e Königin.

Sofia nicht zur Ruhr, los; von einer dichten

Freudenkundgebungen ang der Gebäude und prechern ertönten zam und Tänze. Auf den, almusik, zu der Volks- g wurde in Bulgarien lsky gefeiert. Ab heute stag der Königin Jo- t des Königspaars ein i sich ein Durchmarsch lofzhof, am Königspacu i Sckmlen marschierten fen Jugend. Am heu- oter Bereine und die s ist als Abschluß der f sich das Königspaar schloß Euxinograd bei

äs Abeba.

ni einer Farbenpracht, ^ ,e heute vormittag uni Honig der Könige und dafür erbauten Kirche 1 g gekrönt. Die Kirche ' eine noch viel größere Kirche der Krönung vertraten die europii- ter. Eine halbe Stunde »egab sich Ras Tafari , der dem vormaligen österreichischen Falben war im Innern reich rügen Prächtige Smnt- mit Goldstickereien gr- Kirche in einem präch- lls mit Goldstickereien kurz. Nach dem Spre- ; mit Juwelen besetzte luf die offizielle Krö- religiöse Zeremonie in w im Krönungsivagen ie Triumphbögen, die die Krönungsfeier er- . Er wurde von seinen indes herbeigeströmten last nahm er dann die m Missionen entgegen.

Wettspiel Deutsch- :slau von 40 000 Zn- t stand das Spiel ü:v. temberg: Germania

F.V. Zuffenhausen - rt Union Bückingen zheim 0:2

e Sp-Vgg. Schmm- rb Freiburg 8:1, F.B. Feiburg - F.B. Mi­lchen Bayern Mün-

rth F.C. Mrnberg :3, F.C. Bayreuth - Würzburger Kickers

B. f. N. Huchenfeld - eim F.C. Ersingen M.

r llLuä»

-endet man am besten die un Händen und dem Gesicht Dame erwünscht ist. Em matte Creme wundervoll I eine vorzügliche Unterlage eme gleicht einem tauslisch löckchen und Flieder, ohne rnehme Welt verabscheut, terstützt durch Leodor-Ede!» - Verkaufsstellen zu haben.

nbürg.

rrten

und nachmittags Nr. 8) dem Kontroll-

lober 1930,

lichtiger Teil lieben Vaters

Insbesondere dem Militär zniederlegung -lumenspenden chlafenen zur

nterbliebenen: . Feil.

vas Geld tröstet, ohne wirksame Zeitungs- der beste Helfer sein.

Bezugspreis: Monatlich in Neuenbürg ^1.50. Durch die Post im Orts- und Oberamts­verkehr, sowie im sonst, inl. Berk. ^ 1.86 m.Poft- bestellgeb. Preise freibl. Preis einer Nummer 10 2/.

gn Fällen höh. GewaU besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zeitung od. aus Rückerstattung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen alle Poststellen, sowie Agen- uren u. Austrägerinnen jederzeit entgegen.

Fernsprecher Nr. 4.

Giro-Konto Nr. 24

Der LnztSler.

Anzeiger iür Sas Enztal unS Umgebung. Amtsblatt für Sen Vberamtsbezirk Neuenbürg.

Erlcheint täglich mit Ausnahme Ser Sonn- und Keiertaqe.

Druck und Verlag der L. Meeb'schen Buchdruckerei lFnbaber Fr. Biesinger). Für die Schristleitung verantwortlich Fr. Biestnger in Neuenbürg.

Die einspalüge Petitzeile oder deren Raum 25 Reklame-Zeile 80 Kollektiv-Anzeigen 100 Proz. Zuschlag. Offerte und Auskunfterteilung 20 st, Bei größeren Aufträgen Rabatt, der im Falle des Mahnver­fahrens hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 8 Tagen nach Rechnungsdatum erfolgt. Bei Tarisände- rungen treten sofort alle früh. Vereinvarungen außer Kraft. Gerichtsstand für beide Teile: Neuenbürg. Für tel.Austr. wird keine Gewähr übernommen.

« W8.

Iiklllsg des 4. November Mb.

