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SllMag de« I. Roimder IM.

88 Jahrgang.

Politische Wochenrundschau.

Der Beschluß der Reichsregierung, auf zwanzig Prozent ihrer Bezüge freiwillig zu verzichten, hat im BoUe eine sehr günstige Wirkung ausgeübt. Die Reichsregierung ist hier, was anzuerkennen ist, wirklich mit gutem Beispiel voraus­gegangen. Diesem guten Beispiel hat sich jetzt auch der Reichs­präsident angcschlossen, der ebenfalls aus zwanzig Prozent seiner Bezüge Verzicht geleistet hat. Auch verschiedene Länder­regierungen, so Preußen, Sachsen und Baden, haben denselben Beschluß gefaßt. Es ist zu erwarten, daß auch die württem- bergische Regierung sich dem anschließen wird, zumal jetzt auch eine Herabsetzung der Diäten der württembergischen Landtags­abgeordneten in die Wege geleitet ist.

Wir stehen wirklich in einem Unglücksjahr. Nicht genug mit der schweren politischen und wirtschaftlichen Lage des Reiches sind in diesem Jahr noch drei furchtbare Gruben­katastrophen über Deutschland hereingebrochen. In AkeuroLe in Schlesien gab es 156 Tote, in Alsdorf Lei Aachen 263, und jetzt in Friedrichsthal bei Saarbrücken 95 Tote. Ein Grauen ergreift das ganze Volk bei diesen Zahlen. Der schwarze Tod hat sie gleich zu Hunderten niedergemäht. Mit den Witwen und Waisen trauert das ganze Volk. Das Tragische ist, daß der Mensch auch in der heutigen fortgeschrittenen Zeit so völlig ohnmächtig den Elementen der Natur gegenübersteht. Wir leben wirklich in einem Unglücksjahr. Das Erdbeben in diesem Monat vervollständigt noch diesen Eindruck.

Da die Reichsregierung ihren Sieg im Reichstag nicht der Stärke der sie stützenden Parteien und einer festen Mehr- heil^ dieser Parteien verdankt, sondern der Mithilfe der Sozialdemokratie zu verdanken hat, nannte der sozialdemokra­tische Führer Breitscheid deshalb den Regierungssieg eine bür­gerliche Illusion, weil seine Partei dem Kabinett kein Ver­trauen schenke, sondern das Mißtrauensvotum und damit den Sturz der Regierung nur abgelehnt habe, um nicht den Weg für bedenkliche politische Experimente zu öffnen. Die Re­gierung müsse erst beweisen, ob sie des Lebens würdig sei, bas die Sozialdemokratie ihr geschenkt habe. Das ist an sich richtig und die sozialdemokratische Fraktion hat sich einen etwaigen Angriff auf die Regierung ausdrücklich für später Vorbehalten, aber der Erfolg steht zunächst doch auf Seiten des Kanzlers, der den Sozialdemokratne, die einen Kämpf gegen zwei Fronten zu führen haben und die in der Notverordnung enthaltene Sicherung der Arbeitslosenversicherung nicht ge­fährden konnten, dadurch eine Brücke baute, daß er sich bereit erklärte, die Notverordnung vom 26. Juli 1930 im Reichstags- ausschuß darauf prüfen zu lassen, ob Verbesserungen, die die Grundgedanken der Notverordnung nicht antasten können, im Einzelnen möglich sind. Der für die Regierung glückliche Ausgang der Reichstagsdebatte ist dahin zusammenzufassen, daß der Neberbrückungskredit bewilligt, die Notverordnung im Ganzen nicht umg-estürzt ist und die Regierung durch längere Vertagung des Reichstags bis zum 3. Dezember die Atem­pause erhalten hat, die sie verlangte, um die zahlreichen ein­zelnen Gesetze für ihr Finanz- und Wirtschaftsprogramm sowie den ausgeglichenen Etat für das nächste Jahr auszu­arbeiten.

