rite eine regelrechte Jag) chrrad an der gekennzeich- Ser Aiana ist der Polizei lrgreifnng des Erpreffers setzt. Etwa IM Person^ hastet, mußten jedoch wie ite Spuren hielt die Poli- eiuige Briefe übergeben sserbriefe aufwiesen. Der >ä>en geschrieben und um- .engstoss, den. man sich von eit den Polizeipalast un!> ft fliegen zu lassen. Man > arbeite jetzt nach neuen i abgehalten würden. In rk verlangt. Unter aick- ld, hören Sie nie wieder keines, so werden Sie es ramstag sollte wieder ein Die Polizei hatte alk rerte jedoch nichts. Auf en einige verdächtige Per- amstag wurde nun zuge- Müller, 38 Jahre alt, in acherwerkstatt heraus ver- schine, mit der der letzte d beschlagnahmt. Weit« Pressung verhaftete Land- , ebenfalls aus Ebendors, r und mehreren Schrist- s dahin geleugnet hatten, nommen werden, daß die ren entstammen, doch be- lorfen zu haben. Schuh- nsch, Abiturient, und hat hule in Hannover besucht, u Landwirtsfamilie. Die ird an vier Personen «ms e Erpresser wurden dem

Vergnügungsfahrt. Z

ein folgenschweres Auto- i Tod fanden. Der Lehn berg holte sich den Wagen nd drei Freunde zu einer s Sie besuchten mehrere ^I-t Uhr morgens M icckergrnbe hinunter, dock Unkenntnis des Stratzen- ng führende Straße ein, r Hafen. Das Auto ver- a es wohl gelungen war, enblick zu öffnen, tauchte id konnte von der sofort den, doch waren Wiedcr- n am Montagmorgen ein >afcn stieg, konnte er sest- >rei Insassen sich in dem llach längeren Bemühmi- d an Land gebraalit. oohnerschaft von Versail- ^räberschändung in die chr einigen .Tagen wurde >lg einer ErbsüiaftÄlage - Dame namens Braydi erstorbene mit ihren sehr wrden war. Das G«d offen worden. Am Som- ganger die überraschende itesmal geöffnet worden Sargdeckel in Höhe der den Armen und Fingern : die Grabs«chändung not Umgebung des Tatortes irschnng der Polizei M

einmal, Aktien zusamn ubigerversammlungen üss wurde

rrn von Erlbach noch nch Aubjessel angeboten Sen niert bequemen Niedrigkct en kostbaren Teppich, hinter das sich Herr Leh aten, nunmehr setzt« r ein, offenbar hatten die >er Sorgen, die auf ihnen ankhauses Lehfeld zu laste»

Ehre, Herr Major?" ... Geld natürlich!" was bringen! Immer her

ten vor Lachen über seinen

ch komme wegen meines i kündigen wollen" ,

ere mich! Dumme Seche

t mich in eine üble LG, Nunmehr arbeite ich M

lla ja! Sagen wir -

Durchwachsen! Famos!' Lachen, sprang dann aus, ; beim Umschreiten des gt kam auf Erlbach zu, WS agte mit burschikoser

linden Ihnen den Kredit! schperspektive aufstehen. °-> r, nicht auf jemand Hera«' hn wieder nieder: .

bleiben! Der Kredit wir-

or! Mit meinen andere" ju sprechen! Nun sind

aufrichtigster Freude aus

Bankiers

lehr Kredit?" ,

rschen blieb Lehfeld steh- tForttekuua tolak!

Handel» Verkehr und Volkswirtschaft.

