miteinander verbunden und bei dieser Verflochtenheit der 'wirtschaftlichen Belange kommt sehr viel darauf an, daß man beim Einkäufen einander unterstützt, einander fördert. Im übrigen ist auf die Warenkunde und Geschäftskunde des Geschäftsmannes am Platze zumeist mehr Verlaß, als beim auswärtigen Geschäft. Dieses ist nicht so sehr darauf angewiesen, sich das Vertrauen auswärtiger Kunden zu erhalten, wie dies bei dem Gewerbetreibenden am Platze seinen ihm persönlich bekannten Kunden gegenüber der Fall ist. Und was das Ideelle der Forderung: Kaust am Platze! betrisst, so ist es gewiß ein sehr gesunder Lokalpatriotismus, wenn man sich sagt: Das Hemd liegt mir näher als der Rock, wenn ich durch einen Einkauf meinem Nachbar, den Gewerbetreibenden, Verdienst zukommen lassen kann, so wäre es ein Unrecht, ohne zwingenden Grund anderswohin zu gehen. Ein jeder muß dazu beitragen, daß an seinem Platz ein gesunder Geschäftsgeist sich entwickelt, daß Gewerbe und Handel blühen und gedeihen.
Württemberg.
Calw, 2. Dez. (Brandfall.) Heute früh kurz nach 1 Uhr wurde durch einen Heizer der Deckenfabrik in dem im Hanse des Mehlhändlers Adolf Lutz in der Lederstraße befindlichen Laden der Fa. Thams u. Garfs ein Brand entdeckt, der noch rechtzeitig von der Hydrantenabteilung der Weckerlinie gelöscht werden konnte. Die in dem Laden lagernden Waren sind durch den starken Rauch unbrauchbar geworden. Der Schaden ist bedeutend, die Entstehungsursache noch nicht geklärt.
Effringen, OA. Nagold, 2. Dez. (Großfeuer.) Am Sonntag abend waren auf bisher unbekannte Weise das Wohnhaus mit Scheune des Bauers Gottlieb Deuble und die Scheunen der Landwirte Fr. Stahl und Fr. Roller bei der Kirche in Brand geraten. Die Feuerwehren, u. a. auch die Motorspritze von Nagold, hatten durch die Kanalisationsarbeiten über die aufgegrabenen Straßen ein erschwertes Anrücken. Da an den Gebäuden selbst nicht mehr viel zu retten war, verlegte man sich auf den Schutz der Nachbaranwesen. Die Brandobjekte wurden gänzlich zerstört. In den Scheuern ging eine ansehnliche' Menge Frucht zu Grunde, deren Besitzer teilweise nicht versichert sind. Der Brandschaden dürfte sich auf 26—27 000 Reichsmark belaufen.
Freudenstadt, 2. Dez. (Im Gebirge tödlich verunglückt.) Der 32 Jahre alte Fr. Wirth von hier, Sohn des Schuhmachermeisters Gottlob Wirth, begab sich Mitte November von hier weg ins Gebirge und machte eine Wanderung im Zugspitzerlgebiet. Letzten Mittwoch Wurde er von einem Beamten der Zuyspitzbahu, der ihn hatte um Hilfe rufen hören, in erschöpftem Zustand aufgefunden. Wirth hatte sich auf seiner Wanderung ermüdet niedergelegt, war eingeschlafeu und hatte dabei beide Beine erfroren, so daß er unfähig war, weiterzugehen. Seine Hilferufe wurden längere Zeit nicht gehört; nach seiner Auffindung wurde er ins Krankenhaus nach Garmisch verbracht, wo er noch von seinen Erlebnissen berichten konnte, aber leider am anderen Morgen, Donnerstag früh, verstorben ist.