88. Jahrgang.

Der entscheidende Schlag im Trans Atlantikflug.

Der große Wal folgt seinem kleinen Bruder. Dornier X ist seetüchtig und überfliegt jeden freien Ozeanwcg. Flugzeuge an der Leine. Endkampf zwischen Flugboot und Luftschiff?

Von Clemens Franz Hünefeld.

Und wieder sind die Augen der Welt ans eine deutsche Leistung gerichtet! Das größte Flugboot der Erde tritt seinen entscheidenden Bersuchsfkug über das Weltmeer au. Entschei­dend! Wenn es mißlingen würde, wüßte die Ftugtechnik der Erde, daß sie auf einem fatschen Wege zum Ziel gestrebt hätte. Sie ist aber überzeugt, daß sie fruchtbare Arbeit geleistet hat, also wird der große Schlag der deutschen Technik im Trans­atlantikslug -getingen. Dernier X, der große Wat, fotgt seinem kleinen Bruder. Der wurde von dem kühnen Flieger v. Gro­nau, etappenweise, wie ein Verkehrsflugzeug fliegen soll, nach der Metropole Amerikas gebracht. Dem tüchtigen und erfolg­reichen Piloten trug seine Tat die Anerkennung des Reichs- oerlehrsministers unter gleichzeitigem Geschenk desPrinz Friedrich von Homburg" ein, des anderen berühmtenjungen Mannes", der eine Entscheidungsschlacht durch die impulsive Nichtbeachtung eines Befehles, in der Reserve zu bleiben, für sein Vaterland gewann. Der große Dornier X rückt nun mit Billigung seinerVorgesetzten" nach. Er ist befähigt, jede freie Moeresstrecke zu bewältigen. Dieses Flugboot darf sich nach den bisherigen Erfahrungen als Herr der Stürme und Herr der Meere betrachten. Es wählt freiwillig einen Etappen­flug, weil es auspoben soll, in welchem Grade die bisher vor­handenen Stützpunkte schon einem regelmäßigen Verkehrsflug über den Atlantik gerecht werden können. In diesem Sinne zn allermeist gestaltet sich der Flug der mächtigsten Flug- maschine unseres Planeten, die von zwölf 625 PS.-Motoren empor- und vorwärts getragen wird, zu einem Versuchsflug. Bei ihm gebührt den Technikern der Verkehrsabwickelung das Wort. Dornier X soll diesseits und jenseits des Atlantik zeigen, daß Dr. Claudius Dornier den brauchbaren Typ des Bellverkehrsflugzeugs gesunden hat, das heißt eine Maschine berüt stellt, die sicher für Mannschaft und Reisegäste, slug­planmäßig und in jeder Hinsicht zuverlässig mit Menschen und Frachten zu wirtschaftlichen, zu billigen Preisen jede Lust­entfernung bewältigen kann. Die ungeheure Tragweite dieses Vorhabens können wir ermessen an der ungeteilten leiden­schaftlichen Aufmerksamkeit, die den meerüberbrückenden, welt­umspannenden Fahrten der Zeppelin-Luftschiffe zugewandt worden ist. Vielleicht bedeutet der Amerikaslug des Dornier X die Entscheidungsschlacht nicht nur für den transatlantischen Luftverkehr, sondern auch den Eintritt in den Endkamps zwi­schen Flugzeug und Luftschiff. Noch sieht es nicht danach aus, als ob eine Befürchtung des Grasen Zeppelin währ werden könnte,mich mitsamt 'meinem Kasten zum alten Eisen zu werfen". Selbst im Augenblick des Amerika-Startes des Dor­nier X muß das deutsche Volk es seinem alten Grafen danken, daß er sein Leben und seinen unerschütterlichen Willen für die Entwickelung eines lenkbaren Lustschisses einsetzte und ihm sogar einmal die Rolle zu wies, die Voraussetzung des Fliegen­lernens zu sein. Die Flugzeuge sollten von den Zeppelinen in die Lust herabgehängt werden und so den Fliegern unter Sicherung vor der Absturzgefahr gewissermaßen die ersten Nügelschläge in dem ungewohnten Element ermöglichen, ähn­lich wie der Schwimmlehrer seine Schüler an der Angel hält. Für uns heutige ist das eine ungemein heitere Vorstellung. Aber wer will bestreiten, daß die Fliegerei im Verlaus der gerade dreißigjährigen Entwicklung der Zeppelin-Luftschiffe einen ähnlichen stürmischen Aufschwung genommen hätte, wenn nicht die sieghafte Werbekraft des Grafen Zeppelin für die Eroberung des Lustmeeres die Lustpioniere Deutschlands und der ganzen Welt in Atem gehalten hätte! Auch Elau- mus Dornier verdiente als Ingenieur seine -Sporen auf der ZePPelin-Werst in Friedrichshafen beim Bau der lenkbaren Luftschiffe. Und es ist kein Zufall, daß seine herrlichen Wale, die das Bedürfnis hatten, immer größer zu werden, bis der Dornier X entstehen durfte, ihre Leiber zu allererst in das Wasser des Bodensees tauchen, des weltbekannten Sprungbretts B Zeppeline. Diese sind auf jeden Fall Wegbereiter des üstgzeuges gewesen, allerdings in höherem Sinn als in der "»gedeuteten Rolle als Bademeister der Lüste. Die Geschichte der Zeppeline ist im übrigen so dornenreich für ihre Vor- kampfer gewesen, ganz gleich, ob sie Zeppelin oder Eckener Lwten, daß ihre Abdankung im Augenblick ihrer höchsten Triumphe durch ein neueres, leistungsfähigeres Lustverkehrs- unstel sich dem Mosaik von Enttäuschungen und Bitternissen "uch immer wieder neuen Großtaten genau Passend einstigen würde. Dabei brauchen wir nicht an das Schicksal desR. 101" "er Engländer zu denken, lieber diesen Werdeabschnitt sind unsere Zeppeline längst hinaus. In dieser Richtung beruhigt uns heute schon die offenherzige Untersuchung der Kata- Itrophe, die unter Beisein Eckencrs in England durchgesührt wird und bereits klar legte, daßR. 101" unter Begleitumstän­den startete, unter denen ein Startbefehl für deutsche Zeppe- une unmöglich gewesen wäre. In wenigen Tagen werden wir "Nssen, was das mächtigste Flugzeug der Erde im Vergleich Mt den besten lenkbaren Luftschiffen vollbringen kann. Wie nnmer auch die Probe aussallen mag: die Welt kommt an der Tatsache nicht vorbei, daß auch die entscheidenden Leistungen bst die Entwicklung des Flugzeuges obendrein in einer 3m schändlichster Bedrückung unseres Landes von den D eutschen hervor aebrackit w orden sind. _

