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Lberderdingen, 3. Juni. (Ter gute „Oberderdinger".) Die diesjährige Weinversteigernng des Württemberger Weiiunarkt Stuttgart e. V. in Cannstatt brachte dem hiesigen Kernschen Weingut einen großen Ersolg und dürste die Aufmerksamkeit immer weiterer Kreise auf die vorzüglichen Erzeugnisse dieses Unternehmens lenken. Während von den angebotenen 1709 Hektoliter Wer und Wer württ. Weiß- und Rotweinen nur 170 Hektoliter'abgesetzt werden konnten, brachte Kern allein 120 Hektoliter in der Preislage von 90—150 Mark je Hektoliter zum Verkauf. Besonders bemerkenswert ist. das; sein berühmter Lcmberger (Spätlese) mit 150 Mark und der bekannte „Kern- iestee" (Weißriesling) mit 120 Mark je Hektoliter bezahlt wurden und damit die höchsten Preise für Weiß- und Rotweine der sämtlichen zum Ausgebot gelangenden Weine der verschiedensten Weinbaugebiete Württembergs erzielt werden konnten. Es ist erfreulich, daß Herr Kern wieder einmal den auch sonst bekannt guten „Oberderdinger" auf obige Weise in empfehlende Erinnerung gebracht hat.
Stuttgart, 5. Juni. (Versicherungsbetrüger.) Die Art, in der die in Stuttgart vor Gericht stehenden Versicherungs- betrüger arbeiteten, ersieht mau aus folgenden Einzelheiten: Einmal ließ man bei einem „Vergaserbrand" eine „ganze Ladung Tabakwaren zugrunde gehen". Ter Angeklagte Bossen- maier legte eine Bananenscli-ale aus die Treppe einer Wirtschaft, glitt kunstgerecht aus, ließ sich mit Wehgeschrei einige Stufen hinabfallen und bezog dann für „sieben Monate Arbeitsunfähigkeit wegen Gehirnerschütterung und Nierenbecken- guetschung" 1680 Mark Entschädigung. Die anderen beschworen, zufällig Zeuge des Unfalls des ihnen unbekannten Herrn gewesen zu sein. Kehrer „stürzte beim Einsteigen in die Straßenbahn" und ergatterte so 1300 Mark. Bei einem anderen „Unfall" erlitt er eine „Gehirnerschütterung mit dreimonatiger Arbeitsunfähigkeit". Ein anderes Mal fuhr Becker mit einem ihm von Bossenmaier geliehenen Fahrrad den Bossenmaier leicht an, was diesen veranlagte, in den Schnee zu Purzeln und sich eine „Gehirnerschütterung mit leichtem Schädelbruch sowie eine Nierenquetschung mit mehrmonatiger Arbeitsunfähigkeit" zuzuziehen, was ihm 1800 Mark einbrachte. Außerdem wollte er noch 3900 Mark Schadenersatz, doch wurde er noch rechtzeitig verhaftet. Gegen den Becker stellte er vorsorglich Strafantrag wegen fahrlässiger Körperverletzung. Hagele beschwor die Echtheit des Tatbestandes, und Endriß, der gar nicht dabei war, bestätigte Hägeles Angaben unter Eid- So begaunerte man nicht nur die Versicherungsgesellschaften, sondern auch Richter und Staatsanwalt. Um 130 000 Mark zu bekommen, ließ sich Kehrer eines -vages sogar beim Holzspalten „versehentlich 1 Finger abhacken". Obschon er gar nicht dabei war, wollte Dinkelncker Zeuge des „Unfalls" gewesen sein. Leider mißlang der schöne Plan, denn als man sich im Wirtshause über diese Gaunerei unterhielt, saß der Direktor der Gesellschaft, die mau beschwindeln wollte, am Rebentisch und hörte
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alles mit au. Die Verhandlung ist für Bosseumnicr und Kehrer sehr belastend. ll. a. wurde bekannt, daß Bossenmaier sich vor einer ärztlichen Untersuchung wuchtig mit einem hölzernen Kochlöffel in die Rierengegenü schlagen ließ, um Rötung zu erzeugen, daß er Leifenwasser getrunken hat, um Fiebererscheinungen vorzukänschen ujw. Bossenmaier und Kehrer bestreiten alle -schuld und versuchen, die übrigen Angeklagten zu belasten.
