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Sin Protest gegen das Wirtschastsministerium.
Vor einigen Tagen hielt der Landesverband Württ. Amts- körperschqften in Stuttgart seine ordentliche Mitgliederver- smnmlunig ab. In seiner Begrüßungsansprache gedachte der Vorsitzende, Landrat Richter-Eßlingen, zunächst der Befreiung der Rheinlande von fremder Besatzung und ging dann auf einige wesentliche Punkte des Geschäftsberichts: Bezirksordnung, Gutachten des Reichssparkommissars, Amtskörperschaftsumlage, Verzugszinsensatz, öffentliche Fürsorge, Straßenwesen ein. Er hob dabei hervor, daß der Landesverband Württ. Amtskörperschaften seit 10 Jahren bestehe. Er sei berufen, die Interessen der württ. Amtskörperschaften nach jeder Richtung zu vertreten und zu fördern. Der Vorsitzende hielt sodann einen Bortrag über „Die Krise der Selbstverwaltung". Er betonte dabei hinsichtlich der Finanzwirtschaft der Amtskörperschaften, daß sie keiner Kreditzuschüsse zur Sanierung bedürfen, eine starke Verschuldung einzelner Amtskörperschaften sei durch den Bau von Krankenhäusern entstanden. Hier handle es sich jedoch' nicht um unnötige Ausgaben. Die, Neubauten seien vielmehr aus den immer mehr wachsenden Bedürfnissen der öffentlichen Gesundheitspflege und dem Verlangen der Bevölkerung geschaffen worden. Alan könne sich ja vielleicht fragen, ob nicht in einzelnen Bezirken über das tatsächliche Bedürfnis hinausgegangen worden ist. Jedenfalls habe diese Frage die starken Mahnungen des württ. Innenministers, zu sparen, veranlaßt. Diesen Mahnungen sei zuzuftrmmen. Der Streit gehe nur um die Frage: „Was ist unnötig?" Eine innere Krise der Selbstverwaltung bestehe bei den württ. Amtskörperschaften nicht. Doch drohen dieser Selbstverwaltung Gefahren von außen durch die Absicht einzelner zentralen Behörden, den Amts-1 körperschaften neue Aufgaben aufzwingen zu wollen. Ein starkes Beispiel hiefür sei das Vorgehen des Württ. Wirtschaftsministeriums, das in der Verfolgung seiner eisertbahn- politischen Wünsche ohne jede gesetzliche Grundlage weitgehende finanzielle Anforderungen an die Amtskörperschaften stellen zu können glaube. So habe dieses Ministerium bezüglich des zweigleisigen Ausbaus der Nord-Südbahn einen Vertrag mit der Reichsbahngesellschaft abgeschlossen und eine Reihe Amtskörperschaften ohne jede vorherige Verständigung zur Mitwirkung in der Form der Gewährung eines Darlehens in Höhe von 5 Mill. R.M. anteilsmäßig verpflichten wollen. Die Amtskörperschaft Eßlingen habe, als an der Nord-Süd-Bahn nicht gelegen, Wohl ein Landesinteresse, nicht aber ein Bezirksinteresse an dieser Bahn anerkannt, die llebernahme eines Anteils von 250 000 RM. abgelehnt, die Gewährung eines Darlehens in dieser Höhe zum viergleisigen Ausbau der Bahn bis Plochingen jedoch zugesagt. Das Wirtschaftsministerium gebe sich mit dem Angebot der Amtskörperschaft Eßlingen nicht zufrieden und fordere deren Beteiligung an der Nord-Süd- Bahn. Vom grundsätzlichen Standpunkt aus hätten sämtliche Amtskörperschaften Veranlassung, gegen dieses Vorgehen einer einzelnen Amtskörperschaft gegenüber aufs schärfste Verwahrung einzulegen. Die Amtskörperschaften hätten gesetzliche Aufgaben und freiwillige Aufgaben zu erfüllen. Letztere werden durch Beschluß der inaßgebenden Organe, nicht aber durch den Zwang staatlicher Behörden übernommen. Der Vorsitzende gab der Versammlung anheim, durch eine Entschließung zum Ausdruck zu bringen, daß sie gesonnen sei, die Rechte der Selbst-