Stuttgart, 8. Dez. (Schlachtviehmarkt.) Dem Dienstagmarkt am stävt. Vieh- und Schlachthof wurden zugefllhrt: 36 Ochsen, 3l Bullen, 280 Iungbullen (unverkauft 30), 311 (26) Iungrtnder, 285 Mhe, 1112 Kälber, 2653 (200) Schweine, 1 Ziege. Erlös aus je 1 ZU. Lebendgewicht: Ochsen a 5053 (letzter Markt), b 4448 ,) Bullen s 4547 (unv), b 4143 (4244), Iungrtnder » 53 bis 55 (unv.). b 46-50 (unv.), c 4245 (39-44), Kühe a 3743

h 30-35 (). c 22-28 (). cl 1721 (-), Kälber d 6366 luno ). c 54-60 (52-60). ck 46-52 (-), Schweine a fette über 300 Pjb. 6263 (-), b oollfletschige von 240-3M Pfd. 62-64 (67). c von 200240 Psd. 61-63 (67-68), ä von 160-200 Pfd. 6162 (gg67), e fleischige von 120166 Psv. 6061 (6667), Sauen 4753 (4854) Mark. Marktverlauf: Großvieh mäßig belebt, Ueber- stand, Kälber langsam, Schweine langsam, Ueberstand.

Pforzheim, 2. Dez. (Schlachtolehmarkt) Ausgetrieben waren 496 Tiere unv zwar 3 Ochsen, 13 Kühe, 43 R'ndec, 25 Färren, 20 Wlber, 392 Schweine. Marktverlaus: Mäßig belebt. Ueberstand: 13 Stück Großvieh, 2 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen s 5054, Farcen a 50, b und c 4846, Kühe a 4l, b und c 37-22. Rinder s 5356, k 48-51, Kälber d 6570, c 60-64, Schweine b, c und ck 6668.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, muffen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.

Karlsruhe, 2. Dez. (Schlachtviehmarkt.) Zufuhr: 11 Ochsen, 52 Bullen, 30 Kühe, 147 Färsen, 65 Kälber, 1323 Schweine. Preis für den Zentner Lebendgcwiä t: Ochsen 4355, Bullen 4350, Kühe 1533, Färsen 4453, Kälber 5072, Schweine 5269. Bestes Vieh wurde über Notiz bezahlt. Verlaus des Marktes: Bei Groß­vieh langsam. Ueberstand; bei Schweinen und Kälbern langsam, ge­räumt.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 2. Dez. Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilt: Die Nummer 281 der Slldd. Arbeiterzeitung vom 2. Dezember 1930 ist durch Beschluß des Amtsgerichts Stuttgart 1 vom gleichen Tage wegen Vergehens im Sinne des Z 111 des R.Str.G. beschlagnahmt worden.

Augsburg, 2. Dez. In der vergangenen Nacht wurde auf einer Bahnstalion bei Augsburg der Stationsbeamte von einem Unbe­kannten durch Bauchschuß niedergestrcckt. Da die Geldbörse, sowie der Bestand der Stationskasse fehlen, nimmt man einen Raubmord an. Die Reichsbahn hat für Mitteilungen, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 500 Mark ausgesetzt.

Castrop-Rauxel, 2. Dezbr. Aus der Zeche Viktor l/II war am Freitag morgen ein Strebepfeiler zu Bruch gegangen, wobei zwei Bergleute verschüttet worden waren. Am Sonntag ist es nun ge­lungen, mit einem der Verschütteten in Verbindung zu treten und ihm durch ein Rohr flüssige Speise zuzufllhren. Ec ist unversehrt und guten Muts. Die Aufräumungsarbeiten werden noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Es besteht aber die begründete Hoffnung, daß sie zu einem glücklichen Ende geführt werden können. Leider kann nicht damit gerechnet werden, daß auch der zweite Verschüttete noch am Leben ist.

Chemnitz, 2. Dez. Der Betriebsrat der Straßenbahner hatte in einer gestern abgehaltenen Versammlung den Streik der gesamten Belegschaft für heute beschlossen. Da aber ein großer Teil des Per­sonals der Parole nicht gefolgt war, konnte der Straßenbahnbetrteb heute morgen in beschränktem Umfange trotzdem ausgenommen werden. Au einigen Stellen der Stadt suchten die Streikenden zwar, den Be- liieb lahmzulegen, doch schritt die Polizei ein, wobei sie zum Teil von dem Gummiknüppel Gebrauch machen mußte.

