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88 . Zahrgang.
Deutschland.
Gegen die Brotberfchlcchterung.
Stuttgart, 27. Okt. Der 94 000 Mitglieder umfassende Zentralverband deutscher Bäckerinnungen hat zu dem Entwurf mies Gesetzes über die Verwendung von Roggen bei der Herstellung oon Weizengebäck folgende Stellung eingenommen: Das deutsche Bäckerhandwerk lehnt den Regiernngsentwurf ab. Selbst unter der Annahme, daß trotz der Qualitätsverschlechterung des Weizenmehls der Verbrauch an Weizengebäck nicht zurückgeht, würde die beabsichtigte sofortige Entlastung des Roggenmarktes nicht erreicht: u) wegen der notwendigen Uebergangsbestimmungen, b) weil bei einer zehnprozentigen Beimischung von Roggenmehl zum Weizenmehl höchstens 25 M Tonnen Roggen monatlich mehr verbraucht werden. Versuche im Staatlichen Institut für Bäckerei in Berlin haben gezeigt, daß bei einer zehnprozentigen Beimischung von Roggen- zum Weizenmehl das Gebäck unansehnlich wird und einen scharfen Roggengeschmack erhält. Der Rückgang im Weizen- gebäckverbrauch käme nicht dem Roggenbrot oder Roggenkleinbrot zugute, sondern anderen Nahrungs- und Genußmitteln, besonders Kartoffeln und ausländischem Obst. Kontrollmög- lichkeiten sind wegen der notwendigen Ausnahmen unmöglich. Da sich das Gesetz nur auf die gewerbsmäßige Herstellung von Weizcngebäck bezieht, wird die Selbstherstellung in landwirtschaftlichen und städtischen Haushalten zunehmen zum Nachteil des Bäckerhandwerks. Jede Geschmacksreglementiernng ist zwecklos und außerordentlich gefährlich. Trotz der großen Schwierigkeiten, die das letzte Brotgesetz gebracht hat, erklärt sich das deutsche Bäckerhandwerk zur Durchführung bereit, sofern es allgemein für alle Hersteller von Roggen- und Mischbrot gilt, der Ausmahlungsgrad des Roggenmehls von 60 Prozent auf 60-^70 Prozent erhöht und nur bis 60—70 Prozent durchgezogene (bzw. durchgemahlene) Roggenmehle her- gestellt werden dürfen (Verbot von Roggenauszugsmehl). Das deutsche Bäckerhandwerk ist damit einverstanden, daß die Herstellung von Weizengrotzbrot über 500 Gramm nur noch bei Verwendung von 20—10 Prozent Roggenmehl gestattet wird. Es wird in verstärktem Maße die Herstellung Won Rog- genklemgebäck empfehlen. Es erklärt sich bereit, zum Anfwirken und Streuen nur noch Roggenmehl zu verwenden. Es verlangt Einfuhrverbot für Auslandsroggen und Auslandsroggenmehl, Einfuhrverbot für Futtermittel, Verbot der Einfuhr von Brot und Mehl im kleinen Grenzverkehr. Das deutsche Bäckerhandwerk bringt diese großen Opfer zur Behebung der gegenwärtigen Not der Landwirtschaft. Auf der anderen Seite wird betont, daß die Landwirtschaft sich, wie andere Betriebe, eben auch umstellen müsse und statt Roggen Weizen anbauen solle. Dringend bittet das Bäckerhandwerk, von Notverordnungen abzusehen, die die gesamte Verbraucherschaft gegen die Landwittschaft aufbringen müssen.
Rheinisch-westfälischer Kohlenhandel geht über Syndikatspreissenkung hinaus.