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Verwaltung zu wahren und jeden Druck auf sie abzuwehren. OBM. Dr. Lang von Langen, Eßlingen, unterstützte die Ausführungen des Vorsitzenden. Die Forderungen des Wirtschaftsministeriums ständen in direktem Gegensatz zu den Sparerlassen des Innenministeriums. An der Nord-Süd-Bahn sei Eßlingen nicht gelegen und daher auch nicht mehr interessiert als jeder andere nicht beteiligte Jndustriebezirk. Im übrigen sei es zweifelhaft, ob den beteiligten Bezirken durch den Ausbau dieser Bahn ein spezieller Vorteil erwachse. In der Regel werden später Züge ohne Halt durch diese Bezirke geführt Werden. OBM. Beutinger, Heilbronn, und OMR. a. D. Hepp, Reutlingen, sprachen sich gegen das Vorgehen des Wirtschaftsministeriums aus. Von der Versammlung wurde hierauf einstimmig eine Entschließung angenommen. Im Anschluß hieran hielt Ministerialrat Dr. Gnant einen Vortrag über das Krankenhauswesen in Württemberg. , Er vertrat den Standpunkt des württ. Innenministeriums, daß bei der gegenwärtigen Finanzlage Schuldaufklahmen für Krankenhausbauten nicht genehmigt werden können, wenn dadurch die Umlage erhöht «verden müßte. Zum Ausgleich der Raumnot in einzelnen Krankenhäusern des Landes soll ein zentraler Bettennachtveis gegründet werden, der die Vermittlung von Kranken aus überbelegten Krankenanstaltei: in solche mit leerstehenden Betten bewerkstelligen soll.
Württemoertz
Stuttgart, 3. Juli. (Gegen die Eingemeindung von Zuffenhausen.) Am kommenden Freitag soll im Landtag über den Antrag des Verwaltungs- und Wirtschaftsausschusses betr. den Eingemeindungsvertrag zwischen Zuffenhausen mit Stuttgart verhandelt werden. Neuerdings erhebt nun aber der Gemeinderat Feuerbach in einer ay den württ. Landtag gesichteten Eingabe eine Reihe von schwerwiegenden Einwendungen gegen eine Vereinigung von Zuffenhausen mit Stuttgart. Es wird vor allem die Befürchtung ausgesprochen, daß durch eine
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in allen ffarben von lVI. 18 .— an
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solche Vereinigung eine weitere Einkreisung und Umklammerung von Feuerbach durch Stuttgart und dadurch eine Gefährdung der Selbständigkeit der Gemeinde Feuerbach herNi- geführt werde. Man hält es nicht für angängig, daß die Eingemeindung von Zuffenhausen nach Stuttgart auf Kosten des Bestandes und der Entwicklungsmöglichkeiten von Feuerbach vorgenommen und daß Feuerbach in Mitleidenschaft gezogen werde, wenn in Zuffenhausen die gemeindlichen Verhältnisse eine Aufrechterhaltung der Selbständigkeit nicht mehr ermöglichen, Regierung und Landtag werden um Hilfe in den Bestrebungen um die Aüfrechterhaltung der Selbständigkeit von Feuerbach ersucht.
Geislingen, OA. Balingen, 4. Juli. (Ein tödlicher Insektenstich.) Den Folgen eines Insektenstichs erlegen ist in der Tübinger Klinik das erst 21 Jahre alte Mädchen Anastasia Müller. Vor einigen Tagen spürte sie an einem Auge starke Schmerzen. Der Arzt ordnete die Ueberführung in die Tübinger Augenklinik an. Es wurde ein operativer Eingriff vorgenommen, aber vergeblich. Eine Augenhöhlenentzündung mit starker Eiterung (Blutvergiftung) wurde als Todesursache festgestellt.