Chemnitz, 2. Dez. Das Polizeipräsidium hat auf Grund ver­schiedener Ausschreitungen, die sich im Verlause des bereits gemeldeten Tellstreiks der Straßenbahner heute vormittag ereignet haben, mit sofortiger Wirkung olle Umzüge sowie Versammlungen unter freiem Himmel verboten. Bisher wurden von der Polizei insgesamt 24 Per­sonen, die an Sabotageakten teilgenommen haben sollen, festgestellt. Das Betriebsamt der Städtischen Straßenbahn hält auch in den Nachmittagsstunden mit Hilfe des arbeitswilligen Personals den Eiraßenbahnoerkehr in beschränktem Umfange aufrecht.

Berlin, 2. Dez. Der Reichspräsident empfing heute den vom badischen Landtag neugewählten badischen Staatspräsidenten Witte­mann.

Berlin, 2. Dez. Ein Veteran der Sozialdemokratie und in ge­wissem Sinne ein Original, Adolph Hofsmann, ist gestern abend im

Alter von 72 Jahren gestorben. DerZehn-Gebote-Hoffmann", wie sein parlamentarischer Spitzname nach einer von ihm herausgegebenen Broschüre lautete, hat sich besonders als Zwischenrufer hervorgetan, und über seine von Mutterwitz und Schlaqferttgkett zeugenden Rand­glossen laufen noch heute viele ergötzliche Anekdoten um.

Oppeln, 2. Dez. Der Regierungspräsident hat die Vorgänge der letzten Zeit und die dadurch in der oberschlesischen Bevölkerung hcr- oorgerusene lebhafte Beunruhigung zum Anlaß genommen, um aus Grund der gesetzlichen Bestimmungen alle Versammlungen unter freiem Himmel einschließlich aller Umzüge für das Gebiet des Regierungs­bezirks Oppeln bis aus weiteres mit sofortiger Wirkung zu verbieten. Gegen Versuche, ungeachtet des Verbots Versammlungen unter freiem Himmel oder Umzüge zu veranstalten, sind die Polizeibehörden ersucht worden, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln einzuschreiten.

Glasgow» 2. Dezbr. Die Deiegierten-Konfecenz der Schottischen Bergarbetler beschloß, die am Donnerstag in London zusammen­tretende Konferenz des Bergarbciteroerbandes mit der Lage zu be­fassen. Dem Vernehmen nach besteht keine Neigung, den Streik abzu­brechen.

Die neue Notverordnung.

Stuttgart, 2. Dez. Die dom Reichspräsidenten von Hinden- burg vollzogene Notverordnung der Regierung Wrüning-Diet- rich bringt nach den zahlreichen Mitteilungen, die über ihren Inhalt in der letzten Zeit durchgesickert waren, keine Ueber- raschungcn mehr. Es war bereits bekannt, daß verfassungs­ändernde Gesetze in dieser Notverordnung nicht enthalten sein würden, und so sind denn in der Tat die Vorschriften über die Gehaltskürzungen bei den Ländern und Gemeinden der Regelung durch die Länder wenigstens in formaler Hinsicht überlassen worden. Auch das Pensionskürzungsgesetz fehlt in der Notverordnung. Ferner hat die Reichsregierung darauf verzichtet, vielleicht allerdings auch nie die Absicht gehabt, den Haushaltsplan für 1931 der parlamentarischen Behandlung zu entziehen. Das Budgetrecht ist das stets am nachdrücklichsten und eifersüchtigsten verteidigte Recht aller Parlamente, und deshalb wird man im Reichstag Wohl den Versuch machen, auf parlamentarischem Wege den Reichshaushalt für 1931 zu erledigen. Allerdings werden zwei Voraussetzungen dabei zu erfüllen sein, einmal, daß diese Erledigung schnell vor sich geht, und zweitens, daß die Ausgabenseite des Etats nicht über die Regierungsvorlage hinaus erhöht wird. Das Feldgeschrei seit dem Beginn der Krise, eigentlich schon feit zwei Jahren, ist die Einschränkung der Staatsausgaben gewesen und der Reichs­tag würde sich selbst Lügen strafen, wenn er in dieser Notzeit die Regierung zwingen wollte, den glücklich auf 10,6 Milliar­den herabgedrückten Reichsetat wiederum zu erhöhen. Außer­dem würde dadürch die Bestimmung der Notverordnung ge­wissermaßen illusorisch, daß der Reichsetat für 1932 und 1933 sowie die Ausgaben der Länder und Gemeinden nickst höher sein dürfen, als die im Etat für 1931 festgesetzten. Bleibt es nicht bei der von der Regierung selbst gewollten Beschränkung der Reichsausgaben im kommenden Geschäftsjahr, so hat diese Bindung für die folgenden zwei Jahre keine durchgreifende Wirkung, und die beabsichtigte Sparaktion bleibt ein Schlag ins Wasser. Es läßt sich voraussehen, Laß die Reichsregierung ihren Standpunkt bei der Etatberatnng mit dem gleichen Nach­druck verteidigen wird, mit der sie ihre bisherige Notstands­aktion durchgeführt hat. Ein Schönheitsfehler der Notverord­nung ist, daß der Finanzausgleich zwischen Reich und Ländern nur eine provisorische Regelung gefunden hat. An diesem Problem kranken wir nun doch schon seit mindestens vier Jah­ren, und immer wieder wird die endgültige Regelung verscho­ben, sehr zum Schaden des Ansehens, den unsere Finanzgeba­rung im Ausland genießt, .Hingegen ist die Steuervereinheit­lichung. mit der man gesetzgeberisch auch seit Jahren nicht wei­ter kam, nun Tatsache geworden.