Essen, 27. Okt. Sofort Lei Bekanntgabe der Brikettpreisermäßigung durch das Rheinische Braunkohlensyndikat hat der Verband Rheinisch-Westfälischer Kohlenhändler, Essen, seine 120 Ortsvereine aufgefordert, eine entsprechende Senkung der Kleinverkaufspreise für Braunkohlenbriketts vorzunehmen. Schon heute liegen beim Landesverband zahlreiche Meldungen vor, daß die Ortsvereine dieser Aufforderung entsprochen haben. Der Kohlenhandel im gesamten Absatzgebiet der rheinischen Braunkohle hat sich unverzüglich der Senkung der Brikettpreise angepaßt, ist sogar an mehreren Plätzen, wo es die örtlichen Preise zuließen, über das Ausmaß der Syndikats- Preisermäßigung hinausgegangen.
Reichspräsident von Hindenburg an Generaloberst Heye.
Berlin, 27. Okt. Reichspräsident von Hindenburg hat an den Generalobersten Heye ein Schreiben gerichtet, das folgenden Wortlaut hat: Sehr verehrter Herr Generaloberst: Euer vochwohlgeboren habe ich durch Verfügung vom heutigen Tage Mt dem 31. Oktober 1930 den Abschied aus dem Heeresdienst und der Gewährung der gesetzlichen Versorgung mit der Berechtigung zum Tragen der Uniform des 1. (preußischen) Jn- Wnterieregiments mit den Abzeichen des Generalobersten bewilligt. Bei Ihren Ausscheiden können Sie auf eine wehr als 40jährige an Erfolgen reiche Laufbahn in der ruhmreichen alten Armee und im Reichsheer zurückblicken. Die großen Verdienste, die Sie sich in Krieg und Frieden auf verantwortungsvollen Posten berufen, erworben haben, sichern -öhnen einen ehrenvollen Platz in der Geschichte der Armee, Me auch ganz besonders Ihr Wirken als Chef der Heeresleitung, das von dem Gedanken getragen war, die stetige Aufwärtsentwicklung des jungen Reichsheeres auf der von ihren ^orgängern geschaffenen Grundlage trotz schwerer Zeiten zu llchern und auszubauen. Nehmen Sie hierfür den Dank des ^aterlandes und des Heeres entgegen. Im Gedenken Ihrer (Ermenstvollen Tätigkeit als Kommandeur der 1. Division will D durch die Verleihung der Uniform des 1. (preußischen) Jn- anterieregimpnts auch in Zukunft Ihre Verbundenheit mit M^uer schwer ringenden abgetrennten Provinz Ostpreußen Md ^hrer Truppe zum Ausdruck bringen. Als äußeres Zeiten meiner Anerkennung werde ich Ihnen mein Bild mit Unterschrift zngehen lassen. Mit kameradschaftlichem Gruß ^hr Hcntwnburg.
Me Städte verlangen Avfgaben-Abbau.
Berlin, 27. Okt. Der Gesamtvorstand des Reichsstädte- Mntws tagte hier unter Vorsitz des Bundespräsidenten, Ober- Mrgermeistcr Dr. Belian, um zu der durch das Sanierungs- Aogramm der Reichsregiernng geschaffenen Lage eingehend ^euung zu nehmen. Der Gesamtvorstanü begrüßte grund
sätzlich den Finanzplan der Reichsregierung als einen wichtigen Schritt zur Gesundung der öffentlichen Finanzen, drückte jedoch seine große Besorgnis darüber aus, daß das Programm für die durch die Wohlfahrtserwerbslosenfürsorge schwer bedrängten Gemeinden im laufenden Rechnungsjahre keine Hilfe vorsieht. Die neuen Steuermöglichkeiten der Notverordnung vom 26. Juli 1930 könnten im günstigsten Falle einen Bruchteil des gemeindlichen Mehrbedarfs decken. Auch die Neuregelung der Krisensürsorge vom 11. Oktober dieses Jahres bringe keine Entlastung für die Gesamtheit der Gemeinden, sondern bedeute für viele, besonders für die unter 10000 Einwohnern, eine Verschlechterung ihrer Lage. Staatsund finanzpolitisch sei es nicht vertretbar, die Gemeinden zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Verpflichtung gegenüber dem Heer der Wohlfahrtserwerbslosen auf den gefährlichen Weg erneuter kurzfristiger Verschuldung abzudrängen, der überdies für die Mehrheit der mittleren und kleinen Städte nicht mehr gangbar sei. Sofortige Notmaßnahmen des Reiches für die Gemeinden seien daher ein dringendes Gebot der Stunde. Dazu gehöre auch weitgehende Arbeitsbeschaffung durch günstigere Finanzierung von Notstandsarbeiten in den mittleren und kleinen Städten. Schwere Gefahren drohten den Gemeinden auch für 1931, da nach dem Finanzplan der Reichsregierung der Rückgang an Reichssteuerüberweisungen für 1931 erheblich höher sein werde als die Ersparnis infolge der Besoldungskürzung. Auf der anderen Seite sei mit einer Minderung der Ausgaben für Wohlfahrtserwerbslose kaum zu rechnen. Daraus ergebe sich die Verpflichtung des Reiches, auch für 1931 die Gemeinden durch einen Ansgabenabbau als besten Ansgabenabbau zu entlasten.