Gmünd, 3. Juli. (Erfolgreiche Sanierung der Gewerbebank.) Die 61. ordentliche Hauptversammlung der Gewerbebank genehmigte die Bilanz auf 31. Dezember 1929, die in Wirklichkeit das Endergebnis der Bank seit der Umstellung der Währung, also seit Ende November 1923, darstellt. Die Hauptversammlung nahm auch die Eröffnungsbilanz auf 1. Januar 1930 und eine Rohbilanz auf 31. Mai entgegen. Die letztere zeigte, daß die Entwicklung der Bank, nachdem sie in gesunde Bahnen geleitet ist, trotz des wirtschaftlichen Tiefstandes günstig fortschreitet und das Vertrauen der Mitglieder zurück- gekehrt ist. Die Frage der Entlastung des früheren Aufsichtsrats wurde bis zur völligen Klärung der Angelegenheit zurückgestellt. Die Aussprache hierüber war teilweise recht lebhaft. Verbandsdirektor Schumacher gab besonders seiner Freude darüber Ausdruck, daß die am 10. Januar vorgenommene Sanierung der Bank, „das Produkt eines gesunden Bürgersinnes der Gmünder", von Erfolg begleitet war.
Bad Mergentheim, 4. Juli. (Auch eine Verirrung.) Um die Mittagsstunde setzte sich am Marktplatz ein Bienenschwarm in die Speichen des Reservegummirades eines Personenautos und mußte von sachverständiger Hand geschöpft werden. Der seltene Anblick lockte eine größere Anzahl von Zuschauern an, die sich aber in respektvoller Entfernung hielten.
^ Fcuerkampf im Gefängnis. Im Amtsgerichtsgefängnis in
Traben-Trarbach spielte sich ein schwerer Feuerkampf ab. Ein Schwerverbrecher war eingeliefert worden. Als der Gefängniswärter nach ihm sehen wollte, wurde er von dem Verbrecher mit Revolverschüssen empfangen, die ihn schwer verletzten. Der
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»Aber es wurde ja ein Schlitten auf der Landstraße beobachtet, der sich in eilender Fahrt Sorau näherte!"
»Das kann schon stimmen. Er braucht aber deshalb nicht hier über die Grenze gefahren zu sein."
»Es gibt doch aber sonst keine Straße, die hier in der Nähe über die Grenze fährt!"
»Freilich, die Waldstraße durch den Sorauer Forst ist schon öfters von Fuhrwerken, die über die Grenze wollten, benutzt worden. Aber die Durchfahrt ist dort verboten." »Wer hatte denn dort in der fraglichen Nacht Dienst?" „Delius."
»Wo ist der Herr?"
»Auf Urlaub. Er ist zu Verwandten nach Ostpreußen gefahren."
Da besann sich einer der Beamten: „Aber herüberkam mftt - Januar ein Schlitten, wie Sie ihn beschreiben, nach-
»Also doch etwas."
.. »Nur hatten die Pferde Schellen umgebunden; das wurde also nicht zu Ihrer Beschreibung passen. Ein Herr laß drin, und vorn auf dem Bock der Kutscher."
»Sonst niemand?"
»Nein."
KutsckM?""^" Schlitten oder den Herrn oder den
a , "^ber den Schlitten noch die beiden Männer. Der Zutscher hatte für sich und sein Gespann einen Paß. Aus Korbm kam er."
»Wie hieß der Mann?"
»Das weiß ich nicht mehr."
»Und der Fahrgast?"
». »Der hatte auch seinen Paß. Einen holländischen. Es irnmnte alles. Sie führen in Richtung Oerstadt weiter." »W:e hieß der Herr?"
Auf den Namen habe ich nicht geachtet."
Wie sah der Herr aus?"
„Man konnte nicht allzu viel sehen. Er hatte einen Pelz an, den Kragen hochgeschlagen. Dunkle Augen hatte er und einen roten Bollbart."
„So, einen roten Vollbart! — Wie sprach er?"
„Ich glaube, holländisch. Der Kutscher sagte, der Herr könne nicht deutsch."
„Und dieser Schlitten kam nicht zurück?"
„Er kam auf dem Rückwege nicht wieder hier durch. Das kommt öfters vor. Man kann ja auch über Berndorf nach Korbin fahren."
„Ja. — Gut. — Ich danke!"
