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Samstag den is. 3 alt 1930 .
88. Jahrgang.
Politische Wochenrundfchau.
Die innerpotitische Lage im Reich wird immer kritischer. Mchdem der Reichsrat das Deckungsprogramm des Reichsfinanzministers Dietrich mit großer Mehrheit angenommen batte, unterzog der Reichstag das Programm der ersten Lesung and überwies es an den Steuerausschuß. Mit Ausnahme des Zentrums fanden die einzelnen Vorlagen nicht einmal bei den hinter der Regierung stehenden Parteien ungeteilte Zuftim- nnmg So kam es, daß dann im Steuerausschuß alle wesent-
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lichen Sätze der Reichsregierung, mit Ausnahme des H 1 der
Deckungsvorlagen, abgelehnt wurden. Zwar haben dann die Regierungsparteien geschlossen für die Regierungsvorlage gestimmt. aber ihre vorherige Uneinheitlichkeit hat zu einer geschlossenen Front der Opposition, bestehend aus Deutschnationalen. Sozialdemokraten und Kommunisten geführt, die im Ausschuß die Regierungsparteien überstimmen konnten. Dies war der Stand am letzten Samstag. Die Lage war auf das äußerste zugespitzt. Für die zweite Lesung im Plenum des Reichstags, die am Dienstag ihren Anfang nahm, lagen Initiativanträge der Regierungsparteien auf Wiederherstellung der Regierungsvorlage vor. In letzter Stunde richtete das Reichskabinett nochmals einen Appell an den Selbstbehauptungswillen des Reichstags. Aber die Bemühungen der Regierung müssen nun ein Ende haben. Alles hängt jetzt davon ab, ob nicht ein Teil der Deutschnationalen, die Westarp- Gruppe, doch noch für die Regierung stimmt, um so wenigstens das Ostprogramm zu retten. Die Aussichten hiefür sind im gegenwärtigen Zeitpunkt sehr schlecht, La Hugenberg wieder die Zügel in der Partei stärker an sich ziehen konnte. Somit steht die Auflösung des Reichstags und die Anwendung des Notstandsartikels 48 der Reichsverfassung in allernächster Nähe. Ein kläglicheres Versagen des Parlamentarismus kann man sich wirklich nicht mehr denken.
Die Saarverhandlungen sind unterbrochen, suspendiert, wie die amtliche Mitteilung der französischen Delegation sagt. Ein formeller Abbruch ist noch nicht erfolgt, aber es hat sich ergeben, daß nach wie vor sehr ernste Meinungsverschiedenheiten bestehen. Die Grubenkommission und die Zollkommission tagen noch weiter, aber die beiden Regierungen sollen prüfen, ob auf Grund der Arbeiten dieser Kommissionen eine erfolgversprechende Wiederaufnahme der Verhandlungen, die für Oktober in Aussicht genommen ist, möglich sein wird. Bei den Meinungsverschiedenheiten wird es sich hauptsächlich um die
nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern unter dem Deckmantel wirtschaftlicher Zusammenarbeit aus Politischen Gründen gestellte französische Forderung einer Beteiligung an den Saargruben handeln. Von maßgebender deutscher Seite ist immer wieder versichert worden, daß der Standpunkt unbedingt festgehalten wird, daß die Saargruben wieder in deutschen Besitz zurückgebracht werden müssen.
Der Bund der deutschen Saarverein hat in einer Tagung in Trier eine sehr entschiedene Kundgebung für die volle Wiederherstellung der deutschen Souveränität an der Saar und den Rückerwerb der Gruben durch das Deutsche Reich erlassen und sich dagegen verwahrt, daß das Saargebiet zum wirtschaftlichen Handelsobjekt gemacht werde. Der durch die Befreiung des Rheinlands zwecklos gewordene Bahnschutz im Saargebiet,
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p?oms«i von Kurt I^srlin
Was hatte das Mädchen inzwischen erlebt? Wo sollte man den Hebel ansetzen, Aufschluß über ihren Aufenthalt zu bekommen? .— Jetzt fuhr er nach Alexandria. Dort war me „Venus" zuletzt gesehen. — Und daun? — Wenn er dort nur die kleinste Wenigkeit, die von Wert für ihn sein konnte, in Erfahrung brächte! — Und wenn nicht? — Wo war jetzt Carlos Puenta? — Wo war der Glatzköpfige? — ^.?ts^en seine übrigen Begleiter? — Rätsel und wieder
sn, .^dern Tags fuhr er auf der „Polona" durch die blaue lldria. Es herrschte reges Leben an Bord. Erholungs- rmsende aller Herren Länder trafen hier zusammen. In allen nur denkbaren Sprachen unterhielt man sich. Man Mach vM den Reisezielen, von großen Ueberlandtouren, vn den Pyramiden, den Königsaräbern, von Jerusalem, r von Konstantinopel. Man erzählte sich frühere V eonisse, erteilte Ratschläge, fragte und erkundigte sich. ' ^ kmksie und scherzte, flirtete und genoß das Leben in
Paul Stein lehnte an der Reeling und sah hinaus auf das weste blaue Meer.