4yy ooü Kriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene appellieren an den Reichstag.
Der „Kyffhäuser" veröffentlicht in seiner neuesten Nummer eine Eingabe des Verbands der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen des Deutschen Reichskriegerbundes „Kyffhäuser" an den neuen Reichstag, in dem er diesen bittet, sich der Opfer des Krieges mit Nachdruck anzunehmen. Keinesfalls dürfe die Finanznot des Reiches dazu führen, diejenigen vor anderen unter Sparmaßnahmen leiden zu lassen, die die größten Opfer für Verteidigung des Vaterlandes gebracht haben. Angesichts der tiefgehenden Beunruhigung, die bereits durch die bekanntgewordenen Sparmaßnahmen in den Kreisen der Kriegsopfer hervorgernfen worden ist, erwarten die 400000 im Verband der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen des Kyffhäuserbundes zusammengeschlossenen Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen unbedingt, daß der neue Reichstag entsprechend einer Entschließung des alten Reichstags zu keinerlei weiteren, von der Reichsregierung etwa beabsichtigten Einschränkung der Versorgung die Hand bietet. Der Verband erwartet in Uebereinstimmung mit seiner hinter ihm stehenden Mutterorganisation, dem 3 Millionen ehemaliger Soldaten umfassenden Deutschen Reichskriegerbund „Kyffhäuser", von dem Reichstag, daß er die dahingehenden Sparmaßnahmen einer Nachprüfung unterzieht. Er erklärt, daß er immer bereit gewesen ist, sich in den Rahmen allgemeiner Staatsnotwendigkeiten einzufügen. Der Verband muß aber fürchten, daß die getroffenen Maßnahmen sich zu einem Leistungsabbau, der nach Angabe der Reichsregierung vermieden werden sollte, auswirken werden, und bittet deshalb, die getroffenen Sparmaßnahmen wesentlich zu mildern.
Ausland.
Meuterei der Polizei in Rio de Janeiro.
Newyork, 28. Okt. Eine Depesche der Associated Preß aus Rio de Janeiro gibt Einzelheiten über die Unruhen in der brasilianischen Hauptstadt bekannt. Danach wurden die angeblich von Kommunisten angestifteten Unruhen durch Polizei und Truppen unterdrückt. Die Verluste übersteigen wahrscheinlich die Zahl 100. Die Unruhen begannen mit der Revolte eines Militärpolizeiregiments, welches wahllos schießend in die Zentralpolizeistation eindrang. Kommunistische Elemente nützten die nachfolgende Verwirrung aus, um wegen der Nahrungs- mittelteuernng zu protestieren. Als die Unruhe zunahm, wurde Feuerwehr und die Stadtpolizei aufgeboten, die die Aufrührer bekämpften. Bewaffnete Bürger eilten zu Hilfe. Nach kurzer Zeit rückten dann reguläre Truppen im Eilschritt heran und warfen rasch um das Kriegsministerium, das Polizeiquartier und das Auswärtige Amt Barrikaden ans Mehl-, Bohnen- und Zuckersäcken auf, während Schützengräben in den Bergen längs der Guanabarabucht in der Mhe des Gloriahotels'angelegt wurden. Militärflugzeuge kreisten über der Stadt und bombardierten die Kaserne des revoltierenden Polizeiregiments. Nach knapp zwei Stunden war die normale Lage wieder Kergestellt.