Heilbronn, 2. Nov. (Schreckliches Unglück auf dem Karls- uorbahnhof.) Auf dem Karlstorbahnhof ereignete sich heute früh beim Einfahren des ersten Arbeiterzuges ein schweres Unglück. Die etwa 17 Jahre alte Sofie Wenninger voll Weins- berg ist beim Aussteigen aus dem Zug, der sich wahrscheinlich noch in Bewegung befand, von dem Trittbrett ersaßt und unter die Räder des Zuges geschleudert worden. Sie war von den Rädern des Zuges festgeklemmt, so datz erst der Zug rangiert werden mußte, um die Uilglückliche aus lhrer schrecklichen Lage zu befreien. Bis dahin hörte man die Sckmrerzens- schreie der Verunglückten, wie auch das Weinen der umherstehenden Frauen und Mädchen. Von Arbeitern und den Brünsten des Karlstorbahnhofs wurde der Bedauernswerten die erste Hilfe gebracht. Das Mädchen ist schrecklich zugerichtet. Das Sanitätsauto war rasch zur Stelle. Es liegt in der Hauptsache eine schwere Beinverletzung vor, die. sehr wahrscheinlich zur Amputation führt.
Vaihingen a. F., 2. Dez. (Gefährlicher Fund.) Aus einer Wanderung durch den Wald fanden Vaihinger Knaben eine gut erhaltene Granate. Auf Anraten Erwachsener, die zufällig vorübergingen, wurde der Fund auf der hiesigen Polizeiwache abgegeben.
Rottwcil, 2. Dez. (Ein Automobilist von der Mitfahrerin angeschossen.) Zu dem Attentat einer Frauensperson auf einen Automobilisten wird noch gemeldet: Der 33 Jahre alte Ingenieur Wilhelm Götz aus Stuttgart, der sich auf Geschäftsreisen befand, führte in seinem Auto eine Dame mit sich. Diese bestieg das fragliche Auto in Donaueschingen. Beide fuhren dann über Schwenningen nach Rottweil und von da in Richtung Tuttlingen weiter. Beim Posten 110, wo die beiden Eisenbahnlinien Rottweil—Tuttlingen und Rottweil—Schwenningen sich kreuzen, bat die Dame, die hinter dem Führer des Autos saß, er solle langsam fahren. Ms der Wagen hielt, zog die Dame hinter dem Rücken des Führers einen Walzenrevolver und schoß den Führer des Wagens hinter das rechts Ohr. Die Kugel drang in den Hinterkopf ein. Darauf wollte die Dame die Flucht ergreifen, wobei sie den Revolver wegwars. Sie wurde von Passanten angehalten, die die Landjügerstelle in Rottweil benachrichtigten. Es handelt sich um eine 23 Jahre alte Frida Krebser von Gailingen (Baden), die seit etwa zwei Tagen in einer Pension in Donaueschingen weilte. Tie Verletzung ist nicht lebensgefährlich. Die Kugel mußte auf operativem Wege entfernt werden. Der Ueberfall geschah am Samstag nachmittag zwischen 6.15 und 6.30 Uhr. Der Beweggrund zur Tat ist noch nicht einwandfrei erwiesen. Die Dame gibt nur an, sie hätte auf den Herrn geschossen, um entfliehen zu können, da der Herr sie mit dem Auto gegen ihren Willen in Richtung Tuttlingen fuhr. Ob diese Angabe den Tatsachen entspricht, wird angezweifelt werden müssen, da das Vorhandensein des Revolvers bei der Dame anderen Motiven entspringen dürfte.
Bad Mergentheim, 2. Dez. (Die Finanzlage der Bad Mergentheim A G.) Wie die Verwaltung des Bades mitteilt, sind die Schwierigkeiten des Bankhauses Mbert Schwarz-Stuttgart ohne Einfluß auf die Bad Mergentheim A.G.
Bad Mergentheim, 2. Dez. (Tragischer Tod.) Am Samstag nachmittag stürzte die Ehefrau des Kaufmanns A. F- Ranzenberger hier im Ladenlokal von einer Leiter und erlitt schwere innere Verletzungen. Die Verunglückte hatte kurz nach dem Sturz zwar heftiges Erbrechen, zog aber zunächst keinen Arzt zu Rate. Am andern Morgen wurde Frau Ranzenberger in ihrem Laden auf einem kleinen Sofa sitzend, zum Teil entkleidet, die Füße in eine Decke gewickelt, tot aufgefunden. Der Arzt stellte fest, daß der Tod bereits am Vorabend Wohl infolge der beim Sturz erlittenen inneren Verletzungen ringet reten war.
