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säure-Ausbrüche, die hier sehr heftig und sehr häufig sind, werden mit aller Vorsicht bekämpft. Bei jedem 'Schichtwechsel werden die Betriebspunkte stark erschüttert, um die Kohlensäure zum Austritt zu bringen, das heißt, wir Pflegen die gesamte Belegschaft bei Schichtwechsel hinter die Schießtüren chrückzuführen, und geben dann von etwa 1000 Meter Entfernung starke Schüsse ab. Das geschah auch gestern nachmittag beim Schichtwechsel um 2 Uhr. Es machten sich Kohlensäurevorkommen überhaupt nicht bemerkbar. Man ließ also die Belegschaften unbesorgt an die Arbeit gehen. Zwei Stun- ho,i später hat sich nun mitten in der Arbeit, entgegen den bisherigen Regeln, die man glaubt für die Kvhleusäureaus- briiche feststellen zu können, ein Ausbruch ereignet. Die Gewalt der Eruption war so stark, daß sich die Kohlensäure schnell auch über die Nachbarstrecken ausbreitete und dort jedes Atmen unmöglich machte. Die Bergknappen brachen zusammen, so wie jeder gerade arbeitete, ging und stand. Die Toten und die Verletzten fand man mit dem Handwerkszeug ch der Hand aus: den Lokomotivführer neben seiner Lokomotive, den Fördermann neben den Wagen, jeden mitten in seiner Tätigkeit von dem schnellsten Tode, den der Bergknappe kennt, überrascht. Ehe man überhaupt weiß, was tos ist, ist man erledigt. Ich selbst kam eine halbe Stunde nach dem Unglück hinunter. Die Leute lagen im Schacht wie gesät. Drei, vier Tote übereinander. Dazwischen wieder ein Lebender, dessen Lunge noch Atem von sich gab. Keiner wußte, wie es eigentlich zugegaugen war. Alle waren in ihrer Todesangst völlig benommen." Der größte Teil der toten Bergleute ist aus dem zweiten Schacht der Wcnzeslaus-Grube, aus dem Kuuigunden-Schacht, zu Tage gefördert worden. Alle untersuchte der Arzt. Immer wieder mußte er mit dem Kopf schütteln. Kein Levenszeickwn war mehr zu erkennen. Man bahrte die Toten zunächst in der Wasch-Kaue ans, um sie zu identifizieren. Nachher brachte man sie auf Lastwagen nach der Leichenhalle des Kuappsclmfts-Lazaretts in Neurode. Während der Bergungsarbeiten, der Untersuchung und der Wiederbelebungsversuche verließ die Nachmittagsschicht des 'Kuni- gmidenschachts um 10 Uhr nachts ihre Arbeitsstelle. Als sie zu Tage kamen, erfuhren sie mit Entsetzen von dem furchtbaren Schicksal, das viele Dutzende ihrer Kameraden betroffen hat- Vor den Schachtanlagen, sowohl auf dem Kurt-Schacht wie aus dem Knnigundenschacht, stauten sich die ganze Nacht über die Angehörigen der Bergleute, immer noch ini Ungewissen über das Schicksal ihrer Väter, ihrer Brüder, ihrer Söhne.
Für 789 99« Mark gefälschte Jnvalidenmarken. Vor einigen Tagen wurde die Wiener von der Münchener Polizei verständigt, daß in München der Holzhändler Heinrich Raab und eine gewisse Margarete Probst wegen Besitzes gefälschter deutscher, für die Sozialversicherung bestimmter Jnvalidenmarken verhaftet worden seien. Sie hatten angegeben, daß die Marken von einem gewissen Heß in Wien stammten. Jetzt ist es der Wiener Polizei gelungen, den Mann in der Person des 10- jährigen, mehrfach vorbestraften Vertretern Joseph Heß in Wien zu verhaften. In seiner Wohnung wurden sehr gut gefälschte Jnvalidenmarken im Werte von mehr als 500 000 Mark beschlagnahmt. Er gab an, da man in Deutschland das Aussehen der Jnvalidenmarken allgemein kenne, habe er aus Anregung Raabs es übernommen, die Marken nach Mustern bei Wiener Firmen Herstellen zu lassen. Um nicht Verdacht zu erregen, trat er bei den Firmen als Direktor einer Versicherungsgesellschaft auf und spiegelte den Klischee-Erzeugern und Buchdruckern vor, daß es sich um eine Organisation der Kriegsinvaliden handele, die zumeist für die Alpenlän-er bestimmt seien. Die Geschäftsleute schöpften keinen Verdacht und übernahmen den- Auftrag, den sie auch ausführten. Insgesamt wurden bisher gefälschte Marken im Werte von 780000 Reichsmark erzeugt. Die Klischees konnten ebenfalls beschlagnahmt werden.