Aus Stadt und Bezirk.
Neuenbürg, 28. Okt. (Der Ladenschluß am Heiligen Abend.) Der Reichstag wird sich im Dezember erneut mit dem Ladenschluß am Heiligen Abend beschäftigen müssen. Die Wittschaftspartei hat bereits jetzt einen Antrag eingebracht, wonach der im vorigen Jahre vom Reichstag beschlossene frühere Ladenschluß wieder aufgehoben werden soll. Sie begründet ihren Antrag mit der schweren Schädigung, die der frühere Ladenschluß gerade im Hinblick auf die jetzige Wittschaftslage für den Kleinhandel bedeute. Der Reichstagsbeschluß vom vorigen Jahre ging bekanntlich dahin, daß am Heiligen Abend alle offenen Verkaufsstellen um 5 Uhr, und, wenn ausschließlich oder überwiegend Lebensmittel, Genutzmittel oder Blumen verkauft werden, um 6 Uhr zu schließen haben. Einstimmig traten damals
Sozialdemokraten und Kommunisten für den früheren Ladenschluß ein. Bei den meisten anderen Parteien war die Stimmung nicht einheitlich. Trotzdem wurde der frühere Ladenschluß mit mehr als Zweidrittelmehrheit beschlossen. Mit einer Annahme des Antrags der Wirtschaftspattei ist auch jetzt nicht zu rechnen. Da sicherlich auch die Naiionalsozialisten für den früheren Ladenschluß eintreten, wird die Mehrheit für die Aufrechterhaltung des damaligen Beschlusses womöglich noch größer werden.
(Wetterbericht.) Der Hochdruck über Frankreich wird von einer neuen Depression aus Nordw-esten bedrängt. Für Donnerstag und Freitag ist wieder mehrfach bedecktes und zu Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Birkcnfeld, 29. Okt. Unter verdächtigen Umständen verstarb hier vor einigen Wochen ein zirka 2 Jahre altes uneheliches Kind, dessen Mutter zurzeit in Amerika weilt. Das Kind war bei seiner Großmutter in Pflege und wurde von seinem Vater, einem Herrn Staib aus Brötzingen, öfters besucht. Nach dessen letztem Besuch stellte sich bei dem Kind Plötzlich Uebelkeit ein, welche am darauffolgenden Tage mit dem Tod ausging. Der Verdacht lag nahe, daß mit dem Kind etwas Unrechtes vorgegangen sein mutzte, weshalb von der Polizei die Untersuchung der Leiche beantragt wurde. Bei dieser Untersuchung, welche von einem hiesigen Arzt vorgenommen wurde, konnte allerdings nichts Zkachweisbares sestgestellt werden, es wurde aber trotzdem eine Probe des Mageninhalts zur näheren Untersuchung nach Heidelberg gesandt. Dort wurde dann auch tatsächlich sestgestellt, daß dem Kind Arsenik eingegeben wurde. Der Vater des Kindes, welcher seitdem in Untersuchungshaft sitzt, hat nun auch ein Geständnis abgelegt, die Tat durch vergiftete Pralinen ausgeführt zu haben. Die Großmutter, welche wegen Verdacht der Mitwisserschaft ebenfalls in Hast genommen wurde, ist wieder auf freiem Fuß, da hiefür keinerlei Beweis vorliegt.