Deutschland.

Ausschußfitzung des Kürperschaftsbeamten-Vereins.

Stuttgart, 3. Nov. In der letzten Ausschuß-Sitzung des

Körperschastsbeamtenoereins wurde über die Neuordnung des Kassen- und Rechnungswesens der Gemeinden und Amtskör- perschasten beraten. Was dw Art der Hauptbuchsührung an­langt, so hat sich aus der Aussprache ergeben, daß die sog. Spaltenbuchführung für die kleineren Gemeinden in Betracht kommt, sie soll aber nicht vorgeschrieben werden. In allen übrigen Gemeinden und Körperschaften verdient die kameri- listische Buchführung den Vorzug, weil sie durchsichtig, einfach und übersichtlich ist. Die kaufmännische Buchführung kommt nur für gesondert verwaltete gewerbliche Betriebe und Unter­nehmungen in Frage. Auch eine Konzentration der öffent­lichen Kassen in den einzelnen Gemeinden wird ernstlich in Erwägung zu ziehen sein. Auch die Rechnungsprüfung wurde einer Kritik unterzogen, wobei übereinstimmend zum Ausdruck kam, daß eine Prüfung der Gemeindepflegerechnungen durch ältere, erfahrene Beamte wünschenswert -wäre. In der Frage der Ermäßigung der Verzugszinsen bei verspäteter Abliefe­rung von Staatssteuern konnte bis jetzt nichts erreicht werden, da die Sätze gesetzlich festgelegt sind, die Ermäßigung soll aber auch weiterhin angestrebt werden. Dem Ersuchen des Stadt­schultheißenamts Blaubeuren entsprechend wurde eine Eingabe' an das Reichssinanzministerium, weitere Aufhebung von Fi­nanzämtern zu unterlassen, vom Verein unterstützen. Auch Heuer wieder ist die Aufhebung der Finanzstatistik ungeordnet worden, welche alljährlich für Gemeinden und Amtskörper- schasten einen ganz beträchtlichen Aufwand an Zeit und Geld erfordert. Von allen Seiten wurde wieder, wie schon bei der Landesversammlung in Hall, die Forderung erhoben, daß end­lich von der Ausstellung einer Finanzstatistik abgesehen werden soll.