Eine knappe Mehrheit.

Berlin, 2. Dez. lieber die Lage im Reichstag herrscht ganz allgemein die Auffassung, daß die Anträge auf Aushebung der neuen Notverordnung mit einer knappen Mehrheit abgelehnt werden. Der Kanzler kann auf die Stimmen des Zentrums, der Bayerischen und der Deutschen Volkspartei, dös Christlich- Sozialen Volksdienstes, der Staatspartei, der linksstehenden Baüerngrnppen und der sozialdemokratischen Fraktion rechnen- Auch der Volksnationalen dürfte er sicher sein, denn imJüng- deutschen" wird dem Kabinett heute ausdrücklich zugestanden, daß mit der Regelung der- Finanzgesetze mit Hilfe des Artikels -18 der in der jetzigen Lage einzig mögliche Schritt getan werde. Rechnet man die Stimmen der Wirtschaftspartei der Opposition zu, so kommt für die Regierung ein Plus von 10 bis 20 Stim-

Hans im Glück.

Von Fr itz Sch wi tzg äbele.

Zu Neujahr bekam der im Ruhestand lebende Gotthold Sinder eine von derber Hand geschriebene Postkarte folgenden Inhalts: Werter Herr Studienrat! Das was ich Ihnen schreibe, soll kein Bettelbrief sein. Da Sie als Wohltäter gut bekannt sind, möchte ich Sie aus einen Fall Hinweisen. Wann Sie ihn kennen, werden Sie gewiß etwas tun. Im Kranken­haus ist schon seit fünf Vierteljahren ein Knabe untergebracht von 10 bis 12 Jahren, ein Fürsorgekind', war bei Pflegeeltern. Die sind Trinker. Das Kind leidet Tnberkoles, hat Bazillen im Bauch, auch wird von Zeit zu Zeit Wasser ihm abgelaffen. Das Kind soll keine Kleider, Schuh und Weißzeug yaLen. Es soll da alles fehlen, wie ich erfahren habe. Es soll auch nicht mehr lang leben. Wann Sie etwas tun wollen für diesen armen Wurm, würden Sie dem elternlosen Kind eine große Freude machen und hätten Gottes Lohn und Ihr Ansehen als stiller Wohltäter hätte weiter guten Klang. Der dies schreibt, hat selber nichts, und ist nicht imstande, etwas zu tun, hat auch sein Geld alles verloren. Ich sag Ihnen Ver­gelts Gott! für das Kind, was Sie an ihm tun. Hochachtungs­voll: Ein Kinderfrcund.