Baden.
Pforzheim, 2. Dez. Im Stuttgarter Krankenhaus verstarb Stadtrat Wienenberger im Alter von 73 Jahren. Der Verstorbene gehörte feit 35 Jahren dem Stadtrat ununterbrochen an. Er war Vertreter der deutsch-demokratischen Partei.
Pforzheim, 2. Dez. Gestern abend kurz nach 6 Uhr wurden die Weckerlinie der Feuerwehr und das Notrufkommando der Polizei gerufen. Es brannte in dem vierstöckigen Hause Stolzestraße Nr. 20, hinter dem Bayerischen Brauhaus, das dem in Waldrennach wohnenden Sägewerksbesitzer Otto Brod- beck gehört.'' Tie sofort eingetroffene Feuerwehr fand den gesamten Dachstuhl schon lichterloh brennend vor. Ihrem raschen tatkräftigen Eingreifen ist es zu danken, daß der Brand auf seinen Herd beschränkt und weiteres Umsichgreifen am die Wohnungen des Hanfes verhinderst werden konnten.
Vermischtes.
Ter Abiturient als Erpresser. In den letzten vier Monaten hatten verwegene Erpresser Magdeburg und insbesondere das flache Land in der Magdeburger Umgebung beunruhigt. Die Erpresser versuchten verschiedentlich, größere Geldsummen von öffentlichen Körperschaften zu bekommen und richteten an diese längere handschriftliche und maschinenschriftliche Schreiben, falls man ihnen zu einem bestimmten Zeitpunkt kein Geld gebe, werde man, wie sie u. a. androhten, den Coloradokäfer aufsetzen.. Am 28. August hatte ein Erpresser wieder dazu aufgefordert. ihm durch einen Boten 12 000 Mark znkommen zu lassen, und zwar sollte ein Paket aus dem D-Zug Magdeburg --Halberstabt mit diesem Geld an einer bezeichneten Stelle
abgeworfen werden. Die Polizei hatte eine regelrechte Jag) auf den Erpresser, der mit einem Fahrrad an der gekennzeichneten Stelle wartete, vorbereitet. Der Mann ist der Polwj damals jedoch entwichen. Auf die Ergreifung des Erpressers wurde 1000 Mark Belohnung ausgesetzt. Etwa 100 Person«, wurden inzwisclieu als verdächtig verhaftet, mußten jedoch wie- der entlassen werden. Einige bestimmte Spuren hielt die Polizei jedoch fest. Der Polizei wurden einige Briefe übergebe,, die die gleiche Schrift wie die Erpresserbriefe aufwiesen. Der letzte Brief wurde vor etwa drei Woäien geschrieben und umfaßt 5 Seiten. Man habe so viel Sprengstoff, den man sich von auswärts besorge, um mit Leichtigkeit den Polizeipalast uns, einen Teil der Umgebung in die Luft fliegen zu lassen. Man wolle furchtbare Rache' nehmen und arbeite jetzt nach neuen Plänen, nach denen täglich Hebungen abgehalten würden. In diesem Schreiben wurden 16 000 Mark verlangt. Unter anderem hieß es: „Geben Sie uns Geld, hören Sie nie wieder etwas von uns. Geben Sie uns keines, so werden Sie es bereuen." An einem Freitag oder Samstag sollte wieder ein Plan zur Durchführung kommen. Die Polizei hatte aüe Vorbereitungen getroffen. Es passierte jedoch nichts. Auf Grund der eingereichten Briefe wurden einige verdächtige Personen andauernd beobachtet. Am Samstag wurde nun zugegriffen und der Schuhmacher Franz Müller, 38 Jahre alt, in Edendorf wohnhaft, aus der Schuhmacherwerkstatt heraus verhaftet. Dort wurde die Schreibmaschine, mit der der letzte Brief geschrieben war, gefunden und beschlagnahmt. Weiter wurde der schon einmal wegen der Erpressung verhaftete Landwirt Gustav Keindorff, 31 Jahre alt, ebenfalls aus Ebendors. verhaftet. Nach zweitägigem Verhör und mehreren Schriftproben legten die Verhafteten, die bis dahin geleugnet hatten, ein Geständnis ab. Es konnte angenommen werden, daß die Pläne irgendwelchen Kriminalromanen entstamme», doch behaupten die Erpresser, sie selbst entworfen zu haben. Schuhmacher Müller ist ein gebildeter Mensch, Abiturient, und hat mehrere Semester die Maschinenbauschule in Hannover besucht. Keindorff entstammt einer angesehenen Landwirtsfamilie. Ae ausgesetzten 1000 Mark Belohnung wird an vier Personen Ms dem Publikum verteilt werden. Die Erpresser wurden dem Amtsgerichtsgefängnis zugcführt.