Vertretcrvcrsammlung des Württ. Beamtenbundes.

Stuttgart, 3. Nov. Die Vertreterversammlung des Württ. Beamtenbundes fand am 2. November statt. Sie stand im Zeichen der verschärften Wirtschaftskrise. Der Wirtschasts- und Finanzplan der Reichsregierung wurde sowohl im Ge­schäftsbericht, als auch in der sehr eingehenden und lebhaften Aussprache einer gründlichen Beurteilung unterzogen. Hier­bei wurde die Hilfsbereitschaft der Beamten, nach besten Kräf­ten zur Neberwindnng der Wirtschastsnot unseres Volkes bei­zutragen, mit Nachdruck betont. Einstimmige Annahme fand eine Entschließung, wonach die württ. Beamtenschaft, die ihr einseitig angesonnene, überdies des notwendigen sozialen Ein­schlags entbehrende Gehaltskürzung ablehnt. In den von der Reichsregierung gemachten Vorschlägen wurde vor allem eine gerechte Steuergesetzgebung unter Heranziehung aller lei­stungsfähigen Schichten, insbesondere der hohen Einkommen, vermißt. Tie Auswirkung des fünsprozentigen Zuschlags zu der Einkommensteuer ist viel zu gering. Die beabsichtigte Sen­kung der Realsteuern um 4M Millionen ist in dem Augenblick unverständlich, in dem der Beamtenschaft eine Belastung von über 500 Millionen auserlegt wird. Bedauerlich ist das Fehlen eines Versuchs, der Kapitalflucht zu steuern und wirksame Maßnahmen zur Preissenkung vorzunehmen. Sachliche Vor­aussetzungen für eine Gehaltskürzung fehlen, da die Besol­dungsneuregelungen vom Jahr 1927 erst nach einer Steige­rung der Gesamt-Lebenshaltungskosten von rund 13 Prozent und des allgemeinen Lohnniveaus um 10 Prozent vorgenom­men wurde. Sodann wurde zu einer Reihe weiterer Fragen aus dem Gebiet der Besoldung, des Beamtenrechts und der Wirtschaftspolitik Stellung genommen. Bezüglich der Wohl- sahrtseinrichtungen wurde ein weiterer Ausbau in Aussicht gestellt. Besondere Beachtung fanden die Sparmaßnahmen der württ. Regierung, zu denen nach einem Bericht über eine mit -dem Staatspräsidenten am 30. Oktober stattgefundene Be­sprechung folgende Entschließung angenommen wurde:Die Beamtenschaft hat das größte Interesse an einer geordneten und sparsamen Staatsverwaltung. Sie muß aber daraus Hin­weisen, daß auch in Zeiten der Not Sparmaßnahmen die Leistungsfähigkeit der Staatsverwaltung nicht gefährden und verschlechtern dürfen. Die Vertreterversammlung des Württ. Beamtenbundes stellt fest, daß die von der württ. Regierung bereits ungeordneten Sparmaßnahmen diese Leistungsfähigkeit der Staatsverwaltung stark beeinträchtigen. Wenn von der Regierung gefordert wird, daß im.Personaletat für 1931 und 1932 überhaupt keine Verbesserungen vorgenommen und der Personalstand der nicht planmäßigen Beamten nach dem Stich­tag vom 15. September grundsätzlich nicht vermehrt werden dürfen, so müssen die sachlichen Aufgaben des Staats darunter leiden, ganz abgesehen davon, daß die berufliche Heranbildung und Ertüchtigung des Nachwuchses geschädigt wird. Diese Maßnahmen berücksichtigen insbesondere nicht, daß die Staats­verwaltung zum großen Teil keinen Einfluß aus den Umfang ihres Geschäftsanfalls hat. Die Vertreterversammlung be­dauert weiter, daß die vom Staatsministcrium beschlossene viertelsährliche Anstellungs- und Besörderungssperre einem Teil der Beamtenschaft einseitige Opfer- auserlegt, die verbit­ternd wirken. Durch die Einschränkungen aus sachlichem und Persönlichem Gebiet wird ein Raubbau an der Gesundheit und Arbeitskraft der Beamten getrieben, zumal die Beamtenschaft schon bisher vermehrte Arbeitsleistung aus sich nehmen mußte. Sie muß daher wünschen, daß sreiwerdende Planstellen im Interesse einer geordneten Staatsverwaltung mit möglichster Beschleunigung wieder besetzt werden. Die Beamtenschaft leidet schon genügend unter der ihr cmserlegtcn Reichshilse, unter der drohenden Gehaltskürzung, der Beamtenhetze und der mit ihr verbundenen falschen .Beurteilung ihrer Besol- Lungs- und Rechtsverhältnisse. Die Vertreterversammlnng des Württ. Beamtenbundes hätte gewünscht, daß die württ. Re­gierung den Druck auf die Beamtenschaft nicht noch durch Maßnahmen verstärkt hätte, deren finanzielle Auswirkung und sachliche Berechtigung sehr zweifelhaft werden müssen. Sie er- ivartet deshalb daß die Sparmaßnahmen voni 30. Juli und'