An einem Sonntagnachmittag stieg Gotthold die steile Höhe hinauf zum Krankenhaus und fragte die Schwester im An­melderaum nach dem Buben. Mit der Kleidung war es nicht mehr so schlimm, wie es der Anonymus geschildert hatte. Mit Kleidern und Unterzeug hatte bereits eine Mutter ansgehol- ten, indem sie reichlich alles das beisteuerte, aus dem ihr jüng­ster Sohn hinausgewachsen war, und für Monate hinaus war der Bub versehen. Er wird wohl nicht mehr lange leben, meinte die Schwester, in deren Pflege der kleine Hans war. Er sei ein braver Bub und leicht zu lenken.

, Natürlich wollte der Besucher den Buben auch sehen und chrechen und suchte ihn zunächst in seiner Stube und dann im harten, wo sich im wärmenden winterlichen Sonnenstrahl Kranke ergingen. Nirgends eine Spur von dem Kinde, dem mnzigen in dem großen Krankenhaus! Schließlich wurde er in Ar Küche, seinem Lieblingsausenthalt, entdeckt. Er machte auf Gotthold in seinem sauberen Sweater einen recht guten Ein­druck, und sein höchster Wunsch, ein Paar Saitenwürste, war so kindlich bescheiden, daß Gotthold der Schwester auf der Stelle Zwei Mark übergab, um dem Kleinen nach Herzenslust sein l-eibeffen'geben zu lassen.

Des Bübleius Augen strahlten vor Glück, daß ein Fremder mm so viel Gütes ist, und als die Schwester voller Stolz aus

den netten Kleinen mit seinen unnatürlich roten Backen und

krankhaft verschobenen Beinen noch verriet, daß demnächst sein achter Geburtstag sei, da wünschte er sich aus Zusprache des Fremden eine Trommel. Ja, eine richtige Kindertrommel. Darauf könnte er, wenn Regen und Kälte die Spaziergänge im Garten untersagten, durch die langen Gänge- marschieren und sich trommelnd in den Stuben den Kranken vorstellen. Sie hatten ihn ja alle so lieb, den kleinen Hans, und bedauerten sein Alleinsein ohne Spielkameraden seines Alters. Eine Äinderabteilung war nicht vorhanden.

Leider war an dem Geburtstag Gotthold auswärts und mußte so auf den Naclnuittagsspaziergang hinauf zur sonni­gen Höhe verzichten, wo beim Ausblick aus die wunderschöne Berglandschaft eigentlich von selbst die Kranken lebensmutig und gesund werden müßten. Einem alten Sensenschmied, dem Krankenhausboten, übergab er die Trommel nebst etwas Süßigkeit zur Ueberreichung an das Geburtstagskind, wobei er natürlich dem guten alten Mann dessen Krankheitsgeschichte ausführlich mitteilte.

Einige Zeit daraus begegnete er dem Alten. Von herz­lichem Behagen strahlte sein runzliches Gesicht, und schmun­zelnd erzählte er von der Geburtstagsfeier. Hans sei reich beschenkt worden. Auch seine Frau habe ihm eine Tüte Buttergebackenes für ihn mitgegeben, und alles sei aus einem besonderen Tisch aufgelegt worden. Den größten Spaß aber habe dem Achtjährigen doch die Trommel gemacht, zumal La ein Stubengenosse, ein alter Bataillonstambour, sich gleich ihrer bemächtigt habe und in der Erinnerung an seine Sol­datenzeit eifrigst im Exerziermarsch seine Trömmlerkunst ge­zeigt habe. So eine schöne und lustige Geburtstagsfeier habe er selten erlebt. Nicht einmal an seinem eigenen Geburtstag habe er soviel Spaß gehabt. Der Bataillonstambour habe gar nicht mehr aushören wollen mit seinem Parademarsch, und beim Weggehen habe er noch auf dem Hofe sein Trommeln gehört. Alte Soldaten vergessen doch die Kommißzeit nie­mals, meinte er treuherzig.