Vier Tote bei einer nächtlichen Vergnügungsfahrt. der Nacht zum Montag ereignete sich ein folgenschweres Autounglück, bei dem vier junge Leute den Tod fanden. Der Sohn des Schlächtermeisters Dose aus Segeberg holte sich den Wagen seines Vaters aus der Garage und lud drei Freunde zu einer Vergnügungsfahrt nach Lübeck ein. Sie besuchten mehrere Lokale und wollten schließlich gegen List Uhr morgens nach Hause fahren. Ihr Auto fuhr die Bcckcrgrube hinunter, doch steuerte der Lenker, wahrscheinlich irr Unkenntnis des Straßen- zuges, nicht in die am Hafen entlang führende Straße ein. sondern fuhr geradeaus direkt in den Hafen. Das Auto versank sofort. Einer der Insassen, dem es Wohl gelungen war, die Tür des Wagens im letzten Augenblick zu öffnen, tauchte kurze Zeit darauf im Wasser auf und konnte von der sofort alarmierten Feuerwehr geborgen werden, doch waren Wiederbelebungsversuche erfolglos. Als dann am Montagmorgen eia Taucher in den etwa Meter tiefen Hafen stieg, konnte er feststellen, daß die Leichen der übrigen drei Insassen sich in dem noch geschlossenen Wagen befanden. Stach längeren Bemühua- gen wurden die Leichen geborgen und an Land gebrackst.
Im Grab keine Ruhr. Die Einwohnerschaft von Versailles ist durch eine geheimnisvolle Gräberschändung in die höchste Aufregung versetzt worden. Vor einigen..Tagen wurde auf Beschluß des Gerichts in Verfolg einer ErbschaftsklW der soeben beigesetzte Leichnam einer Dame namens Brayk exhumiert, um'festzustellen, ob die Verstorbene mit ihren sch wertvollen Schmuckstücken beerdigt worden war. Das Gab war seinerzeit wieder sorgfältig geschloffen worden. Am Som- tag vormittag machten nun Spaziergänger die überraschende Feststellung, daß das Grab ein zweitesmäl geöffnet worden war. Die Uebeltäter hatten in den Sargdeckel in Höhe der Hände ein Loch geschlagen und von den Armen und Finger» alle Schmuckstücke abgestreift. Die für die Grabschändung notwendigen Werkzeuge hat man in der Umgebung des Tatortes gefunden. Trotz der genauesten Nachforschung der Polizei fehlt von den Leichenräubern jede.Spur.
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voll MkSkküccmLrmurr-vcktzs.o.ttcizreibovkkv/w 5a.
(2S. Fortsetzung.)
" Mit tiefen Sorgenfalten auf der Stirn bestieg der Major von Erlbach am nächsten Nachmittag den Jagdwagen, um in die Stadt zu fahren.
Bei jenem höflichen Briefe des Bankhauses Lehfeld L Co. bezüglich der Rückzahlung der Schuldsumme bis zum 31. Juli war es nämlich nicht geblieben; jedesmal, wenn der Kredit, fei es auch nur um 100 Reichsmark, überschritten wurde, traf „der Ordnung halber" ein Mahnbrief ein. Dies« prompten Mitteilungen zeugten zwar von einer straffen Buchführung, leider auch von einer mißtrauischen Vorsicht gegenüber dem Herrn Stadtgutpächter.