E. Oktober 1930 außer Kraft gesetzt werden und auch im Staatshaushalt 1931/32 den Bedürfnissen einer geordneten Staatsverwaltung Rechnung getragen wird." Der verabschie­dete Haushaltsplan setzt die Organisation in den Stand, die Württ. Beamtenzeitung auszubauen und die in diesen Zeiten erforderlichen Arbeiten durchführen zu können.

Die bayerische Postabfindung.

München, 3. Nov. Für die Postabsindung hatte Bayern vom Reich an Zinsen 5,6 Millionen Mark zu fordern. In den Verhandlungen mit dem Reichskanzler hat Dr. Held die Aus­zahlung der Zinsen, wie berichtet, nunmehr erreicht.. Die Ausgleichung des bayerischen Staatshaushalts gründete sich zu einem wesentlichen Teil neben der Schlachtsteuer aus die Ab­findungszinsen. Nun wird aber Bayern vom Reich nicht die ganze Summe, sondern nur 3,3 MMonen ausbezahlt erhalten, da die Reichspost eine Gegenforderung an Bayern von 2,3 Millionen hat. .Rechnerisch macht dies ftir den Haushalt nichts aus, da sich eben die Ausgaben feite um die 2,3 Millionen Mark verringert.

Eine Drohung der Volkspartei.