Im Ausland hat die vom Reichskanzler abgegebene Re­gierungserklärung und die Haltung des Reichstags ein recht günstiges Echo geweckt. Das Vertrauen im Ausland zu Deutschland und das Ansehen der Reichsregierung hat eine Festigung erfahren. Von der Bank für Internationalen Zah­lungsausgleich ist anerkannt worden, daß Deutschland seinen Reparationsverpflichtungen pünktlich nachgekommen ist. Aber es wird auch im Ausland wieder mehr Verständnis der deut­schen Wirtschaftsnot entgegengebracht Die Einsicht wächst, laß die Neberlastung durch die Reparationszahlungen dem Rutschen Volk auf die Dauer nicht zugemutet werden kann und daß die Voraussetzungen für den Uoungplan sich durch me Weltwirtschaftskrise und die besondere deutsche Krise we­sentlich verändert haben. Der dauernde Goldstrom von der Een zur neuen Welt hat sich für die Vereinigten Staaten nicht als ein Segen erwiesen. Die Frage eines Uoung-Mora­toriums steht im Mittelpunkt der weltpolitischen Erörterungen und wird vielleicht in nicht zu ferner Zeit zur Entscheidung drängen.

bundstagung in Genf. An diese Berichterstattung schloß sich eine Aussprache über die Minderheitenfrage au. Auf eine An­frage des sächsischen Reichsratsbevollmächtigen, Dr. GraLnauer, über die deutschfeindlichen Kundgebungen in Prag und den Boykott deutscher Tonfilme gab der Reichsminister des Aus­wärtigen folgende Erklärung ab:Die Vorgänge in Prag haben das deutsche Volk mit Recht erregt und empört. Er­folge deutscher Tonfilme waren Anlaß zu wüsten Demonstra­tionen und Ausschreitungen gegen deutsche Kunst, gegen das Deutschtum überhaupt. Die Boykottbewegung gegen Len deut­schen Tonfilm ist vom Magistrat den Stadt Prag und dem größten Teil der tschechoslowakischen Presse gebilligt worden. Unmittelbar nach den Demonstrationen hat der deutsche Ge­sandte in Prag bei der dortigen Regierung interveniert. Ich habe in Genf den tschechoslowakischen Außenminister Dr. Be- nesch auf die ernsten Folgen der Vorgänge hingewiesen. Mit Genugtuung kann ich seststellen, daß die für die tschechoslowa­kische Außenpolitik Verantwortlichen Stellen die Ausschreitun­gen vorbehaltlos mißbilligt haben. Der tschechoslowakische Außenminister Dr. Benesch hat sie auch in seinen Erklärungen vor dem Auswärtigen Ausschuß des Prager Parlaments auf das schärfste verurteilt. Ich begrüße diese Erklärungen im Interesse guter nachbarlicher Beziehungen zur Tschechoslowa­kei. Leider ist ihnen nicht die Wiederaufführung deutscher Tonfilme in Prag gefolgt. Darin liegt eine schwere Benach­teiligung deutscher Kunsterzeugnisse. Dieser Zustand hat selbst­verständlich Rückwirkungen in Deutschland zur Folge. Gleich nach den deutschfeindlichen Kundgebungen haben deutsche Künstler ihr Auftreten in Prag abgesagt, deutsche Sportver­eine ihre Mitwirkung an Sportveranstaltungen abgelehnt, deutsche Kunststätten gegenüber tschechoslowakischen Künstlern, die die größeren Resonnanzmöglichkeiten Deutschlands für sich nutzbar zu machen wünschen, kühle Zurückhaltung geübt. Diese ablehnende Haltung deutscher Kunst- und deutscher Sport­kreise war bei der ganzen Sachlage selbstverständlich. Sie wird solange weiterdauern, bis eine Aenderung in Prag zu beob­achten ist. In der Tat verträgt es sich nicht mit der Würde der deutschen Kultur, ihre Leistungen in einem Lande zu zeigen, in dem soeben aus Deutschenhaß eine deutsche Kunst­stätte, wie das Deutsche Theater in Prag, böswillig geschädigt worden ist. Es verträgt sich ebensowenig mii der Würde der deutschen Kultur, den Kunstwerken von Angehörigen eines Volkes besondere Förderung und Pflege angedeihen zu lasten, in deren Hauptstadt die Vorführung deutscher Kunsterzengnisse durch Terrorakte verhindert wird. Es verträgt sich auch nicht mit der Würde des deutschen Sportes, sich in Wettkämpfe mit den Sportverbänden eines Volkes einzulassen, bei dem die Deutschfeindlichkeit gewisser Kreise so offen zutage tritt. Solche Feststellungen sind schmerzlich. Die ^deutsche Außenpolitik muß eine baldige Aenderung dieser Verhältnisse .wünschen: Sie erwartet im Interesse des kulturellen Austausches mit dem Nachbarvolk, mit dein sie gute Beziehungen weiterpflegen möchte, daß in Prag und der tschechoslowakischen Bevölkerung die Würde der deutschen Kultur und die Bedeutung des Deutschtums nicht länger verkannt werden."