Er» germanisches Reitergrab entdeckt. Nach einer Blättermeldung wurde bei der Erforschung von Grabstätten aus der VMcrwanderungszeit, die in Celakowitz bei Brandeis an der' Elbe entdeckt wurden, ein Fund gemacht, der, wie Fachleute erklären, für Böhmen, ja für Mitteleuropa ein Seltenheit darstellt. Es handelt sich um das Grab eines germanischen Kriegers zu Pferde. Das in 3^ Meter Tiefe bloßgelegte Skelett des Germanen und das seines Schlachtrosses ist vorzüglich erkalten. Ferner wurden aus den bisher aufgedeckten Gräbern außerordentlich schöne Bronze- und Goldarbeiten, Schnallen und Spangen, typisch germanischer Gravierung geborgen. Solche Gräberfunde sind sehr selten. Nur Skandinavien besitzt ihrer mehrere.
Sechs Buben im Meer ertrunken. In der Nähe von Black- Pool sind 6 Schulkunden beim Baden ertrunken. Sie waren Angehörige einer Marineschule, die vor einigen Tagen an der Küste ein Lager bezogen hatten. Einem Teil der Kinder wurde erlaubt, zum ersten Male in der See zu schwimmen. Augenscheinlich sind die Kinder durch die Gezeiten in die See hinaus- Mogeu worden und waren nicht mehr imstande, aus der Strömung das Ufer zu erreichen.
Handel. Berkehr und Volkswirtschaft«
Stuttgart, 10. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Dem Donnerstagmarkt am Mt. Vieh- und Sckilachihof wurden zuyesührt: 6 Ochsen (unoer- °°usi 4), 3 Bullen. 54 Iungbullen (unv. 24), 57 (20) Iungrinder. 28 00) Kühe. 200 Kälber, 367 Schweine. 1 Sckaf. Erlös aus je I Itr. Ubendgewi-bt: Ochsen —. Bullen a 50—51 (letzter Markt 51—53), "6-48 (48-50). Iungrinder a 55-57 (56-59), b 48-53 (50 bis »! > Kühe —. Kälber b 7L—76 (unv.), c 59—69 (61—69). Schweine a Me über 300 Psd. 57—59 (36—59). b vollfleischige von 240—300 (unv.). c von 200-240 Pfd. 62—64 (63—64), ck von mW^0 Pfd. 62—63 (62—64), Sauen — Mk. Marktverlauf: MWieh schleppend, Ueberstand, Kälber und Schweine ruhig.
Jahren in Duisburg begangen wurde, scheint jetzt seine Sühne finden zu sollen. Bei einem nächtlichen Raubüberfall ist 1920 die Frau eines höheren Offiziers in Duisburg namens Simon ermordet worden. Drei maskierte Männer waren in die Wohnung der Frau Simon eingedrungen. Einer von ihnen war, als er die Maske verlor, erkannt worden und zwar als ein früherer Untermieter der Ermordeten, ein gewisser Froch aus Kiew. Die Nachforschungen der Polizei blieben ohne Ergebnis. Man konnte nur mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen, daß Froch sich nach Polen gewandt hatte und übergab daher der polnischen Kriminalpolizei das entsprechende Material. Jetzt nach zehn Jahren ist es gelungen, festzustellen, daß Froch sich nach Lodz gewandt hatte und dort seitdem unbehelligt wohnte. Er wurde heute vormittag von der Lodzer Kriminalpolizei verhaftet und durch die polnischen Behörden nach Deutschland ausgliefert.
Prag, 10. Juli. Heute vormittag brach in der Gemeinde Chud- lowovo ein Brand aus, der eine ungeheure Ausdehnung annahm. Bis zum Nachmittag wurden etwa 100 Wohnhäuser vernichtet. Der Brand dauert an. Der Ort zählt 1200 Einwohner. Bis jetzt ist niemand getötet oder verletzt worden. Der Brand soll durch spielende Kinder verursacht worden sein.