Berlin, 3. Nov. Parteiamtlich teilt die Deutsche Volkspar­tei mit, daß der Reichsausschuß der Deutschen Volkspartei zu- sammengetreten war. Bei den Verhandlungen führte der stell­vertretende Parteiführer Dingeldey aus: Für die parlamen­tarische Haltung der Reichstagsfraktion der Volkspartei >war und bleibt entscheidend die Tatsache, daß es nur eine durch­greifende und großzügige Reform auf steuer-, sozial- und wirt­schaftspolitischem Gebiet als einzige Möglichkeit zur Rettung des Vaterlandes gibt. Nur weit die Regierung durch ihr Programm und die Rede des Reichskanzlers die gleiche grund­sätzliche Einstellung bekundet hat, konnte die Fraktion die Ver­antwortung dafür übernehmen, der Regierung die Arbeit zu ermöglichen. So steht sie der Regierung in fraktioneller Un­gebundenheil mit eigener Verantwortung gegenüber und hat die Aufgabe, darüber zu wachen, daß die klare Sache des Re­formwillens nicht durch irgendwelche sozialistischen Einflüsse abgebogen wird. Schon im Lause dieses Monats, spätestens bei Zusammentritt des Reichstags, muß die Regierung, wenn sie den durch die Notverordnung besch-rittenen Weg in seiner Grundrichtung nicht preisgeben will, auf den Widerstand der Sozialdemokratie stoßen. Jede Nachgiebigkeit gegenüber sozia­listischen Wünschen muß eine völlige Schwenkung der Reichs­tagsfraktion der Deutschen Volkspartei zur Folge haben. In diesem Falle muß die Regierung sich dessen bewußt sein, daß eine solche» Entwicklung zugleich die Gefahr ihres Sturzes durch die Mehrheit der bürgerlichen Parteien bedeuten kann. Die Annahme der Entschließung über die Abrüstung im Auswär­tigen Ausschuß, die von der Volkspartei im Einvernehmen mit dem Außenminister ausgcarbeitet worden ist, durch die Nationalsozialisten und die übrigen Gruppen mit Ausnahme der Hugenberggruppe beweise, daß es möglich ist, für die kom­menden internationalen Auseinandersetzungen auch die in der nationalsozialistischen Bewegung enthaltenen Kräfte einzusetzen. In der Aussprache kam auch Reichsminister Dr. Curtius mit sehr beifällig aufgenommenen Darlegungen zu Wort.

Ausland.

Graczynski weigert sich, Vertreter der deutschen Minderheiten zu empfangen.

Kattowitz, 2. Nov. Am Freitag hatten sich Vertreter der deutschen Minderheit in Ostoberschlesien, und zwar der Abge­ordnete Rosuuiek, sowie der Cheftedakteur desVolkswille" und Führer der deutschen Sozialdemokraten, Kowoll, in Be­gleitung des Führers der polnisckwn Sozialdemokraten, Woje­wodschaftsrat Junta, zum Wojewoden Graczynski begeben, um wegen der letzten Ausschreitungen gegen Angehörige der Min­derheit Einspruch zu erheben. Der Wojewode lehnte es ab, die Delegation persönlich zu empfangen, sondern verwies sie an Wojewodschaftsrat Dr. Saloni. Dieser erklärte, namens des Wojewoden, die Delegation möge ihre Beschwerde schriftlich einreichen. DieKattowitzer Zeitung" und derOberschlesi- sche Kürier" wurden am Freitag wegen ihrer Stellungnahme zu den Ausschreitungen in Nikolai von der Polizeibehörde be­schlagnahmt.

Ttcgerwald kommt nach London.

London, 3. Nov. Im Verlause ihrer Bemühungen, die Lage der englischen Industrie durch internationale Abmachun­gen über Arbeitsbedingungen zu erleichtern, hat die englische Regierung den Reichsminister Stegerwald zu einer Bespre­chung nach London eingeladcn. DerDaily Herald" teilt mit, daß Herr Stegerwald die -Einladung angenommen habe und im Lause der nächsten zehn Tage in London eintressen werde. Er werde hicy/ insbesondere mit dem Bergwerksminister Shin- well, sowie mit der Staatssekretärin im Arbeitsministerium Fäulein Bondsield verhandeln.

Aus Stadt und Bezirk.

Neuenbürg, 4. Nov. (Keine Grippeangst!) Vom Reichs- ansschuß für hygienische Volksbelehrung wird geschrieben: In der Bevölkerung macht sich wiederum, wie meist um diese Jah­reszeit, eine gewisse Grippeangst bemerkbar. Ein Grund da­für liegt gegenwärtig keineswegs vor. Außerdem vertreibt' man mit der Angst keine Krankheit, sondern zieht sie im Gegenteil eher herbei, weil der Aengstliche oft unbedachter und törichter handelt als der Gleichmütige. Die statistischen Nach­weisungen zeigen in diesem Jahre bis jetzt ein außerordentlich geringes Auftreten der Grippeerkrankungen. Allerdings ist die Grippe eine unberechenbare Erkrankung. Die Vorbedingungen