Franzen über die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen.

Braunschweig, 30. Okt. In der heutigen braunschweigischen Landtagssikung nahm der nationalsozialistische Minister Dr. Franzen Gelegenheit, seinenFall" zu erörtern. Er führte u. a. ans: Durch die ganze Presse geht mein sogenannter ..Fall". Der gegen mich ausgesprochene Verdacht besteht zu Unrecht. Ilm die Anschuldigungen nicht Monate lang auf mir sitzen zu lassen, und da ich annehme, daß meine Immunität als Reichstagsabgeordneter nicht ausgehoben wird, habe ich selbst einen Antrag aus baldige gerichtliche Entscheidung vor Braunschweiaer Gerichten gestellt. Ich will mit diesem Pro­zeß der Berliner Polizei Gelegenheit geben, Mt ihrem Mate­rial geaen mich heranszurücken und werde in diefem Prozeß meine Zeugen anrücken lassen. Dieses Verfahren dient nicht zur Verdunkelung, sondern ich habe selbst ein Interesse daran, daß die Angelegenheit sobald als möglich geklärt wird.

Ausland.

Rußland kommt zur Abrüstungskonferenz.

Deutschland.

Die Untersuchung in Alsdorf.

Bonn, 31. Okt. Nach einer Mitteilung des hiesigen Ober- bergamtes haben die 'Sachverständigen die Ursache der Explo- >wn auf Grube Anna II noch nicht einwandfrei feststellen können.^ Es besteht nach wie vor die Möglichkeit der Explo- iwnsursache über Tage wie auch unter Tage, und zwar hier nn Bereich her östlichen Richtstrecke der 360-Meter-Sohle, wo Noße Brüche gefallen sind, unter denen auch noch eine Benzol- wkomotive verschüttet ist. Eine Schlagwetter- und Kohlen- Mbexplosion in dem Abbaubetrieb der einzelnen Flöze, die inzwischen befahren worden sind, kann als ausgeschlossen an- Mhen werden. Unter den Brücken liegen auch noch mehrere Lote. Der Unglücksschacht (Eduard-Schacht) ist mit zwei Fördereinrichtungen ausgerüstet, von denen eine Förderung Alr 360-Meter-Sohle, die andere zur 460-Meter-Sohle geht. Kr Zeit der Explosion ruhten beide Förderungen. Von den «iden Förderkörben find die unteren Tragböden abgerissen und in den Schacht gestürzt.

Curtius gegen den Prager Deutschenhaß. Berlin, 30. Okt. In der Donnerstag-Sitzung des artig! "" '

Aus­

Genf, 30. Okt. Die Sowfetreaierung gibt heute dem Ge­neralsekretär des Völkerbundes offiziell ihre Beteiligung cm der Tagung der vorbereitenden Abrüstungskonferenz, die am 6. November beginnt, bekannt und ersucht den Generalsekretär von der schweizerischen Regierung, mit der Sowietrnßland keine diplomatischen Beziehungen unterhalte, die Paßvisa zu verlanaen. An der Spitze der Delegation wird der Volks­kommissar des Auswärtigen, Litwinow, an den Verhandlun­gen teilnehmen.