Zürich, 10. Juli. Die Schweizerische Nationalbank Zürich hat ihren Diskont von 3 auf B/s Prozent und den Lombardzinsfuß von 4 aus 3'/s Prozent ermäßigt.
Madrid, 10, Juli. In Montilla in der Provinz Cordova ereignete sich ein heftiges Erdbeben, das eine große Anzahl von Gebäuden, darunter auch das Palais Medinacelt und die Kirche zerstörte. Die Gesamtzahl der beschädigten Gebäude^beträgt 250. Die Dächer eines Krankenhauses und eines Klosters brachen zusammen. 60 Häuser stürzten vollkommen ein.
Hammerfest, 10. Juli. Bei herrlichstem Wetter überflog der Gras Zeppelin um ^11 Uhr die Stadt, warf einen Postbeutel ab und nahm dann Kurs auf das Nordkap.
Corpus Christi (Texas), 10. Juli. Ein Flugzeug mit 5 Personen stürzte sechs Kilometer von hier ab. Alle fünf Insassen wurden getötet.
Bombay, 10. Juli. Die Einfuhr von englischen Baumwollwaren ist in den Monaten April und Mai gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 23,5 Prozent gesunken. Man führt dies auf den Boykott englischer Gewebe zurück.
New-Pork, 10. Juli. Auf den Philtpplnen-Inseln Cebu und Babtayan Ist eine verheerende Cholera-Epidemie ausgebrochen. Bisher sind 500 Personen daran gestorben. Die Behörden trafen umfangreiche Abwehrmaßnahmen, um eine weitere Ausbreitung der Epidemie zu verhindern. Die beiden Inseln werden außerdem von einer Hungersnot heimgesucht.
Der bayerische Innenminister über das Uniformverbot.
München, 10. Juli. Im Landtag sprach heute Staats- minister des Innern Dr. Stützet über das Uniformverbot, an dem Nationalsozialisten, und Deutschnationale gestern Kritik geübt hatten. Er erklärte u. a.: Es wurde bedauert, daß durch das Verbot auch der Stahlhelm betroffen ist. Der Stahlhelm hätte sich im Interesse der Erhaltung der Staatsautorität sagen müssen, daß er seine Ziele noch eine zeitlang auch ohne Uniform verfolgen kann. Es ist doch möglich, militärischen Geist und Disziplin auch ohne Uniform zu pflegen. Die nationalsozialistischen Versammlungen wurden verboten, weil ihr Zweck offensichtlich den Strafgesetzen zuwiderläuft. Der Zweck der Ersatzversammlungen der Nationalsozialisten war zweifellos der, zum Widerstand gegen die erlassenen Anordnungen aufzureizen. In dem vorgelegten Plakatentwurf stand: „Die Schwarzen im Reich sterben, die Schwarzen in Bayern übernehmen ihr Erbe." (Lebhafte Pfuirufe Lei der Bayerischen Volkspartei.) Polizeidirektion und Regierung würden sich lächerlich machen, wenn ich einer solch unerhörter Unverfrorenheit gegenüber nicht die Konseguenzen ziehen würde, zumal wenn sie rechtlich so begründet ist wie in diesem Falle. (Lebhafter Beifall bei der Bayerischen Volkspartei.)
Aus dem Rcichsrat.
Berlin, 10. Juli. Bei der Eröffnung der heutigen Reichsratssitzung gedachte der Vorsitzende, Staatssekretär Joel, der furchtbaren Grubenkatastrophe im Waldenburger Bergland. Der Reichsrat erhob sich zu Ehren der Opfer der Katastrophe von den Sitzen. Gegen das neue Amnestiegesetz wurde von der preußischen Regierung Einsprucherhebung beantragt. Für den Einspruch wurden 28 Stimmen, dagegen 36 Stimmen abgegeben. Vorher mar mit 50 gegen 9 Stimmen bei 7 Enthaltungen dahin entschieden worden, daß bei dem verfassungsändernden Charakter des Amnestiegesetzes eine Stimme über der Stimmen zur Erhebung des Einspruchs genüge. Damit hat also der Reichsrat Einspruch gegen das Amnestiegsetz erhoben und der Reichstag wird sich nocheinmal damit zu beschäftigen haben.
Aus dem Reichstag.
