mittags S Uhr,
,el
Mollzieher.
urn-Verei»
keuenbürg.
abend 9 Uhr
MlW
intracht". Zahl- inen notwendig. Vorstand. Ihr Singstunde.
Zweites Mart.
Der Lnztälsr.
Zweites Vlatt.
iso.
Samstag de« 12. 3 utt im.
88. Zahrgang.
Samstag
ichst einladet
Sriinen Dam
b. Pforzheim, ines Mahagovi
MM
oilette kurz in i sehr preiswert
bauptstr. R.
I flNlM
>er Art
)urch
schSst Wolfingn renbürg.
e n f e l d. les
zur Zucht ge-! geeignet, zu;
uptstratze H8.
Württemoertz
Atteusteig, OA. Nagold, 11. Juli. (Fletschvergistungsfällc in einem württ. Kurort.) Zu den gestern gemeldeten Fleisch- vergiftungsfällen in einem benachbarten württ. Kurort wird noch berichtet, daß es sich dabei um den Luftkurort Berneck bei Nagold handelt. Unter den Erkrankten befanden sich auch zwei Damen aus Reutlingen, die sich dort zur Erholung aufhieüen- Am Montag gab es zum Mittagessen um 1 Uhr Hackbraten. Schon nach zwei Stunden fühlten sich 8 Personen, die davon gegessen hatten, unwohl, auch die Tochter des Hauses erkrankte an den gleicl)en Bergiftungserscheinun- gen. Zu dieser Mahlzeit hatte man sich das Hackfleisch fertig kleingemacht vom Metzger geben lassen. Für den Tisch um 2 Uhr wurde das Hackfleisch im Hotel selbst durch die Maschine getrieben und die damit gespeisten Personen blieben gesund. Eine der Reutlinger Damen ist sofort ins Bezirkskrankenhaus nach Reutlinaen übergeführt worden, die andere befindet sich im Bezirkskrankenhaus in Nagold. Das Befinden beider Erkrankten soll zu besonderen Befürchtungen keinen Anlaß geben. Ein anderer Erkrankungsfall ist insofern besonders tragisch als eine Dame bis vor kurzem neun Monate lang in einem Cannstatter Krankenhaus an einer schweren inneren Erkrankung gelegen hat, und nun nach Berneck zur Erholung gekommen ist, um hier erst recht wieder aufs neue erkranken zu müssen.
Stuttgart, 11. Juli. (Schweres Motorradunglück auf der Rennstrecke.) Am Donnerstag abend hat sich ein schwerer Zusammenstoß zwischen zwei Motorrädern auf der Solitude- Rennstrecke ereignet. Mehrere Leute hatten sich aufgestellt, sie wollten die Fahrer für das Rennen trainieren sehen. Als einer der Zuschauer mit seinem Motorrad wegfahren wollte und eben von dem Nebenweg in die Strecke einbog, raste ein Motorradfahrer mit 110 Kilometertemps heran und fuhr gerade in das andere Rad hinein. Als die Staubwolke niedergegangen war, sah man die Fahrer von den Rädern geschleudert daliegen, einer von ihnen bewußtlos. Der Beifahrerin hiesigen Pfarrhaus« einen Besuch ab. Mittels einer Letter stiegen die frechen Räuber in das im zweiten Stock des Hauses gelegene Studierzimmer des Pfarrers Schnapper, der sich zurwurden die Kleider buchstäblich vom Körper gerissen; sie hat ein Auge verloren. Alle- drei wurden sofort von einem Privat- auto ins Krankenhaus gebracht. Einer der verunglückten Motorradfahrer ist nach seiner Einlieferung in das Kathari- nmhosvital gestorben.
Reutlingen, 11. Juli. (Ein Reutlinger Beamter bei dem Flugzeugunfall auf der Ostsee mngekommen.) Unter den 5 Personen, die bei dem Unglück des Dornier-Flugbootes in der Ostsee zu Beginn dieser Woche auf so tragische Weise ums Leben gekommen sind, befindet sich auch der aus Böblingen gebürtige Otto Birk. Er war seit November v. I. beim Ober-
trunkbereitung ( npfiehlt !
H, Weinhandlung feld (Württ.)