Paul Stein fuhr nach Derndorf. Aber man erinnerte sich auch da nicht, einen derartigen Schlitten am 23. Januar beim Postieren der Grenze beobachtet zu haben. Da begab er sich nach Sorau zu dem Zollamte drüben über der Grenze. Die Beamten wußten wohl von dem Schlitte«:, der ain 23. Januar, aus Richtung Korbin kommend, durchgefahren war; aber auch sie haften den Schlitten nicht auf der Rückfahrt vorbeikommen sehen. >
„Wissen Sie auch nicht, wem in Korbin der Schlitten gehörte? Der Kutscher hatte ja einen Paß aus Korbin!"
„Wenn ich nicht irre, gehörten die Pferde dem Gastwirt Puchow in Kovbin." —
Steins Wagen fuhr nach Korbin, zum Hotel Puchow.
Der Kriminalinspektor war ausgefroren. Dem Chauffeur ging es nicht anders. Sie suchten sich in der Gaststube einen Platz am marinen Ofen und tranken einen heißen Tee mit Ruin. Dan fragte Stein nach dem Wirt.
Der Ober erklärte: »Herr Puchow schläft noch. Wir hatten gestern sehr lange Betrieb."
„So so! Vielleicht können Sie mir Bescheid geben. Sic haben doch Schlitten und Pferde?"
„Ja. Wünschen der Herr?"
„Fahren Sie auch öfters bis nach Oerstadt?"
„Selten Das kam schon lange nicht mehr vor."
„Aber Ihr Schlitten war doch erst jetzt kürzlich drüben!"
»Nein! — Ach so! — Ja, einmal, mit den beiden Amerikanern!"
„So, na, sehen Sie!"
„Ich hatte es beinahe vergessen."
„Es fuhr aber wohl bloß einer der. Herren hinüber?"
„Nein, beide. — Das waren zwei komische Leute!"
' „Wie hießen sie?" . ... ,
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„Ja, wir haben die Namen nicht verstanden."
„Wo ist denn Ihr Fremdenbuch?"
„Da stehen sie nicht drin. Erst sagten die beiden, das hätte keine Eile, und dann waren sie so schnell wieder fort, daß niemand mehr an die Eintragung dachte."
„Wie sahen den«: die beiden Herren aus?"
„O, vornehm. — Die waren sehr reich."
„Alt? — Jung?"
„In mittleren Jahren vielleicht. Der eine trug einen roten Vollbart, sah aus wie ein Gelehrter. Der andere war ganz kahl."
„Und warum waren die beiden komisch?"
„Na, wenigstens besondere Launen hatten sie. — Sie kamen in einem Auto. Der mit der Glatze steuerte. An« 22. Januar, spät abends. Sie gingen gleich schlafen. Früh ließen sie sich den Wirt kommen und verlangten von ihm ein Schlittengespann. — „Können Sie haben," sagte Herr Puchow. „Wann soll der Kutscher anspannen?" — „Anspannen soll er um vier", sagten sie, „aber fahren soll er uns nicht, wir wollen selbst fahren." — Herr Puchow wußte gar nicht, «vie sie das meinten. Da sagsten sie» sie wollten Bekannte in Oerstadt überraschen, und es wache ihnen Spaß, selbst zu fahren, er habe ja ihr Auto zum Pfand dafür, daß sie ihm Schlitten und Pferde heil zurückbrächten. Außerdem gaben sie ihm noch zweihundert Dollar als Sicherheit. Da ließ Herr Puchow sie fahren."
„Weiter, weiter!"
»Es war dann schon spät abends. Gegen zwölf Uhr. Wir hatten nur wenige Gäste. Da kamen sie endlich wieder. Ein Gast spielte Klavier und deshalb hörten wir den Schlitten gar nicht auf den Hof fahren. Plötzlich hupte draußen das Auto. Wir eilten erschreckt hinaus, denken, es brennt ein Dieb mit dem Auto durch. Da stehen sie schon beide bei ihrem Wagen und rufen uns zu, wir sollen die Pferde versorgen. Der Rotbärtige ließ sich seine Dollar von Herrn Puchow wiedergeben uckd bezahlte die Rechnung. Dann fuhren sie sogleich mit dem Auto davon. — Sie haben die Schlittenfahrt gut bezahlt, und ein anständiges Trinkgeld gaben sie auch."
„Kamen die beiden aus Oerstadt allein zurück?"
„Ja, freilich!"
„Wissen Sie das ganz genau?" '
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