Berlin, 10. Juli. Im Reichstag gedachte vor Eintritt in die Tagesordnung Präsident Löbe in Worten tiefer Anteilnahme der an dem Grubenunglück bei Hausdarf Betrofffenen, indem er auf das furchtbare Unglück hinwies, das das in schwerer Not befindliche Waldenburger Gebiet betroffen habe. Er gedachte der aufopfernden Bemühungen der von dem Unglück verschont gebliebenen Bergleute, an ihre eingeschlosse- nen Kameraden heranzukommen und sie zu retten. Er wies auch auf die Notlage hin, in die zahllose Familien durch den Tod ihrer Ernährer geraten sind, und gab der Erwartung Ausdruck, daß Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die Angehörigen der Betroffenen unterstützen zu können. Das Haus hatte sich von den Sitzen erhoben. Nach Eintritt in die Tagesordnung wurden Anträge auf Genehmigung zur Strafverfolgung von Abgeordneten erledigt. Der Antrag, der den dentschnationalen Abgeordneten Graf Westarp betraf, wurde abgelehnt, die übrigen wurden angenommen. Die darauf vorgenommene Schlußabstimmung über das Brotgesetz ergab die Annahme in namentlicher Abstimmung mit 212 gegen 198 Stimmen bei 11 Stimmenthaltungen. Nm 4>l Uhr vertagte sich das Hans auf morgen.
L-, Baden-Baden, 10. Juli. Der Stadtrat hat in seiner letzten l<einer ortspolizeilichen Vorschrift zugestimmt, welche alle öffent» "Mge während der Fremdenzeit im Kurgebiet verbietet, und , 9 von Plakaten ablehnt, die durch Ausmachung und sind, kurörtliche Interessen zu gefährden.
«-»„/Evchkn, 10. Juli. Der Präsident des bayerischen Landtags, des f>n'n ^ der heutigen Vollsitzung die aufrichtigste Teilnahme " Landtages an dem großen Unglück im Bergwerk von Nlck-n i a Schlesien zum Ausdruck. Das Haus hatte sich zum Teilnahme von den Sitzen erhoben.
Juli. Im sächsischen Landtag wurde der Soztal- »el zum Landtagspräsidenten gewählt. irnKtiTO ,!,..2uli. Der Vorstand der Demokratischen Reichstags- Scknnb«. lart, der Deckungsvorlage nur ln Verbindung mit der M°1?ehrsüuer zustimmcn zu können.
ANi-s , 40. Juli. In der Nähe der Friedländer großen
der - Hnüchienberg wütet seit gestern nacht ein Moorbrand, der ute eine Fläche von 1000 Morgen ergriffen hat. Unter
Äuer -Schicht liegt etwa eine vier Meter tiefe Torsschicht, die vom i»"^urde. Die Feuerwehr sucht den Brand zu lokalisieren, sich -in» kl?' "ul!. Auf der Grube Paul I in Luckenau ereignete Bi>d°.,kni.?>?^E Kohlenstaubexplosion im Aufbercitungsraum der Arbeiter erlitten tödliche Verletzungen, zwei wurden layneren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, drei andere L«amen mit leichteren Verletzungen davon.
«arschau, io. Juli. Ein schwerer Raubmord, der vor zehn
Der Antrag der Regierungsparteien.
Berlin, 10- Juli. Die Regierungsparteien haben im Reichstag folgenden Antrag eingebracht: Angesichts der Bergwerkskatastrophe auf der Weuzeslaus-Grube bei Hausdorf richten wir an die Reichsregierung das Ersuchen: 1. Mit größter Beschleunigung die Ursache des Unglücks sestzustellen; 2. alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um Katastrophen dieser Art zu verhindern; 3. für eine ausreichende Unterstützung der Hinterbliebenen Sorge zu tragen.
Sozialdemokraten gegen die Deckungsvorlagen.
Die sozialdemokratisclm Reichstagsfraktion beschäftigte sich am Donnerstag mit der durch die Deckungsvorlagen der Regierung, die Anträge der Regierungsparteien über die Einschränkung der Darlehenspslicht des Reiches bei der Arbeitslosenversicherung sowie der Einführung der Kopfsteuer und der durch die Beschlüsse des sozialpolitischen Ausschusses geschaffenen Lage. Es herrschte Uebereinstimmung, daß alle diese Maßnahmen, die die Lasten der Wirtschaftskrise fast ausschließlich den unteren Volksschichten aufbürden, den schirfsten Widerstand der Sozialdemokratie hcrausfordern. Die vom sozialpolitischen Ausschuß vorgenommeiien Verschlechterungen der Leistungen der Arbeitslosen- und Krankenversicherung, sowie die Aufhebung der Darlehenspslicht des Reiches werden für die Stellung der Fraktion von entscheidender Bedeutung sein.