Patent-! Hs. tücht. sür den',
en geb.,^ d. Enz- ^
Sut Srr Rail«,
auf der Wanderung, in der Sommerfrische wollen Sie Ihren Körper kräftigen. Die Sommermonate sollen Ihnen eine Reserve an Kraft für das ganze Jahr geben. Sie wollen sich ausruhen und gesund und munter wieder in die Heimat und an die Arbeit zurückkehren. Dazu Hilst Ihnen die konzentrierte Krastnahrung Ooomattine» die Sie jederzeit bei sich führen und leicht zubereiten können. Bitte, versuchen Sie?
In Apotheken und Drogerien vorrätig: 280 gr Dose RM. 2.70, M gr RM. 5.—. Gratisprobr und Drucksachen durch:
Dr. A. Wauder» G. m. b. G., Osthofen-Rheinhessen.
amt Reutlingen als Berwaltungspraktikant beschäftigt und hielt sich im Urlaub bei seinem Bruder in Berlin auf, von wo aus er die verhängnisvolle Fahrt angetreten hat. Otto Birk stand im 21. Lebensfahre und erledigte auf dem Reutlinger Oberamt die Bersicherungsangelegenheiten.
^ .Hausen o. R., 11. Juli. (Noch ein Pfarrhauseinbruch.) In ähulickier Weise wie in Dautmergen statteten Einbrecher in der Nacht vom 2. auf den kl. Juli gegen 2 Uhr auch dem zeit im Urlaub befindet, ein. Sie durchsuchten Schränke und Kästen nach Geld, kamen aber nicht auf ihre Rechnung, denn nur einige Mark in kleineren Münzen fielen ihnen zur Beute. Kleider, Wäsche und andere Gegenstände ließen sie unberührt, abgesehen von einer Taschenlampe, die sie Mitnahmen. Eine im unteren Stock des Hauses wohnende Verwandte Les Pfarrers nmrde zu ihrem großen Schrecken alsbald auf, die Einbrecher aufmerksam, konnte es aber nicht wagen, den Eindringlingen entgegenzntreten. Es ist anzunehmen, daß die Diebe die gleichen sind, welche in Dautmergen und an anderen Orten Einbrüche verübten.
Geislingen, 11. Juli. (Der Tod als Warnung.) Im Krankenhaus ist ein achtjähriges Mädchen aus Süßen gestorben, das unreife Beeren gegessen und darauf Wasser getrunken hat. Nicht oft genug können Kinder vor derartigem Verhalten gewarnt werden, streng sollten die Eltern in dieser Beziehung Vorgehen. Immer wieder kommt es vor, daß Wäffertrinken nach Beeren- und Obstgenuß, vollends wenn es noch nicht reif ist, den Tod im Gefolge hat.
Ulm, 11. Juli. (Revision im Erbacher Fall.) Wie verlautet, haben die von der Großen Strafkammer Ulm als Berufungsinstanz zu je 8 Monaten Gefängnis und 100 R-M- Geldstrafe oder einer weiteren Woche Gefängnis verurteilten früheren Direktoren der Erbacher Bank, Eugen Schenzle von Erolzheim, jetzt Reisender in Neu-Ulm, und Franz Bitfchnau von Ravensburg, jetzt Geschäftsführer in Mannheim, gegen dieses Urteil Revision eingelegt, ebenso zu ihren Uugunsten die Staatsanwaltschaft. Die Sache kommt nun vors Reichsgericht.
Zugerkingen, OA. Biberach, 11. Juli. (Tödlicher Unfall.) Gestern abend ereignete sich aus^ der Staatsstraße Biberach— Ehingen an der sog. Ehinger Brücke bei Jngerkingen ein überaus folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Personenlieferwagen und einem Radfahrer. Das Auto, das aus Erlen- moos, OA. Biberach; stammte, befand sich am der Fährt nach dem Kirschengebiet. Als es die „Ehinger Brücke" passierte, sah es auf der etwas steil abfallenden, kurvigen Straße zwei Radfahrer daherkommen. Es waren Forstwart Romtzr und Oberholzmacher Sonntag, die von ihrer Arbeitsstätte nach Hause fuhren. Sonntag fuhr dabei auf den rechten Kotflügel Les Wagens auf und wurde gegen das Scharnier der rechten Wagentüre geschleudert, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Wen die Schuld an dem tragischen Unfall trifft, wird die Untersuchung ergeben. Römer entging mit knapper Not demselben Schicksal. Der Verunglückte ist Vater von zehn Kindern.
