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er.) Der Bolksmund und von der wiffen-- nensgebung bestätigt, tischer Uebergänge — i> oft auch schon M der Natur ist, da alle igenartige besinnliche nähert sich das Kir- elic, die sich auf den Hauptsaä>e um das Schnee. Sie sagen, ein sog. Nachsommer : „Zu Allerheiligen- Dagegen: „Bringt rtini einen Sommer", r Bauern recht, denn Frucht und Klee". - der erste Schnee in er Schutz". Mariä ll, macht den Winter st im Laub, wird der Sinter früh das Haus, November die Bäume i Mai. — Wenn das >r Martini absällt, ist i auf Martini Nebel An Martini Sonnen- er Andreasschnee (3V.)
oermut, die den Allerbegleitete, hielt nicht iden drang die Sonne irung zu schaffen, wie int ist. Kein Wunder, um den einzigartigen n. Besonders starken In den späten Abend- Sturm ein, der Len Bäumei, fegte und an üchswog auf Markung ärzte Buche die Hoch- e Störungen in der Die Wiederherstellung s kann als ein Glück : Schladen kamen.
itube Karl Silbereijen rt-Club Enztal imlung ab, die sich > seitens der Vorstand- der großen Zahl von e an den Tag gelegt ehren keine Beanstan- lS31 nach kurzer Auseinzelnen Vorstande- : Aenderung, für die Die Veranstaltungen ung für die Durchsüh- iclien Veranstaltungen, pellen Programm ab- Not, die alle Kreise rgssäumige Mitglieder chnahmen zurückgehen mmlung mit dem Geer der M.S.C. Enztal nu, daß seine Mitglie- i. Bei dieser Gelegen- nssenhafte und anstän- lfnahme im A.D.AL hm in lstotlagen jeden imtliche Auskünfte, die vaigen Folgen zusani-
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ihrend Herr Oldenbroo! etwas von dem konjeo Kaufmanns" der alle» altung des IunggeM» dabei doch eleganter M
l, im Gegensatz zu den« chliffenen Brillengläser» herab. In dem frische rbewegt
lnd. saß Sperk am Pu aber. Der hatte soeb« in Brand gesetzt, st»m Rücken, im geräumige»
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Birkenfeld, 2. Nov. Von der Sängevabteilung des 1. F.C. Birkenfeld 08 wird uns mitgeteilt, daß dieselbe am 9. Nooem- ber im Hotel zum „Schwarzwaldrand" ihr diesjähriges Herbstkonzert abhält. Die Sängerabteilung steht seit Jahresfrist wieder unter ihrem bewährten Dirigenten Carl Staib. Auf Las reichhaltige Programm wird besonders hingewiesen. Es kommen Chöre von ganz hervorragenden Komponisten (Schubert, Beethoven, Armin Knab, Moldenhauer, Keldorfer) zum Vortrag. Ws Solisten wirken Frl. Bester (Klavier) und Eugen Müller <Bariton) mit. Um die Besucher des Konzerts finanziell "nicht zu schwer zu belasten, werden während des Konzerts keine Getränke verabreicht. Der Beginn ist auf 5 Uhr festgesetzt, damit auch von auswärts Gönner unserer Sache beiwohnen können. Nach dem Konzert ist gemütliches Beisammensein mit Tanz. (Siehe Inserat in morgiger Ausgabe.)
(Wetterbericht.) Im Süden liegt ein Hochdruck, während sich im Norden zwei Tiefdruckgebiete zeigen. Für Dienstag und Mittwoch ist immer noch zeitweilig bedecktes, unbeständiges Wetter zu" erwarten.
r nicht gern in PrA . . auch nicht von du sich bei unserem S-t«» ienheit als um eine SM t unsere Firma. an-M ' an?!" . ^
gern, mutz aber auf im Kontor s—tets u"
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.rang erregt aus. ul! — So kauft, um ' , er S— tadtgutpachter °° tschasten nicht mehr (Fortsetzung sE"
Württemberg.
Stuttgart, 2. Nov. (Todesfall.) Kommerzienrat Emil Zoeppritz, Mer Teilhaber der Firma Zoepprltz, Wagner L Co. in Calw, längere Jahre Mitglied und Vorstand der Handelskammer Calw, in welcher Eigenschaft er sich große Verdienste um die Hebung von Handel und Industrie erworben hat, ist hier im Atter von 85 Jahren am 29. Oktober gestorben. Ec hat auch an den Kriegen 1866 und 1870 mit Auszeichnung tellgenommen.
