles geht in Ordnung! Diese Jungen wollen aller­dings von mir eine schriftliche Erklärung. Die werde ich morgen erledigen!"

Das Wäre mir eine große Beruhigung!"

Damit werde ich gegen elf Uhr fertig sein, und dann müssen Sie gleich kommen, Herr Major, und den Leuten energisch den Standpunkt klarmachen!"

Soll ich wirklich?"

Aber natürlich! Morgen auf der Bank geben Sie sich einfach als Soldat . . . wie heißt es doch gleich im Regle­ment?"

Frei und offen, jedoch bescheiden!"

Keinesfalls bescheiden, aber frei und offen. Ihre Kommandostimme haben Sie doch nicht verloren?"

Ich?!"

Demnach ist alles in schönster Ordnung! Also morgen Punkt elf Uhr bei Lehfeld L Co."

Zu Befehl!" lachte der Major und ging.

Robert schritt händereibend auf und nieder. Jetzt sah man doch wieder klar, konnte Pläne fassen, handeln!

Hatte Edith verboten, das Darlehen zu verlängern? Hatte sie untersagt, Lehfeld L Co. madig zu machen? Hatte sie verboten, dem Manne zu helfen, der, das walte Gott, trotz aller Hindernisse doch noch sein Schwiegervater werden sollte?

Nein!

14.

Inge hatte von Edith telephonisch schon am Vormittag die Nachricht erhalten, daß heute abend in derPost" an allererster Stelle der Leitartikel ihres Bruders erscheinen werde.

Als die Zeitungsfrau das Blatt brachte, stand wirklich der Aufsatz drin, überschriebenIn letzter Stunde" und mit Heinz von Erlbach unterzeichnet.

Am Abend saß Vater Sperk im Wohnzimmer über die Wahllisten gebeugt. Die Demokratische Partei wies zwanzig Kandidaten auf. Mit Wohlgefallen stellte Sperk fest, daß er an vierter Stelle genannt wurde, gleich hinter dem Rentner Keferbein: also hätte man seine Bedeutung gebührend ein­geschätzt.

Seine Aussichten, gewählt zu werden, standen durchaus günstig Vier demokratische Sitze gab es schon im alten Par­lament, und bei dieser eifrigen Propaganda war siche? damit zu rechnen, daß die Partei mindestens noch zwei weitere gewinnen werde!

Inge saß mit Gerhard am Tisch und stellte sich, als ob sie eifrig in der Zeitung lese, während der Vater, fröhlich summend, die Hände auf dem Rücken, hin und her ging.

Schließlich ließ er sich in dem behaglichen Thronsessel nieder und blickte zu Inge:

Interessierst du dich auch mal für die Wahlen? Recht so. An der Politik kommt heute niemand vorbei!"

Gewiß, Bater, jetzt, wo du selber mitten im Wahlkampfe stehst, fesselt er mich ungemein."

Das freut mich aufrichtig! Um so bedauerlicher ist es, daß sich Gerhard nach wie vor gleichgültig zeigt, ja sogar zur Gegenpartei hinüberwechselt!"

Pater! ... Ich kann doch nicht gegen meine Ueber- zsugung!"

Wenn du deinen Vater lieb hättest, könntest du auch dies! Inge, darf ich jetzt das Blatt haben?"

Hier! Ich lese gerade diesen packenden LeitartikelIn letzter Stunde". Aber du verstehst ja mehr davon!"

Der Vater knipste die Stehlampe neben dem Sessel an. setzte bedächtig den Klemmer auf und rückte sich zurecht.

Es lohnte sich, seine Mienen zu beobachten. Der Abglanz einer tief innerlichen Befriedigung leuchtete über die ganze rosige Breite seines Gesichtes, die 'Sorgenrunzeln waren wie weggebügelt, und die Augen strahlten in Genugtuung. So etwas hatte die Familie bei dem meist galligen Herrn nur dann erlebt, wenn er beim Studium des Kurszettels die Richtigkeit seiner Spekulationen bestätigt fand.

Aber bei dieser wohligen Entspannung der Mienen blieb es nicht, deutlich hörte Inge, wie er Ausrufe freudigster Zu­stimmung von sich gab:Sehr richtig! . . Famos! Famos!

. . . Gut gesagt! . .. Treffend, dieser Ausdruck!"

Jetzt sprang er sogar auf:

Ganjj und gar meine Meinung!" Dann saß er auch schon wieder und las noch einmal.

Ist das nicht glänzend geschrieben?" fragte Inge.

Selten habe ich so etwas Verständiges gelesen, hört nur einmal:Ordnungsmäßige Finanzverwaltung" . . . und hier gesunde Wohnungspolitik", weiter:keine engherzige partei­politische Arbeit". Alles kann ich unterschreiben! Der Mann spricht mir aus der Seele. Ich selber hätte das nicht besser machen können!"

Inge verbiß sich das Lachen.

Den Redakteur muß ich unbedingt kennenlernen!"

Steht denn sein Name nicht unter dem Artikel?"

Sein Name?" Der Vater ergriff die Zeitung, sah hinein, ließ sie sinken, nahm sie nochmals vor die Augen:

Das ist ja . . . das ist ja dein . ."

Inge blickte mit gut gespielter Neugier über Vaters Schul­ter auf das Blatt:

Denke dir, Gerhard, Heinz von Erlbach hat diesen schmissigen Artikel, der Vater so erfreut, geschrieben. Heinz von Erlbach!"

(Fortsetzung folgt.) ,