Giengen a. Br., 11. Juli. (Die Gemeindeumlage wird trotz wiederholter Einsprache des Oberayrts auf 19 Prozent belassen.) Trotz wiederholter Einsprache des Oberamts gegen die vom Gemeindrat beschlossene Umlage beschloß der Gemeinderat, die Umlage auf 19 Prozent zu belassen und beim Innenministerium Verwaltungsbeschwerde gegen die Einsprache des Oberamts zu erheben.
Vermischtes.
Breslau, 11. Juli. Die Verwaltung der Wenzeslausgrubc gibt neue Zahlen über die Belegschaften, die zur Zeit des Kohlensäureeinbruchs in den Schächten waren, sowie über den Ausgangspunkt der Katastrophe aus. Darnach arbeiteten im Gesamtschacht 221 Arbeiter, davon waren ungefährdet 11, so
daß 210 übrig blieben, die im Einbruchsgebiet arbeiteten. Davon sind 10 lebend gerettet worden und konnten sich sofort in ihre Wohnungen begeben. Verletzt ins Lazarett gebracht wurden 19 Mann, so daß also insgesamt 59 Mann gerettet worden sind. Tot sind 151 Bergarbeiter, und zwar 82 Mann der eingeschlossenen 17. Abteilung, 55 Mann der 18. Abteilung, 9 Mann, die im Schacht beschäftigt waren, 1 Mann bei der :i. Maschinenabteilung und 4 Beamte. Gegen Abend spielte sich unter Tage eine erschütternde SzerK ab, deren Held der 36- jährige Förderer-Aufseher Franke ist. Er ist der einzige lleber- lebende der Abteilung 17 und er konnte als erster die Meldung über die Katastrophe geben. Von der ersten Minute des Unglücks an beteiligte er sich an den Rettungsarbeiten und war bis heute morgen 3 Uhr nicht dazu zu bewegen, den Schacht zu verlassen. Nach kaum zweistündiger Pause fuhr er wiederum ein und führte die Rettungskolonne. Bis heute abend 6 Uhr blieb er im Schacht. Als er nun einem der führenden Bergleute eine Schilderung der Katastrophe, wie er sie mtt- erlebt hatte, geben sollte, brach er nach den ersten Worten plötzlich ohnmächtig zusammen. Arbeiten konnte tr 24 Stunden hindurch irnter allergrößten Anstrengungen, aber noch einmal sich das Unglück vollständig zu vergegenwärtigen, das ging offenbar über seine Kräfte. Es gelang nach längerer Zeit, ihn über Tag wieder zum Bewußtsein zu bringen. Mit einem heftigen Nervenschock mutzte er abtransportiert werden- Zu der entsetzlichen Katastrophe haben der französische Minister für öffentliche Arbeiten, Pernot, und der Unterstaatssekretär Falcoz Beileidstelegramme an den Preußischen Handelsminister gesandt.