Stuttgart, 2. Nov. (Sachvcrstündigenberaiung Uber die Mineral- quellen.) Die zu einem Gutachten über die Zukunft der Cannstatter Mineralquellen ausgeforderten Sachverständigen, zu denen namhafte Geologen gehören, werden, wie der schwäbische Merkur berichtet, Mte November nochmals zusammentreten, um Wasserspiegelbeobachtungen voczunehmen nnd nochmals eingehend die Möglichkeit zu besprechen, wie sich die Schüttung der Quellen bestem läßt- Der Auf- stau des Neckars, ss wird dem Blatte versichert, hat sich wohl noch nicht voll auswirken können, da sich die Grundwasterbewegung nicht so schnell den veränderten Verhältnissen anpaßt. Man wird also auf -qs Gutachten noch einige Zeit warten wüsten.
Giengen a. Br., 2. Nov. (Dank der Reichsbahn.) Der Vorstand des Reichsbahnbetriebsamts Ulm hat allen denen, die bei dem Eisenbahnunglück am 28. Oktober Hist geleistet haben, herzlich ge- dankt, insbesondere der Freiwilligen Sanitätsabteilung und der Fret- Mgen Feuerwehr von Giengen, aber auch Privatpersonen, die ohne Zaudrm opferwillige und menschenfreundliche Hilfe geleistet haben. Besondere Anerkennung findet auch das musterhafte Verhalten des Publikums.
Stuttgart, 1. Nov. (Weitere Schwabensiedlungen in Mecklenburg.) Nachdem eine sachverständige Besichtigung durch in Mecklen dura bereits seit einigen Fohren ansässige schwäbische Siedler stattge staden hatte, haben sich auf deren Empfehlung von den zwölf wiirttembergischen Teilnehmern, die sich der letzten Befichtigungsreise Mgeschiosten hatten, sofort zehn ongckaust. Es handelt sich hierbei ausschließlich um Siedlerstcllen aus dem Gute Leisten, das an der Staatsstraße nur 3V, Km. von der Stadt und Bahnstation Wittenburg entfernt liegt. Die Reichssiedlungskredite für dieses Gut Lehsen sind auf Empfehlung des mecklenburgischen Siedlungsamtes bereits bewilligt und bezahlt. Am Dienstag, 18. November, findet die siebte Besichtigungsfahrt zu den Siedlungsgütern in Mecklenburg statt. Das Gut Lehsen soll und wird ausschließlich mit süddeutschen Landwirten besiedelt werden, wofür die notwendigen vertraglichen Vereinbarungen getroffen sind. Mit voller Ernte beträgt der Preis für eine 15 Hektar große Stelle zirka 36000 RM. bei 6000 RM. An Zahlung und für zehn Hektar zirka 28 000 RM. bei 4000 RM. An zahiung. Restkausaelder sind durch unkündbare öffentliche Siedlung? tnMr gesichert. Das Inventar muß jeder mtlbrtngen oder sich aus den Beständen des Gutes oder anderswo in der Nähe kaufen. Das Gut Lehsen hat eine erstklassige schwarzbunte Milcholehherde. An Meldungen für die neue Besichtigungsfahrt nimmt die Süddeutsche Siedlungsgensstenschaft in Stuttgart, Kernerstraße I, Telefon 40036, «litgeaen, wo auch die Lage» und Baupläne eingesehen werden können.
Walheim, OA. Besigheim, 1. Nov. (Römische Funde). Paul Betzner fand beim Graben eines Sickerloches an der KIrchheimer Straße römische Kulturüberreste. Der Fund ist umso interessanter, als « ln einer Tiefe von 2,5 Meter gemacht wurde. Wenige Meter davon weg befindet sich eine starke Sand» und Klesbank, in der man schon fossile Geblßreste der Hyäne und des Wolfs fand. Dem Landesamt siir Denkmalspflege ist Mitteilung gemacht.
