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„Der Rhein ist frei!"
Wie ein Zauberwort wirkt dieser Ruf, und man kann es noch nicht recht fassen, daß es Wirklichkeit ist: Vater Rhein, unser alter, ehrwürdiger Vater Rhein darf nun wieder durch freies, deutsches Land, wie vor Hunderten von Jahren, seine smaragdgrünen Fluten dem fernen Meer entgegen tragen. '
Was hat er nicht alles erlebt und wie viele hat er begeistert, daß sie in die Leier griffen und ihm ein unauslöschliches Denkmal setzten in fröhlichen Liedern. Und wenn sie erschallen, dann wiegen sich die Rheintöchter, die Hüterinnen des ihnen anvertrauten Nibelungenschatzes. und tauchen empor aus den kühlen Fluten, zu lauschen dem frohen Gesang. Nun wird der rheinische Frohsinn wieder einziehen und mit den Sagen und Mären der Burgen und Ruinen am Rhein das geheimnisvolle Bümmis wieder schließen, das vordem so manchen frohen Wandersmann daselbst in seinen Bann schlug.
Der Rhein ist frei!" Er, der auf rauschenden Wellen viel fröhliche Gesellen an rebenberankten Hügeln vorübertrug, der Erzeugnisse deutscher Energie und deutschen Geistes hinab zum Meer führte, damit sie in der weiten Welt von deutschem Fleiße und Können Zeugnis ablegen sollten. Nun dürfen wir olle unbehelligt an seinen Ufern wandern oder uns von ihm stromauf- und -abwärts tragen lassen, vorbei an Bingen, dem Mäuseturm und dem Nioderwalddenk- mal. das die Höhen oberhalb Rüdesheim krönt. In schneller Fahrt geht es weiter im immer enger werdenden Tal. von dessen Höhen uns Burgen und Ruinen grüßen, bis wir in kühnem Bogen den Loreleifelsen vor uns sehen, wo einst die schöne Jungfrau manchem
Hört ihr das klingen vad Singen am Rhein? Me Orgelton klingt es» bald wie Schalmei'«. Bald tönt es wie Heller Glockenklang»
And wieder scheint es eia ernster Gesang! Was ist's wohl, das tönet immerfort?
Die Losung ist heute an jedem Ort:
„Der Rhein ist frei! Der Rhein ist frei!"
Rach vielen Zähren zogen sie ab.
Die uns so gern bereitet das Grab.
Ans ist er wieder, der Vater Rhein! hell glänzen die Fluten im Sonnenschein. And jubelnd brauset den Rhein entlang Lin tausendfältiger Lhorgesaug:
„Der Rhein ist frei! Der Rhein ist frei!"
Dich bezaubert der Laut, dich betöret der Schein. Entzücken fast dich und Graus.
Nun singst du nur immer: „Am Rhein, am Rhein!" Und kehrst nicht wieder nach Haus!" .
Von jeher ist der Rhein in begeisterten Worten besungen worden und überall, wohin man dort kommt, ^ erschallen die frohen Weisen. Und wie kommt es, daß > so viele Dichter immer wieder sein Lob singen? Hören ' wir. was eines dieser Lieder erzählt; dort finden wir vielleicht die Lösung dieses Rätsels:
Es liegt eine Leier im grünen Rhein,
Gezaubert aus Gold und aus Elfenbein,
Und wer sie erhebt vom tiefen Grund,
Dem strömen die Lieder begeistert vom Mund.
Der Kranz der Unsterblichkeit wartet sein.
Des Sängers der Zukunft, des Sängers am Rhein! i
„Der Rhein ist frei!" s
Lassen wir diesen Ruf in Tausenden von Melodien durch unsere Herzen ziehen. Lauschen wir den Stimmen der Nixen und Berggeister, dem Raunen und Rauschen der deutschen Elchen am Rhein und lassen wir uns erzählen, wie lieblich das Leben dort blüht, wie Vater Rhein uns allen immer wieder die Treue gehalten hat und noch hält und mit seinem goldenen Weine die Begeisterung nicht sterben läßt. Dann rufen auch wir mit dem Dichter begeistert aus:
„Nur am Rheine will ich leben.
Nur am Rhein geboren sein.
Wo die Berge tkagen Reben Und die Reben gold'nen Wein!"
G. Füllkruß
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Schiffer durch ihren verführerischen Gesang bange Stunden bereitete.
Und am Kaiserstuhl führt uns der Strom vorbei, wo früher die Kurfürsten im Anblick der grünen Fluten den deutschen Kaiser wählten. Auch Koblenz darf nicht vergessen werden, wo am „Deutschen Eck" sich die Mosel, ein fröhliches, neckisches Gebirgskind. mit Vater Rhein vereinigt. Und weiter stromabwärts spiegelt sich der sagenumwobene Drachenfels im Strom« und grüßt hinüber nach Bonn und Köln.
Wie unendlich reich an Sagen und Geschichte sind seine Ufer! Was Wunder, daß es jeden Deutschen dorthin zieht, und ist er erst dort, dann vergißt er nicht nur Sorgen und Kümmernisse, sondern wohl auch gar einmal die Rückkehr, wie der Dichter den Zauber des Rheinstromes so treffend besingt:
„An den Rhein, an den Rhein, zieh' nicht an den Rhein. Mein Sohn, ich rate dir gut!
Dort geht dir das Leben zu lieblich ein.
Da blüht dir zu freudig der Mut!
Und im Strome, da tauchet die Nix aus dem Grund Und hast du ihr Lächeln gesehn.
Und sang dir die Lurlei mit bleichem Mund,
Mein, Sohn, dann ist es geschehn:
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