Heilbronn, i. Mai. (Hagelwetter — Wolkenbruch.) Der Dienstag mittag brachte ein schweres Hagelwetter über Heilbronn und das'ganze untere Neckartal. Tie Hagelkörner fielen 8 Minuten lang in der Größe von Haselnüssen, strichweise sogar bis Taubeneigröße. Sie fielen verheerend auf die Felder und Gärten und richteten da und noch mehr in den Weinbergen empfindlichen Sck-aden an. Von den Bäumen wurde das Laub angeschlagen, von Kirschbäumen und Beerensträncliern die Früchte. Bei Kirschbäumen, die eine reiche Ernte versprachen, ist der Schaden empfindlich. Aber auch an den Reben, die reiclien Blütenanfatz zeigten, ist nicht geringer Schaden entstanden. Nach dem Hagel setzte dann wolkenbruchartiger Regen ein, der besonders ausgiebig in dem nördlickien Stadtteil und gegen den Wartberg hin fiel. Dort stand die Sülmerstraße von der Abzweigung der Neckarsulmer Straße an bis zum Krankenhaus fußhoch unter Wasser und die Feuerwehr hatte bis spät abends zu pumpen, da die Kanalschächte den riesigen Wasserzustrom nicht mehr zu fassen vermochten. Auch bei dem Böckinger Durchlaß stand das Wasser so hoch, daß die Straßenbahn nicht mehr fahren konnte. Am Sülmertor mußte auch die Eisenbahn langsamer fahren, da die Bahngleise stellenweise unterschwemmt wurden. Die Wassermeng-en drangen auch an manchen Stellen in die Kellerräume ein, sodaß auch da wie z. B. in der Hämmerlingsgasse die Feuerwehr zu Hilfe gerufen werden mußte.
Mm, 5. Juni. (10. Perbandstag der Wirte. Rede des Wirtschaftsministers.) Der 10. Verbandstag der Wirte wurde am Mittwoch vormittag durch eine Reihe von Begrüßungs-
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Ansprachen Singeleitet, die dem Wirteverband zu seinem 40. Verbandstag und deni lllmer Wirteverein zu seinem lOOjühri- gen Bestehen Glückwünsche darbrachten. Sodann hielt Wirtschaftsminister Tr. Maier eine bedeutsame Rede über „Wirtschaftsfragen, die das Gastwirtsgewerbe berühren". Er führte dabei ans, daß eine vertrauensvolle Aussprache zwischen Regierung und Wirtsgewerbe notwendig erscheint. Die Kritik an diesem Gewerbe ist namentlich von Seiten der Abstinenzbewegung über den objektiven Rahmen hinausgeschossen. Man sollte wirklich einmal überhaupt damit aufhören, das deutsche Bolk als ein Trinkervolk hinznstellen. Durch solche Ueberkrei- bungen schadet man nur dem Ansehen Deutschlands in der Welt. Bei der Beratung des Gaststättengesetzes im jsteichsrat hat sich das württ. Wirtschastsministerium von dem Gedanken leiten lassen, daß nicht durch extreme Maßnahmen geholfen werden kann, sondern daß die Mißstände am besten durch Fernhalten weiterer, dem Bedürfnis nicht entsprechender Gaststätten und durch strenge Prüfung der wesentlichen Voraussetzungen für die Führung von Gaststätten behoben werden können. Deshalb hat die Regierung auch mit allem Nachdruck gegen die sog. Relationszahlen sich gewandt. Der Abbau der überzähligen Gaststätten ist nur dann erträglich, wenn schlecht gehende und häufigem Besitzwechsel unterliegende Wirtschaften allmählich zum Erliegen gebracht werden. Für die Zulassung neuer Wirtschaften hat das Wirtschastsministerium angeordnet, die Bedürfnisfrage streng zu prüfen und die Auswirkung einer Zulassung auf die bestehenden Betriebe nicht außer acht zu lassen. Die Bedeuten über die Auswirkungen der Erlaubms- entziehungsvorschriften sind nicht unberechtigt. Trotz der sehr ernsten wirtschaftlichen Lage sollte man den Pessimismus nicht vorherrschen lassen. Die Krise betrifft ja nicht Deutschland allein,, sondern ist eine Weltkrise. Es ist höchste Zeit, die Reichsfinanzreform in den Vordergrund zu schieben. Selbst so wichtige Aufgaben wie das Ostprogranrm müßten hinter ihr zurücktreten. Die Wirtschaft aber muß von gesetzlichen Eingriffen jeder Art verschont werden. Der Präsident des Deutschen Wirtsverbandes, Reichstagsabgeordneter Köster-Berlin, wies darauf hin, daß zum erstenmal ein Minister bei einem Wirteverbandstag zugegen sei und bestätigte, daß Württemberg in erheblichem Maße die Belange des Wirtsgewerbes gewahrt habe. Nach einer längeren Anssprache konnte der Verbandstag geschlossen werden.