Oberndorf a. N.» 1. Nov. (Den Abhang hinunter). Nachts gebet ein Radsahrrr aus Altoberndorf aus dem Nachhauseweg unterhalb des Möbelhauses Silberburg eine etwa l5 Meter hohe, sehr stelle Böschung hinunter. Vorübergehende hörten den Radfahrer stöhnen, begaben sich an die Unsallstelle und fanden den Verletzten in einer Blutlache liegend. Der herbeigerusene Arzt stellte nicht unbr- deutende klaffende Wunden im Gesicht fest und iibersührten den Verletzten in das städtische Krankenhaus.
Ravrnsburg, 1. Nov. (Verhaftung des Räubers). Der Räuber, dee gestern einen Lohnbeamten der Firma Escher Wyß L Co., Ravensburg, überfallen und eine Mappe mit 1800 Mk. Inhalt entrissen hat, konnte noch am gleichen Tag ln Tettnang feftgenommen werden. DerFestgenommene ist der 25 Jahre alte Schlaffer Wurst von Ravensburg.
Grrstetten, OA. Heldenhelm, 2. Nov. (Spielt nicht mit Schieß- gewehren. — Ein 14 jähriges Mädchen schwer verletzt). Freitag abend trug sich in einem Hause in der Waffergafle ein bedauerlicher Unfall zu. Es stand dort eine geladene Flinte. Abends traf ein Freund in dem Haus ein, der die Flinte nahm und keine Ahnung hatte, baß W geladen war. Er zielte aus die ebenfalls anwesende 14 jährige Tutel Hering und drückte ab. Zum größten Schrecken der Anwesenden entlud sich die Flinte und die 6 Mtllimeter-Kugel drang in den «ops der Mädchens. Die Verletzte wurde noch am Abend in das «eziekskrankenhaus nach Heldenhelm übergesührt, wo die Kugel entsinn werden soll.
Pall, 1. Nov. (Ein Postauto umgestürzt.) Das Postauto Hall 7-Malnhardt ist heute mittag kurz vor Hetmbach verunglückt. Es Wie sich eine Störung in der Benzinzuleitung eingestellt. Der Wagen- Mm mußte etwas zurückfahren, um wenden zu können, was er an emeni Steinbruck» versuchte. An der abschüssigen Stelle überschlug sich Moch der Wagen, so daß die Räder nach oben standen. Sechs Fahr» We und der Führer mußten schwerverletzt in das DIakoniffenhaus hou gebracht werden.
Aus der Handwerkskammer Reutlingen.
Reutlingen, 1. Nov. Im Rathaussaal traten letzten Mittwoch nachmittag unter dem Vorsitz des Flaschnerobermeisters und Landtgasabgeordneten Henne-Tübingen zum ersten Mal me neugewählten Mitglieder der Handwerkskammer Reut- -Men zusammen, um die Zuwahl von vier sachverständigen Personen auf Grund der Kammersatzungen vorzunehmen, unter Berücksichtigung der verschiedenen Vorschläge aus Be- znken, die einen Vertreter bei der ordentlichen Wahl zur Kam- uier nicht oder nur ein Mitglied erhielten, wurden von der Vollversammlung einmütig folgende Herren zugewählt: Wtz Teufel, Bäckerehrenobermeister und Gemeinderat in
?Emgen, 2. Gustav Fifchinger, Malermeister in Schramberg, '' «alter Mehne, Flaschnermeister in Schwenningen, 4. Hans Friseurobermeister in Tübingen; als Stellvertreter:
«eck,
l. Konrad Röcker, Baumeister und Gemeinderat in Reutlingen, ^Lemrich Kunz, Konditorobermeister in Reutlingen, 3. Karl EKer, Buchdruckereibesitzer und Gemeinderat in Nürtingen,
, «uhelm Held, Buchbindermeister und Gemeinderat in Rot- T^vurg. Sodann fand am Donnerstag vormittag 9^ Uhr dem Rathaus in Reutlingen zunächst die nichtöffentliche I
Sitzung statt. Der Regierungsvertreter war durch Krankheit am Erscheinen verhindert. Der Ehrenpräsident der Kammer, Schreinerehrenvbermeister Vollmer-Rottenburg, eröffnete die Sitzung und gedachte in herzlichen Worten der vielen Opfer der beiden Bergwerksunglücke. Zum Gedächtnis erhob sich die Versammlung von den Sitzen. Den schwer geprüften Familien wird die Kammer entsprechende Beiträge zur Verfügung stellen. Zum 1. Vorsitzenden der Kammer wurde einstimmig der seitherige Vorsitzende, Flaschnerobermeister und Landtagsabg. Henne wieder gewählt. Aus der Mitte