Das Bürgersteuergesetz.
Berti«, 10. Juli. Der Entwurf eines Bürgersteuergesetzes, den die Reichsregieruug den Parteien am Mittwoch unterbreitete, enthält u. a. folgende Bestimmungen: Bon den Gemeinden wird eine Bürgersteuer erhoben, die jeder zu zählen verpflichtet wird, der in der Gemeinde wahlberechtigt ist. Sie wird nicht erhoben von Personen, die öffentliche Fürsorge genießen. Die Höhe der Bürgersteuer wird von den Ländern bestimmt. Für das Rechnungsjahr darf kein niedrigerer Steuersatz bestimmt werden als 6 R.M. aus den Kops. Bei Personen, die der Lohnsteuer nicht unterliegen, darf der Satz nicht weniger als 3 R.M. betragen. Der Satz für Ehegatten soll nicht niedriger als 9 R-M. bezw. 4.50 R.M. sein. Eine Staffelung der Sätze ist nicht vorgesehen. Bis zum Inkrafttreten des Steuervereinheitlichungsgesetzes darf in einer Gemeinde die Gemeindegrundsteuer oder die Gemeindegewerbesteuer mit mehr als 100 v. H., jedoch nicht mehr als 150 v. H. des Landesdurchschnitts nur dann erhoben werden, wenn für das gleiche Rechnungsjahr ein Zuschlag von 50 v. H. zur Bürgersteuer erhoben wird. Mit mehr als 150 v. H., jedoch nicht mehr als 300 v. H. wird ein Zuschlag von 100 v. H. zur Bürgersteuer erhoben werden. Mit mehr als 200 v. H. wird ein Zuschlag von 150 v. H. zur Bürgersteuer erhoben werden. Die Höhe des Landesdurchschnitts der Grund- und Gewerbesteuer bestimmt die Landesregierung. Für die Zeit nach dem Inkrafttreten des Steuervereinheitlichungsgesetzes wird die Verkoppelung der Zuschläge zur Bürgersteuer mit der Höhe der Realsteuergesetze durch ein besonderes Reichsgesetz geregelt werden. Vom 1. April 1931 ab ist das Auskommen der Bürgersteuer von der Gemeinde zur Senkung der Realsteuern zu verwenden. Die Bürgersteuer soll am 1. Oktober 1930 in Kraft treten. Für 1930 werden die Bürgersteuern sowie die Zuschläge zur Bürgersteuer in voller Höhe erhoben.
Reichspräsident von Hindenburg zur Grubenkatastrophe.
Berlin, 10. Juli. Der Herr Reichspräsident hat an den Regierungspräsidenten in Breslau folgendes Telegramm gerichtet: „Tief erschüttert durch die Nachricht von dem schweren Unglück, welches das schon so schwer heimgesuchte Neuroder Bergrevier durch die Katastrophe auf der Wenzeslausgrube erneut betroffen hat, bitte ich Sie, den Hinterbliebenen der ums Leben gekommenen Bergleute den Ausdruck meiner aufrichtigen Teilnahme und den Verletzten meine besten Wünsche zur baldigen Wiederherstellung zu übermitteln. Gott gebe, daß die noch in der Grube eingeschlossenen Bergleute gerettet werden. Als Beitrag zur ersten Hilfeleistung für die Hinterbliebenen lasse ich Ihnen sofort einen Betrag von 10000 Mark überweisen. gez. v. Hindenburg, Reichspräsident."
Um Moldenhauers Pension.