Leutkirch, 1. Juni. (Vogelidyll.) Auf dem hiesigen Friedhof hat sich im Blumengestell eines Holzkreuzes ein Vogel- Paar eingenistet. Sechs grünliche Eier liegen im traulichen Nest. Man wartet gerne, bis sie im Schatten des Kreuzes ausgebrütet sind. Wenn die Jungen einmal ausgeflogen sind, werden das Kreuz wieder Blumen schmücken.
Zrcgelbach-Greut OA. Waldsee, 1. Juni. (Vorsicht bei Hunden.) Ein Hausierer aus Bayern wurde von einem kleinen Spitzerhund gebissen bezw. geklemmt. Nach kurzer Zeit erhielt der Hundebesitzer ein Schreiben von einem Rechtsanwalt mit beiliegendem ärztlichen Zeugnis. Von dem Landwirt wurden nur 200 RM. gefordert und zwar innerhalb fünf Tagen, andernfalls gerichtlich vorgegangen werde. Der Hundebesitzer mußte Wohl oder übel bezahlen, wenn er es nicht mit dem Gericht zu tun haben und weitere Kosten sparen wollte. Also Vorsicht auch bei kleinen Hunden und aber auch bei fremden Hausierern.
Die Gebäudecntschuldungssteuer im württ. Finanzwesen.
Das Gesamtaufkommen an Gebäudeentschuldungssteuer betrug (in Millionen R.M.) im Deutschen Reich im Rechnungsjahr 1928/29 1622. Davon entfielen aus Württemberg 33. Im letzt-
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(61. Forrsetzung.)
Dann sind sie mit festem Händedruck voneinander geschieden
Als der Kurfürst allein war, ließ er den Brühl kommen. ..Wir fahren morgen nach Warschau," sprach er heiser zu dem Leibpagen, der über den verfallenen Ausdruck des Kurfürsten erschrak.
In der Nacht ging im Schloß ein heftiges Treiben los. Diener eilten hin und her und packten.
Der Kurfürst aber saß im hohen Prunksesjel und fühlte sich ärmer als ein Bettler.
* » *
Als Friedrich Augsburger im Zimmer saß, nahm er das
alte Gesangbuch mit zitternden Händen und fand den Namen seiner Mutter.
Einen Moment lang war er fassungslos, dann schlug er die Hände vor's Gesicht und weinte.
»Du warst meine Mutter! Du! O, du Arme, wie hat man dich gestraft! Du Ärmel"
* » *
. Friedrichs Abschied von Barbette war unsäglich qualvoll, üen will privsieif Sie liebte ihn mit allen Fasern ihrer Seele, und er stand da und konnte ihr keinen Trost geben.
-Ich will dich Wiedersehen," bat sie. Aber er schüttelte ken Kopf.
--Vergiß mich, wenn du Weh empfindest, so du an mich senkst. Ich werde deiner gern gedenken. Lebe wohl, Schwester!"
"Du gehst am Glück vorbei, Friedrich, und ich muß ab- stlts stehen. Laß mich mit dir gehen."
Sie bat und flehte, doch der Augsburger blieb unerbittlich.