Als der Wagen über die kleine Brücke des Wonnaflußchens fahren wollte, trieb der alte Quast gerade seine Schafherde über sie.
„Zum Kuckuck auch, Quast!" wetterte der Major, „das dauert ja eine Ewigkeit . . . habe doch meine Zeit nicht gestohlen!"
„Dat gläuw ick gern!" meinte Quast und gab mit unverändertem Gleichmut seine Befehle an die Hunde.
Karl, der Kutscher, machte eine leise, warnende Kopfbewegung nach rückwärts, die andeuten sollte, daß der Herr schlechtgelaunt sei. '
Drum schwieg der Alte, als der Wagen vorüberrollte . - .
„Wird schon zu alt, der Quast," meinte fern Herr, als er sich im Wagen wieder zurücklehnte.
„Will immer noch mit 'n Kopp dörch de Wand, uns« Major!" murmelte der Schäfer und dachte sein Teil.
„Wenn dat man gut geiht!
Die Herde war aufs Brachfeld vorausgetrottet. Quast stand allein mit den Hunden in all dem Schweigen, nur Bienensummen ringsum wie anhaltender leiser Glockenton
Die Leute raunten, der Alte habe Gesichte, er könne in die Zukunft sehen.
* *
*
„Alles von unserem Geld«!" dachte der Major, als der Wagen vor dem für Michelstedter Verhältnisse recht prunkvollen Gebäude des Bankhauses Lehfeld L Co. vorfuhr. Er hatte nun einmal etwas gegen Banken, wie es Leute haben, deren Saldo meist zugunsten derartiger Geldinstitute lautet.
Immer näherte er sich ihnen mit dem fatalen Gefühl kaufmännischer Unterlegenheit. Aber weih der Teufel: man kann von dieser Gesellschaft nicht los!
Als der Bankkunde vom Wagen stieg und sich die große verglaste Drehtür mit ihm in das Innere des Schalterraumes schwang, verschwand der Mitinhaber der Bank, Herr Lehfeld, in Richtung auf das Privatbüro.
„Du . .. David, der Major kommt!"
„Dalles?"
„Bestimmt!"
„Mehr Kredit gibt s aber nicht!" jagte der Sozius.
„Verlängern?"
„Gott ja. . . tu's schon noch einmal!" brummte David und wandte sich wieder den Zahlen in der Einkommensteuervorausanmeldung zu. Noch einmal hob er den Kopf:
„Das mit seinem Parteifimmel könntest du ihm stecken!"
So verliefen geschäftliche Besprechungen zwischen den beiden Bankiers immer: kurz, bündig, bestimmt, zielbewußt. Man verstand sich. Herr Lehfeld wirkte bezwingend, repräsentativ, Herr David behielt im Hintergründe die Fäden in der Hand. —
„Aber um Gottes willen, warum führen Sie denn den Herrn Major nicht in das Beratungszimmer?" ließ Lehfeld den Banklehrling mit dem Tone allergrößter Bestürzung an.
Der Major erhob sich von der geschnitzten Bank des Schalterraumes.
„Wirklich zu liebenswürdig, Herr von Erlbach, daß Sie uns wieder einmal aufsuchen!"
Der Major legte seine schmale, harte Hand in die weiche Patsche des Herrn Lehfeld.
Man trat in das Beratungszimmer, einen Riesenraum! „Alles unser Geld!" flüsterte die innere Stimme wieder, als sich von Erlbach umblickte . . . Um einen wuchtigen langen Tisch standen zwölf ledergepolsterte Eichenstühle, Aschebecher vom Umfang kleiner Springbrunnen auf dem grünen Tuche. Zwei bronzene Schreibzeuge wuchteten auf der Platte, wie sie sonst nur von den Diplomaten der Siegerstaaten in Genf und Locarno verwendet werden.