Berlin, 10. Juli. In der Angelegenheit des Moldeuhauer- schen Pensionsantrags, die soviel Staub aufgewirbelt hat, ist jetzt eine überraschende Wendung eingetreten. Es hat sich her- äusgestellt, daß Moldenhauer selbst von der Fassung seines Pensionsantrags nicht das Geringste gewußt hat. Er hat lediglich vor Antritt seines Urlaubs nach dem Ausscheiden aus seinem Amt das Reichsfinanzministerium beauftragt, sein Ruhegehalt in Ordnung zu bringen. Daraufhin hat man im Reichsfinanzministerium einen umfangreichen Antrag ausgearbeitet und in die zur Anrechnung gelangende Dienstzeit auch seine siebenjährige kommunalbeamtliche Tätigkeit als Mitglied der städt. Handelshochschule in Köln in Anrechnung gebracht. Dadurch würde seine Pension von 22 MO auf 29000 Mark sich erhöhen. Dr. Moldenhauer, der erst jetzt durch die Presse von der Fassung des Antrags und der öffentlichen Erregung Kenntnis erhalten hat, hat sofort das Finanzministerium angewiesen, die Zahl der Dienstsahre auf ein vernünftiges Matz zu beschränken und seine kommunalbeamtliche Tätigkeit un- berücksicht zu lassen. Er selbst hat jedenfalls niemals eine Anweisung gegeben, daß auch diese Jahre mit einbezogen werden sollen. Das Reichsfinanzministerium hat also lediglich auf eigene Faust die Kölner Dienstjahre mit einbezogen und dadurch dem früheren Finaiizminister Moldenhauer den denkbar schlechtesten Dienst erwiesen- Der Reichsrat, der den Antrag auf Pension behandeln sollte, hat diese Angelegenheit zunächst von seiner Tagesordnung abgesetzt, bis ein neuer umgearbeiteter Antrag wieder vorliegt. Damit dürfte nun vollständige Klarheit in die Pensionsaffäre Moldenhauer gebracht worden sein. Es steht fest, das; er an der ganzen Erregung vollkommen unschuldig ist und daß für den geforderten Betrag von 29000 Mark, an dem am meisten Anstoß genommen ist, das Reichsfinanzministerium selbst die Schuld trägt. ->
Die neuen Bahntarife.
Berlin, 10. Juli, lieber die Tariferhöhung der Reichsbahn ist eine amtliche Erklärung veröffentlicht worden, in der es u. a. heißt: Der Antrag der Reichsbahn auf eine mäßige Erhöhung der Personentarife ist Gegenstand eingehender Erwägung der Reichsregierung gewesen, wobei die Reichsregierung auch auf die Wirtschaftslage im allgemeinen Rücksicht nehmen mußte. Die Reichsregierung hat sich entschlossen, der beantragten mäßigen Erhöhung zuzustimmen mit der Maßgabe, daß sie erst am 1. September in Kraft tritt. Die Reichsregierung ist der Ansicht, daß der Mehrertrag, der der Reichsbahn aus dieser Erhöhung zufließt, auf 65 Millionen Reichsmark geschätzt werden kann. Da die Erhöhung der Stückgut-, der Expreßgut- und Gepäcktarife nach der Berechnung der Reichsbahn 70 Millionen R.M. bringt, sind im ganzen der Reichsbahn 135 Millionen R.M. an Tariferhöhungen bewilligt. Ab 1. September wird der Fahrpreis der dritten Klasse von 3,7 ans I Pfg. je Kilometer erhöht, der Preis der zweiten Klasse steigt von 5,6 auf 5,8 pro Kilometer, der Fahrpreis der ersten Wagenklasse von 12,2 aus 12,6 Pfg. Die Preise der Zuschlagskarteu für ffv-, v- und Eilzüge bleiben unverändert. Die Bahnsteigkarten werden von 10 auf 20 Pfg. erhöht. Mit der Erhöhung des Einheitssatzes der dritten Klasse auf 4 Pfg. muß auch eine Erhöhung des Einheitssatzes der Zeitkartenpreise erfolgen. Die Zeitkarten selbst bleiben um fast 10 v. H. unter den neuen Kilometerpreisen der allgemeinen 3. Klasse zurück. Bei den Zeitkarten der 2. Klasse erfolgt eine entsprechende Schonung nicht.
Kapitän Kuhring über das Flugzeugunglück bei Bornholm.
Berlin, 10. Juli. Der Flugkapitän des bei Bornholm verunglückten Flugzeugs, Kuhring, und Bordwart Dietrich trafen heute hier ein und erstatteten der Direktion der Lufthansa Bericht über das Flugzeugunglück bei Bornholm. Danach ist am Flugzeug nicht die Kurbelwelle, sondern die Ge- trievewelle am Propeller gebrochen. Durch den abspringenden Propeller wurde das Funkgerät außer Tätigkeit gesetzt. Eine
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