der Versammlung wurde ihm das uneingeschränkte Vertrauen des Schwarzwälder Handwerks ausgesprochen. Oberbürgermeister Dr. Haller überbrachte die Grüße der Stadtverwaltung und beglückwünschte Herrn Henne zu der einstimmigen Wiederwahl. Mit dem herzlichen Dank für das ihm entgegengebrachte Vertrauen übernahm Herr Henne den Vorsitz, indem er zu einer Reihe Fragen der Handwerkswirtschaft Stellung nahm, auf die wir später zurückkommen werden. Die Neuwahl des Vorstands der Kammer brachte folgendes Ergebnis: 1. Fritz Teufel, Bäckerehrenobermeister und Gemeinderat in Tuttlingen, 2. Christian Haußmann, Schmiedmeister und Gemeinderat in Metzingen, 3. Hermann Schweizer, Gipserobermeister und Gemeinderat in Nürtingen, 4. Wilhelm Conzelmann, Glaserobermeister in Tailfingen, 5. Gottlob Tochtermann, Schreinermeister in Reutlingen. Vorstandsmitglied Haußmann dankte den Mitgliedern namens der gewählten Vorstandsmitglieder, worauf die Bildung mehrerer Ausschüsse erfolgte. Der Rechnungsprüfungsausschuß setzt sich in Zukunft zusammen aus den Herren Schmiedmeister Christian Haußmann, Metzingen; Gipserober- meistcr Hermann Schweizer, Nürtingen; Schuhmacherobermeister Fritz Schüler, Calw; Metzgermeister K. Laur, Oberndorf. Der Berufungsausschuß in Gesellenprüfungsangelegenheiten besteht aus den Herren Schreinermeister Gottl. Tochtermann, Reutlingen; Bäckerobermeister Erwin Rode, Reutlingen; Friseurobermeister Hans Keck, Tübingen; Gipserobermeister Hermann Schweizer, Nürtingen als Stellvertreter. Eingesetzt hatte die Vollversammlung einen Bauausschuß, dem folgende Herren angehören: Flaschnerobermeister Henne, Tübingen; Baumeister Konrad Röcker, Reutlingen; Gipserobermeister Hermann Schweizer, Nürtingen; Maurerobermeister Ernst Kläger; Sulz; Schreinermeister Ernst Müller, Freudenstadt: Schlossermeister Jobs. Hecht, Reutlingen; Zimmerobermeister Karl Gunkel, Horb; Schreinermeister Gottlob Tochtermann, Reutlingen. Die Vollversammlung nahm den vorgelegten Entwurf einer Geschäftsordnung für die Kammersitzungen und den Entwurf von Vorschriften der öffentlich bestellten und beeidigten Sachverständigen an, über die Syndikus Eberhardt kurz berichtete. Auf Vorschlag der Rechnungsprüfungskommission wurde die Jahresrechnung der Kammer von 1929/30 abgenommen, worauf in Antvesenheit des neugewählten Ge- sellenausschusses der Kammer die öffentliche Sitzung stattfand, auf die wir später zurückkommen werden. Zum Vorsitzenden des Gesellausschusses der Kammer wurde Schreinermeister E. Schüler, Reutlingen, und als dessen Stellvertreter Faktor Gottlob Zimmermann, Reutlingen, gewählt. Die Herren Bäckerehrenobermeister Zech, Reutlingen, und Flaschnermeister Essig, Calw, wurden in Anbetracht ihrer Verdienste um das Handwerk zu Ehrenmitgliedern der Kammer ernannt.
Vermischtes.
Ein reuiger Sünder. Das schlechte Gewissen ließ einen gläubig gewordenen Menschen nicht mehr ruhen und veran- laßte ihn, folgenden Brief an einen Karlsruher Bürger zu schreiben: Werter Herr! Ta ich ein Gotteskind geworden hin, habe ich auch die Pflicht, Unrechtes Gut wieder zurückzuerstatten. Ich wurde ungefähr 1922 verführt, bei Ihnen eine Geiß zu entwenden. Es tut mir von Herzen leid und ich bitte Sie um Verzeihung, und ich glaube auch, daß Sie mir dieselbe gewähren. Ich lege hier 30 R.M. bei und denke, daß dieser Betrag dem Wert der Geiß entspricht. Mit der nochmaligen Bitte um Verzeihung. Ein reuiger Sünder. — Tatsächlich kann sich Herr K. noch gut an den Diebstahl der oben erwähnten Ziege erinnern, doch ist weder damals noch heute ein Verdacht aus eine bestimmte Person vorhanden. Es gibt also eine Gerechtigkeit! und damit gibt sich der nunmehr voll entschädigte Herr K. zufrieden.