. "Jst's noch nicht genug der Qual, Varbette? Du bist so Mng noch. Bei mir würdest du das Fröhlichsein verlernen." »Wo wirst du hingehen?"
i k?^.M 2 wer Mutter. Und dann wird sich alles andre von selbst finden. Lebe wohl, Barbette."
Sie weinte füll, wie ein Kind. Sprechen konnte sie nicht.
um Nacynuccag rastere Augsburger sich zum Ausbruch. Durch Brühl hatte er erfahren, daß der Kurfürst bereits nach Warschau abgereist war.
Brühl überreichte ihm ein versiegeltes Schreiben des Kurfürsten.
Letzte Grüße waren es — und drei Rollen mit Geld. Lauter Dukaten.
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Brühl stand bei ihm. als er das Schreiben öffnete.
„Haben Sie mir für Majestät noch etwas auszurichten?"
Nach kurzem Besinnen sprach Friedrich Augsburger: „Grüßen Sie den Kurfürsten. Sagen Sie noch einmal, daß ich ihm von Herzen danke. Urbers Jahr zum Weihnachtsfest kehre ich wieder Nur für einen Tag, um Glück zu wünschen. Ich will nicht Unruhe bringen."
Brühl verbeugte sich.
„Leben Sie wohl, Brühl. Ich wünsche Ihnen alles Gutel"
„Tausend dank, Herr Graf."
„Ich bin nur der Augsburger." unterbrach ihn Friedrich.
„Glück aus allen Ihren Wegen "
Die letzten Worte hörte der Augsburger nicht mehr. Seine Gedanken weilten bei der Mutter.
Am Abend verließ ein Reisewagen des Hofes die Sticht.
Friedrich Augsburger lieh den Kutscher hatten» als er Dresdens Straßen hinter sich hatte, und stieg aus.
Lief annele er die klare Wintertuft ein Durch den Schnee duftete die Scholle.
„Wenn erst Frühling ist!" dachte er sehnsuchtsvoll und wußte doch, daß für ihn alles Hoffen vorüber war.
17.
Heimwärts.
Frau Bertha Laßner, des Bauern Laßner Weib, lad krank auf den Tod nieder.
Ihr Gatte und ihr Sohn saßen bedrückt an ihrem Lager, wollten so gern Trost spenden und konnten es nicht, denn die Frau verstand sie nicht mehr.
Sie erwartete sitzend den Tod.
Unverwandt ruhte ihr Auge aus der Tür, und doch kan» niemand als der Pfarrer.
Er gab ihr das heilige Abendmahl. Willig nahm sie an. was ihr geboten ward. Aber sie sah es nicht an.
Der Todkranken Blicke hingen unverrückbar fest an der Tür.
„Frau, was schaut Ihr so nach der Tür?" fragte der Geistliche.
„Er kommt, Herr. Er kommt! Ich wart' auf ihn," sagte sie mit leiser, singender Stimme.
„Wer soll kommen, liebe Frau?"
Sie beugte sich vor, näher zu dem Seelsorger. „Er — mein Jung', mein Jung', er kommt. Ich fühl's, hier drinn fühl' ich's."
„Euer Sohn ist bei Euch, liebe Frau."
Sie schüttelte den Kopf.
„Nicht der, Herr! Nicht der! Hab' vor ihm noch sin ander' Kind gehabt."
Alle sahen sich bestürzt an.
„Frau, redest irre!" sagte der Mann rauh, aber nicht hart. Es würgte ihm in der Kehle. Hat sie allzeit liebgehabt.
„Ist so. Guter," sagte die Kranke ganz ruhig. „War damals noch nicht dein Weib. Mann. Groll' nicht, du. Hab dir die Treu allzeit gehalten. Hab' so gebüßt- Hab' so gebüßt Den Jung', den hat er mir genommen. War zwei Jahre alt. Hat ihn in gute Pflege gegeben. Wollt dich bitten, daß du mir verzeihst, Mann. Wollt dich bitten, daß er zur Mutter kommen dürft!"
Herzzerreißend, kaum hörbar sprach die Frau.
(Fortsetzung folgt)