Der grüßte Esel von Jarischau. Daß kerniger Humor manchmal auch vor dem sonst so ernsten Gericht die Herrschaft an sich reißt, zeigt ein Beleidigungsprozeß, der dieser Tage vor dem Amtsgericht Oppeln zur Durchführung kam. Wegen Beleidigung des Amtsvorstehers Wilhelm Rysch hatte sich ein Wirtfchaftsinspektor aus Jarischau, Kreis Groß-Strehlitz, zu verantworten. Von dem Polnisch gesinnten Gemeindevorsteher Rysch war in ganz Jarischau bekannt, daß er nicht richtig deutsch lesen und schreiben kann. Daher unterschrieb er ihm eingereichte Anträge und Schriftstücke kurzerhand ungesehen und versah sie mit dem amtlichen Stempel. Der Wirtschaftsinspektor wollte nun die Probe aufs Exempel machen und in aller Öffentlichkeit Nachweisen, wie befähigt der Gemeindevorsteher zur Bekleidung seines Amtes war. Er legte ihm also ein fein säuberlich geschriebenes Schriftstück vor des Inhalts: „Ich bin der größte Esel von Jarischau." Darunter vermerkte er: Dies wird amtlich bescheinigt. Und siehe da, der tüchtige Gemeindevorsteher Unterzeichnete das Schriftstück und beglaubigte es mit dem Amtssiegel. Die Kunde von dem gelungenen Witz durchlief die Gemeinde wie ein Lauffeuer. Die Folge war eine Beleidigungsklage gegen den Inspektor, der sich diesen „Mißbraubch der amtlichen Behörde" gestattet hatte. Das Gericht ließ es sich jedoch nicht nehmen, den Herrn Gemeindevorsteher auf seine Intelligenz zu prüfen. Es wurden ihm aus dem Gesetzbuch einige Stellen vorgelesen, die er daun nach dem Sinne wiederzugeben hatte. Natürlich fiel die Jntelli- genzprobe negativ aus, so daß es nun doch bald mit der Gemeindevorsteherherrlichkeit des „größten Esels von Jarischau" vorbei sein dürfte. Der Wirtschaftsinspektor aber mußte, dem Buchstaben des Gesetzes zufolge, wegen Beleidigung besttast werden, weil er das ominöse Schreiben überall herumzeigte. Er erhielt 100 Mark Geldstrafe, will jedoch Berufung einlegen.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft
Wirtschaftliche Wochenrundschau.
Börse. Die Börse lag in dieser Woche überwiegend lustlos und schwächer. Ohne Anregung auf positivem und wirtschaftlichem Gebiet zeigte die Börse fast kein Geschäft, was bei der markttechnischen Verfassung die Schwäche noch vergrößerte.
die Enztäler-Ge-
lifen gesucht:
MimM
und Borgelege, inzeln. .
mit PreisangM nztäler"-
GEW?
öredlgt und ,d Christenlehre- utzandacht-
komsn von Kurt klartin
„Er kann ja Puentas Helfershelfer sein! Ich glaube rs jedoch nicht. Wahrscheinlich hat er gar nichts mit dem 1>iord zu tun! — Vielleicht hat er das Geld geraubt! — Was ^ 3'Mn zuletzt gestanden hat, daß er mit dem Förster t Lang gesprochen hat, am 23. Januar abends,
^ d"? er sich vielleicht alles nur aus Angst zusammen- Michttt, um damit den Mordverdacht von sich abzulenken!"
"Hud Schwöb, der sich aus Angst den Finger abhackte ud an dieser Selbstverstümmelung zugrunde ging?"
„Braucht auch nicht der Täter zu sein! Er kann sich § üMer wirklich nur abgehackt haben aus Angst, daß er MordSerdacht kommen könnte. Er hat den Förster
Echt ^ seinem Blute am Boden liegen sehen, bekam k die Finger und hiuterließ auf diese Weise den Abdruck am Türpfosten." '
allen ruhte von Anfang an Verdacht! Alle haben Spuren hinterlassen!"
„Puenta auch!"
„Puenta?"
"^„den Dolch!"
fremdländische Herkunft der Waffe ist geklärt, dar cm den Dolch irgendwo im Auslande erworben. Auf
man im Schlitten verlor er ihn, oder er warf ihn
Griff r/.f richt hatte er entdeckt, daß ein Stein aus dem laf/r ^ „' und da wollte er den Dolch nicht zum Ver- ^ °n sich werden lassen!"
Deshalb aber tötete er den Förster Lang?" zwis^ lE er uns selbst sagen! Vielleicht trat der Förster und ün ai L nnd Hanna Lang. — Wenn sie im Schlitten saß Fimso unter den Decken lag, dann war sie auf dieser llcherlich ohne Bewußtsein. Sie ist betäubt worden, .sixifj„Dbn>altsam entführt worden. Sie ist Puenta nicht
urg gefolgt wie die Anny Regler. Bei ihr mußte er
Gewalt auwenden. Funk glaubt ja noch heute felsenfest au die Treue der Hanna Lang, an ihre ehrliche Liebe. Nehmen wir einmal an, daß der Mann recht hat! Nehmen wir an, daß auch Anny Regler recht hatte, als sie voller Eifersucht von Hanna Lang sprach, die dem Karl Sasse nachlief. Das Nachlaufen dürfte freilich-nicht stimmen. Anny Regler hat in ihrer Eifersucht sich das eingebildet, weil sie natürlich den Mann ihrer Liebe nur für sich haben wollte. Er, der Herr Kunstmaler Sasse — Earlos Puenta — lief der Hanna Lang nach, er suchte sie herumzubekommen, wie er die Anny Regler einfing. Aber die Hanna Lang ging nicht in sein Netz. Da holte er sie mit Gewalt. — Wie das alles geschah, soll er mir noch gestehen!"