Heiteres aus Gnadengesuchen. Der „Bayerischen Krieger- zeitung" entstammen die nachstehenden Stilblüten aus Gnadengesuchen: Das hochwohlgeborene Amtsgericht hat mich mit der Trunkenheit wegen mich selbst bewundernden Gebarens und begangenen Widerstand in unzurechnungsfähigem Zustande hingeurteilt... — Indem ich jetzt lebend und im Taumel des wilden Sinnenrausches als alter Mann von siebzig Jahren hilflos dastehe, appeliere ich an' Ihr menschliches Gefühl. Meine Mutter wird Ihnen Myrthen streuen, wenn Sie mir die Strafe erlassen, meine Tochter ist in der verwahrlosten Kinderanstalt. — Bitte die kleine Freiheitsstrafe beim Amtsgericht Waldheim für mich zu erledigen. — Ich armer Vater von fünf Kindern, das sechste unter dem treuen Mutterherzen tragend, bitte das Schwert des Damokles, welches über mir schwebt in Gestalt des Herrn Staatsanwalts Kunz, gütigst entfernen zu lassen. — Ich muß gestehen, daß ich das Päckchen Unrat (tote Katze), welche ich auf meine Schwägerin geworfen haben soll, nickst gewesen bin, obgleich mich die Zeugen von hinten erkannt haben will... — Ich am Fuße dieses allerhöchsten Schreibens ergebenst Unterschriebene wollte recht herzlich Litten, mir doch meinen Mann im Gnadenwege zu erlassen. Ich klopfe Sie an ihr gutes Herz. — Mein Herz schimmert in Tränen... und so schwinge ich alte, invalide Schwiegermutter von 64 Jahren mich auf und breite mich einem wohlwollenden Gnadenakte unter.
Handel» Verkehr und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 1. Nov. (Der 1930er.) „Der Weinbau", das Organ des -Württ. Weinbauvercins, enthält folgenden Oktoberbericht über den neuen Wein: Jammerschade ist es, daß die mit vielen Niederschlägen durchsetzte unbeständige Witterung des September und Oktober den Trauben, die so vielverspreck)end draußen hingen, das vorenthielt, was einige Wochen warmen Sonnenscheins noch hätten schaffen können. Allzu früh einsetzende Fäulnis bewirkte, Laß mit dem Ablesen des Frühgewächses (Portugieser und Schivarzriesling) teilweise schon im September begonnen werden mußte. Die Hauptlese setzte etwa am 8. bis 10. Oktober ein und ist jetzt auf größeren Gütern noch im Gang. Die Trauben waren Heuer sehr brühig; fast überall schlug die Menge vor. Die verhältnismäßig niederen Preise, die bei den Vorlesen bezahlt wurden (40—50 Alk. Pro Hl.) erzeugten eine lebhafte Nachfrage, und an sehr vielen Orten waren innerhalb kurzer Zeit die neuen Weine verkauft. Läßt sich auch heute ein vollkommenes Bild der Preisentwicklung bei den späteren Lesen noch nicht gewinnen, so kann man doch sagen, daß der Hektoliter zu 45—90 Mk. gehandelt wurde, wobei die höheren Preise mehr der Stuttgarter Gegend nnd dem Remstal, die niederen Preise dem Unterland zufielen. Trollingerweine guter Herkunft erzielten im Unterland 70 bis 85 Mark, Rotgemischt stand mit 55—65 Mark immer noch höher wie der Weißriesling, der 50-00 Mark, und das Weißgemischtgewächs, das 45—50 Mark kostete. Qualitätsweine der
Herrschaftsgüter sind hierbei nicht berücksichtigt. Rege gefragt, namentlich zur Bereitung von Haustrunk, waren die „Amerikaner"; im Neuenbürger Amt wurden für Taylortrauben 15—16 Mark für den Zentner und für Taylormost 35—40 Mark pro Hl. bezahlt; Oberlinmost galt 40—50 Mark der Hl. Noch nie stand der Herbstverkehr so ausgesprochen unter dem Zeichen, der Lastkraftwagen wie Heuer; wo sonst an Len Bahnhöfen die Weinfässer sich stauten, war Heuer gähnende Leere. Es besteht gar kein Zweifel, daß diese Entwicklung ein absatz- sörderndes Moment bildet. — Soweit der „Neue" sich bis jetzt probieren läßt, verspricht er bei sachgemäßer Behandlung ein recht brauchbarer, geschmacklich durchaus sauberer Mittelwein zu werden, wobei noch die Möglichkeit besteht, daß Spätleserr größerer Güter an die Qualität des Vorjährigen heranreichen.