Wie geht's dem kleinen Hans?" fragte Gotthold im Som­mer den alten Boten, als er ihm auf seinem Gang wieder nach langer Zeit begegnete.Dem kleinen Hans", erwiderte er gedehnt und blickte mich verwundert an.Wissen Sie nicht, daß er im Mai gestorben ist? Es ist ihm gut gegangen, dem armen Büblein. Er ist nicht hier beerdigt worden, sondern in der Gemeinde, wo er untergcbracht getvesen war. Was hat er noch für eine Freude gehabt an seinem letzten Geburts­tag! . .

So hat die anonyme Postkarte doch noch ihren Zweck er­reicht.

men heraus. ImLokalanzeiger" hat der Vorsitzende der deutschnationalen Reichstagsfraktion, Dr. Oberfohren, einen verschärften Widerstand" gegen die Regierung Brüning an­gekündigt. Diese Parole ist ausgegeben worden, nachdem Herr Hugenberg in seiner fast zweieinhalbstündigen Unterredung mit dem Kanzler sich zu weitestgehendem Entgegenkommen bereit erklärt haben soll, unter der einen Hauptbedingung, daß in Preußen eine Aenderung der Verhältnisse eintrcte. Inzwischen aber hat der Kanzler bereits mit den Sozialdemokraten paktie­ren müssen.

Taktisches Vertrauensvotum.

Berlin, 2. Dez. Im Reichstag ist ein Antrag der na­tionalsozialistischen Fraktion eingegangen, in dem die sofortige Außerkraftsetzung der Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung der Wirtschaft und Finanzen vom 1. Dezember 1930 verlangt wird. Ferner haben die Nationalsozialisten folgenden Antrag eingebracht: Um die verfassungsmäßige Voraussetzung für die Wirksamkeit des Reichskabinetts Brüning zu schaffen und ihm die rechtmäßige Grundlage seiner Existenz endlich zu sichern, spricht der Reichstag, indem er über alle sonstigen ans die gegenwärtige Reichsregierung Bezug nehmenden Anträge, Erklärungen und Formeln zur Tagesordnung übergeht, dem Rcichskabinett Dr. Brüning das Vertrauen aus.

Abberufung des deutschen Abrüstungs­vertreters aus Genf.

Entschließungen des auswärtigen Ausschusses.

Berlin, 2. Dez. Im Auswärtigen Ausschuß des Reichstags wurden unter dem Vorsitz des Abgeordneten Dr. Frick (N.S.) die Vorgänge bei den polnischen Wahlen und die Gewaltakte gegen die deutschen Minderheiten in Polen behandelt. .. Illach längerer Aussprache wurden folgende Entschließungen an­genommen: Zunächst eine Entschließung der Deutschen Volks­partei, des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei, ergänzt durch Zusätze der Deutschnationalen:Der Auswärtige Aus­schuß gibt einmütig seiner Empörung Ausdruck über die Ge­waltakte. die in Polen, insbesondere in Polnisch-Oberschlesien, aus Anlaß der letzten polnischen Wahlen unter Bruch Von Recht und Vertrag gegen die deutsche Minderheit verübt wor­den sind. Die Entziehungen und die Beschränkungen des Wahl­rechts der Deutschen haben diesen die politische Gleichberech­tigung geraubt, auf die sie nach den Minderheitsverträgen An­spruch haben. Diese Terrorakte, unter denen einzelne Deutsche und ganze Ansiedelungen zu leiden hatten, haben die Minder­heit in ein Gefühl vollkommener Rechts- und Schutzlosigkeit versetzt und einen Zustand unerträglicher Bedrückung erzeugt. Der Auswärtige Ausschuß sieht diese Vorgänge um so ernster an, als sie nur ein Glied in der langen Kette von Vorkomm­nissen sind, die klar ein ans die Bedrückung, Verdrängung und Vernichtung der Minderheit gerichtetes polnisches System er­kennen lassen. Der Ausschuß hält den Beweis für erbracht, daß eine solche offene Bedrückung nur mit stillschweigender Billigung- und Ermutigung seitens der polnischen Behörden möglich war. Er muß hierbei an die zahllosen Beschwerde», an den Völkerbundsrat erinnern, zu denen die deutsche Min­derheit in Polnisch-Oberschlesien dauernd gezwungen gewesen ist. Er verweist ferner auf die früheren Maßnahmen der pol­nischen Regierung gegen den deutschen Grundbesitz in Polen und auf die dem Völkerbundsrat vorliegende Agrarbeschwerde der deutschen Minderheit. Zu allen diesen Tatsachen kommt jetzt der offensichtliche Zusammenhang, der zwischen polnischen Behörden und dem bei den Terrorakten hauptsächlich beteilig­tenVerband der schlesischen Aufständischen" besteht. Der Aus­wärtige Ausschuß erwartet von der Reichsregierung, daß sie alle ihr zu Gebote stehenden Mittel benutzt, um zu erreichen, daß Polen gezwungen wird von diesem Kurs Abstand zu neh­men und der deutschen Minderheit den Genuß derjenigen Rechte zu gewährleiste«, die ihr nach den Verträgen zustehen. Er erwartet fetter, daß die schuldigen polnischen Beamten bestraft Vierden, den geschädigten Minderheitsangehörigen eine angemessene Entschädigung für die erlittene Unbill gewährt und vor allem die Wiederholung solcher empörenden Vorgänge für die Zukunft unmöglich gemacht wird."