Tv^chtig wandte er den Blick. — Was war das nur! D-wt hatte er wieder, wie sckwv vorhin zweimal, das - vstnoen, als beobackste Rn ienmvd. — Wer? — Gab es wer emen Mensckien, der ihn kannte? — t, .s? Passagiere ringsum, auf die kein Blick fiel, lieacki-
, 'sU alle nickst. Er nahm sa nickst teil an ihrem treuen
s , neu und Phantasieren u*R Nstirten. Ein einfältiger oelevrter, den man linbs liegen ließ!
7 .^ wandte er wieder die Augen und ließ sie hinaus k d'x blaue UnerRstckikeit schweifen.
Lotte! — Was Lotte wohl ieist tun mockite! — Und fein Mädel! — Me wird von ihm sprechen und auf seine baldige Heimkehr hoffen! —
av» ^tzt war es miede- da, das sonderbare Empfinden: Ein wch starrt mich an; er verfolgt mich! —
Er drehte sich raich um.
Wer war es, der sich für ihn interessierte? — Die junge Dame dort in dem weißen Kleide? — Der grauhaarige Herr dort mit der grünen Brille? — Oder die jungen Burschen da drüben? —
Abends im Speisesaal an der Tafel sah Paul Stein, daß eine Aenderung in der Sitzordnung vorgenommen worden war. Die blonde Engländerin zu seiner Linken saß ihm jetzt schräg gegenüber. Der Platz aber, den sie bisher innehatte, war noch leer.
Erst als bereits die Speisen aufgetragen wurden, ward der Platz neben Paul Stein besetzt. Ein Gruß in italienischer Sprache drang an sein Ohr. Er beantwortet-: ihn höflich und sah den grauhaarigen Herrn mit der grünen Drille neben sich. Er grübelte.
War das Zufall?
Sein neuer Tischnachbar widmete sich sehr eifrig den dargereichten Speisen. Erst beim Nachtisch schien er seiner Umgebung Interesse abzugewinnen. Er wandte sich an Paul Stein.
„Die Küche an Bord ist ganz vorzüglich. Meinen Sie nicht auch?"
Stein antwortete in fließendem Italienisch. Der Fremde forschte:
„Sie sind Deutscher? Es klingt mir so."
„Ja, ich bin Deutscher."
„Schade, ich würde mich gern in Ihrer Muttersprache mit Ihnen unterhalten; aber ich besitze nur schr geringe deutsche Sprachkenntnisse."
Er forschte nach Steins Reiseziel.
„Alexandria! — Ja, dahin fahre ich auch. Zunächst, heißt das! Ich habe in Kairo gute Bekannte, die ich besuchen will. Dann führen mich Studien in das Innere. Ich bin Gelehrter. Die neuen Ausgrabungen bei den .Königsgräbern. — Sie haben doch davon gehört?"
„Allerdings. Ich las davon."
„Ich bin mit ganzer Seele bei diesen Forschungen. -— Sie sind auch Gelehrter, wenn ich fragen darf? Man interessiert sich für einander an Bord. Das ist so Sitte!"
„Oh, bitte sehr! — Ich bin Arzt."
„Ah, Arzt! — Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle! — Parlotti, Cesare Parlotti. — Ich stamme aus Mailand."
„Sehr verbunden. — Dr. Abelt aus Berlin."
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Herr Dr. Adelt, und zu H welchem Zwecke reisen Sie nach Aegypten? Darf man das I wissen? — Oder ist es ein Geheimnis?"
Me Stimme Cesare Parlvttis klang ein wenig spöttisch. Oder bildete Paul Stein sich das nur ein? —
„Ich bin Arzt für innere Krankheiten und will an Ort und Stelle dis Heilwirkungen des ägyptischen Klimas fltr Lungenkranke studieren."
„Eine sehr löbliche Absicht! — Sie können damit der Menschheit sehr viel nützen!"
Stein sah verstohlen prüfend ans seinen Nachbar.
Wer war dieser Mann? — Stand nicht Sooft in diese« Augen hinter den grünen Gläsern? — Kannte ihn dieser ÄKann? Kannte der seinen richtigen Namen? —
Cesare Parlotti sagte leicht hin:
„Sie werden gewiß auch noch noch Kairo kommen? — Eine Stadt voll eigenartiger Reize! — Böller BersuchungNt'"
Stein wehrte kühl: „Ich werde mich nicht versuchen lassen."
„Sie leben alic- nur ihrem Berufe?"
„Allerdings."
„Sehr schön, wenn jemand so pflichteifrig W — Hsffsnt- lich wird Ihnen Ihre Mühe immer gut gelohnt?"
„Man soll seine Pflicht nicht um des Lohnes willen e«. Men."
„Gewiß, gewiß! — Wenn ich Ihnen in Alexandria dienlich sein kann, — oder in Kairo? — Ich bin sehr gut bekannt. — Sie dürfen mir vollkommen vertrauen?"
„Vielen Dank!"
Stein überlegte rasch.
„Wenn Sie mir ein gutes Hotel empfehlen könnten, Herr Parlotti!"
„Aber sehr gern! — Hotel „Italia" in Alexandria oder Hotel „Excelsior" in Kairo! — Sehr gute Häuser!"
„Besten Dank!"
„Oh, keine Ursache. — Haben Sie nicht Bekannte in Alexandria?"
„Nein."
„Ganz fremd?"
„Ja:
„Dann seien Sie recht vorsichtig! Man kann in Alexandria und in Kairo leicht Abenteuer erleben, die wenig angenehm sind." (Fortsetzung folgt.)
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