Stuttgart, 1. Nov. (Dom Obst- und Gemllsemarkt.) Die Zufuhr auf dem Obstgroßmarkt läßt langsam nach. An einheimischer Ware ist auch nicht mehr viel zu erwarten. Geringe Aepsel werden nicht geräumt, in Tafelbirnen ist Mangel. Die Einfuhr ausländischer Aepsel steigt in dem Matz, als die einheimische Zufuhr zurückgeht. Amerikaner in Fässern kommen sehr schön an. Weintrauben zeigen reichlich Verderb. Nüsse gesucht Das Mostobst ging bei starker Ueberführung des Marktes wesentlich im Preis herunter, die Wagen werden jetzt zu 2000—2500 RM. (200 Zentner) gehandelt. Die Hoden Preise hatten den Verkehr lahmgelegt, möglicherweise belebt er sich jetzt wieder. Auf dem Gemüsemarkt ist die Lage unverändert.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 3. Novbr. Bon zuständiger Seite wird mitgeteilt: Das Staatsministerium hat für die Familien der Opfer des Grubenunglücks in Alsdorf 1000 Mark und für die Familien der Opfer des Unglücks in der Maybach-Grube im Saargebtet 500 Mark zur Verfügung gestellt.
Stuttgart, 3. Nov. In seiner am 18. November beginnenden kurzen Tagung wird der Landtag außer verschiedenen Anfragen auch eine neue Landesgebührcnordnung behandeln, durch die das alte Sportelgesetz abgelöst werden soll. Im Dezember dürfte der Landtag dann nochmals zusammenkommen und man rechnet damit, daß in sieser Tagung die Regierung Ihre Stellung zu dem Gutachten des Sparkommiffars Mitteilen wird.
Stuttgart, 2. Novbr. Der Vertretertag der Deutschen demokratischen Partei Württembergs in Stuttgart billigte mit großer Mehrheit den Antrag auf Aufrechterhaltung der Partei, gegebenenfalls im Rahmen der Deutschen Staatspartei.
Stuttgart, 2. Novbr. Wie die „Süddeutsche Zeitung" berichtet, wird außer dem Reichs- und Landtagsabgeordneten des Christlichen Bolksdienstes Bausch-Korntal auch der Reichs- und Landtagsabgeordnete des Christlichen Bolksdienstes Kling-Stuttgart sein Reichstagsmandat ntederlegen. An Stelle von Bausch wird der bekannte Gewerkschaftsführer Behrens, an Stelle von Kling der Erlanger Thrologieproseffor Dr. Strathmann» beide frühere Retchstagsabgeord- nele, die aus der deutschnationalen Fraktion ausgetreten waren, in den Reichstag rtnziehen.
Friedrichshafen, 2. Nov. Die für heute vorgesehene Landungsfahrt des Luftschiffes „Gras Zeppelin" nach Chemnitz mußte wegen außerordentlich schlechter Wetternachrichten aus Sachsen und Mitteldeutschland vom Programm abgesetzt werden. Das Luftschiff ist nun 10.48 Uhr zu einer kleineren Schweizerfahrt ausgesttegen, an der 23 Paffagiere tetlnahmen, darunter Konsul Plaschke mit Gattin aus Chemnitz, und Kapitänleutnant Zander. Die Führung hat Kapitän Lehmann übernommen.
Alsdorf, 1. Novbr. Bei den Ausräumungsarbeiten unter Tage auf der Ungliicksgrube „Anna II" wurde noch ein weiterer Toter geborgen. Es handelt sich um einen Bergmann, der keine Angehörigen hat und daher nicht als vermißt gemeldet wurde. Von den im Esch» weiler Krankenhaus untergebrachten Verletzten ist ein weiterer Bergmann gestorben.