Schließlich nahm der Ausschuß eine nationalsozialistische Resolution an, worin die Reichsregierung ersucht wird, auf Grund der vom Vertreter der deutschen Republik selbst fest gestellten Weigerung der Mehrzahl der Teilnehmer des Vor­bereitenden Abrüstungsausschusses, ihren Abrüstungsverpflich tungen nachzukommen, die deutsche Vertretung aus Genf sofort zurückzuberufen und nur einen Beobachter dort zu belassen. Hierauf vertagte sich der Ausschuß. Wie das Nachrichtenbüro der V. d. Z. zu den Beratungen im Auswärtigen Ausschuß hört, wurde die nationalsozialistische Resolution auf Zurück­ziehung der deutschen Vertretung aus Gens mit 13 Stinrmen der Nationalsozialisten, Kommunisten, Christlich-Sozialen, Deutschnationalen. und Landvolkpartei gegen 12 Stimmen dcr Sgzialdemokraten, Zentrum, Deutsche Volkspartei And Baye­rische Volkspartei bei Stimmenthaltung der Wirtsclmstspartei angenommen.

Deutscher Antrag zur Einberufung der Abrüstungskonferenz.

Genf, 1 . Dez. Die deutsche Delegation hat heute abend in der Abrüstungskommission mit eingehender Begründung den formellen Antrag eingebracht, die vorbereitende Kom­mission möchte am Ende ihrer Arbeiten dem Völkerbundsrat nahelegen, daß die allgemeine Konferenz für die Herabsetzung und Begrenzung der Rüstungen, entsprechend dem allgemeine» Wunsch, sie so schnell wie möglich zu veranstalten, auf Montag, den 2. November 1931, cinbernfen wird. Ein Tagungsort ist in dem deutschen Antrag nicht genannt.

Einwanderung nach Kanada. Die deutschen Schiffahrts­gesellschaften Norddeutscher Lloyd, Bremen, und Hamöurg- Amerika-Linie, Hamburg, sind von der kanadischen Einwande- rungsbehördc dahingehend benachrichtigt worden, daß bis auf weiteres an Frauen und minderjährige Kinder ans den bis­her von der kanadischen Regierung als bevorzugt angesehenen Ländern, zu denen auch Deutschland gehört, das kanadische Visum ohne besondere Einreiseerlaubnis erteilt wird. Aller­dings müssen die Ehemänner bzw. Väter solcher Frauen und Kinder bereits in Kanada ansässig sein.

Ikr lVeiknscktsgescksnü

soll über cken äer LesckerunZ kingus ffreuäe macben. Kausen 8ie cie8kalb clort, vo Iknen für die Oüie und preiswürdi^keil der Ware garantiert vird, vo der Le8ckenlde jederzeit umtau8cken kann und vo man 8ie auck beim ldein8ten Auftrag Zuvor­kommend und gevi88enkakt bedient. Mt einem Nort: Kauten 8ie am platre!