Die Untersuchung der Luftschiff-Katastrophe.

London, 31. Okt. In der Gosse der Oxfordstraße hat der Inhaber eines Zigarrenladens ein Bündel von etwa 30 Schrift­stücken gefunden, die sich auf den Bau desR. 101" beziehen. Mehrere von ihnen waren vom Luftsahrtministerium an die Dieselmotoren-Fabrik Beardnore in Glasgow adressiert und beziehen sich aus den Brennstoffverbrauch und sonstige Ver­suche. Der Fund wurde der Polizei übergeben mit der Bitte, die Schriftstücke dem Untersuchungsrichter zuzustellen. In der Donnerstaasverbandlung über das englische Luftschiffunglück wurden Schriftstücke vorgelegt, aus denen hervorgeht, daß während der Probefahrt eine besondere Person zur Prüfung der Lnstsäbigkeit des Schiffes an Bord war. Eine Seite aus dem Maschinenlogbuch einer Gondel, das in der Nähe des Wracks gesunden wurde, beweist, - die Maschinen an­scheinend bis zum Schluß mit voller Umdrehungszahl liefen.

Einen breiten Raum in den Erörterungen nahm eine Probe­fahrt ein, die vor dem Umbau des Luftschiffs stattgefunden hatte. Bei dieser Fahrt hatte die Hülle stark geflattert, so daß das Schiff neu bezogen werden mutzte. Das Schiff war nach Ansicht des Kapitäns sehr schwer. Bei demselben Flug war ferner eine Anzahl von Löchern in den Gasbehältern entstanden, anscheinend durch Scheuerung. Das in dem Wrack gefundene gebrochene Kabel zeigt merkwürdigerweise an den beiden Enden der Bruchstelle keine Brandspuren. Die Ueber- lebenden der Katastrophe sollen am Freitag nachmittag als Zeugen vernommen werden.

Daily Herold" zur Wirtschaftslage Deutschlands.

London, 31. Okt.Daily Herald" bezeichnet in einem Leitartikel den amtlichen Bericht der britischen Botschaft in Berlin über die deutsche Wirtschaftslage als einen Beweis da­für, daß der Schatten der Reparations- und Kriegsschulden noch immer über der Welt hänge. Die jetzigen Lösungen trügen Len Charakter der Einstweiligkeit des Versuchs. Der Noung- plan funktioniere, aber die maßgebendsten Beurteiler bezwei­felten, daß er dies auch in Zukunft tun werde, und der Ein­druck vertiefe sich, daß Deutschland im nächsten Jahr sein Recht aus Einstellung der ungeschützten Jahresraten ausüben werde. Das Blatt erklärt: Die Arbeit des Noungausschusses und der Haager Konferenzen war wertvoll. Sie hat ein Kapitel, aber nicht das Buch beendet.

Aus Stadt und Bezirk.

Sonntagsgedanken.

Lutherworte für die Gegenwart.

Politische und weltliche Einigkeit und Bündnisse gehen das Evangelium nichts an. Gott allein ist, der es erhält und schützt in der Verfolgung, dem laßt uns vertrauen und mit dem laßt uns einen ewigen Bund machen. Welt ist und bleibt doch Welt.

Wo mag höhere und größere Freude sein als in einem fröhlichen, sicheren und mutigen Gewissen, das sich aus Gott verläßt und weder Welt noch Teufel fürchtet

Kann ein Christ die Welt nicht ganz fromm machen, so tue er, was er kann! Es ist genug, daß er das Seine getan und einigen geholfen hat, wenn's auch nur einer oder zwei wären. Wollen die anderen nicht Nachfolgen, so laß sie in Gottes Namen fahren.