Roeb stöhnte.
„Glauben Sie, ihn je wiederzusehen?"
„IaI — Ich suche ihn. Ich suche ihn so lange, bis ich ihn finde!"
„Es ist noch keinem Kriminalisten gelungen —."
„Mir wird es gelingen!"
„Es kommt Puenta nicht auf einen weiteren Mord an!"
„Ich werde mich vorsehen. — Bevor ich ihn aber suche, habe ich noch Nötigeres zu tun."
„Und?"
„Da fragen Sie! — Die Hanna Lang muß ich suchen!"
„Wo die jetzt sein mag? —"
„Ja, wo die jetzt sein mag!"
„Ob sie noch lebt?"
„Wir wollen es hoffen! Sie muß befreit werden'"
„Und in Oerstadt? Jetzt gibt es kein Verheimlichen mehr! Wir müssen die Oeffentlichkeit warnen!"
„Unbedingt! Dafür bin auch ich! — Ich wünschte nur, Carlos Puenta käme noch einmal nach Oerstadt!"
„Ich nicht! — Ich habe genug von chm! Mehr als genug!" —
Staatsanwalt Roeb sollte aber nicht zur Ruhe kommen. Der Bericht in den Oerstadter Zeitungen über die Ermordung Anny Reglers, über die Entführung der beiden anderen Oerstadter Mädchen, über die Machenschaften Earlos Puentas, und schließlich die Mahnungen zur Vorsicht und die Aufforderung, Verdächtiges sofort der Staatsanwaltschaft
oder der Kriminalpolizei zu melden- hatte einen ungeahnt raschen Erfolg.
Am Nachmittag des nächsten Tages wurde dem Staatsanwalt eine Dame gemeldet, die ihn in einer dringenden Sache zu sprechen wünschte.
Roeb, der gerade in die Akten des Falles Lang vertieft war, sah der Besucherin nicht sonderlich freundlich entgegen.
„Sie wünschen?"
„Mein Name ist Dallinger. Nlein Mann ist seit fünf Jahren tot. Ich wohne in OerstcÄst, in der Seidlitzsttaße."
„Schon gut, Frau Dallinger, was wünschen Sie?"
„Ich las heute den Bericht über die Entführung der Oerstadter Mädchen und über die Ermordung der Anny Regler. Das ist ja alles io gräßlich! Man kann sich aar nicht so richtig hineindenken. Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können."
„Ja, und?"
„Ja, und es hieß in dem Bericht, man solle sehr vorsichtig sein. Da dachte ich —."
„Was? — Bitte sprechen Sie doch!"
Roebs Stimme drängle voller Ungeduld.
„Es ist wahrscheinlich nicht sehr tröstlich, daß ich Ihnen das alles erzähle. Aber man ist schließlich als Atutter ängstlich. Wenn Sie sich vielleicht nochmals erkundigen wollten."
Roeb warf die Akten nervös zur Seite.
„Nach wem sollen wir uns denn erkundigen?"
„Nach Herrn Burmeister."
„Wer ist denn dieser Herr Burmeister?"
„Der Perlobte meiner Tochter."
„Ja, was hat denn das mit Earlos Puenta zu tun?"
Frau Dallinger errötete.
„Ach. — Bitte, lachen Sie mich nicht aus! — Ich — dachte — ja, also ich dachte — wenn Herr Burmeister nun etwa dieser Earlos Puenta wäre!"
Der Staatsanwalt atmete auf. Jetzt sah er doch wenigstens klar. — Er bekam Interesse an der Frau.
„Wir wollen einmal die Sache im Einzelnen durchsprechen. — Wo lernte denn Ihre Tochter Herrn Burmeister kennen?"
(Fortsetzung folgt.)