Halle, 2. Nov. In der hiesigen Saalschloßbrauerer wurden heute 60 Angehörige der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei von der Polizei verhaftet. Die Nationalsozialisten, die in Uniform erschienen waren, hatten im Garten eine Maffenübung veranstaltet, was von der Polizei verboten wurde. Nach zweimaliger vergeblicher Aufforderung, den Garten zu verlassen, griff die Polizei ein und nahm sämtliche Teilnehmer, die sich zum Teil ihrer Verhaftung zu entziehen suchten, fest.
Berlin. 1. Noo. Die AEG. hat einen großen Teil ihrer Angestellten in einem Schreiben ausgcfordert, einen Revers zu unterzeichnen, der der Direktion im Falle einer Herabsetzung der geltenden Tarifsätze oder im Falle einer Ntchterneuerung des laufenden Tarifvertrages die Möglichkeit gibt, einen Gehaltsabbau bis zu 10°/» vorzunehmen. Wie die „B. Z. am Mittag" berichtet, hat die große Metir- zahl der Angestellten es abgelchnt, diesen Revers zu unterzeichnen.
Berlin, 1. Nov. In eine Zweigstelle der Berliner Eladtvank im Tiergartenviertel drangen heute vormittag zwei maskierte Banditen ein, hielten das Personal mit Revolvern in Schach und raubten das herumliegende Geld. Aus dereitstehenden Fahrrädern suchten sie das Weite und konnten trotz sofortiger Verfolgung nicht gefaßt werden. Nach flüchtiger Schätzung sind ihnen etwa 14 OM Mark in die Hände gefallen.
Berlin, 1. Noo. Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, hat der vorläufige brastlkantsche Außenminister auf dir Vorstellungen des deutschen Gesandten in der Angelegenheit des Dampfers „Baden'" nunmehr nochmals das Bedauern der brasilianischen Regierung ausgesprochen. Er erklärte gleichzeitig, daß dir Beendigung der Untersuchung, die mit aller Strenge zur Feststellung der Verantwortlichen durchgesührt werde, abgewartet werden müsse.
Berlin, 1. Noo. Der im Iakudowsklprozeß am 14. April dieses Jahres vom Schwurgericht Neustrelitz zum Tode verurteilte Landarbeiter August Nogens ist, wie aus Neustrelitz berichtet wird, aus Beschluß de» Mecklenburg-Strelitzer Staatsministeriums zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden.
Berlin, 1. Nov. Zu dem aufsehenerregenden Diebstahl der Brr» faffungsurkunde von 1848 aus der Reichtagsdibliothek erfahren wir oon dem Direktor der Reichstagsbibliothek, Dr. Fischer, daß neben der Urkunde selbst auch dir einzige Reproduktion der Urkunde ge» stöhlen worden ist. Die Urkunde und die Reproduktion befanden sich
Traumbild.
Hoch stand die Sonne. Ich ging allein.
Nein, nicht allein: zu zwein, zu drein.
Zu tausenden gingen »vir über ein Feld...
Mir sagt es der Traun: dies sei die Welt.
Ich sah, wie jeder still für sich Mit seinen Sorgen von dannen schlich,
Wie jeder, der auf fich bedacht,
Der Seele Geheimnis mit List bewacht, —
Wie dieser weich, der andre hart.
Doch jeder, jeder ein andrer ward...
Nein, nicht doch... sieh doch: wer ist das dort?
Ter geht ja mit meinem Gesichte fort —
Dort wieder einer: wie im Bann Seh ich den ein' und andren an.
Wie streng ich alle euch verglich,
Alps einmal waren alle: ich! —
O meine Brüder! schrie ich-doch schon barg
Die Erde mich: ein dunkler Sarg...
Ich starb und sank — nein, wunderbar:
Ich steh ja an meiner eignen Bahr-
Und seh mich sterben, — sch daneben Mich immer wieder neu auflebeu...
Und konnte schließlich nichts als fragen Mit Zagen halb, halb mit Behagen,
Mit Grausen und mit tiefster Ruh:
Wer bin ich? Bin ich's oder du?...
Adalbert Schücking. ,