Neuenbürg, 1. Nov. Die Oktober-Blätter des Württ. Schwarzwaldvereins sind dieses Mal vor allem in der Illu­strierung reichhaltig ausgefallen. Zunächst führen sie ihre Leser nach Dennach und zum Schwabentor, dessen Geschichte E. Trinkner, Rotenbach, eingehend behandelt, dann er­zählen sie von der Gedächtnisfeier anläßlich des 300. Todes­tages von Johannes Keppler, von dem 100jährigen Bestehen des Kurhauses Kniebis-Lamm und geleiten uns zum Forsthaus Brotenautal.

Neuenbürg, 1. Nov. Wie alljährlich, wurden auch Heuer die Gesellenstücke und Arbeitsproben aus der Herbst-Gesellen- Prüfung im Zeichensaal der Gewerbeschule ansgestellt, und zwar die Arbeiten von 7 Malern, 1 Wagner, 1 Flaschner, 1 Mechaniker, 3 Schneidern, 4 Schreinern, 1 Glaser, 3 Polste­rern, 1 Küfer. Die Ausstellung, die letzten Sonntag den 'ganzen Vor- und Alachmittag freigegeben war, erfreute sich eines zahlreichen Besuches, namentlich aus den Kreisen der gleichen und verwandten Berufe. Eingezogene Erkundigungen beim Vorstand der Gewerbeschule besagen, daß das Verhältnis der Malerlehrlinge zu den selbständigen Geschäften gleichen Berufes immer noch ein ungünstiges ist, daß ferner eine ge­wisse Einheitlichkeit in den Arbeitsproben festgestellt werden kann und ein unbedingter Fortschritt in allen Berufen zu verzeichnen ist.

(Wetterbericht.) Infolge der nördlichen Depression ist für Sonntag und Montag immer noch mehrfach bedecktes und auch zeitweilig regnerisches Wetter zu erwarten.

Birkenfeld, 31. Okt. Eine vom württ. Innenministerium angeordnete Alachschau der von der Faulbrut betroffenen Bienenstände in Birkenfeld, Conweiler, Schwann und Schöm­berg durch Ministerialrat Dr. Mayer und dem Landessach- verständigen für Bienenzucht, Oberlehrer Rentschler in Stutt­gart, hat ergeben, daß die betroffenen Imker die vom Bienen­sachverständigen ungeordneten Maßnahmen nicht oder nur mangelhaft durchgeführt haben. Es wird nun den betreffenden Imkern ausgegeben, innerhalb 14 Tagen sämtliche ans dem Bienenstand vorhandenen leeren Bienenwohnungen, Rähm­chen, Gerätschaften, Zubehör der Bauten, Schlender, Wachs­schmelzer, das Bienenhaus und den Boden vor dem Stand vorschriftsmäßig zu entseuchen. Wer diese Arbeiten versäumt, geht der Entschädigung verlustig und hat außerdem noch Strafe zu gewärtigen. Nachdem das Faulbrutgesetz nun ein­mal in Kraft getreten ist, sind die Maßnahmen ebenso genau zu befolgen, wie diejenigen von der Maul- und Klauenseuche und nur dann kann die Seuche wirksam bekämpft werden. In dieser Woche werden im Saal des Hotels zumSchwarz- Waldrand" von Evangelist P. Schwefel Evangelisationsvor­träge gehalten. Die noch zu behandelnden Themen lauten für Samstag abend: Wie wirds im Himmel sein, für Sonntag abend: Das kommende Weltgericht. Die Borträge erfreuen sich eines sehr zahlreichen Besuchs.

Loffenau, 31. Okt. In der Nacht zum Mittwoch brach in dem Haus des Taglöhners Georg Adam Lust Feuer aus, dem Scheune und Wohnhaus in kurzer Zeit zum Opfer fielen. Die Feuerwehr Loffenau mußte sich in der Hauptsache darauf be­schränken, ein Umsichgreifen des Feuers auf die Nachbar-