Die Inhaber der Firma schätzten diesen Prunk an sich nicht. Er stammte noch aus der Inflationszeit, und man hätte es lieber gesehen, wenn das Geld, das hier in Form von kostbaren, ledergepreßten Tapeten, von geschmiedeten Kronleuchtern und Smyrnateppichen festgelegt war, im Geschäft arbeitete. Immerhin, man führte gern Bankkunden in diesen Raum» damit die Herren doch einmal einen Begriff von geschmackvollem Luxus bekämen, den viele von ihnen zwar erstrebten; aber bei den hohen Zinssätzen und Provisionen der Bank niemals erreichen konnten.
An dem großen Beratungstisch ließ man sich nicht nieder, man bestand ja nur aus zwei Personen. Der Tisch wurde
nur dann benutzt, wenn wieder einmal. Aktien zusanni >» gelegt werden sollten oder bei Gläubigerversammlungen i-a-l Akkorde und Pleitesachen beraten wurde Aber so weit war es ja mit Herrn von Erlbach noch nS' Daher wurde ihm in der Ecke ein Klubsessel angeboten Se»? langen Beine ragten bei der raffiniert bequemen Niedrig!:! dieses Daunensitzes weit über den kostbaren Teppich, erreichten aber noch nicht das Pult, hinter das sich Herr! seid, umgeben von Telephonapparaten, nunmehr setzt« Langsam sank der Major tiefer ein, offenbar Hütten die Sprungfedern unter der Wucht der Sorgen, die auf ihnen gleichzeitig mit den Kunden des Bankhauses Lehfeld zu laste» pflegten, nachgegeben.
„Also! Was verschafft uns die Ehre, Herr Major?" „Ja! Was soll mich herführen? . . . Geld natürlich!" „Aha! . . . Sie wollen uns etwas bringen! Immer her damit! Können's brauchen!"
Herr Lehfeld wollte sich ausschütten vor Lachen über seine» jovialen Scherz.
„Nee, nee, das nicht! Aber ich komme wegen meines Kredites, den Sie mir per 31. Juli kündigen wollen"
„Ach ja! Natürlich! Ich erinnere mich! Dumme Sache! Diese geldschwere Zeit!"
„Allerdings! Ihre Bank bringt mich in eine üble Ich kann Sie gar nicht verstehen. Nunmehr arbeite ich W» acht Jahre mit Ihnen."
„Aber Sie waren zufrieden?"
„Zufrieden? — Zufrieden? — Na ja! — Sagen wir - durchwachsen!"
„Durchwachsen! Ha ha ha ha! Durchwachsen! Famos! Lehfeld schüttelte sich wieder vor Lachen, sprang dann aus machte eine kleine Felddienstübung beim Umschreiten des ge° wattigen Diplomatenschreibtisches, kam auf Erlbach zu, MS ihm auf die breite Schulter und sagte mit burschikoser Veo traulichkeit: , .
„Wissen Sie was? . . . Wir stunden Ihnen den Kredit. Der Major wollte aus der Froschperspektive aufstehen, o" es ihm von jeher unangenehm war, nicht auf jemand Hera«' zusehen; aber Herr Lehfeld drückte ihn wieder nieder: ..
„Sitzenbleiben . . . bitte, sitzenbleiben! Der Kredit wi» gestundet bis 1. November!"
„Sehr nett von Ihnen!" ^ ,
„Jawohl! Gemacht, Herr Major! Mit meinen andere» Herren brauche ich gar nicht erst zu sprechen! Nun sind aber froh?" -
Wieder das Strahlen kindlichster, aufrichtigster Freude «ul den feisten Zügen des selbstlosen Bankiers.
„Und Sie gewähren mir noch mehr Kredit?" ,,
Mit den Händen in den Hosentaschen blieb Lehfeld stehen „Tut uns leid! Ausgeschlossen!" cForttetiuna tolat.-
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Stuttga am stSvt. V Bullen, 280 Whe. 1112 Ztr. Lebendg (—), Bullen bis 55 (unv. <-). b 30-i (unv.), c 54- Md. 62—63 von 200-24 (68-67). e j 47-53 (48- stand, Kalbe!
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