/v Herrenalb, 28. Ott. (Vom M ä n n e r g e s a n g v e r - e i n L iederkranz.) Der Verein hielt seine jährliche Generalversammlung am Samstagabend im Hotel z. „Kühlen Brunnen": aktive, Ehren- und passive Mitglieder waren so zahlreich erschienen, daß der Saal voll besetzt war. Der erste Vorstand K. Schweizer hielt die Begrüßungsansprache, worauf die Sänger den Schwäbischen Sängergrnß und das Sonntagslied vortrugen. Für 25jährige Mitgliedschaft erhielt unter lebhaftem Beifall R. Holz die übliche Ehrung. Eine lebhafte Aussprache erfolgte über den Anschluß an den Schwäbischen Sängerbund und den Beitritt zum Enzgau; letzteres wurde zum Beschluß erhoben. Die Vorstands- und Ausschnßmitglieder wurden wiedergewählt. An Stelle von Schriftführer W. Ecker trat W. Weißinger; für O. Mönch trat O. Kull als Vertrauensmann der Passiven ein. Im ganzen genommen hatte die Versammlung harmonischen Verlauf, und nach Abwicklung der Tagesordnung trat das Volks- und gesellige Lied bei frohbewegter Unterhaltung in seine Rechte. Möge bei Inangriffnahme neuer Ausgaben ein weiteres Blühen und Gedeihen des Vereins Hand in Hand gehen!
Neuenbürg und Neuenburg in der Schweiz.
Allerlei Reiseerlebnisse eines Neuenbürgers.
Jedes Mal, wenn ich zur Herbstzeit eine Wanderfahrt ins fremde Land mache, werde ich unterwegs an unser Städtle erinnert. Vor zwei Fahren las ich an einsamer Straße mitten im Argonnerwald in Frankreich auf einmal auf der Rinde einer mächtigen Buche einen wohlbekannten Neuenbnrger Familiennamen und darunter, tief und groß eingeschnitten, „Neuenburg" selbst. Im Weltkrieg hat dort ein deutscher Soldat den Namen seines Kameraden verewigen wollen und hat, weil er unser Neuenbürg selbst nicht kannte, unbewußt seine mittelalterliche Namensform geschrieben.
Im vergangenen Jahr saß ich in Rappoltsweiler im Elsaß im Gasthaus zum „Löwen" vor meinem Abendbrot allein an einem Tisch. Da kam ein älterer, gemütlich aussehender Herr in einem altmodischen Pellerinenumhang herein in die Gaststube und grüßte mich herzhaft wie einen alten Bekannten. Dann setzte er sich an einen Nebentisch und unterhielt sich mit dem Bürgermeister von Hunaweier über innere Politik des Elsasses. Selbstverständlich im „Elsässcrditsch". Auf einmal erhob er sein Glas, wandte sich zu mir herüber und trank einen kräftigen Schluck „Neuen" auf meine Gesundheit. In meiner Verblüffung über diese besondere Aufmerksamkeit für meine Person blieb mir beinahe ein Stück Pflaumenkuchen im Halse stecken. Schnell faßte ich mich aber und erwiderte seine guten Wünsche mit einem ebenso kräftigen Schluck aus meiner Milchtasse.
Ich konnte mir mit dem besten Willen nicht denken, Werder liebenswürdige Herr sein mochte. Die Rappoldsweilerer, mit welchen ich tagsüber auf dem Rathause in Berührung gekommen war, sahen alle anders aus. Aber unermüdlich blinzelte und zwinkerte der Herr zu mir herüber, stand dann schließlich auf, trat zu mir und streckte mir kurz entschlossen die Hand hin mit dem Rufe: „Wir kennen uns doch!" Natürlich schlug ich ein mit der etwas zaghaften Bemerkung, ich könne mich mit dem besten Willen nicht entsinnen, wo wir uns schon einmal getroffen hättten. Schließlich ergab es sich aus Frage und Gegenfrage, daß der so kerndeutsch aussehende Herr niemand anders war als der frühere Besitzer des weitbekannten Gasthauses zur Stadt Ranzig in Rappoldsweiler, Herr Krumb. Er betrieb auch einen Weinhandel und lieferte viel Wein vor dem Krieg nach Pforzheim und Neuenbürg.
„Häufig bin ich nach Neuenbürg gekommen," meinte er wehmütig. Es hat mir dort immer sehr gut gefallen. Die Leute sind so gemütlich. Ich habe an den und den Wein Per-